MVP 06-der 2. Versuch


Giftpilz

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Jetzt beginnt es mich langsam zu nerven, weil es wieder nur in Schwarz und Weiß eingeteilt wird.

Gegenfrage: Wie viele Spiele hast du von diesen Spielern tatsächlich gesehen, um sie tatsächlich als "besser" oder "überlegen" einzuordnen? Mir geht auch dies wieder zu sehr in die Richtung 1vs1. Nach Statistiken war letztes Jahr Stoudemire der beste Mann in der Serie gegen die Spurs und hat so gesehen Duncan komplett zerstört. Tatsache ist aber, dass es im Teamkonzept so war, dass Amare so gut wie gar nicht verteidigt wurde, um (den leicht verletzten) Duncan zu schonen. Wäre es das NBA-Finale gewesen, hätte man deiner Meinung nach Stoudemire den Finals-MVP-Titel geben müssen? Ist das der Sinn von Auszeichnungen?

Sicherlich kann man nicht ausschließlich nur nach Spielresultaten gehen, aber für mich geht die Leistung des gesamten Teams nunmal vor. Deswegen spielt man doch als Team. Was ist mit Garnett? Er hat in dieser Saison alle 4 Spiele gegen San Antonio verloren. 0-4. Teils war es nicht einmal eng in diesen Spielen. Ist das eine Auszeichnung wert? Seine Leistung brachte doch nichts zählbares für das Team.
Jerry West als Finals MVP ist für mich dagegen kein Problem: Es waren tatsächlich gleichwertige Teams und Boston gewann im 7. Spiel mit gerade mal zwei Punkten Unterschied, und West war laut Schilderung aller der überragende Spieler auf dem Platz. In einer so langen Serie mit so engen Spielen kann ich das durchaus akzeptieren. Bei gleichen Teams mache ich mir gerne Gedanken darüber, welche Spieler vielleicht besser oder schlechter sind.

Auch wenn es etwas harsch ist, aber ich zeichne nicht den angeblich besten Mechaniker in der Formel1 aus, wenn der Fahrer Mist baut und der Wagen nicht gewinnt, ebensowenig wie ich dem Fahrer nicht trotzdem den Titel des "Besten" oder "Wertvollsten" gebe, weil er wohl gewinnen würde, wenn der Wagen nur schnell genug wäre.
Für mich sind Auszeichnungen für Einzelspieler in einem Mannschaftssport an sich überhaupt Blödsinn, wenn man nicht den Sinn, warum überhaupt aus sportlicher Sicht 5 Spieler zusammen gegen 5 antreten, als obersten Maßstab ansieht - und auf Einzelmeinungen wie die von Marc Stein gebe ich auch nichts, sondern warte lieber ab, ob es wirklich so kommt. Fair dem Einzelspieler gegenüber? Nein, das ist es nicht, denn ein Spieler kann alleine nicht viel erreichen und trotzdem dafür besser gespielt haben als alle anderen.
Was das spitzfindige Herausfischen von MVP-Titeln für Olajuwon, Garnett und Duncan trotz vielleicht manchmal besserer Bilanzen anderer Teams betrifft, unterschlägst du aber auch, dass die Rockets in Hakeems MVP-Saison '94 58 Siege holten und ihre Division gewannen. Der Teamerfolg war doch völlig ausreichend vorhanden. Auch ich stelle keinen Kemp und keinen Payton mit guten aber nicht überragenden Einzelleistungen über Hakeem mit seiner grandiosen individuellen Leistung, nur weil ihr Team 5 Siege besser war. Hakeems Leistung ist aber für mich dennoch erst dadurch anerkennenswert, dass sie unbestritten in Teamerfolg mündete. Kann man das immer bei Garnett behaupten? Wie gesagt halte ich McHale mit seinen miesen Teams für weitaus mehr verantwortlich, aber skeptisch bin ich dennoch. Ich fand KG dieses Jahr nicht so herausragend. So sehr ich ihn schätze, erinnert es mich in seiner Belanglosigkeit bezüglich Siegen doch arg an etliche andere Spieler, bei denen es ebenfalls kaum eine Rolle spielt, wie gut sie angeblich spielen. Schon aus diesem Grund hoffe ich, dass Garnett endlich mal halbwegs passende Mitspieler hat, damit ich nach 2004 noch einmal sehe, wie sehr er mit anderen zusammen zum Erfolg kommt und wie verantwortlich er tatsächlich dafür ist.

