Ich finde auch, daß der südafrikanischer Verband hier ein ganz schlechtes Bild abgibt.
Caster Semenya ist sicherlich nicht erst vor ein paar Wochen beim südafrikanischen Verband aufgetaucht und hat gesagt: Ich bin gestern mal kurz 800 mtr. gelaufen und das ziemlich schnell. Nominiert mich mal für die WM. Zumindest in Südafrika wird sie wohl die letzten Jahre auch Juniorinnen Rennen bestritten haben. Und ich gehe davon aus, daß sie da schon "männlich" wirkte. Und jeder im südafrikanischen Verband hätte da schon wissen müssen, daß spätestens, wenn sich internationale Erfolge einstellen, die Diskussion ums Geschlecht zumindest ziemlich wahrscheinlich aufkommen wird.
Und schon da hätte man reagieren müssen! Man hätte Caster Semenya behutsam erklären müssen, daß sie aufgrund ihres Äußeren in den Verdacht kommen könnte, kein Mädchen zu sein und deshalb zu ihrem eigenen Schutz Tests gemacht werden müssen. Das allein wäre zwar wohl auch schon ein Schock für C.S. gewesen, aber zumindest wäre sie nicht auf dem Präsentierteller vorgeführt worden. Hätte sich bei dem Test herausgestellt, daß sie eine Frau ist, hätte der Verband dies bei der WM-Meldung schon offensiv nutzen können (wir haben da eine Läuferin, die wie ein Mann wirkt, aber hier sind die Tests - könnt ihr gerne nachtesten). Das wäre in der Öffentlichkeit ganz anders angekommen. Und wenn sich herausgestellt hätte, daß sie doch genetisch ein Mann ist, hätte sie bzw. er die Situation mit der Familie, Psychologen, wem auch immer angehen können, ohne das die ganze Welt mit dem Finger auf sie/ihn zeigt. Bei dem ganzen Getöse geht nämlich leicht unter, daß hier vielleicht ein junger Mensch vor die Hunde geht - in aller Öffentlichkeit!
Beim meinem ganzen Geschreibsel gehe ich übrigens davon aus, daß zumindest Caster Semenya bsher gar nicht auf den Gedanken gekommen war, daß sie keine Frau sein könnte.