O-Scoring Wladimir Klitschko vs. Samuel Peter II


buta

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@aue, brisco und Schlonski:

Was ihr schreibt, ist ja richtig, zumindest zum Teil; die andere Hälfte bleibt aber absolut diskussionswürdig und ist nicht so faktisch wie von euch dargestellt. Dazu aber gleich mehr. Im Prinzip äußere ich nur einen frommen Wunsch: dass sich Klitschko doch bitte in den Grenzen der (schriftlich fixierten) Regeln bewegen möchte. Das erwarte ich auch von anderen Boxern und habe ich in ähnlich scharfer Form auch bei Ward kritisiert. Natürlich erfordert die Arbeit des Ringrichters viel Fingerspitzengefühl und Aufmerksamkeit, weil sich der Kampf selten so klar darstellt, wie das meine Beiträge vielleicht nahelegen. Bei den mir genannten Boxern sind die Regelwidrigkeiten aber so evident, dass ich mir den Vergleich mit einem nicht geahndeten Foul in einem Fußballspiel erlauben würde. Dass Peters Sichtfeld durch die ausgestreckte Führhand beeinträchtigt ist, halte ich auch angesichts der Größenverhältnisse für absolut denkbar, konnte aber wie andere noch keinen Beleg dafür finden, dass es sich dabei im Profibereich tatsächlich um ein Foul handelt.

Ich habe ja bereits in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ein Unrecht durch anderes Unrecht nicht plötzlich rechtens wird. Wir reden hier nicht über Tyson oder Holyfield oder Lewis, sondern über Klitschko. Wenn Klitschko die Möglichkeiten des Gegners illegal einschränkt, dann akzeptiere ich den (sachlich berechtigten) Hinweis auf die frühere Champions nicht, denn es ändert ja an der Sache nichts. Ich glaube auch nicht, dass man dem Sport mit der Duldung der Hopkins', Wards und Klitschkos auf Dauer einen Gefallen tut: Wenn Regeln dazu da sind, von privilegierten Boxern gebrochen werden zu dürfen, dann sind wir flott in einer "slippery slope"-Situation, in der wir auch ohne Bedenken weitere Regeln fallen lassen können - weil beliebig.

Richtig ist doch wohl, dass Klitschko hält (den Angriffsmoment des Gegners abwürgt), schiebt ("wrestling"), schubst, in den Schwitzkasten nimmt und sich auf den Gegner lehnt (das fällt im Referee-Guide der WBA z.B. alles unter den Begriff des 'Holdings' und wird als Foul gewertet). Die WBA empfiehlt auch, einen Kampf dann abzubrechen, wenn sich ein Boxer durch ständige Regelverstöße klare Vorteile gegenüber einem Kontrahenten verschafft. Da kann hier nach bestimmter Lesart also schon gegeben sein: Tim B. hat auf die Häufigkeit in den ersten beiden Runden dankenswerterweise hingewiesen. Die entscheidende Frage ist doch, ob wir es hier mit Systematik und Berechnung zu tun haben. Letztgültig wird man das nicht entscheiden können, aber es liegt nahe, ist sehr gut begründbar und nebendrein, bei bestätigtem Verdacht, auch extrem verwerflich. Und warum?

Diese "poor tactics" funktionieren deshalb so glänzend, weil Klitschko neben dem Reichweitenvorteil auch die entsprechende Größe, das Gewicht und die Robustheit mitbringt, die die Effekte des 'Holdings' multiplizieren: (1) Der Angriff des Gegners wird unterbunden; (2) der Gegner wird konditionell geschwächt (ein Effekt, der für die hinteren Runden von taktischem Interesse sein würde). Meiner Meinung nach, und das ist zugegeben sehr streitbar, gibt es gegen diesen Gameplan keine angemessene Strategie. Oder um wieder einen Fußball-Vergleich zu bemühen: Klitschko boxt so wie ein defensives Mittelfeld spielen würde, das den gegnerischen Spielaufbau durch eine lange Kette taktischer Fouls gezielt zerstört. Wer also behauptet, der Gegner müsse sich eben besser vorbereiten oder das richtige Timing abpassen, redet für meine Begriffe komplett an der Sache vorbei, weil er die irregulär erworbenen Vorteile des einen Boxers stillschweigend akzeptiert oder sogar schon voraussetzt.

