Ist Hoffenheims Erfolg ein weiteres Zeichen...


Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Richtig, Totila. Das paßt ja auch zu wirr´s Beitrag und dem eingeforderten "warmen Applaus", den die Begünstigten des DFB/DFL und auch große Teile der Medien (warum nur? :rolleyes: ) für Hopp einfordern.

Solange es in Deutschland noch eine Fanszene gibt, kann man kaum erwarten, für die zunehmende Leverkuhsenburgheimisierung der Liga Jubelarien zu ernten.
 

emkaes

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Hinter der Stirn
Der HSV hat schon in den zwanziger Jahren die deutsche Meisterschaft gewonnen, ohne einen superreichen Mäzen!

Was ja auch um so erstaunlicher ist, bei den Milliarden die zu der Zeit in den Fussball gesteckt wurden. zumindest in Zeiten der Hyperinflation :D

Aber eine Diskusssion lohnt sich wirklich nicht, Hoffenheim ist ähnlich wie Wolfsburg oder Leverkusen Geschmackssache, aber bei der Lobhudelei die in der Sportschau, dem Sportstudio und in anderen Formaten auf die TSG gehalten wird, könnte man fast den Eindruck haben, dass Herr Hopp auch da die Schatulle aufgemacht hat.:rolleyes:
Denn ganz abgesehen von der sportlichen Leistung wird der Zuschauer doch mehr oder weniger aufgefordert das "Projekt Hoffenheim" nun bitte symphatisch zu finden.

Das dies wirklich etwas penetrant ist, sehe ich ähnlich. Für mich manifestiert sich das in den Möglichkeiten für die Wahl des Spieler des Monats, wo ich die Möglichkeit zwischen drei Hoffenheimern habe. Aber ich glaube, dass dies nicht explizit an Hoffenheim liegt, sondern daran, dass der Fussball immer mehr zur Nebensache in der Berichterstattung wird. Für jedes Spiel muss ein Aufhänger her und es müssen ständig neue Geschichten produziert werden. Da liegt nun Hoffenheim nahe, da sie für viele Leute tatsächlich ein Überraschungsteam sind, nämlich für alle, die sich stupide nur mit Bundesliga beschäftigen. Das sie im Endeffekt mit Kaiserslautern vor ein paar Jahren nur den Status als Aufsteiger gemein haben, interessiert dann nicht.

Mir geht das auch auf den Wecker, aber ich mache Hoffenheim dafür nicht verantwortlich, sondern die einfallslosen und inkompetenten Sportmedien, die in Deutschland oft nicht zu einer sachgerechten Analyse in der Lage sind. Auch im Kicker findet man in den großen Aufmachern kaum noch wertvolle Informationen, lediglich einige Schreiber schaffen es bei denen noch vernünftige Spielberichte zu verfassen, in denen auch spieltaktische Analysen ihren Platz haben.
 

MS

Bankspieler
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Es geht doch die ganze Zeit darum, ob man Hoffenheim zum jetzigen Zeitpunkt dufte findet. Und JETZT haben sie keine Tradition. Ob sie sie in 30 Jahren haben spielt keine Rolle. Antipathie ist nunmal selten objektiv begründet.

Nicht, dass mir Hoffenheim unsympathisch wäre. Aber diese ständigen Verweise von JamillX und Co., dass jeder Verein mal so wie Hoffenheim angefangen hat (oder auch nicht) nerven irgendwie.:belehr:
 
G

Gast_481

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Es geht doch die ganze Zeit darum, ob man Hoffenheim zum jetzigen Zeitpunkt dufte findet. Und JETZT haben sie keine Tradition. Ob sie sie in 30 Jahren haben spielt keine Rolle. Antipathie ist nunmal selten objektiv begründet.

Nicht, dass mir Hoffenheim unsympathisch wäre. Aber diese ständigen Verweise von JamillX und Co., dass jeder Verein mal so wie Hoffenheim angefangen hat (oder auch nicht) nerven irgendwie.:belehr:

Das ganze Traditionsrumgeheule nervt genauso. Ich ******* auf die Tradition von Teams, die mit 90% eingekauftem Material rumlaufen. Ein Grossteil der europäischen "Traditionsvereine" hat doch mit der Tradition für die sie mal standen rein gar nichts mehr zu tun. Mir wäre es lieber wenn man einfach sagen würde Hoffenheim ist einem unsympathisch und gut ist, ohne Begründung als so ein Mist wie die mangelnde Tradition.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

spatz

Animal Hoarder
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Ich habe schon zu sport.de Zeiten (ein Traditionsforum, leider jetzt auch pleite ;) ) schon mal meine Definition von einem "Fan" beschrieben:

a) ein bestimmtes Ereignis hat ihn zu dem Verein geführt
b) es besteht mit der Zeit eine tiefe emotionale Bindung
c) man kann nicht mehr wechseln

Ich wüsste allerdings kein Argument, was sogenannte Tradition damit zu tun hat.
 
