TRADES
Die Knicks haben es also geschafft. Sie bringen Anthony nach New York. Der zweite Superstar ist da, zugegeben für viel Talent geholt, aber umsonst bekommt man in der NBA nur Gasol...
Ich werde Chandler, Felton und Gallinari vermissen, denn ich mochte die Rasselbande um „Papa Amar'e“. Dennoch bin ich froh, dass die Knicks es zu verhindern wussten, Fields abzugeben. Chandler, Felton und Gallinari haben Einsatz gezeigt, hier und da groß aufgespielt und eine Menge Talent. Das kann niemand bestreiten. Aber Fields hat etwas, das sich ein Spieler nicht aneignen kann – Leidenschaft. Egal wie es steht, wie die Tagesform ist, Fields will spielen, mit allem, was ihm zu Verfügung steht. Das macht ihn für die Knicks unersetzlich.
Daher ist es den Verantwortlichen der Knicks gar nicht hoch genug anzurechnen, Fields aus diesem Trade herauszuhalten.
Zu Mozgov muss ich sagen, dass es schade ist, ihn nun zu verlieren. Er ist noch gar nicht in der NBA angekommen, hatte wenig Chancen, sich zu beweisen und er konnte den Knicks zumindest Länge geben. Aber er war eine der Forderungen der Nuggets. Wohl zu dem Zweck, ihn an New Jersey weiterzugeben, doch so ist es nun einmal...
Dann gibt es ja noch den zweiten Trade, der mit dem Anthony-Trade nötig ist: Die Knicks geben Anthony Randolph und die hier schon völlig zu Recht als Currywurst bezeichnete Millionenschleuder der Knicks gegen Brewer und den geforderten first-round-Pick (geht gleich weiter an Denver) ab. Curry ist weg und man bekommt sogar noch einen soliden Rollenspieler, der die Starter auf SG und SF entlasten kann. So weit, so super. Aber leider hat sich Randolph damit als Knicks-Flop verabschiedet. Schade, wenn man bedenkt, welches Können in ihm steckt... Er bekam aber keine Chance mehr in New York. Somit für beide Seiten die beste Möglichkeit.
Doch welche Auswirkungen haben die Trades auf die Knicks, den Kader, das Spiel?
Point Guards:
Billups: Ein echter Spielmacher, der seine Nebenleute besser machen kann, mit und ohne Ball. Er besitzt nicht die Schnelligkeit, den Zug oder die Aggressivität, die Felton auszeichnet. Doch er kompensiert dieses mit Erfahrung und Spielintelligenz. Er ist ein völlig anderer Spieler als Felton und doch ein adäquater Ersatz. Da das Duo Stoudemire/Anthony einen Spielmacher eher gebrauchen kann als einen Power Point Guard, macht dieser Wechsel Sinn und könnte sich in dieser Kader-Konstellation sogar als gewinnbringend erweisen.
Douglas: Er ist eher ein Combo-Guard, mit dem Hang zum Schuss. Dennoch sehe ich ihn als erste Alternative zu Billups. Vielleicht ergänzen diese Beiden sich ja sogar, da sich ihre Spielanlagen derart unterscheiden.
Carter: Ganz klar die Nummer drei unter den Point Guards. Routiniertes, solides Spiel sollte man erwarten können, wenn er eingesetzt wird.
Shooting Guards:
Fields: Der Draft-Steal der letzten Jahre! Unfassbar vielseitig. Im Sinne von Andi Brehme - mit einem Wort: die Nummer eins.
Brewer: Auch auf SF einsetzbar. Kann die Defensive stärken und Fields über die Saison entlasten, wie auch Anthony auf SF. Das dürfte seine Aufgabe sein...
Walker: Wie auch Brewer auf SF einsetzbar, aber mit einem anderen Anforderungsprofil: Offensivaktionen, Energie ins Spiel bringen, Dunking. Auch er kann somit Entlastung bringen.
Weitere Guards: Rautins (kaum Einsatzzeiten, D-League?), Mason Jr. (DIE Enttäuschung, könnte dabei aber DIE Entlastung auf SG sein mit seinem ehemaligen Distanzwurf), Azubuike (leider verletzt).
Small Forward:
Anthony: Er wollte nach New York, er wollte mit Stoudemire spielen. Er darf es nun. Er kann sich mit seinem Ego nur selbst im Wege stehen. Von der Spielanlage sollte er perfekt mit Stoudemire harmonieren. Wenn sein sofortiger Wechsel auch teuer erkauft wurde, so muss man sehen, dass die Nets ihn wohl sonst bekommen hätten. Und wer will das schon?
Williams: Er hat sein Spiel bisher als SF-BackUp unerwartet solide aufs Parkett gebracht, warum sollte er aufhören? Eine weitere Überraschung der Knicks...
Weiter SF-Möglichkeiten: Brewer, Walker, Balkman.
Power Forward:
Stoudemire: New Yorks Superstar, jetzt in Begleitung eines Weiteren. Er hat schon gezeigt, das er ohne Nash spielen und ein Team führen kann. Nun wird er in erster Linie von Anthony entlastet und kann auch von Billups profitieren. Er war bisher schon sehr gut. Was passiert wenn die Knicks in dieser Zusammensetzung harmonieren??? Doch er wird auch ein Opfer des Trades sein, da die BigMan-Rotation nun ausgedünnt ist. Daher wird er sich weiter an Center-Minuten erfreuen können...
Balkman: Er wird wohl die Minuten, in denen Stoudemire nicht auf dem Platz stehen kann, bekommen. Drecksarbeit ist diese Arbeitsplatzbeschreibung.
Weitere Möglichkeiten:die Williams-Brüder.
Center:
Turiaf: Der letzte „echte“ Center im Kader. Und hier sieht man das Problem der Knicks – keine Länge, die ein Mozgov immer noch garantieren konnte. Aber das Problem an Turiaf festzumachen wäre in keinster Weise fair. Er gibt alles und noch viel mehr. Ist selbst als Zuschauer voll dabei, nein mitten drin, feuert an etc. Ich werde ihm auch in Zukunft jeden kleineren Fehler verzeihen. Denn er schaut nur auf die Mannschaft, eigene Statistiken sind ihm egal. Völlig zu Recht ist er einer der Fanlieblinge.
Shelden Williams: Ich kann mir gut vorstellen, dass Coach Pringels ihn sogar auf Center einige Minuten sehen lässt. Immerhin kann er sich in der Zone hier und da mal behaupten und sogar punkten.
Weitere Möglichkeit: Stoudemire.
Wie man sieht, ist der Kader qualitativ verstärkt worden (sprich: Anthony würde jedes Team besser machen, Billups ist kein Downgrade), doch die Probleme sind die Gleichen geblieben. Es gibt neben Stoudemire keinen BigMan von Format. Im Gegenteil. Man musste sogar noch Größe abgeben. Doch das Duo Stoudemire/Anthony wird kann das Team weit nach vorn bringen. Zumal die Unterstützung da ist: Billups, Fields, eine ordentliche Bank. Vielleicht braucht dieses aber ein wenig Zeit. Was in meinen Augen fehlt (Billups wird es nicht kompensieren können), ist immer noch der Distanzschütze.