O-Scoring: Tyson Fury vs Otto Wallin + Undercard


MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.491
Punkte
113
Um TF zu schlagen brauchst du Kinn, Punching Power und boxerisches können. TF in den brawl ziehen in dem man selber Schläge fängt, die jedoch mit gutem Kinn recht gut weg zu stecken sind, da TF einfach nicht die entscheidende Schlaghärte besitzt und dann losfeuern.

Ansich schon, nur brauchst du auch die Körpergröße dafür. Als kleiner Boxer mit 1.90 wirds schwer, weil Fury dich einfach clincht. Siehe Chisora 2 Fight.
 

WalkTheLine

Nachwuchsspieler
Beiträge
665
Punkte
93
Wilder versucht es halt zu sehr mit der Brechstange und ist dann selber sehr offen. Granitkinn hat er leider keins. Wenn er jedoch trifft wächst kein Gras mehr. Vielleicht zieht er und sein Team aus dem Kampf gegen Wallin die richtigen Schlüsse. Mal sehen wie er sich im Rückkampf gegen Ortiz schlägt. Wenn er diesen eindrucksvoll besiegt, kann man schon davon ausgehen das sich Wilder mit seinem Team sehr gut auf Rückkämpfe einstellen können und gut reflektieren. (Stiverne im Rückkampf bereits völlig weggerockt)
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.364
Punkte
113
Ich verstehe auch nicht wie nach jedem guten Kampf egal ob Fury, Wilder oder Joshua von der klaren No. 1 und dem Dominator geredet wird, und nach einer schlechten Performance sind sie dann nur noch besserer Durchschnitt.

(y)Noch treffender wäre, wenn man akzeptiert, dass es draussen durchaus viele Leute gibt, die boxen können. Muss ja irgendwo was bedeuten, wenn Boxer zum Beispiel entsprechend Erfahrung als Amateurboxer haben, jahrelang in den Gyms trainieren und mit Kampfsport Geld verdienen und erfolgreich sein wollen/müssen. Denke persönlich, dass es für Wallin besser gewesen wäre, wenn der Cut bei Fury nicht gewesen wäre. Wallin war bis dahin taktisch und boxerisch gar nicht mal so unklug unterwegs und für mich hatte Fury damit ein bisschen Mühe. Mit dem Cut versteifte sich Wallin zu sehr auf diese Stelle und verlor seine Linie, wobei Fury schon gezeigt hat, dass er von der Erfahrung und seinem Können zu den Topleuten gehört. Trotz seiner Größe und Reichweite - in den mittleren Runden in den Infight zu gehen und Wallin mit Körper und Körperschlägen zu "drücken", war für ihn letztendlich erfolgreich, weil es Wallin Kraft und Kondition raubte und dieser, wie gesagt, so seine Linie verlor/aufgab. Anders hätte Fury, glaube ich, vielleicht mehr Probleme gehabt oder bekommen., ist aber auch Ansichtssache. Klar, hat sich durch den Cut auch eine gewisse Eigendynamik entwickelt, es zeigte aber, wie clever Fury eigentlich mit solchen unvorhergesehenen Situationen umgehen kann. Das macht ihn schon auf seine Art ein Stück besonders. und er steht zu Recht oben in den Ranglisten. :saint:
 

MGM-GRAND

Bankspieler
Beiträge
5.851
Punkte
113
Ort
Las Vegas
Also bevor man Fury jetzt runter redet.
Seine Performance war okay, nicht top aber er hat klar gewonnen. Herz gezeigt mit dem Cut. Aber gegen Wilder/AJ reicht diese Performance nicht.

Otto Wallin bin ich sehr positiv überrascht. Er hat bewiesen er kann 12 Runden hart fighten. Er hat Herz, er hat Kinn und er boxt nicht so unclever.
Denke Otto Wallin ist damit in den Top 20 für mich. Und mit seiner Performance kann er den EBU angreifen.
 

El Demoledor

Bankspieler
Beiträge
4.560
Punkte
113
Ort
Duisburg
Echt glaubst du das Joshua dann wieder im Rennen ist, wie kommst du zu dieser Annahme.

