O-Scoring Wladimir Klitschko vs. David Haye


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DONJOHNSON

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@ tullipan Tony Jaa

doch er hat auf jeden Fall den Effekt gehabt zumindest bis zur 6-8 runde das ding für sich zu entscheiden, das hätte ich im nicht zu getraut ich dachte es wäre die selbe geschichte wie bei chagaev und chambers, er war zwar viel zu defensiv konnte aber wenigstens gegen Reaktion zeigen.. bei thompson sah man den Kampfverlauf schon ab der 2ten runde vor sich... bei den Gewinnern sanders, brewster purrity war das halt eine verdiente Überraschungsniederlage für wk, ich denke kaum das sanders oder purrity den heutigen wk bzw. ab 30 klitschko bezwingen könnten




@ snipes, MrFischer und andere haye fans


aus hayes sicht war doch wlad der super schlechte und extrem langweilige der die fettsäcke prügelt:belehr: antwort?--->:laugh2:.... von wegen Retter des schwergewichts boxen ich sehe lieber klitschko vs. peter, chambers als haye vs ruiz, valuev
 

Madball

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Genau. Wlad - Byrd II oder Wlad - Thompson waren für mich unterhaltsamer als Haye - Valuev, Haye- Harrison und (!) Wlad - Haye. Oder andersherum: Wlad - Ibragimov war kein schlechterer Stinkerfight wie Valuev - Haye oder Wlad - Haye.

Haye hat den Gedanken an das Gewinnen recht schnell aufgegeben, so wie andere vor ihm.

Ich lese gerade Ibragimov hat 97 Punches landed vs. Haye 72 landed. Schon bezeichnend.
 

Devil

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Haye hat Wladimir von außen geboxt und Wladimiur hat auch nicht viele Treffer landen können. Manchmal ist Haye dann überfallartig nach vorne gekommen, doch es war insegesamt zu harmlos. Er hätte mehr riskieren müssen und vielleicht mal Kombinationen versuchen können. Ich finde aber, dass er nicht viel schlechter war als Klitschko.
 

pojo

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Man muss echt dämlich sein um da irgendwelche Runden an Haye zu geben.

Wie peinlich seid ihr eigentlich?

Haye die Tunte!

Ist ja kein Wunder dass auf der Welt alles so schief und krumm läuft, wegen solchen verwirrten die nicht in der Lage sind etwas objektiv zu erfassen!

Sperrt mich, damit ich so ein Müll nie wieder lesen muss!

Sorry, aber ... http://www.youtube.com/watch?v=VBCnEp57YK8

Dürften sich auch noch andere Personen in diesem Thread angesprochen fühlen.


Zum Kampf:

Hatte es 7:5 Runden für WK. Ich war aber nicht wirklich objektiv bei der Sache und geb zu, dass ich 2 knappe Runden dem Boxer gegeben hab, dem ich den Sieg gewünscht habe - David Haye. Kann also gut sein, dass ich meine Wertung auf 8:4 oder sogar 9:3 korrigieren muss.

Postive Aspekte bei Haye: Auge, Distanzgefühl, Reflexe, Beweglichkeit im Oberkörper, auch Kondition und Beinarbeit waren ok. Leider hat es ihm dann doch irgendwie an Eiern gefehlt. Wenn WK mal im Rückwärtsgang geboxt hat, hat das nicht gerade souverän ausgesehen, aber Haye hat nicht wirklich nachgesetzt. Insgesamt war das dann doch zu wenig von Haye - hat zwar defensiv ne klasse Leistung gezeigt und WK damit, vor allem in der ersten Kampfeshälfte, manchmal dumm aussehen lassen, aber wenn man selber pro Runde nur ne handvoll Treffer im Ziel hat, reicht das halt nicht. Vor allem weil Klitschko im Verlauf des Kampfes dann doch, zwar längst nicht alles, aber eben besser getroffen hat.

So mies fand ich den Kampf aber eigentlich nicht, auch wenn Vergleiche mit dem Weltergewicht ... nunja ... gewagt sind. Auch dass Haye angeblich nicht zum gewinnen nach Hamburg gekommen ist und lediglich eine totale Vermeidungsstrategie gefahren ist, seh ich anders. In den ersten 6 Runden hat er eigentlich ganz gut ausgesehen und ordentlich mitgehalten. Als er dann konditionell abgebaut und gemerkt hat, dass über die Punkte nichts geht, hat er halt nur noch auf "den einen Schlag" gelauert. Vergleiche mit Kevin Johnson find ich aber nicht angebracht.

