"Ich habe zufällig meinen Vorgänger Tayfun Korkut, als er Berlin verlassen musste, in der Hotel-Tiefgarage getroffen. Da haben wir kurz geredet", berichtet Magath. "Tayfun sagte mir, dass es für ihn schwer war, weil er überhaupt keine Hilfe hatte. Und ich kann nur sagen: Ich hatte in den neun Wochen auch das Gefühl, keine Hilfe zu haben."
Frühzeitig habe er darauf hingewiesen, "dass es nur zusammen geht: Spieler, Trainer, Mannschaft, Funktionsteam, Vereinsangestellte, ganz Berlin. Diesen Zusammenhalt habe ich 2001 in Stuttgart vorgefunden. Das war eine genauso schwierige Nummer. Aber dort war eine breite Unterstützung von allen da. In Berlin war die Stimmung eher: Paragraph 1 - jeder macht seins."
Die Mannschaft habe er mit seinem Trainerteam "so weit gekriegt haben, dass sie zusammenhält". Aber "in der Breite" habe er nie das Gefühl gehabt, "dass sich der Klub gegen den Abstieg wehrt", so Magath weiter: "Ich habe fast nirgendwo Unterstützung gespürt."
Geschäftsführer Fredi Bobic ist für Magath dabei "einer der Leidtragenden" im Klub: "Er hat Probleme übernommen, die nicht erst seit letzter Woche da sind. Dieser Verein war jetzt das dritte Jahr hintereinander in der Nähe des Abstiegs. Das kam nicht plötzlich, sondern muss ein strukturelles Problem sein."