Sollte Joshua das Rematch gewinnen (was imho wahrscheinlich, aber keineswegs sicher ist), ist er doch wieder voll im Rennen. Das ist keine Annahme sondern Fakt.
Quervergleiche bringen nichts, aber Joshua hat sowohl gegen Wilder als auch gegen Fury definitiv Chancen von sicher annähernd 50%.
Ich persönlich sehe Fury von den großen drei Namen auch als den talentiertesten Boxer, aber die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass er durchaus treffbar ist und dann auch auf harte Treffer reagiert.
AJ ist natürlich ziemlich leicht zu lesen da er eben mehr oder weniger ein antrainiertes Boxen praktiziert mit weniger Intuition, aber er ist nunmal auch ein Brocken von fast 2 Metern und austrainierten 110 kg. Dazu aber auch leider obligatorische Schwächephasen mit Konditionsproblemen und wenig Punchresistenz (obwohl er kein schlechtes Kinn hat).
Wilder im Vergleich dazu sehr leicht (zumindest für seine Größe) und agil, aber eben boxerisch imho der limitierteste, dazu jedoch mit der besten Punchpower.

Unterm Strich sind sie alle Drei für mich keine Offenbarung (damit meine ich P4P-Material), aber natürlich sehr, sehr gute und erfolgreiche Boxer.
Dennoch werden sie gegen einige Leute immer wieder in Probleme geraten.
Bin mal auf Hrgovic, Dubois, Usyk, Dychko & Co. gespannt, wo da der Weg hinführt. Potentielle Gefahr stellen sie für mich eyetestmäßig buzw. gefühlsmäßig definitiv dar.
 

chris☕

Bankspieler
Beiträge
11.311
Punkte
113
Sollte Joshua das Rematch gewinnen (was imho wahrscheinlich, aber keineswegs sicher ist), ist er doch wieder voll im Rennen. Das ist keine Annahme sondern Fakt.

Absolut! Und wenn Wilders nächster Fight mal wieder ein Schlechter ist ( ja, solche gab es gar Viele), dann wird flux die Meinung kursieren, dass Wilder nicht mehr Top ist. Wie gesagt ... mit den Momentaufnahmen ist das so eine Sache.
Beim Tennis lassen sich eher Prognosen fällen als beim Boxen. Formkurven kristallisieren sich eher heraus. Beim Boxen ist das imo nicht so. 1-3 Kämpfe im Jahr, dann vielleicht einmal kein Bock zu trainieren und dadurch schlechte Performance.
Die zukünftigen Kämpfe zwischen Joshua, Wilder und Fury sind imo total offen und kein Kampfausgang würde mich sonderlich überraschen.
Mich würde nicht überraschen, wenn Joshua wieder gegen Ruiz verliert, ebenso wenig wenn er den mexikanischen Kalorienfreund in 1,2 Runden in seine Einzelteile zerlegt.
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.491
Punkte
113
Wenn das Vitali gewesen wäre, hätte es hier "Skandal!!! Wieso wird nicht abgebrochen ??? Schiebung!" gehagelt.

Der Cut bei Fury ist auf der Augenbraue

Capture.0.0.png

skysports-tyson-fury-boxing_4775055.jpg


Vitali hatte zwei große Cuts, beide unterhalb der Augenbraue. Der eine war deutlich größer von der Fläche her als bei Fury.

Lennox+Lewis+vs+Vitali+Klitschko.jpg
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.766
Punkte
113
Fury hatte schlicht Glück, dass er nicht mit einem Heavy Puncher im Ring war. Wallin hatte einfach überhaupt keinen Strom hinter den Schlägen, und technisch starke Powerpunches hatte er auch nicht. Dagegen ist Ruiz ein Killer.

Allerdings lag es nicht an Fury's boxerischen Fähigkeiten, er war einfach total platt auf den Füssen. Da hat er mich clever im Pressetraining getäuscht, da dachte ich er ist gut genug zu Fuss. War er nicht. Letzten Endes haben ihn seine wirklich guten defensiven und taktischen (schmutzigen) Fähigkeiten durch den Kampf gebracht, er hat Wallins Aktionen über 90% des Kampfes einfach gespoilert dass der nichts auf die Kette bekam.

