Bei Huck ist schon sehr genau die Handschrift Wegners zu erkennen, im Prinzip, so hat er sich gestern zumindest gezeigt, ist er ne billige Abraham-Kopie und auch zu Svenni gibt es, bei beiden, also Abraham als auch Huck, gewisse Übereinstimmungen. Zum einen agieren alle aus ner "sicheren" Verteidigung heraus. Dann wird versucht mit vereinzelten Aktionen 1-2, evtl. auch mal 1-2-3, klare Treffer zu setzen und die Runde zu stehlen...dies mit 1 bis 3 Aktionen pro Runde. Dies mag auch, so man der Titelhalter ist, das Publikum und den Rest im Rücken hat, sehr gut funktionieren...aber sobald man mal auf fremdem Terrain auftreten muss, oder selbst mal agieren, und nicht nur reagieren muss kommt man damit ziemlich ins schwimmen, weiterhin gab es gestern, so schien es mir, keinen Plan B mehr, wobei, Huck hat ja noch nichtmal Plan A umsetzen können, er hat gestern, mit Ausnahme der ersten beiden Runden, eigentlich gar nichts um gesetzt, nur versucht mit Gewalt irgendwie, irgendwann und hoffentlich, hat ja schon 13 mal geklappt, den Knockout zu erzielen...weiterhin hätte ich bei Huck, dafür gab es imo bislang überhaupt keine Anzeichen, nie konditionelle Schwierigkeiten vermutet, gestern waren diese aber mehr als offensichtlich, Huck war ab Runde 5 schon ziemlich platt und hat sich davon auch nicht mehr erholt, keine zweite Luft, kein Aufbäumen, kein gar nichts, er hat sich quasi seinem Schicksal ergeben.
Hätte Cunningham etwas mehr Punch, er hätte Huck gestern hingerichtet, Glück für Huck. Um ehrlich zu sein, ich hatte Huck den Sieg eigentlich zugetraut, aber gestern lies er alles, was ihn bisher auszeichnete, vermissen...kein Herz, kein Biss, kein gar nichts.
Ok, er ist 23 und ich vermute es lag ziemlich an den Nerven, er wirkte schon beim Walk-In völlig abwesend und angespannt, er hat noch Zeit, kann schon noch was erreichen, aber nochmal so ne Leistung wie gestern darf er sich sicher nichtmehr erlauben, dafür ist die Konkurrenz schon alleine im Wegner-Camp einfach zu stark und auch die lauern nur auf Ihre Chance, wenn der Huck nochmal schwächelt, dann kann er sich erstmal für lange Zeit hinten anstellen. Er ist nunmal kein Häussler, der innerhalb von SE, er ist ja irgendwie auch die einzige "deutsche" Hoffnung dort, ziemliche Narrenfreiheit, zumindest was die Leistungen in den Ringen dieser Welt so angeht, zu genießen scheint.
Wo waren bei Huck gestern eigentlich die Salven 1-2-3 zum Körper, die er früher häufiger gezeigt hat, das kam gestern KEIN EINZIGES Mal. Nichts, nur immer stump, dazu noch auf langsamen Beinen, ohne Spritzigkeit, in den Mann fallen und versuchen irgendwelche "Bomben", wobei er gar nicht so der Bombenwerfer ist, an den Mann zu bringen. Darauf war USS nach 2 Runden perfekt eingestellt und Huck der Zahn gezogen. Huck hatte keine Variation, kein Schlagrepetoire, nichts...nur nach vorne, dazu ewig weit ausgeholt und trotzdem keine Wirkung hinterlassen. Das war gestern für Huck, so sehe ich das, ne schwerere Niederlage wie die Niederlage von Sturm gegen Castillejo, Sturm konnte sich danach ja wenigstens noch einreden nach Punkten, bis zum Abbruch, vorne gelegen zu haben und boxerisch mithalten zu können...aber bei Huck lief gestern gar nichts zusammen, da seh ich auch in nem Rematch NULL Chancen, ein rabenschwarzer Tag und bei SE wird man jetzt erstmal auf Hernandez setzen, der sich seiner "Pflichtaufgabe" gestern ja eindrucksvoll entledigt hatte.
Huck wird jetzt den steinigen Weg gehen müssen, das wird er im Gym zu sprüren bekommen und auch am Zuspruch, den er bislang genoss...das wird nicht einfach für ihn, da bin ich mir sehr, sehr sicher. Das er Nerven hat, hat er gestern deutlich bewiesen, ich hoffe er hat auch den Mumm damit klarzukommen...denn gestern hat er ja, als Amateur (wenn auch nur ne sehr kurze Amateurkarriere) und Profi war er ja bislang ungeschlagen, auch diesen "Nimbus" verloren. Tja...2008 wird n hartes Jahr für ihn, da bin ich mir sicher. Ob er das schafft...keine Ahnung!
CC