@ torben:
Ich bin da (fast) voll und ganz auf deiner Linie.
Ich kann dir auch sagen, warum sich in Deutschland keiner mehr quält mal die 100m, 200m, 400m usw. zu laufen.
Ganz einfach, weil für viele einfach keine Möglichkeit besteht mal so weit vorne zu laufen, geschweige denn überhaupt ins Finale oder zumindest Semifinale zu kommen.
Schau dir doch mal die Semifinals an, da sind fast nur noch Dunkelhäutige!!!
Man konzentriert sich dann eben eher auf andere Sportarten in der LA.
Ich habe in den letzten Tagen auch mal ein bisschen nachgedacht.
Aufgefallen ist mir:
Wieso gewinnt bei den Männern die 100m der Größte?
Bei den Frauen gewinnt die Kleinste?
Und beide sind aus Jamaica? :confused:
ich habe dann versucht das mal mit Michael Phelps' Leistungen im Schwimmen zu erklären. Der ist ja auch ziemlich groß und bringt nahezu perfekte körperliche, als auch materielle Vorraussetzungen mit.
Wenn man davon ausgeht, daß das Wasser "schnell" ist, der Anzug sowieso und seine Zugkraft im Bezug auf seine Länge optimal ist, wird er nicht zu schlagen sein.
Der könnte selbst das Rückenschwimmen dominieren, wenn er dafür richtig intensiv trainiert.
Hier kann man davon sprechen, daß er ein Jahrhunderttalent ist (aufgrund der körperlichen Vorraussetzungen).
Usain Bolt ist ja ebenso groß. Er schafft es ebenso perfekt seine Größe (Länge der Beine) auf die Bahn zu bringen (Kraftumsetzung). Natürlich muß wie beim Schwimmen die Oberfläche mitspielen. Man hat ja in der ZDF-MAZ gesehen, wie die Bahn hergestellt wird.
Und wenn man aufgrund des größeren Kraftabdrucks (bedingt durch die längere Hebelwirkung bei gleichen Kraftaufwand, so erkläre ich mir das) eine größere Gegenbeschleunigung von der Bahn erfährt, wird man immer schneller sein, als jemand mit einer geringeren Hebelwirkung und niedrigerem Kraftabdruck. Das ist jedoch hypothetisch, da man nie genau weiß, wieviel Kraft jemand auf den Boden bringt - wäre aber mal interessant zu erfahren. Vielleicht gibt es da irgendwann nochmal Messungen durch Sensoren in der Bahn und noch bessere Aufbereitungen der Bahn und Lauftests (so könnte ich mir noch bessere Laufzeiten erklären).
Um sich das vorzustellen. Durch den Auftritt auf die flexible Oberfäche der Bahn, federt diese nach und gibt ähnlich wie beim Startblock Energie zurück, um zu beschleunigen. Natürlich nicht vergleichb ar mit einem harten Gegendruck des Startblocks, aber es ist nun mal eine Tatsache, daß die Bahn Energie zurückgibt, was der Beschleunigung (oder zumindest Beibehaltung der Geschwindigkeit) zu Gute kommt. (lest euch mal den Wiki Beitrag zu den 100 Metern durch)
"Physiologen weisen in diesem Zusammenhang auf die Begrenztheit der kurzfristigen Energiereserven – ATP und Kreatinphosphat – hin, die durchschnittlich auf diesem Leistungsniveau 8 Sekunden vorhalten. Insofern ist der Leistungsabfall auf den letzten 20 m natürlich und keineswegs auf Ermüdungserscheinungen im koordinativen Bereich zurückzuführen."
Das erklärt auch, daß Bolt kaum langsamer wurde (wenn dann nur im Tausendstel-Bereich), zusammen mit der Energierückführung der Bahn.
Dies widerspricht dann allerdings dem, daß ausgerechnet die Kleinste bei den Frauen gewinnt.
Die einzige logische Erklärung wäre dann:
Kerron Stewart ist nicht so eine gute Läuferin (naturgemäß), sie profitiert ebenso wie Bolt von ihrer Größe (hat man ja ganz gut gesehen, wie sie am Ende immer näher kam).
Natürlich haben kleinere Läufer einen Vorteil beim Start, ihr erster Schritt ist aufgrund der kürzeren Beinlänge viel früher auf dem Boden und kann neuen Gegendruck erzeugen, was der Beschleunigung zugute kommt.
Der Vorsprung war nach 10 Metern enorm. Ich habe mir mehrmals die Wiederholung angeschaut. Obwohl alle fast gleich starteten (wenige Tausendstel Unterschied), hat Fraser nach weniger als 10 m, scheinbar schon einige Fußlängen Vorsprung.
Die Kürze kommt ihr dann auf längerer Strecke nicht mehr zugute. 110 m würde garantiert Kerron Stewart gewinnen.
Sie scheint jedoch nicht so ein begnadetes Talent wie Bolt zu sein, sonst würde sie mehr von ihrer Größe profitieren.
Es kommt immer auf das Talent und die Größe (Länge der Beine), sowie Hebelwirkung - Kraftaufwand - Gegendruck der Bahn - Aerodynamik (macht zwar nur Millisekunden aus, aber das kann ja auch entscheidend sein) an.
Setzt jemand seine physischen Vorraussetzungen optimal ein (wie Bolt und Phelps) so führt ein Sieg nur über sie.
Aber nicht jeder schafft das (Stewart).
Ach ja, was Doping angeht. Da würde ich mir bei den 10000 Meter Läufern viel mehr Sorgen machen. 57 Sekunden für 400 m (nach 9600 Metern zuvor bei nicht geringem Tempo (63 Sekunden).
57 Sekunden, da wäre manch einer froh, wenn er das aus dem Stand läuft.