Witzig sind aber die Typen, die bei Sturm-Macklin gemeint haben, dass es überhaupt keine Aussagekraft habe, dass Macklin laut Compubox 11-1 Runden gewonnen habe. Schliesslich seien die paar Treffer Sturms klarer gewesen. Da wird jetzt auf einmal ganz anders argumentiert...
 

Minos

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Meine Scorecard:

Klitschko : Haye

01) 10:9
02) 10:9
03) 9:10
04) 9:10
05) 10:9
06) 10:9 - Halbzeit 58:56 Klitschko
07) 10-1:9
08) 9:10
09) 10:9
10) 10:9
11) 10:8
12) 9:10

macht am Ende bei mir 115:111 Klitschko ...

Insgesamt ein für's HW verdammt "schneller" Kampf, Haye mit SUPER-Defensive, aber damit gewinnt man nun mal keinen Kampf ... Klitschko konnte bei diesem Gegner einfach nicht gut aussehen, hat im Endeffekt aber durch seine Aktivität (viele Treffer zwar nicht im Ziel, aber doch deutlichst mehr drin als Haye) verdient gewonnen - wenn auch nicht unbedingt in der Höhe, wie's die Judges gesehen haben ... Respekt auf jeden Fall an BEIDE Boxer für eine außergewöhnliche Konditionsleistung !!

Der Mega-Kampf den ich vorher erwartet hatte, war's nun beileibe nicht, aber trotzdem ganz schön munter ... ich bin eigtl. ganz zufrieden ...

Gruuuß :wavey:


:thumb:

Ein Beitrag, der ziemlich genau das beschreibt, was ich in dem Kampf ebenfalls empfunden habe (Du ersaparst mir damit eine Menge Tipparbeit ;)) Ich habe den Kampf ganz ähnlich gesehen und gewertet, bei mir war es 115:112 für Wladimir.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Linus Corretja

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War doch ein toller Fight

Leutz, ganz ehrlich, ich verstehe das Gemecker nicht -ich fand den Kampf super. Spannend, viele Aktionen, einige echt gute Runden (wie zB die Neun).

Haye defensiv stark und immer wieder mit überfallartigen, blitzschnellen Attacken, die Wladimir speziell im zweiten Kampfdrittel auch mal gerockt haben. Und: Der Mann hat definitiv KEIN Glaskinn. 3,4,6,7 -diese Runden hatte ich bei Haye.

Klitschko mental auf der Höhe, packt schon ungewöhnlich früh die Rechte aus, gewohnt fleißig. Aber teils sehr unpräzise, in den Runden 6&7 sah er wie ein fleißigerer Valuev aus. Hat sich dann aber wieder reingefightet. Zwei- bis dreimal (Runde 5&9 aus'm Gedächtnis) richtig harte, klare Treffer gelandet, da hätte sich manch anderer auf den Hintern gesetzt.

Haye hat die ersten vier Runden schon mehr gemacht als im ganzen Valuev-Kampf. Klitschko macht das, was er kann, klar ist er limitiert aber auf eine weltklasse Art und Weise -was er macht, funktioniert.

Möge man meine Erkenntnisse beurteilen wie man mag, ich bin sehr zufrieden, habe endlich mal wieder zwei richtig gute Leute gesehen. Ein Rematch wäre nur fair, bei mir war es am Ende 115:111 WKlitschko, da darf man sich gern nochmal treffen.
 

Heinrich1

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Leutz, ganz ehrlich, ich verstehe das Gemecker nicht -ich fand den Kampf super. Spannend, viele Aktionen, einige echt gute Runden (wie zB die Neun).

Haye defensiv stark und immer wieder mit überfallartigen, blitzschnellen Attacken, die Wladimir speziell im zweiten Kampfdrittel auch mal gerockt haben. Und: Der Mann hat definitiv KEIN Glaskinn. 3,4,6,7 -diese Runden hatte ich bei Haye.

