Allgemein sind irgendwie diese Art Diskussionen größtenteils praxisfremd. Weder sind Usyk, Fury, AJ & Co. für Boxer wie Parker, Kabayel, Dubios, Bakole ua. unschlagbar, noch sind sie völlig "past prime". Genauso haben "Prospects" wie Jalolov, Torrez, Itaume usw. mehr Siegeschancen gegen alle o.G. als nur den sog. "lucky punch".
Die Entwicklung z.B. im Amateurboxen zeigt doch schon länger, dass die Elite immer näher zusammen rückt und auch zwischen den Boxnationen im Vergleich wird die Leistungsdichte immer ähnlicher und es gibt immer mehr Boxer unterschiedlicher Herkunft, die sich Medaillien erboxen.
Übertragen aufs Profiboxen kann man sagen, dass Fury gegen Usyk einfach verloren hat, weil dieser in der Summe schlicht boxerisch den einen Tick besser war, unabhängig davon wie man "boxerisch" oder den "einen Tick" definiert.
Fury jetzt abermals z.B. mangelnde Disziplin vorzuwerfen, falsche Taktik, schlechte Vorbereitung etc. ist der falsche Ansatz. Wie AJ hat auch Fury viel probiert und die Kämpfe hatten für das HW ein hohes technisch/taktisches sowie sportliches Niveau. Beide Kämpfer kamen zu ihren Chancen und am Ende ist/war Usyk der bessere Boxer. Was die Leistungen beider jetzt für die Zukunft gegen andere bedeutet, hängt ua. mehr von den kommenden Gegnern, Kämpfen, Trainingsvorbereitungen, Motivationen ab als von der erbrachten Ringleistung jetzt, der man jedoch schon "Elite" oder "Weltklasse" zugestehen darf, unabhängig vom "Alter" und "Verschleiß", welches sich natürlich allmählich nicht wegdiskutieren lässt, was jedoch allein auch nie gänzlich entscheidend ist.