S

sabatai

Guest
Ich mag Hoffenheim schon seit ein paar Jahren, weil ich den Hopp sehr sympathisch finde und mich für seine Ideen begeistern lasse, ABER wenn man den Thread hier ließt, kommt schnell der Eindruck auf man MUSS Hoffenheim einfach gut finden, ansonsten ist man ein Neider, Vogel oder sonst was.

Ich denke PRIDEofGERMANY will einfach sagen, dass ihm Clubs, die ohne irgendwelche Gönner aus sich selbst heraus gewachsen sind, einfach lieber sind, als Vereine wie Hoffenheim, Wolfsburg oder Leverkusen, die aufgrund ihrer Investoren einen Wettbewerbsvorteil haben. Ich kann Leute die so denken verstehen, auch wenn dieses Phänomen für mich selbst kein Problem ist. Letztendlich bin ich Fan der Bundesliga und das fördert unterm Strich ihre Attraktivität (die sportliche).
 

Bombe

Bankspieler
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hier mal ein Beitrag eines Bayern-Fans, der zur Zeit durch viele Fan Foren wandert. Der Beitrag ist ausdrücklich zur weiteren Verwendung freigegeben.

Liebe Sinsheimer, Hoffenheimer, Heidelberger,


Ja, es ist schon erstaunlich was dieser Tage um die alt-ehrwürdige TSG 1899 Hoffenheim passiert. Als Liganeuling kurz vor der Winterpause auf dem ersten Tabellenplatz - das nötigt einem schon ein Stück weit Respekt ab. Und in der Tat: Diese Platzierung spiegelt den ansehnlichen Fussball wieder, der dieser Tage zwischen Frankfurt und Karlsruhe gespielt wird.

Ich erinnere mich noch, dass ich vor wenigen Jahren von "dem Projekt" erfuhr, in der Metropolregion Rhein-Neckar Bundesligafussball zu etablieren. Langsam und stetig. Mit heimischen Talenten aus der Region. Ich muss zugeben, dass ich als damaliger Neu-Heidelberger recht angetan von "diesem Projekt" war. Bundesligafussball in Heidelberg, unter Ausnutzung der Metropolregion mit Mannheim und Ludwigshafen, mit den Nachwuchskickern dieser Städte, der Begeisterung und Unterstützung der
Bewohner der Region und dank tatkräftiger Sponsoren aus dem Delta wie Herrn Hopp. Nun, dachte ich, da kann was daraus werden.

Ist es ja auch... Wenn auch völlig anders, als zunächst geplant...

"Das Projekt" ist angekommen, bzw. es scheint angekommen zu sein. Rasant ging es nach oben. Erstaunlich dabei ist, dass "das Projekt" selber seine Identität verloren hat, obwohl dies scheinbar niemand bemerkt, oder vielleicht auch niemand wahrhaben will. An allen Ecken hört man derzeit das gleiche Gefasel. Hoffenheim habe einfach clever und günstig gekauft. Man habe dort billige Leute mit verkanntem Talent geholt, die sich bei anderen Vereinen nicht hätten durchsetzen können. Ausserdem hätte man in Hoffenheim eine exzellente Jugendarbeit etabliert, die sich bezahlt machen würde.

Jaja, schön ist der Glaube daran. Und wie man sieht, der stete Tropfen höhlt den Stein. Nicht umsonst fliegen "dem Projekt" derzeit die Herzen all jener zu, die sich am Rande und nicht darüber hinaus für Fußball interessieren. Herr Hopp und "das Projekt" werden allerorts hofiert, gelobt und bewundert. Die Wiederholung der althergebrachten Ideen "des Projekts" zeigt seine Wirkung.

