bender schrieb:
Ich möchte ernsthaft bezweifeln, dass Duncan mit den aktuellen Timberwolves (abzüglich Garnett) die Playoffs verpasst hätte. Ausgeschlossen.
Duncan ist ein anders Kaliber von Spieler als Nowitzki und Garnett. Nicht zuletzt dadurch, dass er Center spielt statt auf dem Flügel. Er beweißt das jedes Jahr. Und wirklich herausragend sind seine Mitspieler nicht. 2005 war Ginobili, ein borderline Allstar zweitbester Mann bei den Spurs. 2003 war es Stephen Jackson (!). Also bitte...
Okay. Da Duncan Center spielt (bzw. PF mit (Pseudo-) Twintowers-Beiwerk) hat er den Konkurrenten mit Lücken auf dieser Position etwas voraus. Und vielleicht hebt ihn das auch von den anderen beiden ab.
Denn ich kritisiere nicht die grundsätzliche Berechtigung Duncan vorzuziehen. Daran war mir nicht gelegen. Man
kann es durchaus tun. Auch ohne die Titel, denn dazu brauchte es eben auch die nötige Portion Glück und die passende Franchise mit dem passenden Gegner und dem dazu dann vielleicht ausreichenden support.
Duncan hat aber - weniger als Jordan (aber das ist auch vielleicht nicht sein Spiel oder seine Funktion gewesen) - kein Finale alleine dominiert.
Er war wichtigster Teamplayer - unbestritten. Aber durchaus hätten das auch Garnett oder Nowitzki sein können, wenn es mit deren Kader oder dem Gegner hingekommen wäre.
Jordan hingegen legte immer noch 'ne Schippe drauf, wenn er obgleich passendem support trotzdem zu verlieren drohte.
Darum werden ihm (= Jordan) die Titel zu seinem Ruhm hinzugefügt, während Duncan eben nicht der Dominator ist, der er aber auch nicht sein muss oder will.
Das ist okay und damit ist er eben der erfolgreichste Spieler der heutigen Zeit.
Was nicht heisst, dass er zweifelsohne als die unbestrittene Nummer 1 der NBA dieser Tage zu gelten hat.
Da spielen eben auch der Zufallsfaktor (die Spurs waren das selbstgewollte Loserteam für seinen Pick) und seine durch cleverstes Management geholte Kameraden eine Rolle.
Hypothetisch: Garnett (Nowitzki) plus Robinson als Twin-Towers inclusive weitere Geschichte... hätte dasselbe ergeben können.
Während Jordan es zusätzlich eben mit einem 40-Punkte-Spiel trotz Fieber rausgehauen hat. Da liegt der Unterschied.
Duncan ist im Vergleich dazu "nur" der Star, den es braucht, um den entscheidenden kleinen Vorteil zu haben.
Aber nicht den, der ihn zweifelsohne von allen anderen entscheidend abhebt.