Und 2004 schnitt doch Jermaine bei der Wahl kaum schlechter ab als Duncan? Er ist nun wirklich kein Spieler, dessen Wert sich auch abseits seiner persönlichen Statistiken zeigt, und diese waren denen von Garnett und Duncan unterlegen. Was soll also dieses Beispiel? Ebenso bin ich durchaus der Meinung, dass 58 (Wolves) bzw. 57 Siege (Spurs) im Westen nicht schlechter sind als die 61 Siege der Pacers im Osten. Wenn Teams derart gleichwertig sind, können wir uns gerne weiter über die Einzelleistungen unterhalten, denn dann hat man aus Teamsicht ähnliche Voraussetzungen.
Für Einzelduelle, die in einem Spiel oder einer Serie letztlich kaum relevant sind, kann ich mich aber nicht erwärmen.
 
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Synbios

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bender schrieb:
Ja, so wie 2005, als Nash wegen der Allstars Marion und Stoudemire natürlich nicht MVP wurde, sondern Shaquille O'Neal. :skepsis:

Nash könnte fünf Allstars neben sich haben, er würde trotzdem MVP, weil die perfide Logik der Jury bei Nash heißt, dass er diese Spieler dazu macht. Wenn Smush Parker bei den Lakers seinen Durchbruch schafft, dann liegt dass an allen anderen, nur nicht an Kobe Bryant. Wenn jemand wie Adrian Griffin einen Starterplatz bei einem Contender ergattert, dann liegt das an allen anderen, nur nicht an Dirk Nowitzki. Aber wenn Marion, Stoudemire und Diaw All-Stars werden, dann liegt das freilich nur und einzig allein an Steve Nash. Das ist die Logik, die hinter der Wahl von Steve Nash steckt. Und die wird nächstes Jahr nicht verschwunden sein.

Als ob es keinen Unterschied macht, ob man in ein Team kommt das grad die Obergurkensaison hingelegt hat und nur einen All Star in den Reihen hat, oder ob man in einem Team spielt, dass dann bereits seit 3Jahren auf Contenderniveau spielt und mindestens 2 andere Spieler die ganz unabhängig von Nash für ihre Leistungen respektiert werden...
Abgesehen davon hatte jeder Spieler den ich im Interview sah Nash in seinem Favoritenkreis, es ist also nicht bloß eine 'Verschwörung' der der Journalisten, die euch den Glauben an diesen Award verlieren lassen...
 

Synbios

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experience_maker schrieb:
Mich wundert ehrlich gesagt, dass manche den letzjährigen MVP-Titel von Nash an der Seite von Marion, Stoudemire und Johnson als "logisch und verdient" einstufen, einen weiteren MVP-Titel für Nash im kommenden Jahr neben Marion, Stoudemire und Diaw aber kategorisch ausschließen, obwohl die Voraussetzungen denen von 2004 ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen (Diaw) sind. Ich finde das unlogisch.

Die Voraussetzungen sind ebenbürtig? Ok, mal überlegen, was hatten wir 2004?
Wir hatten ein Team mit einer miesen Bilanz, einen All Star in Marion, einen hoffnungsvollen Sophmore und einen Haufen Trash.
Und nun mal gucken was wir 2006 haben.
2 All Stars in Marion und Stoudamire, welcher in seiner letzten fitten Serie gerade mal eben dem Champion rund um den 2 maligen MVP... was waren es... 40Punkte IM SCHNITT eingeschenkt hat. Dazu kommt ein amtierender MIP. Diese Spieler sind dank individueller Auszeichnung (MIP) bzw. Hype (Amaré) selbst auf einem anderen Level und bekommen dann auch die von euch geforderte Anerkennung am Teamerfolg. So einfach ist das! Wäre Amaré fit gewesen hätte Nash dieses Jahr schon keinen Award bekommen! Ich wette er bekommt mit diesen 3en im Team erst recht keinen!!! Aber wir können auch noch ein Jahr deswegen diskutieren...
Hört bitte auf Spieler in 2 verschiedenen Jahren nach gleichem Maß zu bewerten. Ein Stoudamire 2003 mit 2004 oder Diaw 2005 mit 2006 zu vergleichen ist doch Schwachsinn!
 