Erstaunlich ist dann aber ein Blick auf die Transferbilanz "des Projekts"
(http://www.transfermarkt.de/de/verein/53...uebersicht.html). Glaubt man den Daten dort, so ergibt sich doch schlagartig ein ganz anderes Bild. Seit dem Jahr 2005 scheint man in Hoffenheim gemerkt zu haben, dass sich "das Projekt" mit der träumerisch-romantischen Vorstellung des Metropolklubs, in dem die Talente der Region für Wirbel sorgen, nicht in Gänze verwirklichen lässt (http://de.wikipedia.org/wiki/TSG_1899_Ho..._die_Bundesliga). Dies kann man auch an den Transferdaten "des Projekts" ablesen. Ab der Saison 2005/2006 beginnen dort erstmals nennenswerte Beträge aufzulaufen. Diese summieren sich bis zu dieser Saison auf eine negative Transferbilanz 30.180.000 EUR. Dreißig Millionen also. Da es sich hierbei um die Transferbilanz handelt, sind nicht noch etwaige Gewinne aus Transfers
hinzuzurechnen. Die sind schon berücksichtigt. Natürlich sind dabei die Daten der Plattform www.transfermarkt.de nur grobe Schätzungen, da über die jeweiligen echten Transfersummen oftmals Stillschweigen vereinbart wird. Die Interpretation dieser Zahlen muss daher jeder für sich vornehmen. Trotzdem ist ein Vergleich mit den Transferbilanzen anderer Vereine über den gleichen Zeitraum interessant:

FC Bayern München: -57,8 Mio
SV Werder Bremen: -17,525 Mio.
Hamburger SV: -16,76 Mio.
FC Schalke 04: -18,405 Mio.

Die beiden nächsten Nachbarn "des Projekts" aus Baden-Würrtemberg, besinnen sich dagegen vollkommen auf schwäbische Grundsätze:

Karlsruher SC: +1,33 Mio.
VfB Stuttgart: +9,95 Mio.

Weder Bremen, noch der HSV, noch Schalke, noch Stuttgart, allesamt neben dem FC Bayern die wohl erfolgreichsten Klubs der vergangenen Jahre in der Bundesliga, haben im genannten Zeitraum so viel Geld für Transfers aufgewendet, wie die Macher "des Projekts". Und das, obwohl erst seit diesem Jahr Bundesliga spielt. Selbst in Bezug auf den FC Bayern ist diese Summe erstaunlich. Denn hier hatte man nach der Ansparung von 90 Mio. EUR Festgeld beschlossen, mit Miroslav Klose, Luca Toni und Franck Ribery echte Rekordtransfers vorzunehmen. Ohne diesen Ausnahmeschritt wäre womöglich selbst der FC Bayern hinter den Transferausgaben "des Projekts" zurückgeblieben. Denn alleine diese drei Transfers schlagen in der Bilanz mit einem Minus von 48 Mio. EUR zu Buche (http://www.transfermarkt.de/de/verein/27...uebersicht.html).

Nun Geld regiert zwar nicht überall, aber dennoch hat es auch im Fussball einen immensen Einfluss. Insoweit ist das Handeln seitens der Verantwortlichen "beim Projekt" weder verwerflich, noch anrüchig. Man sollte allerdings die Ehrlichkeit besitzen, dass der momentane Erfolg eben nicht nur auf den kongenialen Fußballsachverstand der Macher zurückzuführen ist, sondern zu einem Großteil eben durch den großzügigen Einsatz finanzieller Mittel. "Wer zahlt, der mahlt", lautet ein Sprichwort. Und in diesem Sinne ist "dem Projekt" der Erfolg auch zu gönnen. Sie haben das Geld und damit die Möglichkeiten. Schön für sie, blöd für die anderen. Könnte man meinen. Eine Sache muss man aber derweil noch bedenken, nämlich die Mittelherkunft. Man betrachte sich nur einmal Umsätze und Mitgliederzahlen der genannten Vereine.

FCB: Mitglieder 147.072 Umsatz 286.400.000 EUR
S04: Mitglieder 74.877 Umsatz 155.000.000 EUR
HSV: Mitglieder 53.700 Umsatz 140.000.000 EUR
VfB: MItglieder 44.924 Umsatz 100.000.000 EUR
SVW: Mitglieder 34.222 Umsatz 112.000.000 EUR

