Jogi Löw


Findet ihr es gut, dass Löw weiterhin Bundestrainer ist?


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Solomo

Hundsbua
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Meinst du den Kommentar "bis 80" von Brummsel oder hältst du es für ausgeschlossen, dass es Heynckes bis 2020 machen würde, als "Retter"? Letzteres sehe ich nämlich anders (und habe ja auch schon ausführlicher erklärt warum).
Ich meine es generell. Der hat Bayern einen Gefallen getan, das war bekanntes Terrain für ihn. Nie im Leben macht der den Bundestrainer. 2013, ja, da wäre es denkbar gewesen, aber jetzt nicht mehr.
 

TraveCortex

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Es soll auch sowas wie ein Leben außerhalb des Fußballs geben und auch der Job eines Bundestrainers stellt Ansprüche. Besonders vor den und während der Turniere(n). Das wird sich Heynckes nie antun.

Ich bin hier voll bei @Solomo und hab es auch schon bei den Bayern geschrieben - Jupp gehört jetzt einfach mal in Ruhe gelassen. Er ist 200 Jahre alt und hat sich seinen Ruhestand verdient. Was ist das denn das auch für ein Zeichen, wenn man ihn jetzt holt?

90 % der Trainer, die hier und in der Öffentlichkeit genannt wurden, würden diesen Job mMn solide ausfüllen. Können sie es so wie Löw? Vielleicht sind sie besser, vielleicht schlechter. Aber ganz sicher ist das kein Job für den nicht einige Kandidaten in Betracht kommen.
 

joni_08

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Ich meine es generell. Der hat Bayern einen Gefallen getan, das war bekanntes Terrain für ihn. Nie im Leben macht der den Bundestrainer. 2013, ja, da wäre es denkbar gewesen, aber jetzt nicht mehr.
Das sehe ich genau so, das tut er sich nicht mehr an. Für was und wen sollte er das machen?
 

Sm0kE

The Magic Man
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Och, weiß ich nicht. Dass er auf Vereinstrainer keinen Bock mehr hat, muss ja nicht heißen, dass er die Natio nicht trainieren würde. Erstens weil das wirklich das Einzige ist, was in seiner Karriere noch fehlt und zweitens, weil das eine völlig andere Art des Arbeitens ist, als der Job bei einem Verein. Er muss eben nicht täglich auf einem Trainingsplatz rumstehen oder jede zweite Woche irgendwo durch Europa reisen.
 

TraveCortex

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Es kann doch nicht wahr sein, dass man ernsthaft über den Verbleib eines deutschen NM-Trainers nach diesem Abschneiden (Resultat, Spielerische Leistung, Nebengeräusche) diskutiert...

Absolut. Interessant ist auch, dass es in den Medien wirklich kaum Interesse an einer kritischen Betrachtung von Löw gibt - da wären andere zerfetzt worden. Der Druck, von dem man noch nach dem Ausscheiden ausging, ist offenbar maximal gering - Spieler, DFB und Medien unterstützen Löw offen. o_O Das ist eigentlich unglaublich.
 

MadFerIt

Apeman
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Absolut. Interessant ist auch, dass es in den Medien wirklich kaum Interesse an einer kritischen Betrachtung von Löw gibt - da wären andere zerfetzt worden. Der Druck, von dem man noch nach dem Ausscheiden ausging, ist offenbar maximal gering - Spieler, DFB und Medien unterstützen Löw offen. o_O Das ist eigentlich unglaublich.

hä? welche medien unterstützen löw denn? die berichte bzw. meinungen, dich ich lese, sind in der mehrzahl absolut gegen eine weiterbeschäftigung.
 

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hä? welche medien unterstützen löw denn? die berichte bzw. meinungen, dich ich lese, sind in der mehrzahl absolut gegen eine weiterbeschäftigung.

