Ach was. Es geht hier in erster Linie um Inkompetenz. Golovkin wäre auch nach einer Niederlage noch interessant für Canelo. Gerade nach dem ganzen Theater verkauft sich der Kampf doch von selbst. Böses Blut verkauft sicher immer besser als sportlicher Wert.
Canelo wurde bereits vor 8 Wochen positiv getestet. Das bedeutet für Loeffler, dass er spätestens vor 7 Wochen, 6 Tagen und 23 Stunden Kontakt zu potentiellen Ersatzgegnern hätte aufnehmen MÜSSEN. Spätestens Ende März (als die Absage nur noch reine Formsache war) hätte Loeffler einen Ersatzgegner in der Hinterhand haben MÜSSEN. Den hätte man Anfang April, am Tag nach der Absage von Canelo, sehr medienwirksam der Öffentlichkeit präsentieren können. Wir reden hier von unbezahlbarer, kostenloser Publicity. Das Thema war dick in den Medien. Selbst deutsche Medien, die normalerweise kaum über den Boxsport berichten, haben das Thema aufgegriffen. Nochmal: Wir reden hier vom 5. Mai, das lukrativste Datum im Boxsport (noch dazu fällt er dieses Jahr auf einen Samstag). Zum ersten Mal seit 8 Jahren oder so wäre der Headliner nicht Mayweather oder Canelo gewesen, sondern ein anderer Boxer - nämlich Gennady Golovkin. Unfassbar, dass man diese goldene Möglichkeit, diesen Elfmeter zum Geld scheffeln so dilettantisch, so unbeholfen, so peinlich verstreichen lässt. Von einem Boxer, der von sämtlichen Experten als P4P Top 1-4 Mann gehandelt wird und sich voll im Training befindet, darf man auch erwarten, dass er keinen irischen Clubfighter oder ungetesteten mexikanischen Milchbubi boxt, sondern den bestmöglichen Gegner oder zumindest einen Top 10 Mann.
Loeffler hat Golovkin zu einer Marke gemacht, aber ihm fehlt letztlich der Killerinstinkt. Er macht jedes Mal die Beine breit wenn Oscar ihn dazu auffordert. Bei Sanchez habe ich mittlerweile auch den Eindruck, dass er seit Jacobs jeden Gegner ablehnt, der geradeaus laufen kann.
Sehr enttäuschend das Ganze.