O-Scoring: Deontay Wilder vs. Tyson Fury ll (incl. Undercard und Nachbesprechung) DAZN

[The-One-And-Only]

Das war eine beeindruckende Leistung von "The One and Only" Fury. Respekt.
Er hat wirklich das gehalten und so geboxt wie er es vorher angekündigt hatte. Klasse Strategie und er hätte Wilder so oder so auseinander genommen, unabhängig von Wilders Trommelfellriss. Er hat nicht mit der Offensiven Taktik von Fury gerechnet.
Das hat man ja schon in Runde 1 gesehen.

Einen dritten Kampf brauche ich nicht, Fury hat Wilder psychisch zerstört und ich glaube Wilder wird Fury auch meiden wie die Pest.
Das würde keinen Sinn machen, Fury ist einfach mehr in der Lage sich besser anzupassen.
Wilder hätte doch nur eine Lucky-Punch Chance, sonst nichts.

Ich wäre jetzt für Fury - Joshua. Da sehe ich Fury auch als deutlichen Favoriten, aber zumindest wäre das wieder eine völlig neue Ansetzung.
Fury soll AJ auch noch aus dem Ring prügeln, Undisputed Champion werden und zurücktreten. Dann hat er sich und allen anderen alles bewiesen.

Interessant wäre vielleicht noch ein Kampf gegen Usyk, aber er ist jetzt leider noch mehr mit seinen Verletzungen beschäftigt.

Geile Heavyweight-Zeit !!

 

[The-One-And-Only]

Finde ich stark von beiden:

 

[LeZ]

Key für Wilder für einen Rückkampf ist jedenfalls eine vernünftige orthodoxe Defense gegen diese 1-2s von weit oder aus der Halbdistanz, da hatte er kein funktionierendes Mittel für. Oder, er meinte er braucht das nicht und hat versucht Konter zu finden, und dann diesen Niederschlag voll mitgenommen. Der erste voll auf's Kinn bei seitlicher Position, der zweite hinter das Ohr. Danach war er weg, das sollte eigentlich jeder gesehen haben. Ihm sind ja sogar in der Ringmitte wo Fury noch 3m weg war die Beine öfter kurz weggeknickt.

Chapeau für die Beobachtungsfähigkeit von Fury oder seinem Vater & Onkel. Die haben sich auf eine andere Taktik verlegt als Zitteraal, und das ist voll aufgegangen weil Wilder sich offenbar doch nur auf den Aal vorbereitet hat. Die 1-2s hat er nur ein einziges Mal ganz am Anfang mit ner Doppeldeckung geblockt, und danach versucht die Arme von vorne zu blockieren. Wer ihm das gesagt hat müsste erschossen werden, das war die Rahman-vs-Lewis-Rückkampf-"Defense", bekanntermassen beendet mit seiner Krönung. Körperlich war Fury auch voll da, trotz 123kg.

 

[thesweetscience]

Wilder ist 34. Was er jetzt nicht kann lernt er auch in 6 Monaten nicht mehr. Wenn das Rematch für August datiert ist hätte er nur bis Mitte Juni um auszuheilen. Das war physisch ein hartes Beating. Und psychisch muss er sich auch erstmal befreien. Fury hat seine besten Shots genommen, er konnte Furys beste Schläge nicht nehmen, er wurde von Ringpfosten zu Ringpfosten geprügelt. Fury ist jetzt die A-Side. Er sucht den Referee den Ring etc. für das Rematch aus. Wilder täte gut daran jetzt erstmal 2 leichtere Gegner nach Möglichkeit abzuschießen um Momentum aufzubauen, ansonsten könnte Fury ihn in nem halben Jahr in Rente schicken.

 

[Roberts]

Ansonsten sehe ich das halt komplett anders.

Dein gutes Recht. Bis auf einen Punkt ist damit für mich alles gesagt:

Der Unterschied zwischen den ersten Kämpfen und den Rematches ist die Tatsache, dass der alte Ortiz und Fury die Fähigkeit besitzen, ihre Strategien zu ändern, weil sie über deutlich bessere Boxqualitäten verfügen. Deswegen hat Oritz Wilder auch wie einen Amateur aussehen lassen können, weil er der deutlich bessere Boxer ist. WIlder hat ihn erwischt, aber das macht den Rest nicht ungeschehen, weil es einmal mehr die Schwächen von WIlder untermauert hat, und diese Schwächen hat Fury nun eiskalt nochmal offen gelegt.

Worin lag die Strategieänderung von Ortiz im zweiten Kampf?