Ein kleiner Nachtrag: Damit sollen die positiven Leistungen von Wladimir nicht geschmälert werden. Aber das wurde von mir bereits erwähnt. Auf unsachliche Antworten gehe ich nicht ein, denn ich versuche ja auch als angeblicher Hater hier möglichst sachlich zu diskutieren.
 

MrFischer

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Und die Leute, die Peter jetzt hier kritisieren, sollten sich mal einige Volltreffer von WK an die Birne zimmern lassen und probieren, wie leichtfüßig, beweglich und koordiniert sie danach noch boxen können :licht:

aus diesem Abschnitt kann ich nur herauslesen, dass du Peter noch nie boxen gesehen hast. Du solltest nicht nur Rtl bzw. Klitschko Kämpfe gucken.
Peter wirkte auch gegen Maskaev so tapsig und unkontrolliert, und da wurde er nicht getroffen.:licht: Und gegen Chambers war er auch auf den Beinen so schnell wie eine Schildkröte.

Und in den Mann mit einem wilden Schwinger reinspringen, hat auch nicht mit Klitschkos Treffern zu tun, sondern eher was mit Ringintelligenz. So wird man von einem Wladi noch mehr getroffen, erst Recht, wenn man langsamer und kleiner ist...
 
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aue013

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ist das gleiche, wollte nur nicht zwei mal das gleiche Wort schreibn ;)
Wladimir wird dafür kritisiert, dass er unsauber boxt - u.a. von dir. Schlonski weist darauf hin, dass vorherige Champs deutlich unsauberer geboxt haben und dies ihrem Ansehen keinen Schaden zugefügt hat. Und nun sagst du, es gehe gar nicht um unsauber bzw. schmutzig, sondern um attraktiv oder langweilig. Mein Kriterium heißt "kampfentscheidend", und Klitschkos Unsauberkeiten waren eben längst nicht kampfentscheidend.
 

theIrish

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Ali hat vor allem in seiner zweiten Karriere in den 70ern unfair und unsauberer boxen dürfen wie kein andere Boxer es jemals durfte. Das ist teilweise extrem gemein dem Gegner gegenüber gewesen. Es reicht ein halbes dutzend Kämpfe zwischen 72 und 78 anzuschauen. Klammerorgien und Nackenziehen zum kompletten Erbrechen. Dazu noch das Sven Ottke Gedächtnisurteil abgestaubt....aber nein es ist ja der große Ali.

Er hat Frazier im 2 kampf damals am Nacken nach unten gezogen im 3. fight wurde er vom Ringrichter ermahnt und hat es darauf hin im fight auch gelassen hat.

Bei den anderen Boxern war es meist ähnlich. Während es bei diesem Klitschko Peter fight so war das Klitschko geklammert und sich drauf gelehnt hat und Robert Byrd beide sofort getrennt hat so das Peter nicht mal die möglichkeit hatte in den infight zu kommen (obwohl ihm das auch nicht viel geholfen hätte) und wenn er dann doch mal geschlagen hat wurde er sofort ermahnt.
 

colderthanice

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Wladimir wird dafür kritisiert, dass er unsauber boxt - u.a. von dir. Schlonski weist darauf hin, dass vorherige Champs deutlich unsauberer geboxt haben und dies ihrem Ansehen keinen Schaden zugefügt hat. Und nun sagst du, es gehe gar nicht um unsauber bzw. schmutzig, sondern um attraktiv oder langweilig. Mein Kriterium heißt "kampfentscheidend", und Klitschkos Unsauberkeiten waren eben längst nicht kampfentscheidend.

