@nobbylenz et al
Diese Diskussion ist ermüdend bis zum geht nicht mehr. Ich möchte mal einwerfen, dass für das Bewerten und Unterbinden unfairer Aktionen in einem Kampf in erster Linie der Ringrichter zuständig ist. In diesem Fall war mit Robert Byrd einer der erfahrensten und anerkanntesten Ringrichter überhaupt im Einsatz, der IMO völlig unverdächtig ist, das Regelwerk nicht zu kennen [...]
Deshalb ist er also über jeden Zweifel erhaben, was? Oder anders gefragt: Wenn van Bommel an der Mittellinie dem Gegenspieler von hinten in die Beine grätscht und offensichtlich
nicht den Ball trifft, der Referee aber weiterlaufen lässt, handelt es sich nach deiner Lesart also nicht um ein Foul? Der Zuschauer kann das Geschehen also nicht bewerten. Interessante Sicht der Dinge.
Er hat vieles laufen lassen, das stimmt, aber wenn die Klammerei zu lange gedauert hat, auch eindeutig zum Trennen aufgefordert.
Hättest du dir die Mühe gemacht, die für einige ermüdenden, aber sorgfältig und mit Herzblut geschriebenen Beiträge zu lesen, wäre dir nicht entgangen, dass eben das gar nicht Gegenstand der Diskussion gewesen ist.
Für mich war das absolut regelkonform. Der Kampf hat mich über weite Strecken auch nicht begeistert, aber im Vergleich z.B. zum letzten Hopkins-Jones-Kampf war Klikschko-Peter II sogar besser anzusehen, finde ich. Zumal es zuletzt noch ein eindeutiges Ende gab...
Was ist denn am 'Holding', also Klammern, Drauflehnen, Pushen regelkonform? Regelkonform verläuft ein Kampf nur dann, wenn die Regeln eingehalten werden. Ästhetik gibt da keine Auskünfte.
Durch diese "Klammeraffen"-Diskussion wird doch nur vernebelt, dass Peter nicht den Hauch einer Chance hatte, zu keiner Zeit.
Auch das wurde von den Kritikern schon zugestanden...
Ich versuche es nochmal: Dass Clinchen ein taktisches Mittel ist, um eine Pause zu erzwingen, ist korrekt. Wir reden hier - und nicht nur hier, sondern auch an anderer Stelle, bei Ward, Hopkins und Konsorten - aber um den Vorsatz, sich durch den fortwährenden Einsatz regelwidriger Methoden einen Vorteil zu verschaffen. Das reicht bei der WBA schon zur Disqualifikation, wenn sich der Boxer trotz mehrfachen Ermahnens und Bestrafens uneinsichtig zeigt. Wenn Klitschko in den ersten beiden Runden so oft klammert wie aufgezählt, dann gewiss nicht, weil er in arge Konditionsprobleme geraten ist, sondern weil er den Angriffsmoment seines Gegners abpasst und den Angriff somit unterbindet. Dass er sich zusätzlich auf den Gegner lehnt und ihn damit körperlich schwächt, ist ein Mulitplikator des ersten Effekts (negative Folgen für die Kondition). Das ist eine klare und offensichtliche Benachteiligung des Gegners, die vom Ringrichter einfach nicht bestraft wird. Das wäre in etwa so, als würde van Bommel wie bei der WM fortwährend harte und taktische Fouls spielen, ohne dafür je auch nur einmal die gelbe Karte gesehen zu haben.
Ich bin, ehrlich gesagt, ein wenig irritiert über die Reaktion einiger User hier. Manch Schreiberling bekam in der Vergangenheit einen Herzkasper, wenn er Mayweather mit dem Oberkörper über den Ringboden rutschen sah; andere klatschten eifrig Beifall, als Dirrell für sein übermäßiges Klammern gegen Froch zu Recht einen Punkt abgezogen bekam. Und nun soll sich das bei Klitschko, der damit nicht nur den Fluss des Kampfes, sondern auch den Gameplan seines Gegners von der ersten Runde an nachweislich und nachhaltig stört, ja regelrecht
zerstört, also noch im Rahmen bewegen? Ich habe hier außer ein paar dummen Sprüchen und 'ner Menge Smileys noch keinen einzigen sachlichen Beitrag gelesen, der das oben Gesagte widerlegen würde. Selbst gute und kritische Schreiber wie Roberts gestehen zumindest ein, dass Klitschko zu häufig gegen die Regeln verstößt.
Ich erwarte im Grunde nicht mehr als einen sauberen Sport. Und das Problem liegt, wie Roberts richtig erkannte, an den Ringrichtern. Man kann nur mutmaßen, warum Heimboxer wie Ward, Klitschko oder Froch trotz zum Teil eklatanter Regelverstöße unbehelligt davonkommen.