Hoffenheim hingegen bietet satte 1752 Mitglieder auf, über den Umsatz ließen sich leider keine Angaben finden. Trotzdem kann man vermuten, dass "das Projekt" nicht in der Lage ist, mit einer derart kleinen Anhängerschaft (dass die Mitgliederzahl nicht gleichlaufend mit der Zahl der Fans ist, ist klar - dennoch besteht ein Zusammenhang) und der Spielstätte der letzten Jahre, die nur auf rund ein Zehntel der Plätze im Vergleich zu den großen Bundesligastadien kommt, autark einen ähnlich hohen Umsatz zu erreichen. Rechnet man dann noch die Ausgaben für das neue Stadion hinzu, die angeblich von Herrn Hopp getragen werden sollen, dann kann man erahnen, mit welch gewaltigem Aufwand hier "das Projekt" gepusht wird. Dies mag einem angesichts der großen Klubs, die man getrost als Wirtschaftsunternehmen auffassen kann, noch keine Tränen ins Gesicht fließen lassen. Allerdings: Diese tragen sich selber. Sie sind in Ihrem wirtschaftlichen Handeln vom Erfolg abhängig. Auch bei vergleichbaren Fällen, wie in Wolfsburg, wo VW investiert, in Leverkusen, wo Bayer sponsort oder in Hannover, wo Herr Kind sich dem Mäzentum hingeben soll, löst der Vergleich noch keinen Schüttelfrost aus. Was ist aber mit den anderen Vereinen. Was ist mit Karlsruhe, Bochum, Bielefeld, Was mit Mainz und anderen. Trotz solider wirtschaftlicher Arbeit, leidenschaftlicher Anhänger
und autarkem Handeln, hat man keine Chance, gegen "das Projekt". Und zwar nicht, weil man schlicht besser arbeitet, wie so gerne kolpotiert wird, sondern, weil "das Projekt" durch großzügige externe Geldzuflüsse Türen aufstossen kann, die bislang nur den Branchenoberen zugänglich waren. Man beachte hierbei nur noch einmal die Gegenüberstellung der Transferbilanzen. Da hilft es auch nichts, wenn dreist behauptet wird, "das Projekt" arbeite mit dem gleichen Etat wie der FC Energie Cottbus. In Wahrheit ist alleine der Personaletat "des Projekts" so hoch wie der Gesamtetat des FCE (http://www.stern.de/sport-motor/fussball...lub/635071.html). Vor der Saison wurde auch gerne immer wieder kundgetan, man habe sich nicht nenneswert verstärkt (http://www.fussball.com/news-view-181808...rstaerkung.html): Trotzdem wurden
schätzungsweise über 10 Mio EUR investiert (http://www.transfermarkt.de/de/verein/53...uebersicht.html).

Und was ist mit den Jugendspielern, von denen immer schwadroniert wird? Wenn man den Kader "des Projekts" anschaut, dann wird man feststellen, dass es tatsächlich Spieler gibt, in deren bisherigen Stationen die "TSG 1899 Hoffenheim U 19" aufgeführt ist. Wieviele? Zwei. Thorsten Kirschbaum und Jonas Strifler. Und beide kamen auch zum Einsatz. In einem Spiel der zweiten Mannschaft in der Oberliga Baden. Erst kürzlich zog ein Hoffenheim-"Fan" in einem Internetforum die Trumpfkarte der Jugendarbeit "des Projekts", als es in einer Diskussion um den nahenden Spieltag gegen den FC Bayern München ging. Rensing, Kraft, Lahm, Lell, Ottl, Schweinsteiger. Ich denke es reicht damit schon aus, beim aktuellen Kader zu bleiben.

Es scheint also nicht allzu weit her zu sein mit der oft ins Feld geführten großartigen Jugendarbeit. Hiergegen kann man einwenden, dass "das Projekt" so lange noch nicht betrieben wird, als das man bisher ein Talent hätte hervorbringen bringen. Immerhin spielen mittlerweile die Jungendmannschaften "des Projekts" ganz oben mit. Allerdings ist dies ebenso wenig verwunderlich, wie der Erfolg der ersten Mannschaft, betrachtet man sich die Ausgestaltung der Jugendarbeit. Nach Medienberichten soll bereits Jugendlichen ein nicht ganz unerhebliches Gehalt bezahlt werden und der Wechsel einiger Jugendspieler ist den Verantwortlichen auch Mal der Bau eines Kunstrasenplatzes im Gegenwert von mehreren Hunderttausend Euro wert (http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/z...liga-klubs.html ; http://www.faz.net/s/Rub590E63896B724091...n~Sspezial.html).
Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob die Erfolge im Endeffekt durch überragenden Fußballsachverstand errungen werden,
oder eben doch durch den Einsatz entsprechender finanzieller Mittel. Gegen letzteres ist im Prinzip nichts einzuwenden, aber sollte nicht offen damit umgegangen werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier aus Imagegründen ganz gezielt ein bestimmtes Bild gemalt werden soll. Schliesslich muss man noch eine Menge Fans gewinnen. Oder sollte man sagen: Kunden akquirieren? Dies geht natürlich leichter, wenn man den Leuten das Bild des sympathischen Dorfvereins vorzeichnet, der mit
viel Verstand und wenig Kapital den Großen ein Schnippchen schlägt.

