O-Scoring: Joe Joyce vs. Zhilei Zhang (inkl. Undercard und Nachbesprechung) | Bild+


colderthanice

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Uff, habe mir den Fight nicht mal live angeschaut, da ich mit einer glasklaren Niederlage von Zhang gerechnet habe...
Ich dachte Zhang hält die ersten Runden gut mit, JJ nimmt ein paar harte Hände, steckt diese weg und überrollt Zhang dann spätestens ab Mitte des Fights, da Jener konditionell nicht wirklich gut aufgestellt ist um es nett auszudrücken.
Gut das Ganze wäre wohl auch so abgelaufen, wenn sein Auge nicht zugeschwollen wäre.
Aber hätte wenn und aber gibt es nicht, am Ende hat Zhang hier völlig verdient gewonnen. Für mich ein großes Upset!
Mal schauen ob JJ nun direkt ein Rematch mit Zhang machen wird ?!
 
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colderthanice

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Warum hat man Zhang eigentlich nicht schon vor 10 Jahren oder so auf dem Schirm gehabt? Ich jedenfalls nicht, aber ich bin auch kein regelmäßiger Box-Zuschauer.

edit: Ok, sehe gerade dass er nach Olympia und Asienmeisterschaften lange Zeit nur Fallobst geboxt und kurzrundig abgeschossen hat.
Eigentlich verschenktes Talent, oder?
Richtig, hat nur gegen Fallobst gekämpft und wo er dann etwas in den Fokus geraten ist hat er nur ein schmeichelhaftes Draw gegen Forrest geboxt... In dem Fight sah er wirklich nicht gut aus, da war er nach 5 Runden konditionell komplett durch.
Nach diesem Fight hat Ihn dann kaum einer wirklich ernst genommen oder als Gefahr für die TOP 10 Leute gesehen.

Wilder z.B hat auch Niemand ernst genommen wo er 25-0 stand... Selbst als er den ersten Fight gegen Stiverne gewann hat bekam er kaum Lobby :D
 

Drago

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Ich hatte auch auf TKO Sieg für Zhang getippt.
Ok sorry, hatte ich übersehen. Aber ich glaub dann wart ihr Beiden (Du und @Franz ) wirklich die Einzigen, die auf Sieg Zhang tippten.

Wie kann es sein, das ein historisch gesehen mittelmäßiger Boxer (ja, ja, er ist ein Bewegungstalent und mehr) wie Fury an der Spitze steht, das ein Halbschwerer, bzw. Cruiser der einzige aussichtsreiche Konkurrent ist?
So was kommt häufiger vor. Wenn die 70er die beste und die 90er die zweitebeste Ära der HW Geschichte war, dann gab es solche Konstellationen öfter.

Ich meine nix für ungut, aber die Ktlischko Ära von sagen wir 2008 (Vitalis Comeback) bis 2017 (Wladis Niederlage gegen AJ) war jetzt auch nicht prall gefüllt starken Herausforderern.

Wer war der beste Gegner bzw. Sieg von Wladi? Haye oder Povetkin.

Wer war der beste Gegner bzw. Sieg von Feary? Wladi (past Prime) und danach Wilder

Da kann Feary natürlich mit dem Papier spielen, was seine Fanboys AJ immer mit Wladi, Povetkin, Pulev, Whyte, Parker etc vorwerfen. Wladi war wie gesagt bereits auf dem absteigenden Ast, und Wilder war keine Allzeitgrößer wie manche Feary Fanboys meinen, aber auf dem Papier sind die Namen Wladi K. und D. Wilder besser, einfach weil Feary damit zwei langjährige Champs enttrohnte, was bei beiden Klitschkos fehlt.

Und so nebenbei: Nach dem Fight vom WE würd ich Feary gern mal gegen Zhang sehen. Ich glaub nicht, dass das ein leichter Durchmarsch für den Zigeuner wird, Bewegungstalent hin oder her. Der Typ ist zwar kleiner aber nicht leichter als er, da ist nix mit drauf legen.
Feary hatte in seiner ganzen Karriere neimanden der genau so viel wiegt wie er oder sogar schwerer ist, Ustinov wäre es gewesen, aber das kam ja nicht zustande.