Natürlich sind Klitschkos Unsauberkeiten kampfentscheident. Wenn einer die hälfte der Runde mit ausgestrecktem Arm den Gegner auf Distanz hält und im Infight nur Klammert und sich auf den Gegner lehnt, dann sehe ich das schon als extrem Kampfentscheident an.
Denn so kann der Gegner weder die Distanz überbrücken, und noch im Ingfight arbeiten. Wie soll man so treffen ?
Es gibt nicht umsonst die Regeln das Klammern und ausgestreckte Arme im Ring nichts verloren haben, zumindest sollte man es nicht fast die komplette Runde machen :p
 

Buster D

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Es bleiben nicht die Zuschauer weg. Fast 10 Millionen Zuschauer ist der Hammer und genau die gleiche Quote wie vor 2 Jahren bei Vitali vs. Peter.

Tatsächlich. Irgendeiner hat hier doch gepostet, dass es deutlich weniger waren als zuletzt. Das macht es ja noch schlimmer. Das dt. Publikum steht anscheinend auf Langweiler im Ring. Erst Maske, dann Otte und jetzt Wladimir. Es gibt also noch Hoffnung für UBP, der nächste dt. Boxheld ist demzufolge wahrscheinlich Zbik panik:
 
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aue013

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Es gibt nicht umsonst die Regeln das Klammern und ausgestreckte Arme im Ring nichts verloren haben, zumindest sollte man es nicht fast die komplette Runde machen :p
Beim Klammern hast du recht, beim ausgestreckten Arm nicht. Ich habe die entsprechende aiba-Regel zitiert. Dass Klitschkos Klammerorgien taktisch motiviert und somit zu seinem Vorteil sind, ist ja außer Frage. Sie helfen also Klitschko, entscheiden aber nicht grundsätzlich über den Kampf. Umgekehrt sagst du doch auch nicht, Peter hat durch sein ständiges Geklammere ab der dritten Runde einen früheren KO verhindert. Könntest du aber, stimmt nämlich auch.
 

colderthanice

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Beim Klammern hast du recht, beim ausgestreckten Arm nicht. Ich habe die entsprechende aiba-Regel zitiert. Dass Klitschkos Klammerorgien taktisch motiviert und somit zu seinem Vorteil sind, ist ja außer Frage. Sie helfen also Klitschko, entscheiden aber nicht grundsätzlich über den Kampf. Umgekehrt sagst du doch auch nicht, Peter hat durch sein ständiges Geklammere ab der dritten Runde einen früheren KO verhindert. Könntest du aber, stimmt nämlich auch.

Gut ich bilde mir den ausgesteckten Arm seit Jahren nur ein :D
 

Buster D

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Mein Kriterium heißt "kampfentscheidend", und Klitschkos Unsauberkeiten waren eben längst nicht kampfentscheidend.

Darum geht es doch gar nicht und das hat meines Wissens hier auch keiner ernsthaft behauptet. Seine Unsportlichkeiten wurden hier vor allem als weiterer Grund angeführt, warum seine Kämpfe so langweilig sind. Zumal seine Unsportlichkeiten nicht aus dem Affekt oder einer gewissen Grundaggression heraus erfolgen (womit man Huck's Fouls vielleicht noch gerade so entschuldigen könnte, was mir jedoch auch fern liegt) sondern kühler Berechnung entspringen, Teil der Strategie sind und nur dazu dienen, sich einen Vorteil zu verschaffen und das gegen Gegner, die ohnehin schon unterlegen sind. Das ist so wie wenn der hochbegabte Streber, der sowieso nur Einsen schreibt, um ganz sicher zu gehen, bei Klassenarbeiten auch noch das Lösungsbuch unter dem Tisch hat und der Lehrer es gnädig übersieht, wenn er hin und wieder rein schaut.
 

