O-Scoring und Nachbesprechung: (DAZN) Andy Ruiz jr vs Anthony Joshua II + Vorkämpfe


Lärche

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ob man die Klitschkos oder einen AJ nicht mag ist mir persönlich egal, jeder kann seine Meinung haben bzw. seinen Lieblingsboxer etc.
Was allerdings schon ins unsachliche geht, ist, einen Joshua dafür zu kritisieren, wie er den Kampf geführt hat.
Zuvor war man sich doch relativ einig, dass es bei AJ um viel geht.
Nun hat er einen recht ungefährdeten Sieg eingefahren (wo sich wohl auch fast alle einig sind) und einem Ruiz quasi keine Chance gelassen.
Sorry, aber AJ hat alles richtig gemacht.
Wenn eine Mannschaft Ticki Tcka spielt und den Gegner nicht an den Ball kommen lässt, soll man die dann auch kritisieren nach dem Motto:"Jetzt gibt doch mal dem Gegner den Ball das es interessanter wird"?
 

MMA_Boxer

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Was allerdings schon ins unsachliche geht, ist, einen Joshua dafür zu kritisieren, wie er den Kampf geführt hat.

Es ist unsachlich Joshua zu kritisieren, dass es für die Zuschauer einen langweiligen und öden Kampf geliefert hat?
Die selben Zuschauer die seine Millionen-Kämpfe finanzieren und solche Kämpfe erst gar ermöglich?
Ich verstehe einfach nicht warum es so schwer ist den Kampf aus zwei Sichten zu betrachten: Joshuafan -> deine Sicht und Boxerfansicht. Je nach Betrachtungswinkel wirst du sowohl die eine als auch andere Kritik verstehen, aber du betrachtest das ganze eindimensional - nein viel mehr führst du weiterhin deine Fussballvergleiche auf, wo die Unterschiede hier zwischen Fussball und Boxen schon zu Tode gekaut wurden.
 

Cosmo.1

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Wenn diese WM Kampf öde war schafft er es doch die Gemüter zu erhitzen, die einen die gehofft haben das Ruiz es wieder schafft und die anderen die froh sind das AJ es geschafft hat.
Einfach Mal ehrlich sein.
Ich war froh daß er es geschafft hat und mir war es wumpe wie er es gemacht hat.
Ruiz ist sein Kryptonit hätte er sich auf Infight eingelassen wäre er untergegangen
Meiner Meinung nach trifft das auch auf Wilder und Tyson kein Infight mit dem Ruiz.
 

Lärche

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Es ist unsachlich Joshua zu kritisieren, dass es für die Zuschauer einen langweiligen und öden Kampf geliefert hat?
Die selben Zuschauer die seine Millionen-Kämpfe finanzieren und solche Kämpfe erst gar ermöglich?
Ich verstehe einfach nicht warum es so schwer ist den Kampf aus zwei Sichten zu betrachten: Joshuafan -> deine Sicht und Boxerfansicht. Je nach Betrachtungswinkel wirst du sowohl die eine als auch andere Kritik verstehen, aber du betrachtest das ganze eindimensional - nein viel mehr führst du weiterhin deine Fussballvergleiche auf, wo die Unterschiede hier zwischen Fussball und Boxen schon zu Tode gekaut wurden.
ich bin kein Joshua Fan. Eine Frage sei gestattet:"Verlangst Du von AJ, dass er einen Sieg auf das Spiel setzt, nur um den Zuschauern einen spannenden Kampf zu liefern?"
 