Gast00

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Wir kommen (mal wieder) nicht weiter, und allmählich wird es auch mir zu mühsam. Darum ein letztes Mal:

Giftpilz schrieb:
Wie viele Spiele hast du von diesen Spielern tatsächlich gesehen, um sie tatsächlich als "besser" oder "überlegen" einzuordnen?
Wenn ich mir das Beispiel Garnett gegen Duncan herauspicken darf: Der eine spielte den (obgleich verletzten) anderen diese Saison zum Teil regelrecht an die Wand. Der Höhepunkt dieser Dominanz war gleich das erste Spiel am 15. Dezember vergangenen Jahres: Garnett hielt Duncan bei 13 Punkten und 33% aus dem Feld. Die AP titelte: "Kevin Garnett got the best of Tim Duncan with 24 points and a season-high 21 rebounds, but the Timberwolves dropped their third straight game". San Antonio gewann am Ende knapp, obwohl Garnett alles getan hatte, was ihm möglich war; vor allem hatte er Duncan fast völlig aus dem Spiel genommen. Und der soll allein durch den Sieg seines Teams der wichtigere Spieler gewesen sein? Das widerspricht jeglicher Logik.

Giftpilz schrieb:
Wäre es das NBA-Finale gewesen, hätte man deiner Meinung nach Stoudemire den Finals-MVP-Titel geben müssen? Ist das der Sinn von Auszeichnungen?
Ja, für mich schon. Denn was soll Stoudemire noch tun, um für seine Leistung anerkannt zu werden? An ihm scheiterte es nicht. Übrigens ist es ein Märchen, dass die Spurs ihn hätten punkten lassen, anstatt ihn wie gewohnt zu kontrollieren: Schon in der Regular Season hatte er gegen San Antonio einen Schnitt von 38,6 Punkten gehabt, und Phoenix verlor dennoch zwei der drei Spiele, schlicht weil seine Kollegen nicht ihren Beitrag leisteten (z.B. Nash 6,3 Ballverluste). Ist das ausgerechnet Stoudemire anzulasten?

Giftpilz schrieb:
Sicherlich kann man nicht ausschließlich nur nach Spielresultaten gehen, aber für mich geht die Leistung des gesamten Teams nunmal vor.
Wenn also Cleveland in den Playoffs von Detroit gesweept wird, ist für dich einer der Pistons der beste/wichtigste Spieler der Serie - bloß weil sie als Mannschaft gewinnen -, obwohl auf der Gegenseite LeBron James steht, der regelmäßig die Aufmerksamkeit von zwei bis vier Verteidigern verlangt? Immerhin soll genau das ja bei Shaquille O'Neal in den Finals 2004 der Fall gewesen sein.

Giftpilz schrieb:
Deswegen spielt man doch als Team. Was ist mit Garnett? Er hat in dieser Saison alle 4 Spiele gegen San Antonio verloren. 0-4. Teils war es nicht einmal eng in diesen Spielen. Ist das eine Auszeichnung wert? Seine Leistung brachte doch nichts zählbares für das Team.
Er hatte großen Anteil an dem Wenigen, was das Team zustande brachte. Es gibt mehr als nur Sieg oder Niederlage; es gibt auch die Art und Weise, wie man verliert. Nach welcher Logik soll Garnett über jene vier Spiele weniger beigetragen haben als Duncan, der auf der Gegenseite zwar gewann, aber deutlich schlechter spielte? Und was ist mit Grant Hill, der sich mit seinen Pistons immer wieder besseren Kollektiven geschlagen geben musste? War er als Einzelspieler schlechter bzw. weniger wert als Steve Smith oder Tyrone Corbin, bloß weil die ihn dank Mitspielern wie Dikembe Mutombo aus den Playoffs kegelten? Bedaure, aber ich finde diese Sichtweise ausgesprochen unlogisch.
 
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Gast00

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Synbios schrieb:
Die Voraussetzungen sind ebenbürtig?
Ich schrieb, dass die Voraussetzungen 2006 im Vergleich zu 2004 ebenbürtig, wenn nicht sogar besser sein werden - du hast es doch sogar selbst mitzitiert! Was ist also bitte dein Problem? :skepsis:
 

sonic00

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Teahupoo
Diese ganze Diskussion ist nicht mehr als einen Haufen Pferdekot wert! Wieder mal fein tod diskutiert! :idiot:
 

Giftpilz

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experience_maker schrieb:
Und der soll allein durch den Sieg seines Teams der wichtigere Spieler gewesen sein? Das widerspricht jeglicher Logik.
Wer sagt denn, dass er der wichtigere war?