Und wenn man die Birnen der Beiden vergleicht: Zhang hat einen Shaolin Mönch Steinplatten Zertrümmer Schädel, Feary eine kleine Erbsenbirne. Wenn die da zusammen stoßen hat Feary danach Kopfweh, Zhang nicht.

Der war einfach beim falschen Promoter und hat erst 2019 ungefähr bei Matchroom unterschrieben. Vorher hatte er einfach keine Plattform. Das ist im Boxsport manchmal leider wichtiger als alles Talent der Welt.
Da fällt mir der Valuev-Verschnitt Taishan Dong ein:


Buddy McGirt meinte damals, der sei der "stärkste Typ, den er je trainierte". Aber gut, der war nicht beim falschen Promoter sondern nie was besonderes. Aber in China könnte man nen fight gegen Zhang sicher aufziehen.
 
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Franz

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Ok sorry, hatte ich übersehen. Aber ich glaub dann wart ihr Beiden (Du und @Franz ) wirklich die Einzigen, die auf Sieg Zhang tippten.


So was kommt häufiger vor. Wenn die 70er die beste und die 90er die zweitebeste Ära der HW Geschichte war, dann gab es solche Konstellationen öfter.

Ich meine nix für ungut, aber die Ktlischko Ära von sagen wir 2008 (Vitalis Comeback) bis 2017 (Wladis Niederlage gegen AJ) war jetzt auch nicht prall gefüllt starken Herausforderern.

Wer war der beste Gegner bzw. Sieg von Wladi? Haye oder Povetkin.

Wer war der beste Gegner bzw. Sieg von Feary? Wladi (past Prime) und danach Wilder

Da kann Feary natürlich mit dem Papier spielen, was seine Fanboys AJ immer mit Wladi, Povetkin, Pulev, Whyte, Parker etc vorwerfen. Wladi war wie gesagt bereits auf dem absteigenden Ast, und Wilder war keine Allzeitgrößer wie manche Feary Fanboys meinen, aber auf dem Papier sind die Namen Wladi K. und D. Wilder besser, einfach weil Feary damit zwei langjährige Champs enttrohnte, was bei beiden Klitschkos fehlt.

Und so nebenbei: Nach dem Fight vom WE würd ich Feary gern mal gegen Zhang sehen. Ich glaub nicht, dass das ein leichter Durchmarsch für den Zigeuner wird, Bewegungstalent hin oder her. Der Typ ist zwar kleiner aber nicht leichter als er, da ist nix mit drauf legen.
Feary hatte in seiner ganzen Karriere neimanden der genau so viel wiegt wie er oder sogar schwerer ist, Ustinov wäre es gewesen, aber das kam ja nicht zustande.

Und wenn man die Birnen der Beiden vergleicht: Zhang hat einen Shaolin Mönch Steinplatten Zertrümmer Schädel, Feary eine kleine Erbsenbirne. Wenn die da zusammen stoßen hat Feary danach Kopfweh, Zhang nicht.


Da fällt mir der Valuev-Verschnitt Taishan Dong ein:


Buddy McGirt meinte damals, der sei der "stärkste Typ, den er je trainierte". Aber gut, der war nicht beim falschen Promoter sondern nie was besonderes. Aber in China könnte man nen fight gegen Zhang sicher aufziehen.

Irgendwie erinnert mich der Genosse ein wenig an Primo Carnera der war ja auch "Weltmeister" bis ihn der Baer Maxl so an die zwölf mal unten gehabt hat. ;) Ein riesen Match wäre Carnera gegen das boxende Bierfass Tony Galento gewesen, Carnera hätte zum schlagen in die Knie gehen müssen, und Galento an Carnera hinauf hüpfen:LOL:
 

