ein kampf der von der ersten sekunde an von der spannung lebte.
einerseits war man überrascht, andererseits auch wieder nicht.
das wiegetheater schien schon einen nicht gnaz so austrainierten sanders zu versprechen. so präsentierte er sich dann augenscheinlich in einer schelchteren verassung als noch vor einem jahr.
für mich merkte man sofort, dass sanders dies selbst genau wusste.
in der ersten führte er vitali geschickt vor, der irgendwie mit ihm nichts anzufangen wusste. man merkte den höllischen respekt, aber auch, dass von sanders tempomäßg hier rein nichts zu erwarten war.
was mir bei vitali aufgefallen ist, die flucht nach hinten hat er eindeutig verbessert. und zwar wirkte vitali im rückwärslaufen sehr flink oftmals schneller als sanders im vorwärtsgang. so gelang es ihm auch im laufe des kampfes sanders einige male in die führhand laufen zu lassen. ein deutlicher fortschritt.
was natürlich etwas enttäuschend in runde 2 war, corrie sanders baute konditionell schon runde 2 ab. sanders machte den anschein ab der 2ten, als ob er genau wüsste, dass seine zeit NUR frühestens in der letzten minute einer runde kommen kann. dementsprechend blieb sanders fern ebenso vitali der noch zu viel respekt hatte. dieses geduldete ausruhen war für mich der grund, dass der kampf "so lange" dauerte.
je weiter der kampf ging, umso mehr merkte man dass sanders konditionell am ende ist. er ging mehr risiko und suchte gegen ende des kampfes das glück im schlagabtausch. für mich vielleicht der falsche weg bzw zuviel risiko. sanders schon konditionell am ende versuchte dann ein ums andere mal bedingslos den ko zu erzwingen in einer verfassung, in der zunehmends kaum mehr auf den beinen stehen konnte. aber dies spiegelte einfach seine verfassung wieder: er wusste, dass die kondition nicht reicht um über die runden zu gehen, um genug angriffe zu starten und um ihn auszupunkten. je länger der kampf lief umso verzweifelter suchte er diese chance und zunehmends mit weniger aussicht auf erfolg, da er mittlerweile so fertig war, dass er die linke ab der dritten nur noch als heumacher brachte.
in jedem fall hat sanders ein für alle mal mit dem gerücht des härtesten knockouters aller zeiten aufgeräumt. ich frage mich auch welche schläge in hätten umnieten sollen? vitali hat seine gegner noch nie klassisch ausgeknockt, sondern durch salven aus dem gleichgewicht gebracht bzw eingedeckt. da vitali hier im ganzen kampf übervorsichtig reagierte , konnte er ihn auch nicht fühzeitig zu boden ringen, obwohl sanders schon ab der 5ten völlig am ende war und nur noch überlebte.
trotzdem bewies vitali selbst wiedertum gute nehmerfähigkeiten, die bei seinen defiziten absolut von nöten sind.
bestätigt wurde wiedrum auch die konditionsschwäche DER klitschkos. der kampf hatte in den ersten 4-5 unterirdisch tempo. trotzdem war vitali so platt nach dem kampf, dass er minuten später kaum den atem für ein interview hatte. über kurz oder lang wird ihm dies genau wie seine beinahe wieder geöffnete gesichtshälfte noch erhebliche probleme bereiten.
der kampf war absolut dramatisch, aber wieder ein brawl.
sanders hätte in seiner karriere einiges erreichen können. seine hände sind schnell, aber in der gestrigen form denke ich, dass es noch einige andere leute gibt, die eine ebenso couragierte leistung bringen und nicht nach runde 2-3 schon einbrechen.
sanders ist nichts desto trotz ein starker und anerkannter gegner und derzeit in den top 5, jedoch nur in den ersten 4 runden.
sanders kam um zu kämpfen, davor ziehe ich den hut, aber er kam in verfassung die dies über einen längeren zeitraum ausschließt. 38 jahre, höheres kampfgewicht als noch vor einem jahr.
trotzdem brachte er vitali an den rand einer niederlage, der jedoch verbessert auftrat.
fazit: vitali und vor allem fritz sdunek kann man zu dieser leistung gratulieren.
es ist nur recht enttäuschend einen 38 jährigen golfer mit wampe und kondition für 3 runden als absolut gefährlichsten mann der devision ansehen zu müssen bzw darzustellen.
der abbruch war mich berechtigt. sanders war schon vor dem schlagabtausch absolut wackelig und konditionell diesmal völlig am ende, in den seilen hing er verteidigungslos. auch wenn nur noch 15 sek waren, so wie der ganze kampf wäre es ein künstliches hinauszögern der logischen konsequenz geewesen: der augenscheinliche und zu erwartende konditionelle "einbruch" von corrie sanders. vielleicht ist auch einbruch das falsche wort in diesem fall, seine physischen vorraussetzungen waren die logische konsquenz für ein kampfesende je länger der kampf dauerte.