colderthanice

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Darum geht es doch gar nicht und das hat meines Wissens hier auch keiner ernsthaft behauptet. Seine Unsportlichkeiten wurden hier vor allem als weiterer Grund angeführt, warum seine Kämpfe so langweilig sind. Zumal seine Unsportlichkeiten nicht aus dem Affekt oder einer gewissen Grundaggression heraus erfolgen (womit man Huck's Fouls vielleicht noch gerade so entschuldigen könnte, was mir jedoch auch fern liegt) sondern kühler Berechnung entspringen, Teil der Strategie sind und nur dazu dienen, sich einen Vorteil zu verschaffen und das gegen Gegner, die ohnehin schon unterlegen sind. Das ist so wie wenn der hochbegabte Streber, der sowieso nur Einsen schreibt, um ganz sicher zu gehen, bei Klassenarbeiten auch noch das Lösungsbuch unter dem Tisch hat und der Lehrer es gnädig übersieht, wenn er hin und wieder rein schaut.

Wahre Worte ;) Bloß kein Risiko eingehen, man könnte ja mal getroffen werden :laugh2:
 

Buster D

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Naturlich boxt WK auch mit ausgestrecktem Arm. Aber ich kann keine Regel finden, die das in dieser Form untersagt.

Das hatten wir doch schon. Es ist dann untersagt, wenn man wie Klitschko versucht, den Gegner mit der Faust runter zu drücken oder in Schlagposition für seine Rechte zu befördern (also mehr ringt als boxt). Normalerweise wird das auch von jedem Ringrichter beanstandet und zu Byrds Ehrenrettung sollte man erwähnen, dass er es zumindest auch einmal gemacht hat. Leider war das eher die Ausnahme.
 

aue013

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Das hatten wir doch schon. Es ist dann untersagt, wenn man wie Klitschko versucht, den Gegner mit der Faust runter zu drücken oder in Schlagposition für seine Rechte zu befördern. Normalerweise wird das auch von jedem Ringrichter beanstandet und zu Byrds Ehrenrettung sollte man zumindest erwähnen, dass er es zumindest auch einmal gemacht hat. Leider war das eher die Ausnahme.

Wenn wir das hier schon hatten, dann kannst du doch auch ganz schnell die Regel benennen, auf die du dich beziehst.
 

Buster D

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Wenn wir das hier schon hatten, dann kannst du doch auch ganz schnell die Regel benennen, auf die du dich beziehst.

Das gehört zu den Boxgrundkenntnissen, die die Mods vielleicht mal abfragen sollten, bevor User hier posten dürfen ;) Aber ernsthaft, ich verspüre wenig Lust, mich jetzt durch die Regeln der Verbände zu wühlen, nur weil du Beweise forderst. Glaube es oder glaube es nicht, ich werde deshalb keine schlaflosen Nächte haben.
 

Roberts

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@Roberts

Worum geht es dir hier eigentlich?

Sorry, das aus Deinem Posting genommene Zitat diente mir nur als Aufhänger, es ging nicht um Dein Posting.