timeout4u

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@Dog Man

Ist halt auch wieder Ansichtsache. Im Grunde gab es im HW immer schon gute Zeiten oder schlechte Zeiten, mal mehr, mal weniger Ausnahmekönner. Ich persönlich finde nicht, dass die Boxer heute "mittelmäßiger" sind als früher. Eher das Gegenteil, weil das Training sich weiter entwickelt hat, die Athletik und teilweise auch die Ausbildung.
Als ältere Generation kenne ich das Früher und Heute und rein aus meiner Sicht tut man der sog. jüngeren Generation oft Unrecht, was die Bewertung von Leistung, Talent, Können usw. angeht. Aufgrund meiner Erfahrungen und Eindrücke wage ich es zumindest nicht zu behaupten, dass früher alles besser war, die Boxer mehr drauf hatten usw.. Klar, auf der einen Seite zum Beispiel hatten die Boxer mehr Ringerfahrung, mehr Härte, auf der anderen Seite hat sich das Technik-, Koordinations-, Reaktionstraining erheblich verbessert und ich tendiere eher dazu, dass die heutigen Athleten handlungsschneller sind, mehr Power in jungen Jahren haben usw., wobei solche Vergleiche eh sinnfrei sind und ich damit nicht sagen will, dass die Kämpfer früher schlechter boxten. Eher anders wie du auch geschrieben hast, aber genau darum ist für mich z,B. keine Leveleinschätzung möglich in gut, schlecht, mittelmäßig.
Ich sehe das mit Ausnahmekönner außerdem nicht so streng oder nur anders wie du. HWs wie ein Jalolov, Sanchez, Torrez Jr., Itaume, Anderson, Pero, Hrgovic und wie sie alle heißen, haben für mich schon jede Menge Boxpotential zu einem Ausnahmekönner, aber es gibt eben wenig Chancen es zu beweisen, wenig passende Duelle und jeder bewertet Boxer eben unterschiedlich bzw. ältere Generationen neigen oft dazu, die Vergangenheit zu verklären, besser zu reden als sie war, lassen Dinge/Kritikpunkte dabei gerne unter den Tisch fallen und vergessen, dass das Boxen an sich auch Änderungen erfahren hat in Sachen Technik, Taktik, Ausrüstung, Rundendistanz, Tempo ua. Aber wie gesagt: nur meine Sicht der Dinge und deine Einschätzung ist durchaus nachvollziehbar. :wavey:
 
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Franz

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So was ähnlich gab es ja schon mit Valuev gegen Dominguez. Da war der Größenunterschied noch mehr.

So etwas hat es in Wien auch einmal gegeben in der Orsolics Ära ein Kampf im Schwer, zwischen Emil S, der sah wie ein lungenkranker Ritter von der traurigen Gestalt aus, gegen Manfred Ackers BRD, der wieder sah wie das Schweinchen Dick aus. Er ist wenn er Emil S. anzugreifen versuchte mit einem zierlichen Satz hoch gesprungen und hat nach dem Dürren gegrapscht, schlagen konnte man das nicht nennen.

Der Rekord von Emil S. war 10 Niederlagen von 12 Kämpfen, und der von Ackers 72 Kämpfe und 64 Niederlagen, PS Emil S.

Die ganze Stadthalle , d.h. 15 000 Leute haben sich vor lachen geschüttelt. ;)
 

Wild Allison

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Wer entscheidet denn darüber, wann ein Boxer körperlich ein Schwergewichtler ist und vor allen Dingen: warum waren so viele erfolgreiche Schwergewichte dann körperlich keine Schwergewichte?
... oder "kleine" Schwergewichte, in der Tat.
Holyfield, Mike Tyson, James Toney, RJJ...
Grundschnelligkeit, Wendigkeit, Ringintelligenz, Technik, Kondition (sogar bei Toney :D ) stechen weniger ins Auge als Grösse und Schlagkraft. Trotzdem gewinnen sie Kämpfe.
 

KRAFT&HERZ

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Bei Zhang ist bemerkenswert, dass er mit seinen kurzen Haken oder generell
mit seinen Schlägen aus kurzer Distanz, mit geringer Drehbewegung solch eine Schlagkraft entwickelt.

Das hat was von diesen Shaolin Märchen der 80er.

Ist schon so ein Alleinstellungsmerkmal von ihm.
 