Klitschko mental auf der Höhe, packt schon ungewöhnlich früh die Rechte aus, gewohnt fleißig. Aber teils sehr unpräzise, in den Runden 6&7 sah er wie ein fleißigerer Valuev aus. Hat sich dann aber wieder reingefightet. Zwei- bis dreimal (Runde 5&9 aus'm Gedächtnis) richtig harte, klare Treffer gelandet, da hätte sich manch anderer auf den Hintern gesetzt.

Haye hat die ersten vier Runden schon mehr gemacht als im ganzen Valuev-Kampf. Klitschko macht das, was er kann, klar ist er limitiert aber auf eine weltklasse Art und Weise -was er macht, funktioniert.

Möge man meine Erkenntnisse beurteilen wie man mag, ich bin sehr zufrieden, habe endlich mal wieder zwei richtig gute Leute gesehen. Ein Rematch wäre nur fair, bei mir war es am Ende 115:111 WKlitschko, da darf man sich gern nochmal treffen.
:thumb:
Ein guter Kommentar in diesem Thread.

bei mir war es am Ende 115:111 WKlitschko

Ich habe mir den Kampf gerade nochmal angeschaut und komme auf selbes Ergebnis. 4 Runden waren für Haye. Der Rest ging an Klitschko. Das passt.
 

foreman87

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Die Ganzen amerikanischen Kritiker lassen gar kein gutes Haar an Haye und haben Klitschko ganz klar vorne. Haye wurde dort noch viel schwächer wahrgenommen als hier.
 

Dizem

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komme gerade aus hamburg zurück.
klitschko hat schon insgesamt gesehen wohl verdient gewonnen, da er mehr gemacht hat, aber das urteil ist ja wohl mal wieder ein witz....
ich fand den kampf auch ziemlich langweilig. der ganze event war einfach auch total ******e.
da gucke ich sogar lieber arena veranstaltungen vor 1000 leuten lieber, als in einen fußballstadion.
richtige boxstimmung war das aujedenfall nicht und auch wirklich nicht viel spaß gemacht.
das einzige positive war, dass meine over 5,5 runden wette locker durchgegangen ist und ich dann schön mit dem gewinn auf der reeberbahn flanieren konnte ,-)
 

holy Cow!

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Hier ein Bild von Hayes angeblich gebrochenen Zeh. Ich seh schon ne Schwellung aber überlasse es mal den Experten hier weitere Diagnosen zu stellen. ;):)
 

007

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Ich habe zwar nicht allzu viel Ahnung vom Boxen, trotzdem meine ich beurteilen zu können, dass Klitschko unterm Strich der verdiente Sieger ist. Er hat Haye zwar nicht dominiert und ihn vorgeführt, das Punkteurteil aber geht, wenn auch zu hoch, in Ordnung.

Der Begeisterung für den Kampf kann ich mich aber ganz und gar nicht anschließend. Gemessen an dem Hype, den es im Vorfeld gab, war die ganze Geschichte doch unsagbar langweilig. Ganz ehrlich: War das ein Fight, den ihr euch in ein paar Jahren noch auf youtube anschaut? Ich denke nicht.

Klitschkos Problem bleibt es, dass er trotz seiner Erfolge immer noch auf einen Kampf wartet, über den man noch in ein paar Jahren spricht. So wie Ali vs. Frazier, Lewis vs Vitali, Holyfield vs Tyson, Foreman vs. Ali etc....
 

Rocco

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Randberlin
Also knapp war das aufjedenfall, aber die härteren hände hatte haye im ziel...
klitschko aktiver aber millionen luftlöcher!

Lustig, ich habe es haargenau andersrum gesehen.

WK ist der verdiente Sieger, daran gibt es gar nichts zu deuteln. Wobei beide irgendwie zu viel Respekt voreinander hatten, dass es ein richtig geiler Fight hätte werden können. Zumindest muss man sich schon freuen, dass WK endlich mal jemand auf Augenhöhe vor der Nase hatte. Leider werden wir den WK aus dem Puritty-Fight nie wieder sehen.

Ich finde auch nicht unbedingt dass das nun nach Rematch ruft.
 

holy Cow!

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WK ist der verdiente Sieger, daran gibt es gar nichts zu deuteln. Wobei beide irgendwie zu viel Respekt voreinander hatten, dass es ein richtig geiler Fight hätte werden können.

