Mr. Orange
Nachwuchsspieler
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karmakaze:
Der Vergleich mit Montoya stammt aber von dir... :laugh2: :laugh2:
Ernsthaft: Anderswo werden Nachwuchsfahrer auch gepusht, und das ist auch in Ordnung. Wenn natürlich RTL 2-3 Jahre lang über jeden Furz eines Nachwuchsfahrers berichtet, dann entstehn natürlich solche Reaktionen, wenn der ganz große Erfolg ausbleibt. Nur kann der Fahrer für diesen Hype am wenigsten. Wenn man den Maßstab ansetzt, dass jedes Talent mindestes Weltmeister oder ein zweiter Schumacher werden muss, dann kann man natürlich jeden als Aufschneider und überschätzte Null abstempeln. Fakt ist, dass sich Heidfeld bisher gegenüber anerkannten Teamkollegen (Alesi, Frentzen) oder hochtalentierte Neulinge (Räikkönen, Massa) ziemlich gut ausgesehen hat. Das Niveau eines Webber oder Trulli ist IMO schon ein sehr gutes und ich denke eigentlich, dass Heidfeld besser (zumindest gleichmäßiger) als Sato sein dürfte.
Da ist was dran.
Ein paar Worte zu Hill und Villeneuve (insbesondere Hill):
Ich sehe es auch so, dass Hill in Deutschland verzeichnet dargestellt wurde. Sicher kann man sagen, dass er kein ganz kompletter Fahrer war. Er hatte einige ausgeprägte Schwächen, aber auch erstaunliche Stärken. Zunächstmal war Hill ein extremer Spätentwickler. Er fuhr sein erstes Autorennen mit 23 Jahren. Die ganze Kart-Erfahrung fehlte ihm komplett, und in vielen Situationen hat man das gemerkt. Die Sicherheit bei Zweikämpfen und beim Überrunden fehlte oft, genauso bei wechselnden Situationen (einsetzender Regen, Boxeneinfahrten). Auch danach entwickelte sich seine Karriere langsam. In der F3000 war er z.B. mehrere Jahre in schlechten Teams, obwohl sein Talent mit der Zeit auffiel. Im Grunde entwickelte sich seine Karriere erst, als er 92 Testfahrer bei Williams wurde.
Die herausragende Eigenschaft von Hill war sein technisches Verständnis. Es gibt keinen einzigen Fahrer, bei dem sich die Autos innerhalb der Saison so weiterentwickelten, wie unter Damon Hill, in diesem Punkt war er wahrscheinlich sogar Schumacher überlegen. Ansonsten stimmt es nicht ganz, dass Hill wenig Fehler machte. Sein Selbstbewusstsein war nicht immer das beste, weshalb er manchmal widersprüchliches tat und sagte. Gerade 1995 hat er viele dumme Ausrutscher gehabt. Auf der anderen Seite hatte er einen enorm sensiblen Fahrstil und konnte sich manchmal enorm steigern - oft dann, wenn man es nicht mehr erwartete, legte er doch noch eine saustarke Qualifying-Runde oder ein phantastisches Rennen hin. Sicher war 1996 sein bestes Jahr, und da er mit 33 sein erstes komplettes F1-Jahr fuhr, war seine Karriere zwangsläufig kurz.
Trotzdem bleibt er ein wirklich erstaunlicher Fahrer. Wer sonst hätte es um ein Haar geschafft, mit einem Arrows einen GP zu beginnen (mit einem Auto das sich zu Saisonbeginn nur ganz hinten qualifizierte!).
Und BTW, hat schon jemand darüber nachgedacht, dass Frentzens tolle Jordan-Saison 1999 eventuell auch etwas mit seinem Teamkollegen Damon Hill zu tun hatte? Nach dessen Weggang hat der Jordan jedenfalls keine Rennen mehr gewonnen. Und dabei behaupten in Deutschland doch alle, dass Frentzen so ein toller Entwicklungsfahrer sei...
Zu Villeneuve:
Ich glaube nicht, dass er aus Abzockermentalität zu BAR gegangen ist. Das ist hier die olle Gitche-Theorie.
Ich denke eher, dass das ein wenig mit seiner "I-do-it-my-way"-Mentalität zusammenhing. Neues Team, der Teamgründer war ein guter Freund von ihm, ich denke schon, dass er an den Erfolg der Sache geglaubt hat. Ebenso wie Emerson Fittipaldi, der sich damals in sein brasilianisches Formel 1-Team verrannte. Dass ein Spitzenfahrer bei ständigem Hinterherfahren irgendwann stagniert, ist dann eigentlich normal. Trotzdem vermute ich, dass Villeneuve mit dem diesjährigen BAR schon einen Sieg geholt hätte.