Aber wir kommen da sowieso nicht auf einen gemeinsamen Nenner: Du siehst zwei Spieler und setzt sie eins gegen eins, ohne großartig auf den Rest zu achten und willst den besseren der beiden belohnen, um seine Qualität herauszustellen, ich sehe einen Spieler in einem Team und einen anderen in einem anderen Team und sehe nicht ein, wieso ich den einen vielleicht besseren aus dem deutlichen (wie gesagt: Über die Saison 0-3 - bei einem Spiel habe ich übersehen, dass Garnett nicht dabei war) Verliererteam eine der wichtigsten Auszeichnungen verleihen soll. Es geht für mich nicht darum, wer den anderen an die Wand spielt, sondern nur darum dass ein Team ein anderes schlägt. Trophäen gehören den Gewinnern.
 

ne1

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HermesPhettberg schrieb:
Diese ganze Diskussion ist nicht mehr als einen Haufen Pferdekot wert! Wieder mal fein tod diskutiert! :idiot:

dieser beitrag ist leider keinen deut mehr wert...
 

De Dreier

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experience_maker schrieb:
Damit ist dann wohl alles gesagt.

Bist du jetzt stolz?
Wieder mal hast du es geschafft einen nachvollziehbaren Standpunkt (bzgl. der Kriterien für den MVP), der vernünftig argumentiert wurde als Meinung eines Deppen darstehen zu lassen. Dass ist dir durch mehr oder minder geschickte Argumentation, leider aber auch durch penetrantes Mißverstehen gelungen. Am Ende hast du die Reaktion die du wolltest, weil dein Gegenüber entnervt in plumpe Argumentationsschemata verfiel.
Wenn es dich glücklich macht. :rolleyes:
Du hast doch offensichtlich Ahnung, kannst argumentieren und analysieren, doch deine Diskussionen enden irgendwie immer in der totalen "Unterwerfung" des Gegenübers.
 

Gast00

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Nein, es macht mich nicht glücklich, aber an einem gewissen Punkt wird das Diskutieren einfach sinnlos.

Beispiel James: Es kann für mich gar kein Zweifel bestehen, dass er der beste und wertvollste Spieler der EC-Semifinals ist und höchstens durch eine ausgeglichen besetzte Truppe besiegt werden kann. Letzte Nacht schenkte er der wohl besten Defensivmannschaft der NBA abermals 30 Punkte und fast einen Triple-Double ein, punktete in Halbzeit 2 nach Belieben und brachte Cleveland kurz vor Schluss nochmal auf 5 Punkte ran, musste sich einem sehr guten Kollektiv aber knapp geschlagen geben.

Dass diese Leistungen nicht zählen sollen - egal was James da auf dem Platz anstellt -, solange sein Team verliert, spottet meiner Ansicht nach jeder Logik. Ich sehe da beim besten Willen einfach keine Diskussionsbasis mehr.
 

Solomo

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experience_maker schrieb:
Dass diese Leistungen nicht zählen sollen - egal was James da auf dem Platz anstellt -, solange sein Team verliert, spottet meiner Ansicht nach jeder Logik. Ich sehe da beim besten Willen einfach keine Diskussionsbasis mehr.

Giftpilz schrieb:
Es geht für mich nicht darum, wer den anderen an die Wand spielt, sondern nur darum dass ein Team ein anderes schlägt. Trophäen gehören den Gewinnern.

Euer "Problem" ist, dass es in diesem Fall die objektive Wahrheit nicht gibt und insofern muss es nicht zwingend ein Ergebnis geben. Wenn ich darüber diskutiere, ob ein Trikot rot oder grün ist, muss sich am Ende zwangsläufig der durchsetzen, der auf die richtige Farbe tippt.
Hier geht es aber um zwei Meinungen, die wie ich finde beide ihre Berechtigung haben. Da gibt es kein "ich muss aber der oder der Meinung zustimmen". Persönlich finde ich auch, dass individuelle Leistung mehr zählen sollte. Andererseits ist aber auch das Teamwork-Argument berechtigt. Warum muss es denn immer dazu kommen, dass der eine dem anderen 100% zustimmt? Kann man nicht mal Argumente austauschen, ohne dass es gleich einen Gewinner geben muss?
 