Interessant wäre jetzt, ob Fury es hat schleifen lassen, oder ob er irgendwann ein Problem hatte dass er nicht voll trainieren konnte oder im Kampf was hatte (Knie, Rücken usw.). Gegen Klitschko und Wilder war er erheblich flinker auf den Beinen.
 

wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113
Kann sein, finde dieses "... hat seinen Gegner unterschätzt" Argument allerdings schon immer etwas wunderlich. Wenn ich 2x pro Jahr meinem Beruf nachgehe, dann sollte man doch meinen dürfen, dass dann 100% mögliche Performance dabei rauskommt. Ist ja nicht so, dass es als Referenzwerte keine ca. 1000 Upsets im Boxsport gibt, wo der Underdog den Favoriten aus dem Schuh' gehauen hat. Aber vielleicht hat er Ihn ja auch gar nicht unterschätzt .... so oder so, Fury ist im wahrsten Sinne des Wortes heute mit einem blauen Auge davon gekommen. Rückschlüsse auf den Wilder Kampf lassen sich daraus imo null schließen. Momentaufnahmen waren im Boxen nur selten als Referenzwert für zukünftige Leistungen aussagekräftig.

Hey Chris, schön von Dir ab und zu mal wieder zu lesen!

Grundsätzlich kann ich dein Argument ("einer der 2mal im Jahr boxt, soll doch den Gegner nicht unterschätzen") gut verstehen.
Sehen tue ich das aber ein wenig anders.

IMO hat sich Fury wie in seinen letzten Kämpfen zuvor im Training auch den Arsch aufgerissen (das deutet immerhin sein Gewicht an) und hat Wallin ernst genommen.
Gewisse Athleten brauchen aber den grossen Kick einer Herkules-Aufgabe um das Beste aus sich rauszukitzeln. Ich glaube nicht mal, dass dies eine Einstellungssache ist, sondern von Athlet zu Athlet unterschiedlich. Da spielt es auch keine Rolle ob man im Jahr 1, 2, 10 oder 30 Matches hat (jetzt allgemein auf Athleten bezogen).
Fury ist bekannt für "fighting down to the level of his opponents". Ich glaube auch nicht, dass er dies jemals ändern kann....
 

GrimReaper

Nachwuchsspieler
Beiträge
710
Punkte
93
Hab mir den Kampf jetzt mal etwas halbherzig angeschaut.
Wallin besser als gedacht und niemals mit Schwarz zu vergleichen.
Fand die Umstellung von Fury ganz gut. Das er den höchsten Ring-IQ im HW war auch vorher klar. Ihm fehlt halt einfach Punchpower und Explosivität um der große Dominator zu sein.
AJ würde er aus der Distanz genauso schoolen wie Wilder, hat die Frage ob er die Spurts übersteht. Abklammern sollte gegen AJ schwerer sein als gegen Wilder. Usyk würde ich gerede gegen Fury vorne sehen, aber bei Fury weiß man einfach nie, wie er antritt.
Zwei Jung die Wlad geschlagen hab und beide sind schlagbar bzw AJ wurde gerade geschlagen. Nicht die schlechteste Zeit im HW.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1109

Guest
Derweil wütet Big John Fury ein bisschen gegen das Team seines Sohnes: "If I had my say, the lot would be gone. If he keeps hold of that team, they’re gonna cost him his career, I’ll say it live on TV. The team around him now, Ben Davison, whatever he’s got in charge of the business needs to have a look in the mirror.” Immer wieder herrlich emotional, diese Furys...

Wobei da mMn schon was dran ist.
Mir hat Fury, lässt man mal seine wilden Kämpfe gegen schlecht eingeschätzte Boxer, in denen Tyson unbedingt dem Heimpublikum etwas bieten wollte, z.B. die Kämpfe gegen Firtha und Pajkic, außen vor, sehr aufgrund seiner Ringintelligenz und seinem Ringinstinkt gefallen. Der 2. Chisorakampf oder Klitschkokampf waren imho im positiven Sinne Lehrstücke.
Gestern verhielt sich Fury lange ungklug und korrigierte das erst später teilweise.
Tyson hat die Eigenheit, sich bei gegnerischen Schlägen, wenn er keine Ausweichbewegungen, d.h. nicht mehr mit ein paar Schritten nach hinten bzw. hinten versetzt den Gegen auf Distanz hält, mehr machen kann /will, nach hinten links rückzuneigen.
Das ist, wenn man den Frame und den Reach Furys hat, eine sehr gute Technik. Ist jedoch nicht so gut geeignet, wenn man einen Cut über dem rechten Auge hat und gegen einen Southpaw mit vglw. guter Schlaghand kämpft. Wenn dann doch ein Schlag mal trifft, weil man zu langsam war, eventuell weil man den Schlag aufgrund des Bluts zu spät gesehen hat, dreht man den Cut jedes Mal schön in den Schlag und dreht sein gutes, noch nicht blutverdecktes Auge vom Gegner weg, so dass man den Gegner, und das was er gerade macht, fast ausschließlich nur mit dem teils blutverdeckten Auge wahrnehmen kann.

