Fro
Nachwuchsspieler
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malsch schrieb:Es sind erst 4 Spiele gespielt und mit etwas Glück hätte der HSV 6 Punkte auf dem Konto. Jetzt einen Trainer zu entlassen, wäre die Bankrotterklärung des Vereines und vorallem des Sportdirektores, der einen Trainer für 4 Spiele verpflichtet hätte.
Das stimmt doch so nicht. Oenning ist erwiesenermassen von Jarchow in die Position gehievt worden. Jarchow hat sich fuer Oenning bei FA eingesetzt, dieser wollte sich jedoch auch noch von MADs Qualitaeten ueberzeugen. Diese hat Oenning dann mit einer scheinbar brillanten PPP zum Spiel gegen Dortmund geliefert, wodurch dann auch Herr Arnesen sein Einverstaendnis gegeben hat. Genau hier liegt doch unser Problem. Wenn einer das Gesicht verliert, dann Herr Jarchow, der diesen Trainer haben wollte und schon seit Tag 1 beschwoert, MAD nicht entlassen zu wollen. Er wuerde dann wortbruechig werden und nicht wenig Leute glauben, dass dieser mittelmaessig bekannte Politiker das um alles in der Welt vermeiden will. Die Begruendung, die CEJ liefert, ist jedenfalls arg duenn. Das wir in den letzten 10 Jahren gefuehlt 15 Trainer hatten mag ja richtig sein, nur kann man doch nicht ernsthaft das Festhalten an MAD damit begruenden, dass man vor Jahren mal einen Jara oder Toppmoeller entlassen hat. Was hat MAD denn mit deren Arbeit zu tun? Man muss ihn an seinen Leistungen messen, und die sind bisher nunmal eine Katastrophe. Die letzten Jahre haben damit doch ueberhaupt nichts zu tun.
Le Freaque schrieb:1. @Fro: gegen Köln hatte der HSV roundabout 53% Ballbesitz und 57%gewonnene Zweikämpfe, Torschüsse 16:7. Das sind gute Werte, die für das Engagement sprechen.
2. a) das Zusammenspiel der Mannschaftsteile. Zwischen Vierekette und 6ern, 6ern und Offensivreihe liegen locker 20 m, wo kein HSVer steht. Da muss man Oenning fragen, woran das liegt. Sicher auch daran, dass es weder Abwehrchef, noch spielbestimmenden Sechser gibt.
3. b) das individuelle Zweikampfverhalten im Spiel (Diekmeier) und das katastrophale Verhalten bei Standards (Drobny, Westermann, alle Chelseajünglinge)
4. Westermann als Kapitän wird permanent von den Fans enteiert, bei Drobny hat das Veh erledigt (in Zusammenarbeit mit der Rost-Presse, also dem Hamburger Boulevard und Teilen der Supporters). Petric ist gedanklich immer mal wieder woanders und eh nur ich-Spieler. Somit sind die Routiners, die eigentlich als Ansprechpartner des Trainers gedacht waren, keine.
Und das ist mMn das Hauptproblem: es fehlt jede Struktur im Team. Die Meinungsführer sind allesamt weg, die gebliebenen Routiniers sind Hodenlos - da ist einfach keiner auf dem Platz, der Kommandos geben kann.
1. Liest sich natuerlich schon deutlich besser, aber mal ehrlich: Wenn man bei diesen Zahlen gegen einen Gegner wie Koeln nicht gewinnt, wo sollen wir denn noch die Punkte holen? Dieser ganze Kaese dem man dem Fan erzaehlt kann man doch nicht ernst nehmen. "Wir haben gegen Koeln unser bestes Spiel der Saison gemacht!", ja sauber. Schlechter spielen als in den ersten drei Partien duerfte auch nahezu unmoeglich sein. Dann noch hinterherzuschieben, dass man sich mal von der Tabellenposition loesen sollte ist in meinen Augen eine Verarsche der Anhaengerschaft.
2. Das ist natuerlich richtig, und wie man sowas nicht bemerken kann ist mir wirklich ein absolutes Raetsel. Bei uns stehen die Spieler ueber ca. 60m verteilt, von Kompaktheit ist nichts zu merken. Spielt ein Spieler von unserem Gegner den Ball zurueck (lass es meinetwegen 10m oder 20m sein), dann muss die gesamte Mannschaft genau diese Meter ebenfalls nach vorne schieben, um Kompakt zu bleiben. Wie sonst soll ich denn Druck auf den Gegner aufbauen, wenn ich nicht versuche, den Abstand zum Ball moeglichst konstant zu halten? Bei uns sieht es so aus, dass dann (meist) die Viererkette einfach stehen bleibt und wartet, dass der Ball dann wieder so langsam in die eigene Naehe kommt, waehrend das Mittelfeld und/oder der Sturm vorschiebt. Da bekommst du dann schoen diese riesigen Abstaende zwischen den Mannschaftsteilen, die uns dann jedes Wochenende ueber diesen Huehnerhaufen den man Abwehr betitelt staunen laesst. Das eine Viererkette nicht verschiebt, um den Abstand zum Ball und zu den anderen Mannschaftsteilen nicht zu gross werden zu lassen, so dass sich das Spiel moeglichst in der "grauen Zone" abspielt, findet man im modernen Fussball jedenfalls nicht mehr so oft.