Omega

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Schade, eigentlich war die Diskussion sehr lesenswert, weil unterschiedliche Betrachtungsweisen argumentativ gut dargestellt wurden. Auch wenn man nicht überein kommt, können Dritte sich aus den Argumenten die für sie passenden ziehen.

experience_maker schrieb:
Dass diese Leistungen nicht zählen sollen - egal was James da auf dem Platz anstellt -, solange sein Team verliert, spottet meiner Ansicht nach jeder Logik. Ich sehe da beim besten Willen einfach keine Diskussionsbasis mehr.

Dieer Teil des Posts macht aber viel kaputt, weil gerade Giftpilz keine "Unlogik" vorwerfbar ist. Es ist reine Polemik, die hier ein unangebrachtes Stilmittel ist. Ich teile seine Ansicht übrigens, aber vielleicht bin ich auch unlogisch. Na ja, kann damit leben. :( Vielleicht kann man aber auch mal überlegen, ob die eigene Ansicht richtig sein muss.
 

Gast00

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Es ist wirklich nicht meine Absicht, irgend jemanden zu beleidigen - und gerade Kollege Giftpilz gehört hier völlig berechtigt zu den meistgeachteten Experten -, aber von einem logischen Standpunkt aus sehe ich ihn im Unrecht. Falls ich mich irre, bitte ich darum, widerlegt zu werden.

Ich für meinen Teil finde es vollständig unlogisch, Erfolg grundsätzlich über Leistung zu stellen und von vornherein alle möglichen "Verlierer" auszusortieren. Da kann dann z.B. Kobe Bryant 70 Punkte pro Spiel machen und alles Menschen(un)mögliche leisten, doch wenn sein Team 90:100 verliert und in den Playoffs gesweept wird, muss immer noch irgend einer seiner Gegner als wichtiger gelten, da die ja gewonnen haben. Die sind vielleicht nur als Team stark, Gleiche unter Gleichen, aber Bryant kann es grundsätzlich nicht sein. Und das finde ich unlogisch.
 

mystic

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experience_maker schrieb:
Ich für meinen Teil finde es vollständig unlogisch, Erfolg grundsätzlich über Leistung zu stellen und von vornherein alle möglichen "Verlierer" auszusortieren. Da kann dann z.B. Kobe Bryant 70 Punkte pro Spiel machen und alles Menschen(un)mögliche leisten, doch wenn sein Team 90:100 verliert und in den Playoffs gesweept wird, muss immer noch irgend einer seiner Gegner als wichtiger gelten, da die ja gewonnen haben. Die sind vielleicht nur als Team stark, Gleiche unter Gleichen, aber Bryant kann es grundsätzlich nicht sein. Und das finde ich unlogisch.

Es geht nicht mal darum, die Verlierer völlig herauszunehmen, sondern einen Faktor in die Spielerbewertung hineinzunehmen, der Teamplay heißt. Es gibt Spieler, die zwar im 1 on 1 gut sind, aber nicht dazu in der Lage, vernünftig in einer Mannschaft zu agieren. Sei es nun Marbury oder Iverson, die man da als Beispiel anführen kann. Wenn ich eine Mannschaft zusammenstelle, dann wähle ich genau die Spieler, die eine optimale Mischung aus Teamplay und Einzelleistungen darstellen. Beispielsweise wähle ich lieber einen Adrian Griffin als einen Larry Hughes, oder eben einen Steve Nash als einen Allen Iverson.
Genauso die Betrachtung von LeBron James, der zwar im Spiel 30 Punkte gemacht hat, aber hauptverantwortlich für die Niederlage ist, da er am Anfang gar nichts getroffen hat. Als ich das Spiel ausmachte, stand bei ihm die fabelhafte Bilanz von 12 Punkten aus 15 FGA (TS% von 34.0). Am Ende sieht die Niederlage knapper aus, als sie eigentlich war, denn die Pistons hatten die Sache schon in der Mitte des 3. Viertels in Sack und Tüten.
Der wichtigere Spieler gewinnt die Spiele, es ist dabei völlig belanglos, ob ein gegnerischer Spieler jetzt eine tolle Einzelleistung brachte oder nicht, denn die Niederlage gäbe es in beiden Fällen, es ändert also nichts an dem Ergebnis. Nowitzki hätte sicher gegen Golden State lieber weniger Punkte gemacht und sein Team gewinnen sehen, so war seine Leistung zwar schön, aber quasi wertlos (davon gibt es noch einige Beispiele Pierce, etc...).
Wenn ein Spieler nicht in der Lage ist, seine Fähigkeiten in den Dienst der Mannschaft zu stellen, und nur durch eigene "tolle" Leistungen glänzt, dann ist er der schlechtere Spieler gegenüber demjenigen, der zwar individuell etwas schlechter erscheinen mag, aber insgesamt die besseren Ergebnisse erzielt.
Und zum Thema Nash sei gesagt, dass jener in den letzten 2 Jahren in 23 Playoff-Spielen 23.7 PPG, 10.8 APG bei 52.3 FG% abliefert. Wann hat das beispielsweise Jason Kidd in seiner Karriere über einen ähnlichen Zeitraum hinbekommen?
 