 

[KRAFT&HERZ]

Wilder ist 34. Was er jetzt nicht kann lernt er auch in 6 Monaten nicht mehr. Wenn das Rematch für August datiert ist hätte er nur bis Mitte Juni um auszuheilen. Das war physisch ein hartes Beating. Und psychisch muss er sich auch erstmal befreien. Fury hat seine besten Shots genommen, er konnte Furys beste Schläge nicht nehmen, er wurde von Ringpfosten zu Ringpfosten geprügelt. Fury ist jetzt die A-Side. Er sucht den Referee den Ring etc. für das Rematch aus. Wilder täte gut daran jetzt erstmal 2 leichtere Gegner nach Möglichkeit abzuschießen um Momentum aufzubauen, ansonsten könnte Fury ihn in nem halben Jahr in Rente schicken.

2 leichere gegner bekommt er sicher nicht hin.

sollte ihm jemand der leichteren gegner vorher auf´s ohr hauen ist das große geld erst mal weg.

entweder er geht all in oder nicht.

 

[Tyson2fastFury]

So, jetzt erst gesehen. Schönes historisches Ding, Schwergewicht nun nach Jahren der Vakanz mit einer klaren Nummer eins. Brutale Ringintelligenz, natürliche (nun wirklich nicht aufgepumte ) Physis, Bewegungswunder, enorme Übersicht, hochintelligenter Psychokrieger, durchaus harter Puncher. Schwächen im Grunde nur eigene psychische Volatilität und vielleicht mangelnde Schlagpräzision, was aber eben auch mit der eigenen extremen Beweglichkeit zu tun hat. Recht irres Gesamtpaket. Fand Fury immer gut, habe ihn aber falsch eingeordnet infolge des Klitschko-Kampfes als schlauen Stinker, der dir die Runden stiehlt und einfach schwer zu treffen ist.

Aber nichts da, das war die beste Heavyweight title fight performance seit Lewis-Holyfield I&I in '99, und dieses Mal mit klarem Sieger. Das Brillante an dem Kampf heute Nacht ist die taktische Herangehensweise - das war ein kontraintuitives Meisterwerk (apologies für den Ausdruck, ich kann es nicht anders ausdrücken). Er hat mit Wilder eine Art autistischen Savant geboxt, ein völliges Unikum in der Boxgeschichte, vermutlich der härteste und zugleich präziseste Puncher der Schwergewichtsgeschichte. Und jeder Trainer wird intuitiv die eigene Taktik an diese Gefahr anpassen, zumal Wilder genau das und sonst nichts richtig gut kann. Aber genau mit dieser Anpassung liefen alle ins Verderben, da man automatisch mit Vorsicht vor Wilders Rechten genau den Kampf kämpfte, den dieser brauchte, um seine Rchte zu kalibrieren. Und dann kam sie irgendwann tödlich, auch nach vielen verlorenen Runden wie bei Ortiz II. Und Fury dreht das Ding um, macht genau was er gesagt hat und was er nach dem Niederschlag im ersten Kampf gelernt zu haben glaubte. Offensiver Kampfstil, viel Feinting, ein klasse Jab dieses Mal (schon in der 1.!), nahm Wilder die richtige Distanz für seine Rechte, die körperliche Überlegenheit ausgenutzt (die Spindelbeine Wilders werden da zu einem Problem, der unglaublich parteiische Ringrichter hat die Taktik massiv behindert, aber es wirkte trotz dieses Manipulationsversuchs), und auch - gegen meine Erwartung - viel zum Körper. Der hat Wilder richtig auseinander geschraubt, die Trommelfellgeschichte ist bitter für den Ami, aber im Grunde wirklich zweitrangig, gibt Wilder eher noch ein Narrativ, das schooling irgendwie zu entschuldigen. Dritter Kampf irgendwann später vielleicht, aber angesichts der Einseitigkeit dieses Mal eigentlich unnötig. Wilders Comeback dürfte sehr schwierig werden, ist irgendwie entzaubert und die nächsten glaubwürdigen Gegner werden Furys Stil von gestern kopieren. Ihm fehlen letztlich die boxerischen Mittel, um ohne den eigenen Mythos gewinnen zu können. Respekt aber vor seinem Kampfeswillen.

Furys Gequatsche hassen ja viele und ich kann das nachvollziehen. Mir geht er auch viel zu häufig über die Linie, aber der hat unglaubliche Entertainerqualitäten, das kann man nicht bestreiten. Die ganze Gypsy King-Geschichte finde ich urwitzig und es ist etwas Ureuropäisches (und historische Interessantes) - das ist DIE europäische Community mit der stärksten Verbindung zum Boxen, wirklich sehenswert in seiner Verrücktheit ist Knuckle:

) und eine für mich hochwillkommene Alternative zu den sich ewig wiederholenden Slumgeschichten afroamerikanischer Boxer. Der Typ ist hochintelligent, in der fast unschaubaren da fremdschämlastigen ITV home story streitet er mit seiner Frau darüber, ob die Kinder auch nur rudimentäre Schulbildung erhalten sollen (Tyson will sie bilden, seine Frau will ungebildete Travellers heranziehen). Im Grunde - steinigt mich - ist der von seinen rhetorischen Qualitäten das europäische Gegenstück zu Cassius Clay/Ali. Die Radiointerviews mit ihm sind hochinteressant, er mischt da Beobachtungen der zeitgenössischen Realitäten mit der Boxhistorie in einer urwitzigen Art, unglaublich schlagfertig. Der ist auch in dieser Hinsicht ein natural.