Ja, aber fordern sie auch seine Ausweisung in einen Gulag ? :saint:

Letztens hieß es ja auch, die deutschen Medien würden Özil/Gündogan nicht kritisieren bzw das Thema gar totschweigen, obwohl komischerweise in meinen News-Feeds jeden Tag auch Wochen später noch ein dutzend Artikel dazu auftauchten.
 

TraveCortex

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hä? welche medien unterstützen löw denn? die berichte bzw. meinungen, dich ich lese, sind in der mehrzahl absolut gegen eine weiterbeschäftigung.

Sie unterstützen ihn durch Schweigen. Ich sehe keine großen Abrechnungs-Artikel auf den üblichen Nachrichtenseiten und auch keine Rücktrittsforderungen. Da ist es ruhig geworden. Vielleicht habe ich es auch übersehen, dann nehme ich das zurück.

Ja, aber fordern sie auch seine Ausweisung in einen Gulag ? :saint:

Es geht hier NICHT um grundsätzliche Medienkritik, das sage ich besser gleich dazu, bevor wieder alles miteinander vermischt wird (geht ja schon bei Dir direkt gut los mit Gündogan/Özil).
 

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Mir ging es nur darum, dass Medienbewertung in der heutigen Zeit eben auch viel mit Herangehensweise und Rezeptionsgewohnheiten zu tun hat und es eben ganz offensichtlich hier stark unterschiedliche Wahrnehmungen gibt. Und das empfand ich eben bei der Özil/Gündogan Sache frappierend, daher das Beispiel.
 

Eric

Maximo Lider
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Sie unterstützen ihn durch Schweigen. Ich sehe keine großen Abrechnungs-Artikel auf den üblichen Nachrichtenseiten und auch keine Rücktrittsforderungen. Da ist es ruhig geworden. Vielleicht habe ich es auch übersehen, dann nehme ich das zurück.
Sehe ich auch so. Wie wurde nicht nach jedem schlechten Freundschaftsspiel auf Berti Vogts eingeprügelt. Aber der war beim DFB auch nur Angestellter und hatte keine eigene Hausmacht, die ihr Schicksal mit seinem verknüpft hat.
 

Solomo

Hundsbua
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Es kann doch nicht wahr sein, dass man ernsthaft über den Verbleib eines deutschen NM-Trainers nach diesem Abschneiden (Resultat, Spielerische Leistung, Nebengeräusche) diskutiert...
Doch, das kann und sollte wahr sein. Unabhängig vom aktuellen "Fall Löw" sollte ein Trainerwechsel nie aus der Emotion beschlossen werden. Ganz grundsätzlich gesprochen, ein Trainer, der ein Turnier oder Teile einer Saison verbockt, kann trotzdem der richtige für die Aufgaben der kommenden Saison/bis zum kommenden Turnier sein. Blind zu sagen "Turnier war sch..., Trainer muss weg" klingt vielleicht gut, fühlt sich vielleicht gut an, sollte aber kein Automatismus sein.

Ich bin der Meinung, dass Löw großen Anteil am Turnierverlauf hat und dass er diesmal das nicht geschafft hat, was mMn bei den anderen Turnieren seine Stärke war. Und ich würde dazu tendieren, mit ihm nicht weiterzumachen, weil ich nicht glaube, dass er nach 12/14 Jahren nicht mehr die Energie hat, den nötigen Umbruch einzuleiten. Allerdings habe ich ähnliches auch schon nach 2012 geschrieben ;)
 

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Und wenn ich "Joachim Löw" bei google news reinschmeiße, dann taucht halt ein weiter "spread" auf, wo ich aber die kritischen Artikel jetzt nicht unterrepräsentiert finde.
Dass man bei einem Mann, der jetzt 12 Jahre erfolgreich gearbeitet und den Weltmeistertitel geholt hat vielleicht ein klein wenig sanfter mit umgeht als bei früheren Trainern halte ich nun wahrlich nicht für schockierend. Da ist eben das 'Problem' bei einigen hier, dass sie das ja immer schon so gesehen haben (Dass Löw ne Nulpe ist) und diese 'Wahrheit" gefälligst auch die Medien zu begreifen haben. Auf der anderen Seite gibt es eben auch hier im Forum (mich eingeschlossen) viele, die mit Löw vorher zufrieden waren und die Bewertung dieses Turniers als Ausrutscher durchaus in Erwägung ziehen. Nun kann man natürlich die Position dieser Leute als komplett bescheuert abtun ("wird hier ernsthaft ..." siehe oben), jeder wie er mag.
 