Solomo

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mystic schrieb:
Nowitzki hätte sicher gegen Golden State lieber weniger Punkte gemacht und sein Team gewinnen sehen, so war seine Leistung zwar schön, aber quasi wertlos (davon gibt es noch einige Beispiele Pierce, etc...).
Wenn ein Spieler nicht in der Lage ist, seine Fähigkeiten in den Dienst der Mannschaft zu stellen, und nur durch eigene "tolle" Leistungen glänzt, dann ist er der schlechtere Spieler gegenüber demjenigen, der zwar individuell etwas schlechter erscheinen mag, aber insgesamt die besseren Ergebnisse erzielt.
Beispiel Kobe Bryant, der in den ersten PO-Spielen gegen die Suns plötzlich bis zu 15 Punkte unter seinem Saisondurchschnitt blieb, die Lakers kegelten damit aber fast die Suns raus, weil sie als Team aufgetreten sind und jeder seine Aufgabe hatte.
 

mystic

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Solomo schrieb:
Beispiel Kobe Bryant, der in den ersten PO-Spielen gegen die Suns plötzlich bis zu 15 Punkte unter seinem Saisondurchschnitt blieb, die Lakers kegelten damit aber fast die Suns raus, weil sie als Team aufgetreten sind und jeder seine Aufgabe hatte.

Wobei Bryant nicht in der Kategorie Marbury oder Iverson zu finden ist, da er, das Beispiel zeigt es, zum Teamplay fähig ist. Für Kobe Bryant braucht man auch nicht einen passenden zweiten Spieler im Team, damit er in der Verteidigung unterstützt wird.
Bleiben also die Fragen: Ist Bryant gegenüber Nash der bessere individuelle Spieler? Die Antwort kann nur "ja" heißen. Ist Bryant für das Teamkonzept wichtiger als Nash? Die Antwort kann nur "nein" heißen. Die Begründung liegt auf der Hand, denn ohne beide Spieler können die Suns oder die Lakers kaum gewinnen, aber die Suns erreichten 54 Siege, die Lakers dagegen "nur" 45, was Nashs Leistung einfach wertvoller macht.
 
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Solomo

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mystic schrieb:
Die Begründung liegt auf der Hand, denn ohne beide Spieler können die Suns oder die Lakers kaum gewinnen, aber die Suns erreichten 54 Siege, die Lakers dagegen "nur" 45, was Nash Leistung einfach wertvoller macht.
Das ist etwas zu simpel, Bilanz ohne Nash/ohne Kobe, verschiedene Systeme, verschiedene Mitspieler, bei den Suns war das System bekannt, die Lakers mussten es erst lernen, etc.
Ich will jetzt aber keine Kobe vs Nash Diskussion anfangen, Du hast vielleicht nicht 100% Recht, aber insgesamt stimme ich zu.
 

De Dreier

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mystic schrieb:
Wobei Bryant nicht in der Kategorie Marbury oder Iverson zu finden ist, da er, das Beispiel zeigt es, zum Teamplay fähig ist. Für Kobe Bryant braucht man auch nicht einen passenden zweiten Spieler im Team, damit er in der Verteidigung unterstützt wird.
Bleiben also die Fragen: Ist Bryant gegenüber Nash der bessere individuelle Spieler? Die Antwort kann nur "ja" heißen. Ist Bryant für das Teamkonzept wichtiger als Nash? Die Antwort kann nur "nein" heißen. Die Begründung liegt auf der Hand, denn ohne beide Spieler können die Suns oder die Lakers kaum gewinnen, aber die Suns erreichten 54 Siege, die Lakers dagegen "nur" 45, was Nash Leistung einfach wertvoller macht.