Auch warum in den Runden nach dem Cut Fury nicht zumindest ein paar Runden lang versucht hat, Wallin mit dem Jab auf Distanz zu halten, in der Hoffnung, dass man den Cut in den Ringpausen weiter zukleistern kann und Wallin Energiereserven beim Heramstrümen an den Jab verbraucht, habe ich nicht verstanden habe. Als er dann endlich aufgewachte und sich auf Wallin und den Cut angepasste, musste er vorwärtsstürmen, da es für alles andere dann schon zu spät war, aber er hätte vorher schon reagieren können.
Auch dass er versuchte, den Kopf beim Übergang zwischen Halbdistanz und Nahdistanz möglichst voranzustrecken bzw. den Übergang mit Kopf voraus zu forcieren, ist imho ein zweischneidiges Schwert. Auf ESPN+ hat Ward oder Bradley, bin mir nicht mehr sicher, wer von beiden es war, auch genau darauf hingewiesen.
Pro: In dem an den Kopf schnell voran bringt, konnte Wallin aufgrund der geringen Distanz keine richtige Schlagwirkung mehr auf dem Cut entwickeln. Auch gehen mit Stierkopfhaltung Schläge auf den vglw. sicheren Oberkopf und weniger ins Cut empfindlich Gesicht. Beides war wohl auch der Hintergedanke vom Team Fury.
Jedoch bringt diese Heransgehensweise auch immer die Gefahr mit sich, dass sich die Köpfe der Boxer berühren und so der Cut noch erheblich geöffnet wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Dog Man

Nachwuchsspieler
Beiträge
817
Punkte
93
Ort
Gyenesdias
Nicht die schlechteste Zeit im HW
Ja, es sind wirklich nicht die schlechtesten Zeiten für das Boxen. Nicht weil „die“ so gut sind, sondern weil es so interessant ist. Da sind drei Boxer die verdient die Rangliste anführen. Alle drei haben überragende Stärken und enorme Schwächen. Welcher nun vorne ist, ist einfach Geschmacksache. Das aber ein kleiner, dicker sicher talentierter Mexicaner, der mit einem Bauch antritt mit dem der eine oder andere nicht einmal über die Ringseile kommen würde, in den Ring steigt und dann noch einen der drei „Großen“ klar besiegt ist einfach nur toll. Wäre ich ein Fan, würde ich es für diesen Mexicaner sein. Dann kommt ein unbekannter, nicht sonderlich talentierter – oder sagen wir besser durchschnittlich begabter – Boxer und bringt den sogenannten Superhelden, der, der schneller auf den Beinen ist als Flash, heftig in Schwierigkeiten. Wie sagte hier vor kurzem sinngemäß ein User: „Fury lacht sich vier Runden kaputt und haut ihn dann um“ (ich wollte schon da einen Kommentar abgeben habe mich aber nicht getraut). Sosehr hat er nun nicht gelacht in diesem Kampf. Ja, es sind gute Zeiten für das Boxen.....und da kommt ja noch einiges Interessantes nach.
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
54.025
Punkte
113
Tyson Fury vs Otto Wallin