Primaeres Ziel des Defensivverbunds im modernen Fußball ist es, das Spielfeld zu "verkleinern", indem man kompakt steht. Das geschieht, indem man die Mannschaftsteile zusammenschiebt, denn nur diese Grundordnung ermoeglicht es dir, erfolgreichen Fußball zu spielen. Hannover beherrscht diese Grundlage z. B. nahezu perfekt (Bild 1 am Ende), die halten das Spiel permanent in der grauen Zone, das Mittelfeld wird zugestellt und wenn der Ball gewonnen wird, geht die Post ab und man kontert den Gegner kaputt.
Diese Grundlage findet man bei uns nicht. Diese Erfolgsschablone, die man heute bei so ziemlich allen erfolgreichen Mannschaften vorfindet, ist nichtmal in Ansaetzen zu erkennen (siehe zweites Bild). Keine Kompaktheit, zu grosse Abstaende, kein Verschieben bzw. zusammenschieben, um die Mannschaftsteile moeglichst dicht beisammen zu halten und das Spielfeld zu verkleinern. Eine taktisch gut ausgebildete Mannschaft nutzt eine Situation wie einen Rueckpass sofort, um wieder die Grundstellung innerhalb der Kampfzone einzunehmen, die Kette schiebt umgehend vor (Bild 3), um das Spiel vom eigenen Tor fernzuhalten. Wir tun das nicht und warten einfach, dass der Ball dann so langsam mal wieder in unsere Naehe kommen moege, statt den Abstand zum Ball moeglichst immer gleich zu halten. Das ist heutzutage so elementar, dass ein Oenning sowas nicht sieht ist fuer mich unbegreiflich. Selbst ein Rajkovic in seinem ersten (!) Spiel hat nach 2 Sekunden (!) diesen kapitalen Fehler im System bemerkt und korrigieren wollen (siehe Ende des Posts). Das muss man sich mal vorstellen. Dieser Trainer ist einfach eine taktische Vollwurst.
3. Gut, dass kann man natuerlich auch anders sehen aber ich spare mir an dieser Stelle den Ausflug in die Wissenschaft, sonst endet das hier wieder in einem halben Roman.
4. Westermann hat zwei Probleme: Er gewinnt pro Spiel ca. (uebertrieben) 80% der Zweikaempfe, die 20% die er verliert fuehren dann aber fast jedes Mal zu Gegentoren. Ausserdem kriegt der nicht die Fuesse still, da sollte er vielleicht mal zum Orthopaeden gehen. Wenn man den schon vor dem Spiel beim Passspiel beobachtet, der hat die Kaesemauken einfach nicht unter Kontrolle. Ob er nun ueber den Ball schlaegt oder einen Pass ins Nirvana haut, da gibt er wirklich viel zu haeufig eine bemitleidenswerte Figur ab.
Dass man Drobny enteiert hat sehe ich ganz und gar nicht, sondern in meinen Augen ist Drobny ein Torwart, der in einem guten Team gut aussieht, aber einem schlechten Team keine Punkte rettet. Siehe Hertha BSC in der Abstiegssaison. Bei Petric stimme ich zu, du hast hier allerdings eine Personalie aussen vor gelassen, die wahrscheinlich am meisten gegen Oenning spricht, naemlich David Jarolim. Den hat der MAD enteiert und sonst keiner. Sein Verhalten im Fall Demel haette eigentlich schon dafuer sorgen muessen, dass man ihn zur Tuer hinausbittet.
Ich will MAD ja gar nichts boeses, sondern ich habe nur keine Lust drauf, dass ein (in meinen Augen) voellig ueberforderter und deplatzierter Cheftrainer hier den Karren komplett an die Wand faehrt. Zufaellig bin ich heute Nachmittag auf einen Artikel gestossen: http://mag.fussball-forum.de/4267/warum-oenning-gehen-sollte-ein-kommentar
Das man hier nur einige Namen aendern muss, und ansonsten das Ding 1 zu 1 ueber den aktuellen Zustand beim Heiligen Sportverein uebernehmen koennte, stimmt mich nicht gerade sehr optimistisch.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Rajko 1
Rajko 2
Rajko 3