Hätte der Kampf abgebrochen werden müssen?
Der Ringrichter hatte in den letzten Runden immer wieder nachgefragt in der Ecke, ob Shannon Briggs noch weiterboxen will und noch fit dazu ist. Das scheint ja jedesmal aus der Ecke von Shannon Briggs bestätigt worden zu sein.
Der Ringrichter hat sogar angedroht, den Kampf zu beenden, wenn Shannon Briggs die nächste Runde wieder sich nur verprügeln lässt ohne Gegenwehr, dass er sich noch so eine Runde nicht mehr anguckt. Die nächste Runde sah Shannon Briggs dann immerhin nicht mehr ganz so verteidigungsunfähig aus, was dann aber die Runden danach wieder schlimmer aussah.
Auch wenn ein Boxer hoffnungslos unterlegen ist, ist es für einen Boxer aber trotzdem ein gewisser Stolz, gegen den zur Zeit besten Schwergewichtler der Welt nur nach Punkten statt durch TKO zu verlieren. Diesen Stolz hätten die Verantwortlichen ihm bei einem Abbruch genommen.
Wahrscheinlich "hoffte" man auch immer noch auf einen Luckypunch wie damals gegen Serguei Lyakhovich.
Ich gehe davon aus, dass in den Rundenpausen auch in der Ecke von Shannon Briggs stets darüber diskutiert wurde, ob aufgeben oder weitermachen. Nur hat man diese Rundenpausen bei RTL Dank Werbeeinblendungen nicht gesehen und gehört.
Der Sehnen- und Muskelriss im rechten Arm konnte im Ring naturgemäß noch nicht festgestellt werden, erst beim Röntgen im Krankenhaus. Die Frakturen über den Augen hätten aber normal auch schon im Ring erkannt werden müssen.
Fazit:
Als Zuschauer vorm Fernseher ist das immer einfach, über Abbruch oder Fortsetzung zu entscheiden. Ich glaube nicht, dass der Ringrichter und die Ringecke sich die Entscheidung einfach gemacht haben.
Ich habe schon Kämpfe gesehen, da wurde einfach schon aufgegeben vom Boxer oder der Ringecke, nur weil der Boxer unterlegen war und nach Punkten nicht mehr gewinnen konnte, aber noch nicht verteidigungsunfähig war und ein Sieg durch KO immer noch drin gewesen wäre.
Ich zolle Shannon Briggs meinen größten Respekt. Da können sich manche "Zufrühaufgeber" mal eine dicke Scheibe von abschneiden.
Ich könnte hier einen Kampf nennen zwischen anderen Boxern, da hätte man noch viel eher abbrechen müssen, das Nichtabbrechen sich dann aber für richtig erwiesen hat. Ich nenne den Kampf aber hier nicht wegen Verbot von Off Toppic hier im Forum.
Hatte Vitali Klitschko keine Power mehr in seinen Schlägen?
Doch, hatte er!
Es gab schon ähnliche Kämpfe in der Vergangenheit, wo der Gegner einfach nicht umfiel. Ich könnte hier ein Beispiel nennen, wo der überlegende und immer wieder wirklich extrem harte Schläge rausprügelnde Boxer sogar regelrecht verzeifelt daran ist. Aber hier darf man ja nur über den Kampf des Themas und nicht über andere Kämpfe schreiben wegen Off Toppic.
Vitali Klitschko hat das dagegen gut gemacht und sich zumindest nach außen hin nicht beeindrucken lassen von der Standfestigkeit des Gegners und einfach bis zum Ende des Kampfes stur seinen Stil schulmäßig runtergeboxt. Aber ich glaube, innerlich kocht Vitali Klitschko vor Wut, dass er den Shannon Briggs nicht KO schlagen konnte.
Aber Shannon Briggs sollte seine Strategie schleunigst überdenken, wenn er noch weitere Kämpfe bestreiten will. Denn das macht keinen Sinn, nur auf seinen Luckypunch zu hoffen irgendwann im Kampf.
Der scheint ja wirklich nur überwiegend Krafttraining auf der Hantelbank zu trainieren und zuwenig Ausdauersport zu machen wie Radfahren, Schwimmen und Laufen sowie Seilspringen usw., also etwas mehr auf Schnelligkeit und Elastizität trainieren.
Würde das Sinn machen, wenn Shannon Briggs sich einen neuen Trainer suchen würde?
Vitali Klitschko hat dagegen alles richtig gemacht. Da gibt es nichts dran zu verbessern.
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg, Vitali.