El Demoledor

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Ich kann Fans verstehen wenn sie spektakuläre Fights sehen wollen.
Für mich hat Joshua das clever gemacht; ich hatte ihm so viel Ring-IQ fast gar nicht zugetraut. Den Kampf weitestgehend kontrolliert und einen nochmal dickeren Ruiz klar beherrscht.
Dieselben die Joshua jetzt kritisieren hätten ihn erst recht kritisiert, wenn er Risiko geht und dann verliert weil er KO geht.
Für Joshua stand so viel auf dem Spiel: Bei einer Niederlage wäre es schwer geworden nochmal ganz nach oben zu kommen, aber so sind weitere Riesenbörsen fast garantiert.
Wenn jetzt Fights vs. Fury oder Wilder kommen sollten, wäre für mich alles perfekt.
Joshua ist genauso wenig Genie wie Wilder oder Fury - wer wen am meisten mag oder am besten rankt ist dann Geschmackssache.
 

Lärche

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Wenn diese WM Kampf öde war schafft er es doch die Gemüter zu erhitzen, die einen die gehofft haben das Ruiz es wieder schafft und die anderen die froh sind das AJ es geschafft hat.
Einfach Mal ehrlich sein.
Ich war froh daß er es geschafft hat und mir war es wumpe wie er es gemacht hat.
Ruiz ist sein Kryptonit hätte er sich auf Infight eingelassen wäre er untergegangen
Meiner Meinung nach trifft das auch auf Wilder und Tyson kein Infight mit dem Ruiz.
das sehe ich genauso. Im Infight ist Ruiz überragend. Wenn ich sehe wie ein Fury in Runde 12 nach einer harten Hand von Wallin über 1 Minute im survivalmode unterwegs war, will ich nicht wissen was mit ihm passiert wäre, wenn ein Ruiz auf der anderen Seite gestanden wäre.

Ich würde niemals die Aussage unterschreiben, dass jeder Boxfan immer ein Spektakel sehen will. Es gibt durchaus Zuschauer, die auch solche Kämpfe wie AJ vs Ruiz spannend finden und die trotz dem Punktsieg jederzeit wieder zu einem AJ Kampf gehen - und auch bezahlen würden.
Für mich sah das so aus, als hätte AJ durchaus bei einem klaren Wirkungstreffer nachgesetzt und versucht vorzeitig zu beenden.
Leider hat es sich nicht ergeben.
 

DerDude1977

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Überragend ist Ruiz nur im Müßiggang... .
Natürlich ist er (theoretisch, in einigermaßen ordentlicher Verfassung...) ein talentierter Boxer mit schnellen Händen und hatte "seinen Abend" im Hinkampf gegen Joshua. Nich mehr und nicht weniger. Man muss aus dem Fetten nicht einen Überboxer machen.
Der "überragende" Ruiz, der 11 Boxer bei Siegen über die Runden geschleppt hat, gegen den "biederen" Parker verloren hatte... .
Also ich weiß nicht, wann manche angefangen haben, Boxkämpfe zu schauen. Nix für ungut.
 

Lärche

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Überragend ist Ruiz nur im Müßiggang... .
Natürlich ist er (theoretisch, in einigermaßen ordentlicher Verfassung...) ein talentierter Boxer mit schnellen Händen und hatte "seinen Abend" im Hinkampf gegen Joshua. Nich mehr und nicht weniger. Man muss aus dem Fetten nicht einen Überboxer machen.
Der "überragende" Ruiz, der 11 Boxer bei Siegen über die Runden geschleppt hat, gegen den "biederen" Parker verloren hatte... .
Also ich weiß nicht, wann manche angefangen haben, Boxkämpfe zu schauen. Nix für ungut.
ganz ehrlich, ich mag die Zahl 77 aber für jemanden, der mehrmals gesagt hat, Ruiz ist AJs Kryptonit und noch zusätzlich auf einen Ruiz Sieg getippt hat, hast Du jetzt aber eine sehr schlechte Meinung von Ruiz.
 

Tyson2fastFury

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ganz ehrlich, ich mag die Zahl 77 aber für jemanden, der mehrmals gesagt hat, Ruiz ist AJs Kryptonit und noch zusätzlich auf einen Ruiz Sieg getippt hat, hast Du jetzt aber eine sehr schlechte Meinung von Ruiz.
wahrscheinlich hatte er die prognose abgegeben, als er dachte, dass ruiz einigermassen in form ist. ;) aber @DerDude1977 hat recht: ruiz hat sicherlich talent, aber weder disziplin noch eine herausragende eigenschaft.
 

