Wladimir hat einen Quasi-Weltmeister besiegt, also von mir kommt absolut keine Kritik am Gegner. Chagaev konnte es nun mal nicht besser, und das hätte bei vernünftiger Analyse (fast) jeder vorher wissen können
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Gruß, Competition
Völlig richtig. Der Kampf ist genauso gelaufen, wie ich es vorher beschrieben habe. Ohne Cut wäre er wohl über die Runden gegangen. Wladimir beherrscht seine Gegner nach Belieben mit seinen körperlichen Voraussetzungen (Größe, Schnelligkeit, Schlagkraft), einer klaren und einfachen Linie, die darauf basiert und die im Wesentlichen aus zwei Schlägen besteht. Reicht völlig aus.
Chagaev war zwar bemüht und jederzeit sympathisch, reiht sich aber letztlich in die größer werdende Gruppe der Gegner ein, die ein eigenes Konzept nicht umsetzen konnten, was an eigener Unzulänglichkeit und an Wladimirs effizienten Stil liegt. Es ist niemand am Horizont, auch nicht Haye und schon gar nicht Arreola oder Povetkin, die genügend im Tank haben, um ein durchaus erkennbares Konzept gegen Wladimir durchzuziehen. Für mich stand das aber, wie geschrieben, schon vorher fest.
Wladimir ist für mich nach dem Kampf wieder die Nr. 1. Ich schätze Vitali zwar als stärker ein, Wladimir hat aber die besseren Gegner geboxt und die 14-Tage-Aktion verdient höchste Anerkennung. Wladimir geht im Stil eines großen Champs keinem möglichen Gegner aus dem Weg.
Auch weiterhin ist man aber auch kein Couch-Potatoe wenn man Wladimirs Schwächen beschreibt, die auch gestern wieder zu erkennen waren, die aber keine Rolle gespielt haben gegen einen erneut überforderten Gegner. Analytisches Sezieren der Gegner in Perfektion ohne Leidenschaft wird Wladimir auch weiterhin die Anerkennung vieler Boxfans verwehren.
Ein weiterer Gewinner des Abends war das Valuev-Team. Es wurde deutlich, dass man Wladimir nicht mit einer so kurzen Vorbereitung schlagen kann, wenn man darüber hinaus noch über die geringeren Mittel verfügt. Sauerland/King haben da alles richtig gemacht. Auch wenn ich nicht glaube, dass es für Valuev boxerisch reichen würde, wenn er sich zwei Jahre vorbereiten würde. Trotzdem: kluge Entscheidung. Darüber hinaus, wird Chagaev diese Niederlage wohl nicht spurlos wegstecken, was für Valuev für ein künftiges Duell doch nur von Vorteil ist.
Roberts