  1. 10-9(eng, Fury über den Jab, Wallin hält gut mit)
  2. 9-10(Wallin geht stark zum Body, hätte ich sein wahrscheinliches Leistungsvermögen richtig eingeschätzt... hätte ich mir den Kampf live betrachtet)
  3. 10-9(Wallin merkt man seine große Chance an, er hält toll mit. Cut bei Fury, der ist auch ziemlich ordentlich und unangenehm im Bereich der Äug..)
  4. 9-10(Der Schwede muss versuchen den Cut weiter zu öffnen, der Treffer war klarer Schlag, wie ungewöhnlich. Fury weiß nicht zu gefallen heute)
  5. 10-9(Fury gewinnt die Runde.. obgleich nicht überzeugend. Team Fury sieht einen Punch für den Cut verantwortlich, nein-nein, meine Freunde)
  6. 9-10(Klare Wallin-Runde bis der Arzt sich den Cut anschaut. Fury denkt, der Kampf endet bald und dreht noch einmal auf, Wallin zeigt Zähne,eng)
  7. 10-9(Fury macht Druck und will den vorzeitigen Sieg, wenig verwunderlich in Anbetracht seines Cut´s. Bei 12 Runden kann der Plan aber auch...)
  8. 10-9(Fury gewinnt die Runden aber mit einer Energieleistung, vielleicht rächt sich dieses Vorhaben in den hinteren Runden)
  9. 10-9(Starke Runde für Fury. In Anbetracht eines guten Gegners sowie des Cut´s.... verrichtet er seine Arbeit gut)
  10. 10-9(Im Infight ist Fury schon sehr stark, gute Runde für den Briten)
  11. 10-9(Fury dominiert und klingelt Wallin gut an, dieser lässt sich aber nicht direkt fallen wie Mr. Schwartz)
  12. 9-10(Fury beginnt stark und läuft in eine Linke von Wallin, danach ist er hurt und muss einiges nehmen, übersteht aber die Runde)
116-112

Guter Fight, Wallin war ein würdiger Gegner. Der Cut diente der Dramaturgie, Fury setzte sich am Ende durch. Nicht durch sein unbestrittenes Boxkönnen... viel mehr durch eine Energieleistung. Er ging viel in den Infight und versuchte harte Hände zu landen. Wallin wurde dadurch passiver und konnte Fury wiederum nicht verletzen. Ich will nicht wissen was Fury sich im Vorfeld alles so reingehauen hat für diese Kondition, die VADA soll es machen. Guter Fight jedenfalls, Wallin hat mich positiv überrascht. Guter Boxer, sicherlich nicht das größte Schwergewicht aber ein solider mit dem großen Willen eines hungrigen Boxers. (y)
 

chris☕

Bankspieler
Beiträge
11.311
Punkte
113
Hey Chris, schön von Dir ab und zu mal wieder zu lesen!

Grundsätzlich kann ich dein Argument ("einer der 2mal im Jahr boxt, soll doch den Gegner nicht unterschätzen") gut verstehen.
Sehen tue ich das aber ein wenig anders.

IMO hat sich Fury wie in seinen letzten Kämpfen zuvor im Training auch den Arsch aufgerissen (das deutet immerhin sein Gewicht an) und hat Wallin ernst genommen.
Gewisse Athleten brauchen aber den grossen Kick einer Herkules-Aufgabe um das Beste aus sich rauszukitzeln. Ich glaube nicht mal, dass dies eine Einstellungssache ist, sondern von Athlet zu Athlet unterschiedlich. Da spielt es auch keine Rolle ob man im Jahr 1, 2, 10 oder 30 Matches hat (jetzt allgemein auf Athleten bezogen).
Fury ist bekannt für "fighting down to the level of his opponents". Ich glaube auch nicht, dass er dies jemals ändern kann....

Servus @wicked,
na ja weißt schon, die vielen Anfragen und Fanpost wo ich denn sei, da lässt man sich halt "breitschlagen" ;)

Ansonsten gebe Ich dir Recht. Gerade bei Fury ist das sicherlich so. Grundsätzlich denke ich, haben wir es aber mit 2 verschiedenen Spezies Boxer zu tun. Denjenigen welchen Du ansprichst ("fighting down ...") und eben dann doch den, der seine Gegner unterschätzt und/oder das Training mal schleifen lässt wenn der Gegner seiner Meinung nach keine Gefahr darstellt.
Solche Typen gibts z.B. im Tennis auch. Ein Nowak Djokovic entwickelt sich im Herbst seiner Karriere mehr und mehr zum Grand Slam Turnier Performer. Da sind die "Big fights", dort legt er meistens noch ne Schippe drauf. Auf kleineren Turnieren fehlt Ihm manchmal einfach der letzte Biss.
Die Mentalität dieser Sportarten ist sicherlich unterschiedlich, bei den Boxern scheint es mir mehr solche Charaktere zu geben, die sich mal für 10-12 Wochen bis aufs Blut schinden können, um sich dann ein paar Wochen/Monate mit Netflix, Eiscreme und McDonalds Happy Meal zu vergnügen. Ich glaube, ich wäre so Einer, hihi.:popcorn1:
fight-20-450459.png
 