Solomo

Hundsbua
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Sie unterstützen ihn durch Schweigen. Ich sehe keine großen Abrechnungs-Artikel auf den üblichen Nachrichtenseiten und auch keine Rücktrittsforderungen. Da ist es ruhig geworden. Vielleicht habe ich es auch übersehen, dann nehme ich das zurück.
Ich glaube, die Medien halten im Moment still, weil nicht klar ist, wo es hingeht. Wäre es offensichtlich, dass Löw aufhört, würden sie ihn schon lange bombardieren.
 

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Und zum "Schweigen":

https://www.zeit.de/sport/2018-06/joachim-loew-trainer-nationalmannschaft-wm-aus

http://www.faz.net/aktuell/sport/fu...batte-um-joachim-loew-muss-sein-15663078.html

http://www.sueddeutsche.de/sport/jo...uecktritt-1.4033799#redirectedFromLandingpage

https://www.stern.de/sport/fussball...-ist-das-das-ende-der-aera-loew--8144926.html

https://www.focus.de/sport/fussball...ra-lichtblicke-suele-und-rudy_id_9177879.html

Was sicherlich stimmt ist, dass sich generell der Journalismus heutzutage nicht mehr wirklich über klare Positionierung auszeichnet. Da wird im Zweifel immer die Mitte gesucht und oft auch widersprüchliche Kommentare vom selben Medium veröffentlicht, um bloß alles abzudecken. Das hat aber nichts speziell mit Löw zu tun.
 

TraveCortex

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Nur im Stern-Artikel wird offen der Rücktritt gefordert und dazu klar Position bezogen. Der Rest ist eher zaghafte Kritik. Das ist letztendlich exakt das, was ich meinte.
 

liberalmente

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Ich denke die relative Zurückhaltung der Medien angesichts des historischen Ausscheidens hängt ganz stark mit seiner Bilanz und vor allem dem WM Titel 2014 zusammen. Beckenbauer ist nach der WM 1990 direkt zurückgreten. Schön gab bereits vor der WM 1978 seinen Abschied nach eben jener WM bekannt. Nur Herberger wurde nach dem Viertelfinalaus 1962 (immerhin aber auch 8 Jahre nach dem WM Titel) sehr kritisch gesehen und trat dann 1963 zurück.

Letztlich sind alle 3 bisherigen Weltmeistertrainer zurückgetreten und wurden nicht entlassen. Nur bei Heuberger kann man davon sprechen, dass es massive Kritik in der Öffentlichkeit gab, die den Coach zum Rücktritt "gezwungen" haben.

Nur weil manche Jogi schon seit Jahren nicht mögen und seinen Anteil am WM Titel bestenfalls tolerieren heißt das nicht, dass er nicht einer von nur vier deutschen Weltmeistertrainern ist. Und entsprechend respektvoll geht man mit ihm um.

Da Jogi aber in der Tat ein schlechtes Turnier hatte und man insgesamt sagen kann: "nach 12 Jahren Cheftrainer und 14 im DFB darf auch mal Schluss sein" würde ich durchaus damit rechnen, dass es Kritik in den Medien gäbe, wenn er sagt, dass er weitermacht. Ich denke dann kommen die vorgeschriebenen Artikel, die tendenziell kritisch sein werden, dann aus der Schublade. Aber man lässt ihm eben die Türe für einen würdevollen Abgang offen. Und inhaltliche Kritik am Ausscheiden gab es nun wahrlich genug - wäre ja auch lächerlich, wenn nicht.

