Kalle Sauerland fand ich bis gestern Abend eigentlich recht sympathisch. Mit seiner "Kampfanalyse" hat er bei mir aber jeden Kredit verspielt. Das war richtig frech.
Ich bin zwar kein Insider, würde es aber folgendermaßen interpretieren: Der Druck auf die Sauerländer wird intern enorm sein. Sat.1 ist sicherlich nicht in den Boxsport eingestiegen, um in unregelmäßigen Abständen Kämpfe von Boxern der zweiten Reihe zu zeigen, die zudem der deutschen Öffentlickeit kaum bekannt sind. Nein, das wesentliche Ziel bestand wohl darin, dass man mit Hilfe der Sauerländer irgendwann die Kämpfe eines neuen, möglichst deutschen Superstars präsentieren kann, der, ähnlich wie Maske, Schulz, Ottke oder die Klitschkos, viele Millionen vor die Bildschirme zieht. Dann hätte man mit vergleichbar geringem Aufwand den maximalen Erfolg erzielt. Denn Boxen, da kann jeder Kritiker sagen, was er will, wird auch weiterhin die Massen begeistern können. Es bedarf lediglich eines neuen Stars, der die aktuell bestehende Lücke der großen Fighter in Deutschland schließt.
Anfangs sah es so aus, als könne Feigenbutz diese Lücke schließen. Das hat sich seit gestern Abend aber erstmal erledigt. Mich überrascht es nicht, dass bei den Sauerländern die Nerven blank liegen. Sie müssen unbedingt liefern, tun dies aber nicht. Wenn nicht langsam was passiert, ist auch Sauerland Event, trotz guter Rahmenbegingungen mit einem Fernsehsender, langfristig weg vom Fenster. Denn mit Culcay, Abraham, Pulev und Brähmer wird kein Blumentopf mehr zu gewinnen sein.