Meine Prognose für diesen Kampf ist voll eingetroffen. Beyer hat die Haue seines Lebens bekommen.
Die Niederlage ansich ist nicht die Überraschung, sondern vielmehr das, was er entgegenzusetzen hatte.
Wenn ein WBC-WM schon derartig vorgeführt wird, wünscht man sich wenigstens einen etwas beherzteren Auftritt.
Das Drumherum hätte ihn zu einer Höchstleistung anstacheln müssen, aber stattdessen haben wir einen noch inaktiveren WM gesehen, als man ohnehin gewohnt ist. Zudem hatte ich das Gefühl, daß Beyer tierische Angst hatte.
Ich würde gerne die Schlag-Statistiken von diesem Kampf sehen.
Sollte es Kollegen geben, die sich einen richtigen WM-Kampf mit Kessler ansehen wollen, empfehle ich Mundine-Kessler.
Mundine wurde ja von vielen hinter Beyer gesetzt.
Ich verstehe einige Forumskollegen nicht, die behaupten, es hätte sich nicht gelohnt nach dem Niederschlag weiterzukämpfen. Mit einem KO-Punch kann man auch einen vermeintlich verlorengegangenen Kampf für sich entscheiden und es sah mir nicht so aus als ob Beyer nicht hätte weitermachen können, auch wenn er sichtlich angeschlagen war.
Der Mann hatte einfach keine Lust mehr und hat mich dadurch weiterhin in meinem Urteil bestätigt.
Ich hatte Beyer nie in meiner SMW-Top-5. Er war allerhöchstens ein Top-10-Boxer, der Glück hatte keinem Boxer gegenüberzustehen, der seine Inaktivität, die von manchen auch gekonnt als Konterboxen bezeichnet wird, auszunutzen wußte.
In die Top-10 zu gehören ist auch eine überragende Leistung, denn lieber ein Beyer als ein Ottke, der pausenlos weggerannt ist.
Ich denke spätestens jetzt weiß man, warum Veit und Brähmer sich die Finger nach einem Beyer-Kampf geleckt haben.
Ich halte Veit und Brähmer, zu Stieglitz kann ich nichts sagen, schon seit langer Zeit für die besseren Boxer. Damit möchte ich Kessler nicht abwerten, aber der hat heute glaube ich nur beim Aufwärmen geschwitzt.
Ich möchte Beyer nichts unterstellen, aber er hatte den Titel durch geschicktes Management länger als er ihn verdient hatte.
Ich gratuliere ihm jedoch trotzdem für das bisher Geleistete und hoffe, daß er zurücktritt, bevor er seiner Reputation schadet.
Wir hatten mit anderen Kollegen schon rege Diskussionen über dieses Thema, deswegen möchte ich nicht tiefer in Materie eindringen, bitte aber trotzdem sich nicht vom Nationalstolz übermannen zu lassen.
Die Antwort auf eine Beleidigung sollte keine Beleidigung sein.
Wenn ja, dann sollte man mit denselben Konsequenzen rechnen, wie die für den Aggressor.