Ich bin ein Freund der differenzierten Betrachtungsweise, deshalb möchte ich so manche Aussage nicht unwidersprochen lassen. Man sieht in fast jedem Kampf von Wladimir was er kann und was er nicht beherrscht. In diesem Kampf hat Wladimir aus taktischen Gründen sein durchaus beeindruckendes Offensiv-Arsenal variabler eingesetzt, um Peter von vorne herein ein paar Zähne zu ziehen. Er hat dabei einige Schlagtechniken gebracht, die so mancher Kritiker in früheren Kämpfen von ihm gefordert hat. Offensiv war somit manches besser, als in früheren Kämpfen - Defensiv war fast alles wie immer. Es bleibt dabei: Wladimir kann den Infight nicht, er ist ein maximal unterdurchschnittlicher Konterboxer. Man kann die beiden Peter-Kämpfe von Wladimir und Vitali wunderbar miteinander vergleichen, da Peter in beiden Kämpfen fast eine identische Taktik gefahren hat. Der Kampf von Wladimir war im Vergleich zu dem von Vitali gerade auch deshalb in weiten Teilen so unansehnlich, weil er genau das nicht beherrscht, was Vitalis große Stärke ist. Gerät Wladimir in den Infight, dann kann er nicht mehr als den Kampf mit unterschiedlichen Strategien zu verhindern. Das ist in der Tat weitestgehend regelwidrig. Andererseits, was soll Wladimir denn machen, wenn er es anders nicht kann? Auf die Dirty Tactics verzichten und stattdessen regelkonform die Rübe hinhalten? Jeder Kritiker, der in Wladimirs Situation mit den immer gleichen Problemen zu kämpfen hat, würde genauso verfahren und sich die von buta dargestellten Vorteile sichern, solange kein Ringrichter das nachhaltig unterbindet. Natürlich hat Wladimir Kritik dafür verdient, gerade auch weil seine Kämpfe dadurch immer wieder zu einem fürchterlichen Gewürge werden, dass kein normaler Zuschauer sehen will. Darüber hinaus muss da auch der Gegner mitspielen und die Tatsache, dass vielen Gegnern wie Peter nichts gegen die Klammerei und das Drauflehnen einfällt, bedeutet bei aller Kritik an Wladimir deswegen noch immer nicht, dass es keine Mittel dagegen gibt. Wann ist ein Gegner mal auf die Idee gekommen, dem drauflehnenden Wladimir einen Aufwärtshaken reinzuzimmern? Peter hat genau eine Runde versucht (und das nicht einmal schlecht), Wladimir mit Beweglichkeit und verhältnismäßiger Schnelligkeit auf den Beinen das übliche Süppchen zu versalzen. Nach den ersten Treffern von Wladimir hat er sich stattdessen dafür entschieden mit dem Kopf zuerst Wladimirs Bauchnabel zu rammen. Ich stelle daher fest, das Wladimir auch gerade deshalb immer wieder seine Marschroute durchsetzen kann, weil seinen Gegnern immer wieder nur die gleichen in so vielen Kämpfen als wirkungslos erwiesenen Taktiken einfällt. Kein präzises Reinkontern in Wladimirs Aktionen, kein explodieren am Mann, keine Beweglichkeit im Oberkörper, keine Sidesteps. Das alles kann man nicht nur auf die schmutzigen Aktionen von Wladimir schieben, sondern es ist vielmehr ein Ausdruck boxerischer Unfähigkeit und taktischer Dummheit.

Wladimir ist kein kompletter Boxer und das Überspielen der sattsam bekannten Schwächen ist ein entscheidendes Element für die Langweile und die Unansehnlichkeit seiner Kämpfe. Das zweite Element ist aber eben auch die reihenweise Unfähigkeit der Gegner, die durchaus vorhandenen technischen und taktischen Möglichkeiten gegen Wladimir zu nutzen. Letzteres fällt mir bei der Kritik an dem Kampf und an Wladimirs Defensivtaktik zu sehr unter den Tisch.
 
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aue013

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Aber ernsthaft, ich verspüre wenig Lust, mich jetzt durch die Regeln der Verbände zu wühlen, nur weil du Beweise forderst. Glaube es oder glaube es nicht, ich werde deshalb keine schlaflosen Nächte haben.
Auf die Regeln der International Boxing Association wurde schon oben verwiesen. Hier für dich nochmal der Link:
http://aiba.org/documents/site1/docs/technical_and_competition_rules_FINAL.pdf
Auf Seite 13/14 findest du die Liste der verbotenen Aktionen im Kampf. Der Punkt 12.1.19 bezieht sich auf die ausgestreckte Führhand. Er untersagt sie für den Fall, dass die Sicht des Gegners beeinträchtigt werden soll.
 