Ich denke, da liegt der (für einige nicht zu findende) Hund begraben. Es geht um den Wert einer Leistung und weil wir Basketball als Mannschaftssport betreiben muss man diesen Wert in seiner Bedeutung für das Team berücksichtigen.

@mystic: immer wieder beeindruckend wie du mit Statistiken um dich wirfst. Meistens finde ich sie sehr erhellend, aber ich frage mich schon, wo dein Fetisch herrührt. :saint:
 

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Um mal bei dem Beispiel LeBron James und Detroit zu bleiben im Bezug zur Wichtigkeit zu bleiben.

Chauncey Billups wird von der Allgemeinheit (nicht von mir) als wichtigster Spieler der Pistons angesehen. Im Spiel gegen die Cavs hat er in einem Spiel eine absolute Off-Night, 9 Punkte bei 2-17 FGs, 3 Assists und 7 TOs. Aber dank seiner starken Mitspieler können die Pistons das Spiel dennoch mit 95-85 für sich entscheiden.
LeBron James hingegen ist auf sich alleine gestellt, weil Ilgauskas & Co. absolut nichts treffen. Die Cavs ohne James schießen 17-55 FGs, LeBron James legt aber eine Sahnespiel hin, 37 Punkte bei 14-19 FGs, 12 Rebounds und 11 Assists.

Die Cavs gewinnen nicht, aber allein die Leistungs macht dieses relativ enge Spiel möglich. Kann jetzt die #1 der Pistons als wichtiger gelten als die #1 der Cavs, nur weil Detroit das Pakett als Gewinner verlässt?

Ich weiß, dass so eine Situation sich schwer auf eine komplette Saison hochleiten lässt, aber dennoch wäre eine Antwort interessant.

Omega schrieb:
Dieer Teil des Posts macht aber viel kaputt, weil gerade Giftpilz keine "Unlogik" vorwerfbar ist.

Der Satz von ihm lautet aber "spottet meiner Ansicht nach jeder Logik". Er sagt, dass er es nicht logisch findet. Ich denke, dass ist ein Unterschied, ob man es allgemein sagt oder die eigene Ansicht hinzufügt.

mystic schrieb:
Bleiben also die Fragen: Ist Bryant gegenüber Nash der bessere individuelle Spieler? Die Antwort kann nur "ja" heißen. Ist Bryant für das Teamkonzept wichtiger als Nash? Die Antwort kann nur "nein" heißen. Die Begründung liegt auf der Hand, denn ohne beide Spieler können die Suns oder die Lakers kaum gewinnen, aber die Suns erreichten 54 Siege, die Lakers dagegen "nur" 45, was Nashs Leistung einfach wertvoller macht.

Ich denke man kann es nicht so einfach machen sagen. Er hat 9 Siege mehr = wichtiger. Kobe hat das Team bis zum Allstar-Break alleine auf seinem Rücken getragen weil Phil Jacksons höchste Priorität das Erlernen der Triangle war, dennoch musste Kobe nebenbei noch für die Siege sorgen. Lamar Odom war damals auch nicht der Odom der Marion vernichtet hat, Brown hatte erst im Laufe der Saison Selbstvertrauen (und die richtige Positionen).

Kobe's Wichtigkeit drückte sich nicht in Playmaking wie Nash mit 11 Assists pro Spiel aus, sondern er hat dem Team gegeben was sie brauchten: Punkte. Nebenbei hat er durch seine Dominanz noch Freiräume geschaffen.

Es gibt MVPs der Art Tim Duncan, Shaquille O'Neal, Michael Jordan, (Kobe Bryant), Spieler die durch ihr Scoring/Dominanz wichtig waren und es gibt die Playmaking-MVPs wie Magic Johnson, (Jason Kidd) und Steve Nash.

HermesPhettberg schrieb:
Diese ganze Diskussion ist nicht mehr als einen Haufen Pferdekot wert! Wieder mal fein tod diskutiert!

Dann bleib' doch einfach weg. Mein Gott, hat man nichts besseres zu tun, als sich über Sachen zu beschweren, die einen nicht interessieren? :rolleyes:
 
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