Ist was dran. Nur frage ich mich wieso Haye die Eier hat sekundenlang mit hängenden Händen (!) in der Nahdistanz vor Klitschko rumzustehen, aber bei den eigenen Aktionen dann etwas an Risikobereitschaft vermissen lässt. :rolleyes:
 

Roberts

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Ich hatte es 116:110, wie man hier im Thread nachlesen kann. Das meine Prediction den Nagel auf dem Kopf traf, war dann doch Zufall. Der Kampf war die Wundertüte, die ich erwartet habe. Haye und Booth hatten einen Plan. Sie hatten sich genau überlegt, wie sie Wladimirs Jab vermeiden und halbwegs neutralisieren. Sie haben sich überlegt, wie sie durch viel Beweglichkeit auf den Beinen sowie vom Kopf und Oberkörper her Waldimir kein statisches Ziel bieten. Sie hatten einen genauen Plan was man gegen Wladimirs bekanntes Klammern und das so gefährliche, weil für den Gegner Kräfte raubende Drauflehnen machen könnte. Sie hatten taktisch sehr klug ein Risengeschrei im Vorfeld des Kampfes über die Unart der Kampfrichter gemacht, Wladimirs Fouls durchgehen zu lassen und Rodriguez so indirekt unter Druck gesetzt, dies diesmal anders zu handhaben. Ein ständiges Empören während des Kampfes trug zunächst dazu bei, diesen Druck erfolgreich aufrecht zu erhalten.
Haye hat erkennbar im Training am eigenen Jab gearbeitet und sich um die Beherrschung von Schlägen aus schwierigen Winkeln bemüht. All das war gut geeignet den eher eindimensional bis einfallsarm agierenden Wladimir öfters ungeschickt und roboterhaft wirken zu lassen, als dies bisher allen anderen Gegnern gelungen war. Soweit so positiv.

Leider war Haye damit aber so sehr beschäftigt, dass er die wichtigste Komponente des Boxens, den Angriff, zunehmend vernachlässigte. Offensiv gab es seine bekannten Heumacher, denen aber leider kaum Erfolg beschienen war. Seine sehr defensive Grundhaltung lies ihn bei Kontern und Überraschungsangriffen immer wieder zu weit vom Gegner weg sein. Unverständlicherweise ging ihm auch nicht ein Licht auf, dass gerade das konsequente Nachsetzen hinter einem im Rückwärtsgang immer wieder ungeschickten und leicht zu treffenden Wladimir nicht nur Möglichkeiten zu Punkten sondern sogar zum Anklingeln des Gegners geboten hat. Auch hat er aus seiner Defensive einige Male gut den Jab gebracht, aber auch das nicht konsequent fortgeführt.

Insgesamt ist Haye in seiner Taktik auf dem halben Wege stehen geblieben, warum?

Entgegen seinen martialischen Ankündigungen vor dem Kampf war er sich seiner Sache nicht so sicher. Er hatte jede Menge Respekt vor der effizienten Art zu Boxen von Wladimir. Er befürchtete offenkundig sehr konkret in einem Duell mit offenen Visier den Kürzeren zu ziehen. Der Jab Klitschkos sollte möglichst den bei Wladimirs früheren Gegnern gut sichtbaren Schaden nicht anrichten. Haye war zu keiner Zeit bereit durch Wladimirs zwar beschränktes, aber wirkungsvolles Feuer zu gehen. Er wollte eben nicht den oder Punches nehmen um selber seine Trefer zu landen. Das Vertrauen in die eigenen Nehmerqualitäten war nicht überdurchschnittlich groß. Darin lag der Schlüssel zum Kampf. Hayes Taktik war die leicht modifizierte Version des Valuev-Kampfs. Hat er sich da sinnfreier Weise von Lennox Lewis beraten lassen? Spätestens seit Kevin Johnson sollte klar sein, dass man mit einem Defensivfeuerwerk zwar den Gegner tapsig aussehen lassen kann, aber trotzdem keinen Kampf gewinnen wird, wenn der Gegner sehr aktiv ist und gelegentlich trifft.

