O-Scoring: Ben Whittaker vs. Benjamin Gavazi | Matchroom-Debüt des Hype-Boxers | DAZN


Deontay

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Das ist zemlich lahmes Argument.
Profi Boxen ist nicht olympisches Boxen. Das müsstest du doch als AGON Fanboy, mit ihrer Armee an kubanischen Super Amateuren, die nur durchschnittliche Profis sind,am besten wissen. Oder Tony Yoka. Olympischer Goldmedaillist und kommt dennoch nicht über die Rolle des Gatekeepers hinaus.

Naja, im Profiboxen steht Bösel weit vor Whittaker. Bösel hat immerhin gefühlt 100 Titel gewonnen, darunter IBO und EBU. Zudem war er in einem WBA-Eliminator. Das liest sich alles schon ziemlich flott, zeigt für mich aber nur, dass das Olympische Boxen höher zu gewichten ist.
Ein Bösel würde vermutlich niemals die Olympianorm nehmen, geschweige dann bei den Spielen groß was reißen. Im Profibereich, wo es primär um Geld geht, kann man hingegen Bösel zum großen Titelträger aufsteigen lassen. Von daher überzeugt mich die Silbermedaille von Whittaker mehr... als die ganzen Gürtel von Bösel, obgleich er natürlich eine starke Profikarriere hatte.

Noch was zu den Kubanern: Da sind einige schon deutlich über 30, habe Hunderte Amateurkämpfe in den Knochen. Ich finde nicht, dass man wahnsinnig viel dort zwingend erwarten kann.
Das Hauptproblem bei den Kubanern ist allerdings, dass die alle so trainieren... wie zuvor bei den Amateuren. Selbe Trainer, selbe Methodik. Die machen sogar hartes Sparring in der Kampfwoche noch :crazy:

Deswegen wäre es wichtig, dass die tatsächlich Kuba verlassen und auch neue Einflüsse/Trainer kennenlernen. Bei Leuten wie Osleys Iglesias sieht man ja, dass selbst ein deutscher Trainer + Sparringpartner Max Suske zur Weltklasse verhelfen. Man müsste die Kubaner da viel stärker aus der heimischen Wohlfühloase locken - aber die haben natürlich auch eine sehr eigene Mentalität. Schwieriges Thema, ist jedoch nicht meine Baustelle.
 

timeout4u

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Man müsste die Kubaner da viel stärker aus der heimischen Wohlfühloase locken
Von einer Wohlfühloase bei Kubas Sportregime würde ich trotz des allmählichen Zerfalls noch nicht unbedingt sprechen, zumindest kenne ich das von früher so. Das Training dort ist/war sportwissenschaftlich top aufgebaut. Das Problem m.E. war/ist die zu große Konkurrenz, die gnadenlose Auslese, der psychische Druck von klein auf. Das scheint zumindest noch in einigen Köpfen so verankert, was Sparring/Kämpfe angeht, weil vor allem diese über die Kaderzugehörigkeit & Co. entschieden haben.
Heute dagegen scheint das Gymmodell "miteinander" statt "gegeneinander" besser und leistungsfördernder für die Boxausbildung an sich. Daran müssen sich die Kubaner noch gewöhnen/umstellen. Aber recht viel Neues in Sachen Boxtechniken, Boxschule gibts für Elite-Boxer bei den Profis nun auch nicht mehr zu entdecken. Boxerisch muss/kann man da nicht mehr viel verändern, sieht man von Anpassungen an Rundenzeiten, Schlagakzenten, Kondition, Gewicht, Fokus behalten in Pausen uä. ab.
Entscheidender für den Erfolg bei den Profis sind auch eher die Trainingsbedingungen, das Team, Kontakte, Sparringspartner, Finanzkraft usw.
 

Gladio

Mesmerising Measures
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Profiboxen mag vielleicht der selbe Sport sein, es ist aber eine ganz andere Disziplin.

Man kann beide Disziplinen kaum miteinander vergleichen. Die Unterschiede sind gravierend. Sonst würden die Usbeken und Kasachen, bis auf wenige Ausnahmen, die unbesiegbare Macht sein im Welt-Profboxen. Und das sind sie nun mal nicht. Gerade die Usbeken die 7 Goldmedaillen in Paris gewonnen haben, müssten unnerreicht sein.

Profiboxen ist viel dierkter. Viel statischer und konzentriert sich sehr viel mehr auf Wirkung pro Schlag, als der Schlag der einfach nur trifft. Der Stand zum Mann ist ein anderer, genauso wie die Art und Weise wie ein Angriff vorbereitet und geführt wird. Selbst die Defensive wird bis auf einige Ausnahmen anders ausgeführt. Wir z.B. Das mitnehmen der Arme in die Defensivbewegung. Das Schulterrollen. Das Schlagen im Clinch, was viele Amareure unterschätzen. Das Drücken des Gegners mit dem Körper und den Armen, dass bis zu einer bestimmten Toleranz geduldet wird.

Den Übergang vom Amateur zum Profi zu bagatellisieren ist humbug.
 
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