Wahrscheinlich erklären sich hieraus auch die Empfindlichkeiten, mit denen die Verantwortlichen "des Projekts" auf jedwede Kritik reagieren:

- Als der Manager von Mainz 05 das Hoffenheimer Konzept in Frage stellt, wird dies von Herrn Hopp als Diskriminierung aufgefasst. In Hoffenheim will man diese rein sachliche Kritik wie ebensolche verfolgt wissen.
(http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,509507,00.html).

- Nach einem Kommentar im Tagesspiegel, der sich kritisch mit der Ankündigung des DFB beschäftigte, man werde Anfeindungen gegenüber Dietmar Hopp in Zukunft sanktionieren, erklärte man seitens "des Projekts" kurzerhand, den Tagesspiegel zu boykottieren.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,581571,00.html

- Süßauch, wie Dietmar Hopp beleidigt auf die Sticheleien aus München reagiert.
(http://www.kicker.de/news/fussball/bunde.../artikel/501207)

Wie man sieht: jegliche Kritik ist unerwünscht. Die Rolle des DFB ist in diesem Kontext nochmal eine Geschichte für sich. Schliesslich arbeitet der Sohn von DFB-Präsident Theo Zwanziger ebenfalls "beim Projekt". Da verwundert der bedingungslose Beistand des DFB in Fragen der öffentlichen Anfeindungen ggü. Dietmar Hopp in den Stadien ebenso wenig, wie die Bestimmung Sinsheims als Spielort der Fußball-Frauen-WM.

Hat sich der DFB jemals um Bananenwürfe gegen Oliver Kahn gekümmert? Wurden Schmähgesänge gegen Uli Hoeness jemals sanktioniert? Warum jetzt der Aufstand um die causa Hopp?

Man mag über Gesänge betreffend Huren und Plakate, die das Konterfei des Herrn Hopp aufs Korn nehmen denken wie man will. Erstere sind im Fußball an der Tagesordnung. Wer dies nicht verträgt, sollte keine Fußballstadien besuchen, auch wenn es mit Sicherheit nicht zum guten Ton gehört. Hierbei bildet auch die Hoffenheimer "Anhängerschaft" keine Ausnahme.
Letztere jedoch als Aufruf zur Gewalt an der Person Dietmar Hopp zu interpretieren, grenzt an Wahnsinn. Bewusst wird hierbei eine Symbolik, die Kritik an einem System verbildlicht, falsch gedeutet, um sich wiederum in eine Opferrolle zu begeben. Wie bitte soll ich ansonsten die Aussage Ralf Rangnicks deuten, man wolle sich am Freitag im Spiel gegen den FC Bayern nicht deren Trikots, sondern Ihren Skalp holen. Deute ich dies genauso wörtlich wie die Projektmanager die Plakate im Dortmunder Fanblock, dann sollten sich die Verantwortlichen in München überlegen, das Spiel abzusagen und die drei Punkte herzugeben. Alles andere wäre viel zu gefährlich. Wie sähe ein Ribery aus, wenn man ihn jetzt auch noch skalpiert? Dann hat er nie wieder eine Chance anstelle Christiano Ronaldos zum Fußballer des Jahres gewählt zu werden. Man kann natürlich auch überlegen, Ralf
Rangnick anzuzeigen, wegen Bedrohung mit einer Straftat oder versucher Anstiftung zur Körperverletzung. Es ist gar nicht auszudenken, welche Tatbestände noch in Betracht kommen, wenn man seine Aussage so versteht, dass nicht nur den Münchener Spielern der Skalp abgezogen werden soll, sondern zugleich auch allen Fans im Stadion...

