experience_maker schrieb:
Dann würdest du wohl auch statt Rudy Gay lieber Cedric Bozeman an 1 draften, weil er der bessere Teamspieler ist?
Ich kenne beide Spieler nicht so genau, dass ich das aus dem Stehgreif beurteilen kann. Aber Gay spielt eine andere Position und kann dabei eine andere Rolle im Team übernehmen als Bozeman, daher kommt es eher darauf an, welcher Spieler in meinem Team fehlt. Gay ist ein potentieller Franchisespieler, wohingegen Bozeman das nicht ist, daher ist der Vergleich etwas hinkend.
Hughes ist keineswegs ein Leader, benötigt aber sehr viele Touches, um effizient und effektiv zu sein, daher nehme ich lieber den Rollenspieler auf der 2, der den gegnerischen Swingman limitieren kann, und versuche in meinem Konzept die Offensivleistung auf andere Schultern zu packen.
experience_maker schrieb:
Sie führten anderthalb Minuten vor dem Ende mit fünf Punkten. Ein Blowout-Sieg sieht anders aus. Was zwischendurch statistisch der Fall war, interessiert nicht die Bohne.
Oh, die Entwicklung des Spiels interessiert in soweit, dass man anders agiert, wenn das Spiel eng ist, als wenn man mit 22 im 3. Viertel vorn liegt. Fakt ist, dass James anfangs nicht besonders effizient gescort hat, und deshalb die Cavs hinten waren.
experience_maker schrieb:
Nein, das finde ich zu simpel. Ein Sieg ist nur der höchste der Erfolge, muss aber relativ zum Beitrag des Spielers gesehen werden. Man kann auch gut spielen und verlieren; das zeigten diese Saison die Raptors und die Bobcats. Diese Logik gehe ich nicht mit.
Aber was bekomme ich denn für eine gute Leistung, wenn das Team verliert? Das Resultat ergibt den Wert der Leistung, bei einer Niederlage kann meine Leistung noch so "toll" gewesen sein, sie ist im Bezug auf das Resultat wertlos, da das Team auch ohne mich verloren hätte.
experience_maker schrieb:
Und diese Unfähigkeit soll sich in der Siegbilanz zeigen, wobei du doch selbst immer wieder auf die vielzähligen verschiedenen Faktoren hinweist, die zum Ausgang eines Spiels beitragen? Auch das sehe ich anders. Der Leistungsunterschied zwischen Garnett und Duncan, Grant Hill und Pippen oder Kidd und Magic Johnson zeigt sich nicht in den weniger- bzw. mehrerrungenen Siegen und Titeln. Wievielmal besser soll Bill Russell denn dann als Wilt Chamberlain gewesen sein?
Der eine Teil der Betrachtung ist die individuelle Leistung, der andere Teil ist der sportliche Erfolg. Wenn Spieler individuell ähnlich sind, wird das Kriterium der Erfolg sein, wenn Spieler ähnlichen Erfolg aufweisen, dann wird das Kriterium die individuelle Leistung.
Chamberlain ist Russell individuell überlegen, sodass ein Vergleich über die einzelnen Erfolge nicht in einem besser oder schlechter enden kann, sondern allenfalls die Frage nach dem "wichtig" klären kann.
Garnett und Duncan sind als Einzelspieler in einer Kategorie, deshalb ist Duncan als der bessere zu bezeichnen, weil er eben damit mehr Titel und Erfolg erreichte.
Bei Hill vs. Pippen ist es etwas schwierig, denn individuell ist Hill in seinen besten Jahren Pippen vorzuziehen, aber insgesamt ist eben Pippen besser, da er weniger Verletzungsprobleme hatte. Der Vergleich ist also Hill gegenüber etwas unfair, aber das Resultat gerechtfertigt.
Und Magic vs. Kidd geht wohl eindeutig zu Gunsten von Magic, da er allein schon durch effizienteres Scoring Kidd aussticht. Da benötigt man also schon mal überhaupt keine Betrachtung der Erfolge.
Letztendlich bleibt also nur der Vergleich Duncan vs. Garnett übrig, den Duncan aufgrund der Erfolge für sich verbuchen kann. Diese Betrachtung ist kein starres "Schwarz-Weiß", sondern muss sich den Umständen und den Aspekten des Spiels unterordnen.
Man kann auch Spieler individuell aufgrund von einzelnen Aspekten vergleichen, in dem man sich ein Kriterium heraussucht, beispielsweise die Defense bei Kidd vs. Magic, was dann für Kidd sprechen würde. Gewichtet wird das aber letztendlich über die Resultate, denn die geben einen Eindruck darüber, welcher Spieler seine Stärken besser einsetzen konnte und damit seine Schwächen kompensierte.
experience_maker schrieb:
Kidd stand zweimal in Folge in den NBA-Finals, Nash nicht. Sein individueller statistischer Beitrag mag geringer gewesen sein, aber das Ergebnis spricht für ihn, und nur das zählt.
Nash stand 2x im schwereren Westen in den Conference-Finals, das nimmt sich kaum etwas, meiner Ansicht nach. Stelle Dir Dallas einfach mal im Osten in den beiden Jahren vor, in denen Kidd in den Finals war. Sie hatte in den beiden Jahren eine Bilanz von 47-11 gegen den Osten (die Nets verloren alle 4 Spiele), und sie waren nicht das einzige Westteam, was eine solche eindrucksvolle Bilanz aufwies. Man sollte also schauen, welche Ergebnisse man sich ansieht, und wie man diese bewertet. Nashs Teams seit 2001 (seitdem ist er regulärer Starter) hatten in jedem Jahr mehr Siege in der RS zu verzeichnen, und das obwohl sie im stärkeren Westen (Kidd mit Phoenix auch mal) spielten.