MMA_Boxer

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ich bin kein Joshua Fan. Eine Frage sei gestattet:"Verlangst Du von AJ, dass er einen Sieg auf das Spiel setzt, nur um den Zuschauern einen spannenden Kampf zu liefern?"

Verlangen? Nein. Nur muss sowohl Joshua als auch Du mit Kritik rechnen und damit umgehen, wenn Boxfans seinen Kampf langweilig finden.

wie AJ vs Ruiz spannend finden und die trotz dem Punktsieg jederzeit wieder zu einem AJ Kampf gehen - und auch bezahlen würden.

Klar gibt es diese. Siehe Wlad. Das sind dann Promi/Familienevents, die wenig bis keine Aussagekraft darüber haben ob der Kampf aufregend war. Viele schalten auch deswegen ein, weil sie diesen Boxer verlieren sehen wollen, nach all den Jahren Langweille -> Wlad.
Fandest du den Kampf aufregend und spätestens nach Runde 6 noch spannend?
 
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Lärche

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ich habe ehrlichgesagt damit gerechnet, dass Ruiz irgendwann mal Wirkung zeigt und AJ nachsetzt. Denn eigentlich war in fast jeder Runde eine schwere Hand von AJ drin. Auch war nicht klar, ob AJ das Ding so diszipliniert mit Hirn durchzieht.
...und nicht vergessen die 8. Runde, da drohte der Kampf kurz zu kippen. Kurz und bündig, ja, ich fand den Kampf noch nach Runde 6 spannend
 

DerDude1977

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wahrscheinlich hatte er die prognose abgegeben, als er dachte, dass ruiz einigermassen in form ist. ;) aber @DerDude1977 hat recht: ruiz hat sicherlich talent, aber weder disziplin noch eine herausragende eigenschaft.

In der Tat. Ich hatte meine Prognose VOR dem Wiegen abgegeben. (Die Tipps in der Umfrage konnte man einige Stunden vor Kampfbeginn hier nicht mehr ändern.)
Und nicht, weil ich so sehr von Ruiz überzeugt war, sondern eben weil er im ersten Kampf bewiesen hatte, dass er sehr gefährlich für AJ sein kann.
Die Nummer mit dem "Kryptonit" kam nicht von mir, aber ein Ruiz in der Form des ersten Kampfes hätte auch wieder genau das sein können für Joshua. Man sah ja in den wenigen Momenten, in denen Ruiz rankam, dass AJ großen Respekt hatte und sofort unsicher wurde.
Spricht aber meiner Meinung eher gegen Joshua, als für Ruiz.
Ich habe Ruiz Jr. auch nie abgefeiert, aber seinen Sieg im 1. Kampf absolut respektiert und mich auch für ihn gefreut.
Ich habe Joshua auch nie für den Überboxer gehalten, aber respektiere und achte ihn nach wie vor absolut dafür, dass er Klitschko in Rente geschickt hat.
Ich finde weder Ruiz noch Joshua (beide in "normaler" Form, - aber was ist bei Ruiz die "Normalform"?) haben herausragende Eigenschaften.
Diese spreche ich eher einem Wilder (-Punch, Momentum für diesen) und Fury (ein ähnliches Gespür wie Wilder, nur auf längere Sicht im Kampf und ohne den Punch und das Momentum für den Augenblick, sowie sehr gute Erholungsfähigkeiten unter Druck) zu.
Joshua ist zwar momentan für mich "entzaubert", aber er ist physisch und vom Punch her ja mehr als solide im Vergleich im momentanen HW, und einigermaßen (wenn auch nicht überragend, aber von den Grundlagen her besser als Wilder) boxen kann er ja auch.
Nur habe ich meine Zweifel nach den Ruiz-Kämpfen, vor allem wegen AJ's Psyche, die mich wie vieles etwas erinnert an Wladimir, - nur dass Wladi das unter Steward effektiver umsetzen konnte, als AJ für mich, dass AJ gegen Wilder und/oder Fury gewinnen würde.
Da wäre ich momentan klar bei Wilder, und auch überwiegend bei Fury in direkten Duellen mit den beiden.
Ich will erstmal sehen, ob die "Sicherheitstaktik" dem Druck geschuldet war, den Titel gegen den für Joshua prägenden Ruiz erstmal sicher zurückzuholen, oder ob AJ demnächst nicht häufiger den Faden verlieren wird, wenn er unter Druck gerät.
DAS ist für mich die Frage und das wird man dann sehen.
 
