Ich glaube, wir müssen auch zwei Begriffe unterscheiden:
"One-Hit-Wonder" und "Sensationssieger".
One-Hit-Wonder ist für mich: Außenseiter, der diesen einen Tageserfolg erreichte, aber sonst nie irgendwie in Erscheinung trat. z. B. sonst keine Top 3 Platzierung auf Weltklasse-Niveau hatte.
Typische Springer, die diesen Kriterien entsprechen: Benkovic und Fortuna (Olympiasieger von 1972).
Ein Sensationssieger entspricht natürlich auch der Definition eines "One-Hit-Wonders", aber das kann man dann weiterfassen. Dazu gehören auch Springer, die, wenn man die ganze Karriere betrachtet, keine Eintagsfliegen sind, aber manche Erfolge völlig unerwartet kamen.
Da würde der oben angesprochene Ingebrigtsen hineinpassen, was den WM-Titel von 1995 angeht. Aber auch Diethards Tourneesieg.
Ingebrigtsen war dann drei Saisonen im Nirvana, dann aber drei Saisonen lang der beste Norweger. Was aber damals nicht das Qualitätsmerkmal war, was es heute wäre. Immerhin hat er 5 Podiumsplatzierungen im WC vorzuweisen und 2 Weltrekorde + einer weiteren Medaille in Val di Fiemme 2003. Daher ist er für mich mehr als eine "One-Hit-Wonder".
Oder vielleicht auch Bredesens WM-Sieg 1993, da dieser davor im Weltcup noch keine einzige Top-3-Platzierung aufweisen konnte. Dass der aber danach extrem durchstartete, ist ein anderes Kapitel.
War auch Ammann bei Olympia 2002 ein Sensationssieger? Viele meinen ja, ich würde das nicht so sehen. Denn immerhin hatte er davor 4 Podiumsplatzierungen im WC in jener Saison vorzuweisen. Und das bei 9 WC-Springen.
Aber in jener Saison sprach alles nur von Hannawald (Grand-Slam-Sieger), Schmitt und Malysz, der im Dezember extrem stark war. Der Rest existierte für diejenigen, die sich nur oberflächlich mit Skispringen beschäftigten nicht.