Fans hat der FC Bayern nämlich zu Hauf, auch wenn Herr Rangnick nach neuestem Bekunden das anders sieht. Insoweit besteht allerdings für die Fanszene des FC Bayern in der Existenz "des Projekts" tatsächlich eine große Chance: Hoffen (wie passend...) wir doch einfach, dass die Herrscharen von "Erfolgsfans", die jedes Wochende die Allianz Arena bevölkern, in Kürze den Weg nach Sinsheim auf sich nehmen. "Das Projekt" hat es bitter nötig, die Münchener Fanszene auch. Denn in diesem Punkt unterscheidet Ihr Euch noch maßgeblich von den meisten anderen Bundesligavereinen. Treue Anhänger kann man nicht kaufen. Obwohl?: Wie lange tituliert Ihr Euch denn schon als "Hoffenheim-Fans"? Wie lange war Hoffenheim Euer Zweitverein neben Karlsruhe oder Stuttgart? Ihr braucht gar nicht laut zu antworten, fragt Euch nur selber.

Umso mehr überrascht das Verhalten der "Hoffenheim-Fans" dieser Tage. "Wir sind die Zukunft" war gegen Dortmund in Eurem Block zu lesen. Ach ja, welch Selbsterkenntnis nach nicht einmal einer Hinrunde Bundesligaluft. So viele Mannschaften kamen nach oben, spielten eine fantastische erste Hinrunde oder Saison - und dann geht schnell die Luft aus. Ich denke an Mainz, Karlsruhe, Nürnberg. Und selbst wenn Ihr Meister werdet, dann denkt an den Verein, der dies Kunststück schon einmal geschafft hat und wo dieser jetzt steht und wohin er fast gefallen wäre. Und bedenkt, dass die eine breitere Fanbasis haben, als Ihr sie wahrscheinlich je erreichen werdet. Und fragt Euch, ob Ihr in der Lage wärt, Euch alleine aus dem Dreck zu ziehen, wenn externe Geldquellen versiegen.

Ganz schweigen wollen wir erstmal von der dauerhaften Ablösung an der Spitze des deutschen Profifußballs. Das hatten sich schon viele auf die Fahnen geschrieben...

Wahrscheinlich kommt diese Attitüde durch die Aussagen Eures Mäzen, Hoffenheim sei der Fortschritt und nur mit Fortschritt habe es in der Geschichte eine Vorwärtsbewegung gegeben. Fortschritt sei notwendig. Das ist richtig,aber nur in Teilen. Dabei wird nämlich verkannt, dass Fußball erst einmal reiner Selbstzweck ist. Er gewinnt seine Faszination durch sich selber und baut in seiner stetigen Anziehungskraft auf bestimmten Faktoren auf: seiner Tradition und der Identifikation der Zuschauer. Fußball braucht keinen zwingenden Fortschritt, dafür gibt es ihn schon viel zu lange unverändert. Wen interessieren daher auch die Aussagen des Hockey-Trainers und Projekt-Mitarbeiters Bernhard Peters? Wieviele Leute schauen Hockey, wieviele Fußball...

Natürlich interessieren sich heute noch mehr Leute für diesen Sport als vor 20 Jahren. Dies folgt aber nicht aus dem Spektakel, welches mittlerweile um die Spiele veranstaltet wird, mit Unterhaltungsprogramm, teuren Stars und neuen Stadien. Das Spektakel drumherum wird veranstaltet wegen der Masse an Leuten, die sich für den Sport interessieren. Und das tun sie
mit oder ohne "Projekte" wie Hoffenheim. "Projekte" dieser Art setzen sich jedoch über gewachsene Strukturen hinweg und machen Tradition und Identifikation beliebig. Beliebigkeit bedeutet aber den Verlust der Attraktivität dieses Sports. Ich will Bayern gegen 60. Ich will Dortmund gegen Schalke vor 80.000 Zuschauern mit anarchischer, wenn auch rauer Stimmung, selbst wenn es ein Grottenkick wird.

Was mich nicht im geringsten interessiert ist hingegen SAP Hoffenheim gegen RedBull Salzburg in der Champions League vor 20.000 Zuschauern mit Klatschanimation aus dem Lautsprecher auch wenn der Fußball noch so
technisch brilliant ist. Wer einmal blutleeren amerikanischen Profisport erlebt hat, weiß was ich meine.

So und jetzt bis Freitag, dann rasieren wir Euch erstmal die Beine und ziehen Euch wieder auf NN herunter. Und in 10 Jahren sprechen wir uns dann nochmal.


Mein Tipp, wie es dann in Meisterschaften steht:


Bayern München: 27
"Das Projekt": 0



...bis dahin,


Ein Fußballfan
 

Langer

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@bombe
Danke für den Beitrag.:thumb:

Sehr schöne detaillierte Analyse die punktgenau die "Schwächen und Probleme" des sog. Projektes Hoffenheim aufzeigt.

