Bei wilder würde mich
@treize Meinung zum Thema wieviel mentale Kondition es dem Gegner abverlangt bei der Gewissheit, dass eine unauferksamkeit gegen DW das sichere Ende bedeutet?
Ich schätze den Stressfaktor aka die verbrannte 'nervöse Energie' als sehr hoch ein...
Ich weiß jetzt nicht/kann kaum einschätzen, in wieweit Wilder, oder sein team damit rechnen, dass die konditonelle Verfassung der Gegner ob des Stressfaktors, und damit deren Aufmerksamkeit über Gebühr nachlassen.
Der Treffer gestern, der zum Ende führte, war einer, der zumindest aber einer Unaufmerksamkeit Ortiz geschuldet war.
Ob, und in wieweit es auch nachlassender Kondition geschuldet war, dass Ortiz diesen recht einfachen Fintenfangfehler machte [analog zum Treffer Wilders gegen Fury in der 12ten Runde] ist schwer zu sagen - auf mich machte Ortiz jetzt nicht den übermüdetsten Eindruck.
Zurück zum Kern - es kostet richtig Kraft, wenn man weiß, der Gegner kann einem sehr schnell und ob einer kleinen Unaufmerksamkeit bitterst wehtun, lässt einen aufwendiger werden und zögender agieren, bei gleichzeitig viel höherem Energieverbauch.
Aber das trägt sicherlich sehr zum Erfolg Wilders bei.
Zu Wilder - die Ruhe, die er hat, wohlwissend, dass er hinten liegt [Wilder ist mMn absolut kein Dösbattel], die ihn dazu bringt fast immer zur richtigen Zeit einen richtigen Schlag zu landen, kann eigtl. kein Zufall sein.
Spätestens jetzt nicht.
Und ich bin nun wahrlich kein Wilder-Fan und werde es auch nie werden [außer er schnappt sich irgendwann mal den HuSo BJS udnm acht ihn so richtig lang].
Bei ihm kommen mMn vier Dinge zusammen -
- sehr gute Hand-Augen-Koordination
- das Wissen um seine Defizite, die ihn dazu bringen seinen 'Schläger-Impuls' zu unterdrücken und seine hochlangweiligen gameplans durchzuziehen
[
auf eine gewisse Art und weise erinnert mich es an Rigondeaux, der wusste, dass er der Kontergott ist, jedoch keinen Kampf machen kann. Ich will die beiden jetzt nicht vom skill her vergleichen, sondern von der Ruhe her, ihren gameplan durchzuziehen. Rigo wars egal, ob jemand buhte oder nicht - er blieb immer auf dem 'backfoot', bis der Gegner seine Disziplin aufgab und er ihn fällen konnte. Diese stoische Ruhe sehe ich bei Wilder auch. Rigondeaux hat aber bis zu seinen KO-Erfolgen recht selten hinten gelegen]
- das Wissen und Vertrauen in seine Schlagkraft.
- seine Explosivität/Schnelligkeit
Das ist alles kein Zufall, aber wird nur eine zeitlang, oder gegen sehr gut ausgesuchte Gegnerschaft funktionieren, da er sich da, auf Dauer, auf zu wenig verlässt, um immer einen sicheren Sieg einzufahren, oder aber so ausgedrückt
- es gibt anscheinend keinen Plan B und wenn eines der vier Dinge, die ich aufzählte [Explosivität oder Hand-Auge-Koordination ob des älter werdens, oder auch einfach mangels Glück] ausfällt, dann wars das eigtl. für Wilder, denn rein boxerisch scheint er keine seiner Aufgaben auf diesem level lösen zu können.