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DerDude1977

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ganz ehrlich, ich mag die Zahl 77 aber für jemanden, der mehrmals gesagt hat, Ruiz ist AJs Kryptonit und noch zusätzlich auf einen Ruiz Sieg getippt hat, hast Du jetzt aber eine sehr schlechte Meinung von Ruiz.

Ich habe eine schlechte Meinung vor der absolut desolaten körperlichen Verfassung von Ruiz, als Zuschauer. Das ist alles. Zum "Kryptonit" etc. : S.o. .
 

Ignorant0815

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Es ist unsachlich Joshua zu kritisieren, dass es für die Zuschauer einen langweiligen und öden Kampf geliefert hat?
Die selben Zuschauer die seine Millionen-Kämpfe finanzieren und solche Kämpfe erst gar ermöglich?
Ich verstehe einfach nicht warum es so schwer ist den Kampf aus zwei Sichten zu betrachten: Joshuafan -> deine Sicht und Boxerfansicht. Je nach Betrachtungswinkel wirst du sowohl die eine als auch andere Kritik verstehen, aber du betrachtest das ganze eindimensional - nein viel mehr führst du weiterhin deine Fussballvergleiche auf, wo die Unterschiede hier zwischen Fussball und Boxen schon zu Tode gekaut wurden.

Was du allerdings anscheinend nicht verstehst ist, dass dazu immer ZWEI gehören. Wenn Ruiz in der Mitte phlegmatisch kleben bleibt und darauf wartet, dass AJ sich vor ihn stellt und Schläge frisst, dann liegt der Löwenanteil dieses langweiligen Kampfes eher bei Ruiz und nicht bei AJ.

Eigentlich müsstest du 95 % deiner Beiträge der Trägheit von Ruiz widmen und nicht AJ, der den Kampf sicher und sauber für sich entschieden hat.
 

Harman

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Klar war der Kampf für uns nicht besonders aufregend, aber das wussten wir doch alle schon vorher (falls Joshua gewinnt).

Joshua tat genau das was er musste und kein stratz mehr. Ruiz. Jr. tat nichts! Hinterher stampfen wie ein Walross und mal die Hände fliegen lassen wenn er mal in Distanz war. Das er so selten in seiner Distanz war lag an der trägheit von Ruiz.

Andere Champions waren "satt" nach Jahren erfolgreicher Regentschaft, Ruiz nach einem einzigen Kampf und durchs umlegen (umschnallen war da nicht) der Gürtel.
 

Brummsel

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Klar war der Kampf für uns nicht besonders aufregend, aber das wussten wir doch alle schon vorher (falls Joshua gewinnt).
Also dass Ruiz derart chancenlos ist, hätte ich vorher nicht gedacht. Auch nicht mit 5 Kilo mehr Speck auf den Rippen.
Natürlich war klar, dass AJ seine Taktik ändern muss (lang bleiben, Infight vermeiden...) aber dass er das so konsequent und unansehnlich umsetzen kann, hat mich dann doch überrascht.
 