Gottseidank von einem Bayern-Fan erstellt.;)
 

TheAnswerAI

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Am Anfang schön informativ auch wenn ich schon einiges wusste, am Ende fällt er aber doch arg ins "Fansein" hinein und betrachtet es fast zu einseitig. Trotzdem nett zu lesen.

Auch wenn man keine positive Transferbilanz mit nem Regionalliga Kader erreichen kann (von den die war Wert sind gab man keinen ab)... Bayern konnte z.B. einen OH für 25millionen verkaufen... Sollte man auch nicht vergessen.;)

In ein paar Jahren sieht da die Bilanz vielleicht schon wieder anders aus.

Jetzt freu ich mich aber erstmal richtig auf das Spiel von heute Abend:D
 

liberalmente

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am anfang ist der brief noch eine gute, durchdachte hoffenheim kritik. absolut in ordnung, wenn auch inhaltlich nicht ganz korrekt.

der autor nennt keine namen, er weiß wohl warum, denn spieler wie compper, weis, salihovic, ja selbst ibisevic oder gustavo, hätte sich jeder wirtschaftlich gesunde zweitligist holen können (zumindest die ersten drei, ganz sicher)

compper wurde bei mönchengladbach aussortiert, weis schaffte nie den sprung in die erste mannschaft beim vfb, dh beide verdienen sicherlich (noch) auch nicht die welt.


auf sowas berufen sich die macher, wenn sie von den billigen und guten transfer reden. und das ist ja wohl auch nichts außer der wahrheit.

dann kommen eduardo, obasi, ba, beck und wellington. letzterer ist ein flop, muss man sich bisher wohl einfach eingestehen.

die ersten vier können sich sicher nur bundesligisten leisten, da gibt es keine diskussion.
und bei diesen spielern kann ich aufkommende kritik auch verstehen. ich sehe es anders, aber das kann man, wie gesagt, anders sehen.


man sollte aber auch da nicht vergessen, was für einen wert diese spieler mittlerweile haben. ich will da gar nicht erst transfermarkt.de bemühen, aber fest steht: wenn ein klub einer von den vier spielern haben möchte muss er eine ordentliche ablöse bezahlen.

das ist dadurch letztlich auch ein guter transfer. kein transfer eines kleinen kubs, aber ein guter transfer, denn die spieler haben ohne zweifel eingeschlagen.


fazit: hoffenheims transferpolitik ist gut. man hat einige sehr billige transfers getätigt, die sich voll ausgezahlt haben, man hat aber auch einige teure transfers getätigt, die sich auch voll ausgezahlt haben.



mit ralf rangnicks skalp forderung macht sich der autor dann, wenn auch in der polemik, lächerlich.

rangnicks aussage war wie folgt:

"Wir wollen nicht ihre Trikots haben, sondern - um es flapsig zu formulieren - ihren Skalp."


selbst wenn man polemisiert hat dies nichts mit hopps vielleicht überempfindlichen reaktion auf irgendwas zu tun. wirklich nichts.



insgesamt ist der brief eine einigermaßen durchdachte hoffenheim kritik, man merkt schon das da kein neid gedanke, wie in mannheim oder lautern, dahintersteckt.
nur am ende baut er ab, die letzten abschnitte hätte er sich sparen sollen.
 

Apollo Schwabing

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Ausnahmsweise bin ich (fussballerisch) mit liberalmente eine Meinung. ;)

Die Transferbilanz zu Anfang liest sich auf den ersten Blick krass, aber man sollte auch nicht vergessen welchen Kader Bremen, Bayern, HSV, Schalke und Wolfsburg bereits VOR der Saison 2005/2006 hatte. Dies relativiert das ganze um einiges, denn um in die Phalanx dieser genannten zu kommen wurde seit Jahren sehr, sehr viel Geld ausgegeben.
 

liberalmente

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ich war mir der spitze durchaus bewusst, aber man hört von eurer fraktion, zu der man auch zb den user westkurve zählen muss, nunmal keine sachliche argumentation zu dem thema.

da sind reizworte, ganz weit vorne "tradition", da springt ihr dann auf und ab, aber ihr setzt euch nicht wirklich mit dem thema auseinander.

ob das neid oder schlicht ignoranz ist mag ich ihn zu beurteilen, konkret mit dem thema auseinandergesetzt ist es jedenfalls nicht.
 

