Der Punktsieg für Abraham geht schon in Ordnung. ABER: Arthurs Kämpfe reißen mich wirklich nicht mehr vom Hocker. Abraham war im Mittelgewicht eine echte Attraktion, was unter anderem daran lag, dass er einen unvergleichen Killerinstinkt hatte und jederzeit dazu in der Lage war, seinen Gegner schwer auszuknocken. Die KOs gegen Ayala, Gevor, Miranda II und Taylor (erster Kampf im Supermittel) waren schon sehr beeindruckend. Dieser Killlerinstinkt ist ihm komplett verloren gegangen. Schaut man sich seine Kämpfe an, hat man nicht mehr das Gefühl, dass Arthur diesen einen entscheidenen Schlag noch in den Fäusten hat. Alles, was er macht, wirkt doch sehr vorhersehbar. Salopp formuliert ist das, was Abraham bietet, Hausmannskost. Solides Boxen, mehr aber auch nicht. Vom Hocker fällt man dabei jedenfalls nicht mehr. Eigentlich besteht sogar in jedem Kampf die Gefahr, dass er nach Punkten verliert. Er ist und bleibt zwar einer der sympathischten Boxer, die Zukunft gehört ihm aber nicht mehr.
Sauerland muss wirklich darauf achten, dass man trotz Fernsehvertrag nicht in die Bedeutungslosigkeit absinkt. Abraham und Brähmer sind Auslaufmodelle, Feigenbutz hat sich selbst ins Abseits gesschossen. Wenn die Sauerländer mittelfristig nicht noch ein Ass aus dem Ärmel schütteln, dass die Rolle des Zugpferdes übernimmt (wie Ottke nach Maske, Abraham und im Ansatz auch Huck nach Ottke), dann seh ich für deren Zukunft schwarz.