Dog Man

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... oder "kleine" Schwergewichte, in der Tat.
Holyfield, Mike Tyson, James Toney, RJJ...
Grundschnelligkeit, Wendigkeit, Ringintelligenz, Technik, Kondition (sogar bei Toney :D ) stechen weniger ins Auge als Grösse und Schlagkraft. Trotzdem gewinnen sie Kämpfe.
Kann es sein, dass ein wenig am Thema vorbei geredet wird? Mike Tyson und bedingt Holyfield gehören m.E. nicht in diese Aufzählung. Das waren trotz geringerer Größe klassische HW und, vor allem Prime-Tyson, Allzeitgrößen. Toney und RJJ waren sicher keine HW. Gewonnen haben sie ihre Kämpfe weil sie eben diese von Dir angesprochenen Attribute hatten. Sie waren einfach außergewöhnliche Boxer, aus dem Mittelgewicht kommend, die auch mit den Großen mithalten und sie schlagen konnten.
 

Roberts

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... oder "kleine" Schwergewichte, in der Tat.
Holyfield, Mike Tyson, James Toney, RJJ...
Grundschnelligkeit, Wendigkeit, Ringintelligenz, Technik, Kondition (sogar bei Toney :D ) stechen weniger ins Auge als Grösse und Schlagkraft. Trotzdem gewinnen sie Kämpfe.
M. E. kann man natürlich die Meinung haben, dass das Schwergewicht im professionellen Boxen erst ab einer gewissen Mindestgröße oder oberhalb bisheriger Gewichtsklassengrenzen zu erfolgen hat. ich halte das aber für falsch.

Beispiel:
Shannon Briggs hat in der 91+-Kg-Klasse (Heavyweight) als Amateur geboxt:
Dabei bewegte er sich im niedrigen 90er Kg-Bereich. Als Profi ist er nicht noch gewachsen, hat aber erheblich Gewicht draufgepackt, sprich aufgemuskelt. Niemand würde Briggs nicht als Schwergewicht sehen, er war aber gewichtsmäßig über eine nicht gerade geringe Zeit seiner Karriere näher an Usyk als an Fury dran. Größenmäßig ohnehin. Wenn man sich diesem Gedanken einmal nähert und sich auch bei den größeren Boxern im Schwergewicht der letzten zwei Dekaden mal anschaut, wo die gewichtsmäßig mal wahren, dann entsteht der Eindruck, dass der Zeitpunkt, wann ein Boxer im Laufe seiner Karriere aufmuskelt augenscheinlich darüber entscheidet, ob er als natürliches Schwergewicht durchgeht oder eben nicht. Wenn man sich einen heutigen deutlich abgemuskelten, aber körperlich zuletzt fitten Mike Tyson ansieht, dann ist das auch kein Brocken mehr:
tyson-jones-weigh-2.webp

Bei der Beurteilung scheinen mir daher eher jede Menge Willkür und ein gewisses unlogisches, aber nachvollziehbares Wunschdenken im Spiel zu sein :saint: .
 

Franz

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Bei Zhang ist bemerkenswert, dass er mit seinen kurzen Haken oder generell
mit seinen Schlägen aus kurzer Distanz, mit geringer Drehbewegung solch eine Schlagkraft entwickelt.

Das hat was von diesen Shaolin Märchen der 80er.

Ist schon so ein Alleinstellungsmerkmal von ihm.
Ein merkwürdiges Phänomen ist auch das Rechtsausleger fast immer hart schlagen
 

LeZ

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Ob Zhang den "Shaolin-Effekt" hat, kann man so nicht sehen, da müsste man auf dem receiving end sein (oder Zhang fragen). Ist kein Hexenwerk, das kann jeder lernen, hat aber einen Nachteil - das geht noch mal extra auf die Kondition, der Effekt verbraucht definitiv (chemische) Energie und ist kein "mentaler" Effekt. Wenn der Effekt voll läuft, schlägt man drei mal so, und braucht ein Sauerstoffzelt und eine Auszeit.

Was man sehen kann ist, dass er flüssig schlägt. Er schwingt, bzw. wirft, und schiebt nicht. D.h. er bringt seine Masse flüssig in den Schlag und schwingt durch.
 
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