Omega

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Mich würde mal interessieren (habe nichts gefunden), wie die Transferbilanz z. B. von Hannover in diesem Zeitraum aussieht. Das ist nämlich ein Verein, der eigentlich mehr möchte und nicht wie Stuttgart oder Dortmund finanziell schon richtig in den Miesen war.

Ansonsten bin ich auch mal gespannt, wie die transferpolitik von hoffenheim in den nächsten Jahren, unter Berücksichtung des Erfolges, aussehen wird.

Erreichen sie nicht den internationalen fußball, investieren aber wie Wolfsburg, gehören sie auch in diese Kategorie, erreichen sie den internationalen Fußball und investieren weiter in entwicklungsfähige Spieler, bleiben sie mMn ihrem angekündigten Weg treu.
 

Langer

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ich war mir der spitze durchaus bewusst, aber man hört von eurer fraktion, zu der man auch zb den user westkurve zählen muss, nunmal keine sachliche argumentation zu dem thema.

da sind reizworte, ganz weit vorne "tradition", da springt ihr dann auf und ab, aber ihr setzt euch nicht wirklich mit dem thema auseinander.

ob das neid oder schlicht ignoranz ist mag ich ihn zu beurteilen, konkret mit dem thema auseinandergesetzt ist es jedenfalls nicht.

Was soll denn dieser Schwachsinn???
Bleib doch wenigstens mal fair, von welcher Fraktion sprichst du denn, den User Westkurve als negatives Beispiel hinzustellen hat wohl mittlerweile
Tradition, sachliche Argumente z.B. von meiner Seite aus wurden schon immer mit dem Neid-Totschlagargument belegt, usw.

Wirf bitte anderen nicht vor sie würden sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen (das kannst du gar nicht beurteilen) und bleib bitte selbst mal beim Thema anstatt hier wieder unnütze Nebenkriegsschauplätze aufzumachen.

Deine ganze "sachliche Argumentation" mündet einfach beim Thema Neid in Mannheim und KL und das hat mit dem Artikel den Bombe gepostet hat nichts aber auch garnichts zu tun.
Im Gegenteil es ist reine Polemik.

Im Übrigen habe ich irgendwo gelesen Hoffenheim bekäme korbweise Dankesbriefe aus Cottbus,
Frankfurt, Mönchengladbach, Hannover etc.;)

@omega
Danke für das sachliche Posting.:thumb:
 

MadFerIt

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Mich würde mal interessieren (habe nichts gefunden), wie die Transferbilanz z. B. von Hannover in diesem Zeitraum aussieht. Das ist nämlich ein Verein, der eigentlich mehr möchte und nicht wie Stuttgart oder Dortmund finanziell schon richtig in den Miesen war.

Ansonsten bin ich auch mal gespannt, wie die transferpolitik von hoffenheim in den nächsten Jahren, unter Berücksichtung des Erfolges, aussehen wird.

Erreichen sie nicht den internationalen fußball, investieren aber wie Wolfsburg, gehören sie auch in diese Kategorie, erreichen sie den internationalen Fußball und investieren weiter in entwicklungsfähige Spieler, bleiben sie mMn ihrem angekündigten Weg treu.

hannover:
2008/09 Transfereinnahmen: 135.000 € - Transferausgaben: 3.400.000 € = -3.265.000 €
2007/08 Transfereinnahmen: 1.030.000 € - Transferausgaben: 9.600.000 € = -8.570.000 €
2006/07 Transfereinnahmen: 4.730.000 € - Transferausgaben: 1.500.000 € = +3.230.000 €
2005/06 Transfereinnahmen: 300.000 € - Transferausgaben: 5.350.000 € = -5.050.000 €

der knallertransfer in dieser zeit waren ja die 4,5 mio für hanke. man muss sich mal überlegen, was für spieler man mit dem dm-equivalent vor 8-9 jahren verpflichten konnte. absolut bescheuert, diese entwicklung.
 

Apollo Schwabing

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@Seit ihrem Aufstieg in die erste Liga:

-3.265.000
-8.570.000
3.230.000
-5.050.000
-1.230.000
-5.280.000
790.000

ergibt eine Summe von -19.375.000. In etwa die selbe Relation wie Hoffenheim, da Hannover je eher um die Plätze 6-10 mitspielt (obwohl ich mir diese Saison ehrlich gesagt mehr errechnet hatte).
 
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