Roberts

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Es ist eine teilweise seltsam verschobene Wahrnehmung hier im Forum festzustellen, bei der Ursache und Wirkung verwechselt wird. Joshua hat sich im Vorfeld beider Kämpfe verschiedentlich zur eigenen Person und zu Ruiz Jr. geäußert:
Anthony Joshua schrieb:
Ich habe schon so oft mit ähnlichen Jungs wie Ruiz im Ring gestanden, dass ich mich ganz auf mich konzentrieren kann. Es ist ja so: Niemand kann mich schlagen, außer ich selbst.[...]es muss ein K.o. sein. Gegen Joseph Parker habe ich keinen K.o. gelandet, da wollte ich ihm zeigen, wie man richtig boxt. Aber wenn zwei große Jungs wie Ruiz und ich aufeinandertreffen, ist es schwer, dass es keinen Knockout gibt.[...]Wir haben mental nichts anderes gemacht, ich bin ein Champion. Ich ging ins Trainingslager und drei Jahre später war ich Olympiasieger. Ich hatte eine Niederlage, mehr nicht, aber ich bin doch deswegen über Nacht nicht zu einer Pussy geworden und kann jetzt nicht mehr kämpfen.[...]Ich werde ihn [Ruiz Jr] verprügeln. Sie [die Fans] denken alle, er [Ruiz Jr.] ist ein so toller Boxer. Wenn ich ihn besiegt habe, möchte ich, dass sich alle die, die Ruiz jetzt so verehren, sich vor meinen Füßen verneigen und mir sagen, wie großartig ich bin.[...]

Wenn man es von einer Seite betrachtet, dann hat Joshua geliefert und es gibt keinen Zweifel daran. Ruiz Jr. hat über zwölf Runden ein paar wenige Szenen gehabt (die ich für bedeutsam halte), wurde aber ansonsten unzweifelhaft sauber verprügelt. Joshua hat also das gemacht, was er ebenso unzweifelhaft vorher - siehe seine Sätze oben - angekündigt hat. Also alles gut, oder? Joshua ist ein Champion, oder? Er hat so geboxt, wie viele es - auch ich - vor dem Kampf prognostiziert haben, immer noch alles gut, oder?

Wenn man es von der anderen Seite betrachtet, dann ist doch nicht alles gut. Warum?
Wer setzt den Benchmark? Lewis gegen Rahman II und Patterson gegen Johansson II & III! Oder doch nicht? Joshua hat ein paar wenige Szenen, in denen er versucht hat Ruiz Jr. - den noch weiter verfetteten wohl gemerkt - unter Druck zu setzen und nicht "einfach" den Kampf von Außen nach Hause zu boxen. Dies waren die Momente, wo er im Stil eines großen Champions alle Zweifel ausräumen wollte. Und?

Es ist ihm nicht gelungen. Ein körperlich - wie bereits so oft festgestellt - sehr mies vorbereiteter Gegner brachte Joshua in diesen Szenen in große Schwierigkeiten.

Natürlich gibt es den anderen Betrachtungswinkel:
Joshua hat seinen Gegner weitestgehend dominiert, es gab einen erdrutschartigen Punktsieg. Er ist immerhin angetreten zum direkten Rückkampf. Das ist mehr als ein Wladimir Klitscho und auch ein Vitalio Klitschko (gegen Chris Byrd) je hinbekommen haben. Also:
Lewis>Joshua>Klitschko

Für mich war es eben ein aus dem oben genannten Punkt, vor allen Dingen in Anbetracht des Zustandes des Gegners, recht glanzloser Sieg. Wird da mit zweierlei Maß gemessen? Befand sich der hier teilweise verehrte Tyson Fury gegen Klitschko und Wilder nicht auch auf dem Fahrrad? Befand sich nicht sogar ein Deontay Wilder gegen Ortiz solange auf dem Fahrrad, bis dessen Defensive konditionsbedingt nachlies? Kann man wohl zweimal mit Ja beantworten.

Den einen Boxer rettet in der Beurteilung bei einigen Betrachtern, dass er den gefährlichen Gegner am Ende KO geschlagen hat, den anderen Boxer rettet die Tatsache, dass er den von vielen Betrachtern als langweiligsten, nervigsten, unfairsten WM im Schwergewicht die Titel abgenommen und damit dessen Demission eingeleitet hat.

