Ich musste auch instinktiv an Landis denken, möchte Froome aber dann doch verteidigen:
1) Landis verliert am Tag zuvor 10 Minuten, um dann 7 Minuten mit dem Solo zu gewinnen. Froome ist erwartet schwach in den Giro gestartet, wurde dann aber mit einer Ausnahme immer besser.
2) Landis fährt gegen das gesammelte Feld an. Froome fährt gegen Dumoulin, der hinten selbst mind. 60 % der Arbeit gemacht hat. Viel Zeit hat man auch beim zweimaligen Warten auf den kaputten Reichenbach verloren, damit dieser wieder (langsame) Führungsarbeit macht. Froome war mehr im Wind, keine Frage, aber der Unterschied damals war krasser.
Froome ist sicher kein Unschuldslamm und gehört gesperrt, aber das heute war heute mutig und legendär. Ich will nicht sagen: Egal, ob gedopt oder nicht, aber krass war es trotzdem.
Ich möchte auch noch die Südamerikaner verteidigen: Ich hasse Lutscher und fand ihr Verhalten heute auch blöd, aber welchen Sinn hätte eine Führungsarbeit gemacht? Pozzovivo hinten war weit weg und Dumoulin (3 Minuten Vorsprung) in der eigenen Gruppe. Der Giro-Sieg unmöglich, egal, was sie machen. Sicher, man hätte nachführen können, um die Chance auf den zweiten Platz zu erhalten, aber zwingend war es nicht. Auch denkbar, dass die Bergflöhe am letzten Berg richtig eingehen, die waren Finestre am Anschlag. Hätte für sie mehr Risiko als Nutzen gehabt.