Das Scheitern der Gespräche mit Hochstätter ist zunächst mal einigermaßen unproblematisch, zumal Bochum ihn offensichtlich gar nicht abgeben wollte (s. hohe Ablöseforderung) und seine Vita nun auch nicht soooo einwandfrei ist: in Bochum leistet er zweifellos gute Arbeit, bei Gladbach und vor allem 96 würde ich sie aber höchstens als mittelprächtig einstufen.
Aber wenn einer schon der dritte Kandidat ist und die beiden vorherigen von sich abgesagt haben und der ganze Kontaktverlauf mehr oder weniger öffentlich ablief, ist das natürlich ein erneutes Desaster. Für den Verein, aber auch für den, der dann letzten Endes der tatsächliche, neue SD wird. Der ist dann ja zwangsläufig mal wieder schon vor dem ersten Arbeitstag zumindest medial angezählt.
Es stimmt, dass über das Innenleben des Vereins, wie auch über Transfers, in Didis Amtszeit bisher vergleichsweise wenig nach Außen drang. Besonders frühere Aufsichtsräte waren da immer sehr auskunftsfreudig. Dass dieses Dichthalten jetzt anscheinend auch nicht mehr funktioniert, zeigt dann für mich schon, dass die kolportierten Unstimmigkeiten in Vorstand und AR zutreffen. Sowas wird ja gerne mal geleakt, um den Verantwortlichen (also Beiersdorfer) zu schädigen. Besonders gern, wenn dieser eh schon angezählt ist - was bei ihm ja zweifellos zutrifft. Der Vergleich mit dem späten Hoffmann trifft es da schon ganz gut.
Gestern war übrigens Gisdol im NDR-Sportclub und hat sich ganz gut verkauft. Kam sympathisch und sachlich rüber und hat natürlich in erster Linie Zusammenhalt angemahnt und ihn und das Team in Ruhe eben als Team arbeiten zu lassen - was soll er auch sonst machen? Es klang aber durch, dass jetzt wohl vermehrt auf junge Spieler gesetzt werden soll und einige Spieler es wohl in Zukunft schwer bei ihm haben werden. Bleibt für ihn zu hoffen, dass dem auch Taten folgen und es keine "personellen Konsequenzen a la Skripnik" werden (also letztlich keine).