Warum? Wladimir hatte die Ringmitte, er boxte fast ständig im Vorwärtsgang und hatte klar die Workrate auf seiner Seite. Damit hat er schon die halbe Miete zusammen, wenn es um die Punkte geht. Sein Jab traf schlecht, er war frühzeitig gezwungen, die Angriffe über die Rechte zu führen um den wie immer mit hängender Linke agierenden Haye zu treffen. Auch wenn Haye die ein oder andere Runde auf meinem Punktzettel durch die eine klare Aktion pro Runde klauen konnte, die deutliche Mehrzahl der Runden muss man Wladimir geben, der pro Runde fast immer die Mehrzahl der Treffer hatte, wenn auch in so mancher Runde der eine klare Treffer in der ein oder anderen Runde bei Haye lag. Vor allen hinten heraus hat Haye den Kampf entgültig verloren, da in den Runden 8 bis 11 fast nichts mehr kam. Erst in der zwölften Runde griff Haye richtig an, traf auch gegen einen konditionell nachlassenden Wladimir mit sichtbarer Wirkung, um sich dann aber anschließend von Wladimir selber einige Haken einzufangen, sodass auch diese Runde nur an Wladimir gegeben werden kann.

Was bleibt?
Ein nun faktisch undisputed Champion, der nicht zu glänzen wusste und der deshalb vielleicht auch weiterhin nicht zu den ATGs gerechnet werden wird und unbeliebt bleibt, weil auch bei diesem Sieg wie auch z.B. in denen gegen Rahman & Ibraghimov zu viele Schwächen offenbar wurden (die im Grunde genommen längst bekannt sind).

Ein nun ehemaliger Titelträger, der wie so viele Boxer vor ihm auch das Opfer der eigenen Großmäuligkeit wurde, die zwar wunderbar zu Vermarktung dient, leider aber keine Kämpfe gewinnt und im Gegenteil dazu die Erwartungshaltung oft zu hoch schraubt. Es bleibt eine halbherzige Taktik, die sich am Ende zwar als vielschichtig, aber nicht zu Ende gedacht erwiesen hat. Musterhaft dafür der Versuch, der bekannten Foultaktik des Gegners durch konsequentes Fallenlassen, Meckern und Ringrichter anstarren zu unterbinden, was die Gefahr bietet, zu übertreiben, womit auch das Anzählen gerechtfertigt war. Zudem lenkte sie von der eigentlichen Aufgabe ab.

Zu dem unglücklichen Bild, was Haye abgegeben hat, gehörte leider auch die Verletzungsnummer, die natürlich sofort im Verdacht steht, eine billige Ausrede zu sein. Zu Recht. Nicht, dass das ein Beobachter beurteilen kann. Es ist aber schlichtweg dämlich mit so einer Verletzung in den bedeutsamsten Kampf seiner Karriere zu gehen, wobei Haye wahrscheinlich aufgrund seiner Großmäuligkeit vor dem Kampf gar nicht anders konnte, denn eine Absage vor dem Kampf hätte ihn erst recht zum Gespött der Boxfans gemacht. Vielleicht hat Haye jetzt begriffen, dass Trashtalking eben nicht nur den Gegner unter Druck setzen kann, sondern dass man sich u.U. selbst damit in eine taktisch schwierige Lage bringt.

Auf eine gewisse Weise haben beide Boxer bei dem Kampf verloren. Wladimir wird nach diesem Arbeitssieg weiterhin die Anerkennung oder gar Bewunderung von vielen Boxfans verwehrt bleiben und Haye muss sich mit seinen Millionen darüber wegtrösten, trotz eines tollen Defensivfeuerwerks seinen Ruf als Großmaul deutlich gefestigt zu haben.

Beider Leistung wird aber wie so oft noch von einigen Leuten hier im Online-Scoring unterboten, die aus persönlichen Vorlieben einen Kampf gesehen glauben haben, der so nicht stattgefunden hat.
 