caycuma33

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Wann wird denn je ein Vladimier mal von einem Ringrichter verwarnt wegen klammern und runter drücken,da bin ich mal wirklich gespannt.Ich verstehe die Zuschauer nicht was die an den Klitschkos so intressant finden.Dazu füllen sie auch noch die Stadien voll.
Man sagt so leicht warum Peter kein uppercut versucht wenn Vladimier in klammert.Wie soll er das machen wenn Vladimier ihn die Luft raus holt mit seinen klammern und runterdrückereien.
Boxregeln!Wenn klammern erlaubt ist wieso wurde Henry Akiwande gegen Lennox Lewis und Luan gegen Felix Savon disqualifiziert!
 

Tim B.

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Da hier mehrfach behauptet wurde, die ersten beiden Runden wären nicht repräsentativ, habe ich -slow morning at work- auch nochmal die 8. Runde aufgedröselt. (Wenn jetzt einer meint, ich habe die 8. bewusst ausgewählt, soll er selber einen Gegenbeweis posten, also eine Runde, in der Peter mehr geclincht haben soll)

Runde 8

2:52 linker Haken K mit anschl. Klammern
2:38 mutual clinch
2:32 links-rechts K mit anschl. Aufstützen
2:23 mutual clinch
2:15 unmotiviertes Aufstützen K ohne vorherige Offensivaktion
2:07 linker uppercut mit anschl. Klammern von K, P wird dafür verwarnt - gelebter Sarkasmus
1:51 K zieht P an sich, einer der weniger Clinches wo beide ein bißchen hauen und sich selber trennen
1:30 mehrere Schläge mit anschl. Klammern von K
1:32 lead left hook mit anschl. Klammern von K
1:17 eingesprungener linker Haken mit anschl. Klammern von K (Mayweather Style)
1:04 rechte Gerade, K steht NEBEN Peter, dreht ihn zu sich um zu klammern + Schwitzkasten
P wird für einen low blow verwarnt, beschwert sich dabei zurecht von K nach unten gedrückt zu werden, but who cares? not Robert Byrd
0:48 rechte Führhand mit anschl. Aufstützen von K
0:33 mutual clinch
0:25 mutual clinch, als P dabei schlägt, drückt K ihn ins Seil
0:16 linker Haken von K der ansatzlos zum Hinterkopf geführt wird und er drückt ihn runter
<:10 links-rechts mit Aufstützen von K

16 Clinches, 4 davon beidseitig, 12 (in Worten: zwölf, das ist 1 alle 15 Sekunden) von K initiiert

---
@Schlonski: Ja, auch Ali hat geklammert, das war unfair und wurde nicht genug verwarnt, war aber trotzdem in komplett anderen Kämpfen. Ein Frazier hat auch im Clinch noch geschlagen und der Referee hat nicht sofort getrennt, in den meisten Fällen haben sich Frazier und Ali selber getrennt, was eine der gefährlichsten Situationen im Boxen ist und Ali hat dabei die meisten Treffer eingesteckt.
Das war damals keine Kampfunterbrechung wie heute, wo Klitsche gefahrlos 1-2 Schläge aus der Distanz anbringt und dann die Action unterbricht und sich von Byrd wieder in die Distanz bringen lässt, um das Spiel von vorne anzufangen.
Daß Peter kein Infighter ist, ist dabei für mich erstmal belanglos. Er hätte den Kampf so oder so nicht gewonnen, auch klar.

Aber ich kann keine Regel finden, die das in dieser Form untersagt.

Das AIBA-Dokument wurde jetzt 2mal gepostet. Du musst also nichtmal suchen.
Ja, das ist Amateurboxen, aber alle Fouls, die da gelistet werden, gelten dem Hörensagen nach auch bei Profis.

Ich hab bei IBF, WBC, WBO und WBA keine Auflistungen von Fouls in ihren Regeldokumenten gefunden. Das heißt aber nicht, daß es keine Fouls gibt.
 
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