Heidfeld ist zu sehr gepusht wurden. Er ist nicht so gut, wie viele denken. Vielleicht mag er das Niveau von Montoya, Webber oder Sato haben, an mehr, also Kimi, Alonso oder Schumacher mag er nicht herankommen. Es ist halt immer die selbe Leier: Deutsche Fahrer werden sehr gut supported, hier war es Mercedes, doch dann stellt sich in der höchsten Klasse raus, dass es bessere gibt. (Ausnahme: Schumacher)
Der Vergleich mit Montoya stammt aber von dir... :laugh2: :laugh2:
Ernsthaft: Anderswo werden Nachwuchsfahrer auch gepusht, und das ist auch in Ordnung. Wenn natürlich RTL 2-3 Jahre lang über jeden Furz eines Nachwuchsfahrers berichtet, dann entstehn natürlich solche Reaktionen, wenn der ganz große Erfolg ausbleibt. Nur kann der Fahrer für diesen Hype am wenigsten. Wenn man den Maßstab ansetzt, dass jedes Talent mindestes Weltmeister oder ein zweiter Schumacher werden muss, dann kann man natürlich jeden als Aufschneider und überschätzte Null abstempeln. Fakt ist, dass sich Heidfeld bisher gegenüber anerkannten Teamkollegen (Alesi, Frentzen) oder hochtalentierte Neulinge (Räikkönen, Massa) ziemlich gut ausgesehen hat. Das Niveau eines Webber oder Trulli ist IMO schon ein sehr gutes und ich denke eigentlich, dass Heidfeld besser (zumindest gleichmäßiger) als Sato sein dürfte.
Das was Montoya, z.B., an Ergeiz und Egoismus zuviel hat, das könnte ein Heidfeld sicherlich gebrauchen.
Da ist was dran.
Ein paar Worte zu Hill und Villeneuve (insbesondere Hill):
Ich sehe es auch so, dass Hill in Deutschland verzeichnet dargestellt wurde. Sicher kann man sagen, dass er kein ganz kompletter Fahrer war. Er hatte einige ausgeprägte Schwächen, aber auch erstaunliche Stärken. Zunächstmal war Hill ein extremer Spätentwickler. Er fuhr sein erstes Autorennen mit 23 Jahren. Die ganze Kart-Erfahrung fehlte ihm komplett, und in vielen Situationen hat man das gemerkt. Die Sicherheit bei Zweikämpfen und beim Überrunden fehlte oft, genauso bei wechselnden Situationen (einsetzender Regen, Boxeneinfahrten). Auch danach entwickelte sich seine Karriere langsam. In der F3000 war er z.B. mehrere Jahre in schlechten Teams, obwohl sein Talent mit der Zeit auffiel. Im Grunde entwickelte sich seine Karriere erst, als er 92 Testfahrer bei Williams wurde.
Die herausragende Eigenschaft von Hill war sein technisches Verständnis. Es gibt keinen einzigen Fahrer, bei dem sich die Autos innerhalb der Saison so weiterentwickelten, wie unter Damon Hill, in diesem Punkt war er wahrscheinlich sogar Schumacher überlegen. Ansonsten stimmt es nicht ganz, dass Hill wenig Fehler machte. Sein Selbstbewusstsein war nicht immer das beste, weshalb er manchmal widersprüchliches tat und sagte. Gerade 1995 hat er viele dumme Ausrutscher gehabt. Auf der anderen Seite hatte er einen enorm sensiblen Fahrstil und konnte sich manchmal enorm steigern - oft dann, wenn man es nicht mehr erwartete, legte er doch noch eine saustarke Qualifying-Runde oder ein phantastisches Rennen hin. Sicher war 1996 sein bestes Jahr, und da er mit 33 sein erstes komplettes F1-Jahr fuhr, war seine Karriere zwangsläufig kurz.
Trotzdem bleibt er ein wirklich erstaunlicher Fahrer. Wer sonst hätte es um ein Haar geschafft, mit einem Arrows einen GP zu beginnen (mit einem Auto das sich zu Saisonbeginn nur ganz hinten qualifizierte!).
Und BTW, hat schon jemand darüber nachgedacht, dass Frentzens tolle Jordan-Saison 1999 eventuell auch etwas mit seinem Teamkollegen Damon Hill zu tun hatte? Nach dessen Weggang hat der Jordan jedenfalls keine Rennen mehr gewonnen. Und dabei behaupten in Deutschland doch alle, dass Frentzen so ein toller Entwicklungsfahrer sei...
Zu Villeneuve:
Ich glaube nicht, dass er aus Abzockermentalität zu BAR gegangen ist. Das ist hier die olle Gitche-Theorie.
Ich denke eher, dass das ein wenig mit seiner "I-do-it-my-way"-Mentalität zusammenhing. Neues Team, der Teamgründer war ein guter Freund von ihm, ich denke schon, dass er an den Erfolg der Sache geglaubt hat. Ebenso wie Emerson Fittipaldi, der sich damals in sein brasilianisches Formel 1-Team verrannte. Dass ein Spitzenfahrer bei ständigem Hinterherfahren irgendwann stagniert, ist dann eigentlich normal. Trotzdem vermute ich, dass Villeneuve mit dem diesjährigen BAR schon einen Sieg geholt hätte.