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Ich hatte es 116:110, wie man hier im Thread nachlesen kann. Das meine Prediction den Nagel auf dem Kopf traf, war dann doch Zufall. Der Kampf war die Wundertüte, die ich erwartet habe. Haye und Booth hatten einen Plan. Sie hatten sich genau überlegt, wie sie Wladimirs Jab vermeiden und halbwegs neutralisieren. Sie haben sich überlegt, wie sie durch viel Beweglichkeit auf den Beinen sowie vom Kopf und Oberkörper her Waldimir kein statisches Ziel bieten. Sie hatten einen genauen Plan was man gegen Wladimirs bekanntes Klammern und das so gefährliche, weil für den Gegner Kräfte raubende Drauflehnen machen könnte. Sie hatten taktisch sehr klug ein Risengeschrei im Vorfeld des Kampfes über die Unart der Kampfrichter gemacht, Wladimirs Fouls durchgehen zu lassen und Rodriguez so indirekt unter Druck gesetzt, dies diesmal anders zu handhaben. Ein ständiges Empören während des Kampfes trug zunächst dazu bei, diesen Druck erfolgreich aufrecht zu erhalten.
Haye hat erkennbar im Training am eigenen Jab gearbeitet und sich um die Beherrschung von Schlägen aus schwierigen Winkeln bemüht. All das war gut geeignet den eher eindimensional bis einfallsarm agierenden Wladimir öfters ungeschickt und roboterhaft wirken zu lassen, als dies bisher allen anderen Gegnern gelungen war. Soweit so positiv.

Leider war Haye damit aber so sehr beschäftigt, dass er die wichtigste Komponente des Boxens, den Angriff, zunehmend vernachlässigte. Offensiv gab es seine bekannten Heumacher, denen aber leider kaum Erfolg beschienen war. Seine sehr defensive Grundhaltung lies ihn bei Kontern und Überraschungsangriffen immer wieder zu weit vom Gegner weg sein. Unverständlicherweise ging ihm auch nicht ein Licht auf, dass gerade das konsequente Nachsetzen hinter einem im Rückwärtsgang immer wieder ungeschickten und leicht zu treffenden Wladimir nicht nur Möglichkeiten zu Punkten sondern sogar zum Anklingeln des Gegners geboten hat. Auch hat er aus seiner Defensive einige Male gut den Jab gebracht, aber auch das nicht konsequent fortgeführt.

Insgesamt ist Haye in seiner Taktik auf dem halben Wege stehen geblieben, warum?

Entgegen seinen martialischen Ankündigungen vor dem Kampf war er sich seiner Sache nicht so sicher. Er hatte jede Menge Respekt vor der effizienten Art zu Boxen von Wladimir. Er befürchtete offenkundig sehr konkret in einem Duell mit offenen Visier den Kürzeren zu ziehen. Der Jab Klitschkos sollte möglichst den bei Wladimirs früheren Gegnern gut sichtbaren Schaden nicht anrichten. Haye war zu keiner Zeit bereit durch Wladimirs zwar beschränktes, aber wirkungsvolles Feuer zu gehen. Er wollte eben nicht den oder Punches nehmen um selber seine Trefer zu landen. Das Vertrauen in die eigenen Nehmerqualitäten war nicht überdurchschnittlich groß. Darin lag der Schlüssel zum Kampf. Hayes Taktik war die leicht modifizierte Version des Valuev-Kampfs. Hat er sich da sinnfreier Weise von Lennox Lewis beraten lassen? Spätestens seit Kevin Johnson sollte klar sein, dass man mit einem Defensivfeuerwerk zwar den Gegner tapsig aussehen lassen kann, aber trotzdem keinen Kampf gewinnen wird, wenn der Gegner sehr aktiv ist und gelegentlich trifft.

Warum? Wladimir hatte die Ringmitte, er boxte fast ständig im Vorwärtsgang und hatte klar die Workrate auf seiner Seite. Damit hat er schon die halbe Miete zusammen, wenn es um die Punkte geht. Sein Jab traf schlecht, er war frühzeitig gezwungen, die Angriffe über die Rechte zu führen um den wie immer mit hängender Linke agierenden Haye zu treffen. Auch wenn Haye die ein oder andere Runde auf meinem Punktzettel durch die eine klare Aktion pro Runde klauen konnte, die deutliche Mehrzahl der Runden muss man Wladimir geben, der pro Runde fast immer die Mehrzahl der Treffer hatte, wenn auch in so mancher Runde der eine klare Treffer in der ein oder anderen Runde bei Haye lag. Vor allen hinten heraus hat Haye den Kampf entgültig verloren, da in den Runden 8 bis 11 fast nichts mehr kam. Erst in der zwölften Runde griff Haye richtig an, traf auch gegen einen konditionell nachlassenden Wladimir mit sichtbarer Wirkung, um sich dann aber anschließend von Wladimir selber einige Haken einzufangen, sodass auch diese Runde nur an Wladimir gegeben werden kann.