Prinz_von_H

Nachwuchsspieler
Beiträge
435
Punkte
93
Ich habe mich schon vor dem Kampf gewundert, wie Wallin hier im Forum schlecht geredet wurde. Er hatte damals im Kampf gegen seinen hoeher eingeschaetzten Landsmann Granat doch schon gezeigt, dass er ein technisch grundsolide ausgebildeter Boxer ist, dem leider ein bisschen die Schlaghaerte fehlt. So jemand muss sich auch von den Weltbesten nicht kurzrundig abschlachten lassen.

Fury hat gestern gezeigt, dass das Offensivboxen seine Staerke nicht ist. Hatte teilweise schon etwas unfreiwillig komisches, wie dieser 2,05 m Riese sich klein machte wie der andere Tyson und tiefgebueckt und Kopf voraus, auf Guertelhoehe Wallins, dessen Koerper bearbeitete. Diese Taktik konnte eigentlich nur dem Cut und dem damit einhergehenden Beduerfnis, den Kampf baldmoeglichst zu beenden, geschuldet sein.

Daraus wurde nichts. Stattdessen befand sich Fury ploetzlich im haertesten Fight seiner Karriere, in dem er- auch wenn er den Kampf letzlich klar gewann- mehr Treffer nahm, als in jedem anderen Fight zuvor. Wenn Fury von draussen den Zitteraal macht, wirkt das einfach viel besser und eleganter. Insofern kann ich den Aerger von Furys Vater verstehen: Fuer die eigenartige gestrige Taktik ist der Trainer jedenfalls mitverantwortlich. Davidson macht bei jeder Fury'schen Kasperei mit und scheint diesen eher noch darin zu bestaerken. Auch sonst hat man den Eindruck, ihm sei der ploetzliche Ruhm mehr zu Kopf gestiegen als Fury selbst.

Vom Trainer der anderen Ecke war ich ebenfalls nicht begeistert. Dieser Gamache hatte ab Runde 3 nur noch den Tunnelblick auf Furys Cut und befeuerte Wallin derart darin, diesen mit allen Mitteln zu traktieren, dass der Schwede sich zu der aeusserst unfairen Aktion am Ende von Rd6 hinreissen liess und hernach das Publikum gegen sich hatte.

Ansonsten ist mir, der ich den amerikanischen Kommentar gehoert habe, der tiefe Eindruck aufgefallen, den Tom Schwarz in Amiland mit seinem Auftritt hinterlassen hat. ' He's no Tom Schwarz' hoerte man die Kommentaristis oefter sagen. Fuer Linguisten interessant: Vielleicht wird das Standardwort fuer einen schlechten Boxer 'Bum' ja bald durch 'Tom Schwarz' abgeloest.
 

Francois

Bankspieler
Beiträge
5.796
Punkte
113
Ich habe mich schon vor dem Kampf gewundert, wie Wallin hier im Forum schlecht geredet wurde. Er hatte damals im Kampf gegen seinen hoeher eingeschaetzten Landsmann Granat doch schon gezeigt, dass er ein technisch grundsolide ausgebildeter Boxer ist

Er wird doch eher absurd überhöht. Wallin ist kein schlechter aber eben EU Level und mehrere Klassen unter internationalem Spitzenniveau. Die Ansetzung war ein Witz für einen Boxer der damit geprahlt hat damit seinen "lineal" Titel zu verteidigen und sich als Top3 sieht. Fury lässt sich einfach wieder gehen was Trainingskonstanz und Gegnerwahl anbelangt. Ist auch nicht Fehler seines Trainers das entscheidet er alles selbst.

Man sollte nun nicht vergessen wie extrem er sich hat gehen lassen nach dem Wladimir Kampf und das steckt einfach in ihm. Wenn der nächste Kampf wieder ein derartiger Nonsens wird hat sich Tyson seinen Ruf imo wieder ruiniert. Von Titeln sprechen und dann Schwarz und Wallin boxen. Ganz große Klasse.
 
Oben