Klar, kann man vielleicht sagen, Ruiz hat nur über die Niederschläge gewonnen. Andersrum weiß man nicht, ob diese Punkte nicht auch sein taktisches Verhalten beeinflusst haben und er sich die Auszeiten dann bewusst genommen hat, um Ortiz zu ziehen, dessen Schlaghand zu meiden und selbst mit seiner Rechten zu kontern und hineinzuschlagen.
Wenn das der Fall war, war die Leistung von Ruiz eigentlich clever und taktisch gut. Ist so einfach nicht als kleinerer Mann einen größeren, technisch variablen Boxer am Ende auszupunkten und dabei nicht zu viele von dessen stärksten Schlägen zu kassieren.
Niederschläge kommen meist auch nicht von ungefähr, weil sie durchaus Folge von vorhergehenden Boxaktionen sein können.
Habe den Kampf aber nur gerade am Rande in schlechter Qualität verfolgt und war eben mehr ein taktisch-technisches geprägtes HW-Gefecht, wobei für mich es eher Ortiz war, der über weite Strecken ideenlos und planlos wirkte. Seine 12. Runde kam etwas zu spät, hätte er früher riskieren müssen, aber hinterher ist man bekanntlich immer klüger.