Was bleibt?
Ein nun faktisch undisputed Champion, der nicht zu glänzen wusste und der deshalb vielleicht auch weiterhin nicht zu den ATGs gerechnet werden wird und unbeliebt bleibt, weil auch bei diesem Sieg wie auch z.B. in denen gegen Rahman & Ibraghimov zu viele Schwächen offenbar wurden (die im Grunde genommen längst bekannt sind).

Ein nun ehemaliger Titelträger, der wie so viele Boxer vor ihm auch das Opfer der eigenen Großmäuligkeit wurde, die zwar wunderbar zu Vermarktung dient, leider aber keine Kämpfe gewinnt und im Gegenteil dazu die Erwartungshaltung oft zu hoch schraubt. Es bleibt eine halbherzige Taktik, die sich am Ende zwar als vielschichtig, aber nicht zu Ende gedacht erwiesen hat. Musterhaft dafür der Versuch, der bekannten Foultaktik des Gegners durch konsequentes Fallenlassen, Meckern und Ringrichter anstarren zu unterbinden, was die Gefahr bietet, zu übertreiben, womit auch das Anzählen gerechtfertigt war. Zudem lenkte sie von der eigentlichen Aufgabe ab.

Zu dem unglücklichen Bild, was Haye abgegeben hat, gehörte leider auch die Verletzungsnummer, die natürlich sofort im Verdacht steht, eine billige Ausrede zu sein. Zu Recht. Nicht, dass das ein Beobachter beurteilen kann. Es ist aber schlichtweg dämlich mit so einer Verletzung in den bedeutsamsten Kampf seiner Karriere zu gehen, wobei Haye wahrscheinlich aufgrund seiner Großmäuligkeit vor dem Kampf gar nicht anders konnte, denn eine Absage vor dem Kampf hätte ihn erst recht zum Gespött der Boxfans gemacht. Vielleicht hat Haye jetzt begriffen, dass Trashtalking eben nicht nur den Gegner unter Druck setzen kann, sondern dass man sich u.U. selbst damit in eine taktisch schwierige Lage bringt.

Auf eine gewisse Weise haben beide Boxer bei dem Kampf verloren. Wladimir wird nach diesem Arbeitssieg weiterhin die Anerkennung oder gar Bewunderung von vielen Boxfans verwehrt bleiben und Haye muss sich mit seinen Millionen darüber wegtrösten, trotz eines tollen Defensivfeuerwerks seinen Ruf als Großmaul deutlich gefestigt zu haben.

Beider Leistung wird aber wie so oft noch von einigen Leuten hier im Online-Scoring unterboten, die aus persönlichen Vorlieben einen Kampf gesehen glauben haben, der so nicht stattgefunden hat.

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Big d

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ich bin schon enttäuscht, dass haye nicht mehr riskiert hat. Ich hab ja schon vor dem kampf gesagt, nach den worten darf haye nicht nur kommen um wladimir schlecht aussehen zu lassen.

denn haye weiß ja auch selber, dass er klar verloren hat, dass hat er ja sogar selbst gesagt.

ich hätte von haye erwartet, dass er alles auf den KO setzt nachdem es nach punkten nicht reicht. in der ersten kampfhälfte sah haye ja gut aus, aber nach der 6. runde hat er eigentlich alle runden verloren.

da muss haye einfach mehr tun, er hat sich ja immer mit holy verglichen. holy hätte sich aber lieber KO schlagen lassen als einfach nur mitzuboxen.

wenn haye seinen worten taten folgen lassen hätte, hätte er alles uf den KO gesetzt, aber er war sich halt zu fein selber KO zu gehen.

davon abgesehen hatte wladimir große schwierigkeiten mit einem gegner der nur zum vermeiden kommt und sah auch nicht so toll aus, hat aber im endeffekt klar gewonnen.

Ich habe haye auf jeden fall die 2. und die 6. runde (glaube ich, hab die runden nicht mehr ganz im kopf) klar gegeben, aber in den anderen runden hat er eigentlich zu wenig getan um sie zu bekommen.
 
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