Sorry für die lange Ausführung, ich bin einfach angetan. Also Prognose: klar, ein AJ hat immer eine puncher's chance, aber das wird zu 90% Fury gewinnen. Der wird die Division beherrschen, für die nächsten vier Jahre, bis der Kasache dann so weit ist. Great times ahead.

respekt, wahrscheinlich mit das beste, ausführlichste und informativste posting das ich hier gelesen hab.
einzige sache: man wird sehen, wie wilder (ein absoluter warrior) mit der niederlage umgehen wird, aber den stil von fury kopieren ist für die anderen heavyweights unmöglich, da entweder physis, mentale stärke, kinn oder ring IQ fehlen

 

[Tyson2fastFury]

Das weiß man erst wenn der Kampf Fury gegen AJ kommt.Ich bin der Meinung das AJ mit Fury besser zurechtkommt.
Denn eines kann AJ ganz gut ,infight.
Aber im großen ganzen hat Tyson die besseren Chancen.
Aber wissen kann man es erst wenn der Kampf vorbei ist.
Und Wilder hat seinen Nimbus verloren.
Das befeuert natürlich seinen nächsten Gegner .

AJ gut im infight? der wurde da vom dicken mexikaner verkloppt...

 

[KRAFT&HERZ]

so, jetzt mal ne gewagte these:

fury hatte ne tagesform, die besser war, als alle "formen" die er bisher hatte. sogar besser als die gegen WK.

wäre es auch möglich, dass er jetzt sich bisserl gehn lässt und im 3. kampf einfach nicht mehr an die tagesform von gestern ran kommt?

ähnlich wie bei ruiz?

dann hätte wilder doch wieder alle chancen.

was wenn fury das pech hat, statt ohren-probleme, eben nen cut bekommt, bei seiner anfälligkeit?

ich seh ihn jetzt nicht als lichtgestalt des boxens. gerade deshalb, weil er kein konstanter champ ist.

die einzige konstante ist konstant wahnsinniges ballyhoo und sprüche und tanzen und twittern und gewichtsjojo und "stimmungsschwankungen".

das ist kein hate-post

 

[Cosmo.1]

Klar und der Dicke hat kurze Arme dementsprechend gute Winkel.
Fury hat na weisste schon

 

[Cosmo.1]

respekt, wahrscheinlich mit das beste, ausführlichste und informativste posting das ich hier gelesen hab.
einzige sache: man wird sehen, wie wilder (ein absoluter warrior) mit der niederlage umgehen wird, aber den stil von fury kopieren ist für die anderen heavyweights unmöglich, da entweder physis, mentale stärke, kinn oder ring IQ fehlen

Na jetzt übertreib mal nicht , eine Lichtgestalt ist Fury beileibe nicht.
Toller Kampf aber bleibt seine Leistungskurve auch bestehen oder
wie er rumposaunt Koks und Nutten sind angesagt
Ich finde Leute gut mit Konstanz in Ihrem Leben das kann leider bei Fury sich ganz schnell ändern hoffentlich nicht.
Diese Siege und diesen Triumph nimmt Ihm keiner mehr aber jetzt ist Vorsicht und guter Einfluss angesagt.

 

[Po Lee]

Ob er als Favorit gesehen wurde oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Jeff Lacy war auch Favorit gegen Joe Calzaghe.
Ansonsten sehe ich das halt komplett anders. Der Unterschied zwischen den ersten Kämpfen und den Rematches ist die Tatsache, dass der alte Ortiz und Fury die Fähigkeit besitzen, ihre Strategien zu ändern, weil sie über deutlich bessere Boxqualitäten verfügen. Deswegen hat Oritz Wilder auch wie einen Amateur aussehen lassen können, weil er der deutlich bessere Boxer ist. WIlder hat ihn erwischt, aber das macht den Rest nicht ungeschehen, weil es einmal mehr die Schwächen von WIlder untermauert hat, und diese Schwächen hat Fury nun eiskalt nochmal offen gelegt.
Wilder hat taktische Änderungen vollzogen, aber die sind auch Ausdruck davon, dass er boxerisch meilenweit unterlegen ist.
Ich schätze den Kampfausgang gegen Ortiz als deutlich größere Zufallsnummer ein als den AUsgang gegen Fury 2. Manche mögen es anders sehen, aber man kann nicht auf der einen Seite deterministisch nach Kampfausgang argumentieren, während man zeitgleich auf der anderen Seite, bei einer deutlicheren Angelegenheit, mit was-wäre-wenn? rumeiert.