Letztlich ahben beide Betrachtungsweisen ihre Punkte. Für mich hat Joshua damit seine Legacy, die einige als völlig unwichtig betrachten, nicht ausgebaut. Er wirkt auf mich wie ein Titelträger auf Abruf.
 

Brummsel

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Es ist eine teilweise seltsam verschobene Wahrnehmung hier im Forum festzustellen,
Bei wem siehst Du hier eine verschobene Wahrnehmung?
Es sind sich doch hier im Forum so ziemlich alle einig, dass sich AJ nicht mit Ruhm bekleckert hat und der Kampf eines "Champions" nicht gerade würdig war. Und auch überhaupt nichts mit legendären WM-Kämpfen in der Vergangenheit zu tun hat.

Warum werden diese Kämpfe hier immer als Vergleich herangezogen?
Wie viele Wimbledon Endspiele in den letzten Jahren hatten die Klasse von "Borg-McEnroe 1980"?
Die Qualität im HW-Boxen hat nun mal nachgelassen, und bei den aktuellen 3 Big Boys kann man doch in etwa vorausahnen, was man bekommt. Ganz egal, was für einen Mist sie im Vorfeld labern.

Das Problem sehe ich eher darin, dass Du Dich weiterhin zu sehr an persönliche Aussagen des Boxers AJ festklammerst und seine Leistung daran misst. Gut, dass kann man machen, aber dann ist man selbst schuld, wenn man enttäuscht wird.
 

Roberts

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Bei wem siehst Du hier eine verschobene Wahrnehmung?
Bei denjenigen, die meinen, Joshua habe einen sehr guten Kampf gemacht, denn wenn
sich doch hier im Forum so ziemlich alle einig [sind], dass sich AJ nicht mit Ruhm bekleckert hat und der Kampf eines "Champions" nicht gerade würdig war.
dann müssten doch alle, die dass so sehen, Joshuas Kampfesleistung nicht als sehr gut betrachten.
Und auch überhaupt nichts mit legendären WM-Kämpfen in der Vergangenheit zu tun hat. Warum werden diese Kämpfe hier immer als Vergleich herangezogen?[...]Die Qualität im HW-Boxen hat nun mal nachgelassen, und bei den aktuellen 3 Big Boys kann man doch in etwa vorausahnen, was man bekommt. Ganz egal, was für einen Mist sie im Vorfeld labern.
Entweder jemand ist Champion, oder er ist es nicht. Wenn jemand Champion ist, dann ist er
a) an seinen persönlichen Aussagen zu messen, wenn es um die tatsächliche Leistung im Ring geht.
b) mit den Champions der Vergangenheit zu vergleichen und an ihren Leistungen zu messen.
Das Problem sehe ich eher darin, dass Du Dich weiterhin zu sehr an persönliche Aussagen des Boxers AJ festklammerst und seine Leistung daran misst. Gut, dass kann man machen, aber dann ist man selbst schuld, wenn man enttäuscht wird.
Das mag sein. Ich sehe es anders. Meine Meinung: Zum Boxen in seiner langjährigen Geschichte gehört es, den Kampf in den aktuellen Kontext, aber bei bedeutenden Kämpfen sowohl was einzelen Boxer, aber auch den Kampf und seinen Ablauf sowie das Ergebnis in einen historischen Kontext zu stellen. Gerade bei WM-Kämpfen, aber auch bei Duellen herausragender Boxer ist das - auch hier im Forum - gängige Praxis. Natürlich magst Du dazu eine ganz eigene Haltung haben und die ist auch legitim. Mein Eindruck ist aber, dass sich Champions - selbsternannt oder von der Allgemeinheit als solche angesehen - immer auch dem historischen Vergleich stellen müssen. Eine verschobene Wahrnehmung sehe ich auch bei denjenigen, die den historischen Vergleich als nicht statthaft betrachten. Natürlich nur meine Meinung.
 
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