Ein weiterer Faktor, den man nicht vergessen darf: die Spieler sind sehr selbstkritisch. Wenn da jetzt 3 oder 4 (Führungs-)Spieler öffentlich über die Entscheidungen von Löw hergefallen wären würde sich mMn auch eine andere Dynamik entwickeln.
 

PhilIvey

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Ein weiterer Faktor, den man nicht vergessen darf: die Spieler sind sehr selbstkritisch. Wenn da jetzt 3 oder 4 (Führungs-)Spieler öffentlich über die Entscheidungen von Löw hergefallen wären würde sich mMn auch eine andere Dynamik entwickeln.

Dem Abschnitt stimme ich 100% zu, allerdings ist das auch vielleicht genau mit ein Grund, wieso Löw vermeintliche “Rebellen” tendenziell ausgemustert bzw. nicht mehr nominiert hat. Angefangen bei Kuranyi, über Ballack, Kruse bis hin zu Wagner...
 

Ason

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Doch, das kann und sollte wahr sein. Unabhängig vom aktuellen "Fall Löw" sollte ein Trainerwechsel nie aus der Emotion beschlossen werden. Ganz grundsätzlich gesprochen, ein Trainer, der ein Turnier oder Teile einer Saison verbockt, kann trotzdem der richtige für die Aufgaben der kommenden Saison/bis zum kommenden Turnier sein. Blind zu sagen "Turnier war sch..., Trainer muss weg" klingt vielleicht gut, fühlt sich vielleicht gut an, sollte aber kein Automatismus sein.

Ich bin der Meinung, dass Löw großen Anteil am Turnierverlauf hat und dass er diesmal das nicht geschafft hat, was mMn bei den anderen Turnieren seine Stärke war. Und ich würde dazu tendieren, mit ihm nicht weiterzumachen, weil ich nicht glaube, dass er nach 12/14 Jahren nicht mehr die Energie hat, den nötigen Umbruch einzuleiten. Allerdings habe ich ähnliches auch schon nach 2012 geschrieben ;)

Von "Blind" kann hier aber überhaupt keine Rede sein. Löw war natürlich nicht alleinverantwortlich für das Scheitern, aber er hat eklante Fehler gemacht:
- Langfristige taktische Fehler (Nichterkennen des fehlenden defensiven 6ers nach der EM, Kein funktionierendes Offensivsystem etabliert)
- Kurzfristige taktische Fehler (Ausrichtung gegen Mexiko, Aufstellung gegen Südkorea, Adjustments in den Spielen)
- Mannschaftsführung (Kein Mittel gegen Sattheit der Spieler, Grüppchenbildung zugelassen, Auch der Umgang mit Erdogan-Gate)
- Kadernominierung/Spielerbewertung (Ginter/Trapp/Gomez vs Wagner/Leno/Sane, Festhalten an Müller/Khedira/Gomez/(Neuer))

Damit hat er erheblichen Anteil an dem, was auf dem Feld gezeigt wurde. Und das war so katastrophal, dass selbst das Glück (Schweden-Spiel) nicht mehr zum Weiterkommen in einer unterdurchschnittlichen Gruppe gereicht hat.

Wenn jemand eine solche katastrophale Leistung bringt, muss er vorher einfach ENORME Leistungen vollbracht haben, um überhaupt ein Weitermachen in Erwägung zu ziehen. Und viele sind wie ich einfach der Meinung, dass er zwar gut, aber nicht überragend vorher gearbeitet hat.

Daher ist die logische Konsequenz einfach völlig klar. Und mir fällt kein Verband/Verein aus dem Sport oder einem anderen Bereich (Politik/Wirtschaft) außer dem mittlerweile Löw-hörigen/geprägten DFB ein, der das nicht so sieht.
 
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