Wilder vs Ortiz wäre für mich ein Kampf mit deutlich größerer Unsicherheit über den SIeger als Fury vs Wilder.

Zudem glaube ich einfach, dass die Leute die Power von Wilder ins Missverhältnis setzen. Conformation bias und so...

Dir ist aber schon aufgefallen, dass es Wilders Matchplan war gegen Ortiz so passiv wie möglich zu agieren und kaum die Rechte zu benutzen, bis die Chance gegeben ist, einfach um nicht ausgekontert zu werden, wie beim ersten Kampf?

Wenn ich mir das nämlich so durchlese was Du über den Kampf schreibst, scheinst Du ihn ziemlich zu missinterpretieren.

 

[DannyS.]

Fury landet den vorentscheidenden Schlag in Runde 2 nachdem er vorher mehrfach schon harte Schläge landete, und es war ein Lucky Punch.

Runde 3 nicht runde zwei!

 

[DannyS.]

Fury hat seine besten Shots genommen, er konnte Furys beste Schläge nicht nehmen, er wurde von Ringpfosten zu Ringpfosten geprügelt.

Nein, Wilder hat keine Volltreffer gelandet im diesem Kampf. Fast jedes mal konnte Fury leicht nach hinten ausweichen oder die schläge von Wilder waren nicht mit voller power geschlagen. Super gute boxerische und taktische Leistung von Fury, auch wenn ich dieses klinchen und rumgewürge ab runde 4 überhaupt nicht mag.

 

[koschy]

Ist das hier überhaupt schon angekommen: Wilders Trommelfell ist ok. Es ist nicht geplatzt. Das Blut kam von einem Cut am Ohr. Ganz klare Aussage von Shelly Finkel.

Die Ursache für Wilders Angeschlagenheit nach der dritten Runde ist wohl eher im KD zu sehen. Wie der runter gegangen ist, war doch fast schon klar, dass er sich davon nicht erholen kann.

Fury mit einer krass überzeugenden Leistung. Klare Nummer 1 im Hw. Danach kommt lange nichts.

 

[otto]

Guter Sieg von Meister Proper, wenn auch teilweise etwas unsauber...
Da hat ja das 7malige Masturbieren pro Tag echt was gebracht.
Die Frage ist, ob Wilders Gewichtszunahme nicht ein Fehler war. Rumgeschubst wurde er dennoch und war dazu langsamer als in den letzten Kämpfen.

 

[Gelöschtes Mitglied 352]

Wilder täte gut daran jetzt erstmal 2 leichtere Gegner nach Möglichkeit abzuschießen um Momentum aufzubauen, ansonsten könnte Fury ihn in nem halben Jahr in Rente schicken.

Würde ich ihm auch raten, zumindest einen Zwischenkampf.

Aber ich frage ich gerad, ob er das überhaupt machen kann, ohne dabei deutlich an Ansehen zu verlieren?

 

[Waldjunge Horst]

Wilder wirkte bereits in der ersten Runde bei 1:27, als Fury eine 1-2 voll durchbringt, völlig beeindruckt, dann noch ein paar harte Jabs, die ebenfalls gut Effekt hatten und schon da geht er recht bedröppelt in die Ecke.
Ich glaube auch nicht, daß es DEN Trommelfell-Schlag gab, der plötzlich alles veränderte, ergo Wilder seiner Gleichtgewichts-Sinne beraubte. Das war alles recht konstant, mit jedem Treffer wurde es schlimmer (und mit dem KD in der Dritten sowieso).
Bei anderen Gegnern hat er immer eine Chance gefunden sich zu erholen, Fury gab ihm die einfach nicht.

 

[doodle]

@Falkenhorst Wenn ich mir das nochmal anschaue gehe ich da dacor. Was mich aber wundert ist, dass er quasi die Runden danach immer "gleich angeschlagen" wirkte und mitunter zeitweise taumelte bzw. sich am Ringseil stützte. Ich bin kein Fachmann, aber das durchgehend bis zur siebten Runde?

 

[thesweetscience]

@Falkenhorst Wenn ich mir das nochmal anschaue gehe ich da dacor. Was mich aber wundert ist, dass er quasi die Runden danach immer "gleich angeschlagen" wirkte und mitunter zeitweise taumelte bzw. sich am Ringseil stützte. Ich bin kein Fachmann, aber das durchgehend bis zur siebten Runde?

Er hat ihm halt jede Runde harte Schläge reingedonnert. Da kann man sich halt nicht erholen. Ist ja nicht so als hätte er rundenlang Pause gehabt.