Da ist sicher einiges dran. Auffällig ist aber, dass das Gehate seit dem Wimbledon-Finale 2019 wesentlich stärker geworden ist, und das ist kaum Zufall. Manche Federer-Fans werden das wohl nie verkraften können - ein Sieg hätte Federers GOAT-Status zementieren können, in vielfältiger Hinsicht. Nicht nur dass 21 GS dann schwerer zu überholen gewesen wären (gerade von Djokovic), auch dass er Nadal und Djokovic in einem GS nacheinander mit fast 38 Jahren besiegt hätte, wäre ein starkes Argument für ihn gewesen. Und dann kam die Niederlage auf so eine krasse Art und Weise mit mehreren vergebenen Matchbällen bei eigenem Aufschlag zustande, in einem Match, wo Federer über weite Strecken der bessere Spieler war und insgesamt mehr Punkte geholt hat, was dann auch noch unterstrichen hat, dass Federer die engen Matches gegen die beiden anderen meistens verlor und die schwächeren Nerven dabei wohl regelmäßig eine Rolle spielten...
OK, vielleicht wird es irgendwann weniger. Nach dem Wimbledon-Finale 2008 (wahrscheinlich die einzige andere Niederlage für Federer, die ähnlich bitter war) wurde die Abneigung gegen Nadal bei etlichen Federer-Fans auch deutlich stärker (auch bei mir selbst), und davon ist nicht mehr viel übrig geblieben (wiederum auch bei mir selbst). Zeit heilt zwar nicht alle, aber doch viele Wunden...