Wenn WK für den Rückkampf eine gewisse Warriormentalität und geringe Adaptionsfähigkeiten entwickeln kann.
Wenn WK im Rückkampf durch den einen oder anderen Jab durchzumarschieren kann, um am Mann selbst aktiv zu werden.
Wenn WK im Rückkampf früh ein paar harte Treffer setzen kann.
Dann kommt es darauf an
Ob Tyson Fury wirklich so viel Luft nach oben hat, wie er behauptet.
Ob Tyson Fury gegen einen offensiveren Klitscko entscheidende Bomben anbringen kann.
Ob Tyson Fury die Distanz halten und sich weiter entziehen kann, wenn er mal hart getroffen wird.
Ich denke, dass Wladimir sich schon auf den Fury von gestern ein wenig besser einstellen könnte, bzw was ändern könnte, nur wird Fury das auch wissen und scheint er flexibel genug zu sein um Wladimir wieder zu überraschen.
Durch Jabs durchmarschieren wird Wladimir am Allerwenigsten können. Das mußte er noch nie und das wäre komplettes Neuland für ihn. Man hat ja gestern auch schon gesehen, dass er seine Aktionen sofort abgebrochen hat, wenn was zurückkam. In der Richtung kann man sicherlich nichts erwarten.
Die Möglichkeit, die Wladimir vielleicht am Ehesten auch in einem Kampf umsetzen könnte, wäre tatsächlich mehr zum Körper zu gehen.
Da können die Boxfachleute hier sicherlich mehr zu sagen, aber nach meinem Verständnis nimmt man damit den Gegner erstens die Kondition, zieht außerdem die Deckung mit runter und somit könnte Wladimir mit einer Rechten zum Körper dann vielleicht auch mal den linken Haken gut zum Kopf bringen.
Da Wladimir aber nie ein Boxer war, der zum Körper gearbeitet hat, muss man sich auch fragen, ob er das dann tatsächlich im Ernstfall abrufen könnte.
Harte Treffer frühzeitig im Kampf sind natürlich auch ein Mittel, da man einfach schauen müßte wie Fury damit umgeht. Ob er danach genauso locker/entspannt seinen Stiefel runterboxt oder ob er dann auch anfängt zu grübeln und zu verkrampfen, so wie es unzählige Gegner zuvor gemacht haben.
Die vielleicht wahrscheinlichste Variante hart durchzukommen, wäre dann wohl ein eingesprungener linker Haken - Den kann Wladimir ja durchaus.
Fraglich ist einfach, wie Wladimir, der alles akribisch im Training erarbeitet, den Fury-Code knacken kann.
Er ist diesmal in der Rolle, dass er wie sonst seine Gegner keinen adäquaten Sparringspartner finden wird, der Fury halbwegs kopieren kann. Die Größe und die Geschwindigkeit kann dann wohl keiner halbwegs simulieren. Evtl müßte Vitali da im Sparring ein wichtiger Faktor sein, der aber dann wohl auch nicht diesen Speed haben wird, der für Wladimir gestern viel zu viel war.
Schnelle kleine Gegner konnte Klitschko immer perfekt simulieren. HIerfür hat man einfach Boxer aus kleineren Gewichtsklassen geholt. Ist jetzt nicht möglich.
Wenn Klitschko den Rückkampf macht, haben wir die nächsten Monate auf jeden Fall richtig viel Gesprächsstoff.
Und auch wenn die Antipathie in den letzten Jahren gegenüber Klitschko deutlich größer bei mir geworden ist, gönn ich es ihm sogar fast, dass er einen besseren Kampf abliefern wird.
Dass er sich sang und klanglos verabschiedet konnte ich mir nie vorstellen und bei all den zahlreichen Punkten, die man an ihm kritisieren kann, war er in meinen Augen schon ein herausragender Sportler, trotz seiner Schwächen und speziellen Taktiken.
Mit etwas Abstand zum gestrigen Kampf, bin ich doch jetzt sehr gespannt, was uns ein Rückkampf geben kann und hoffe, dass Wladimir irgendwo in seinem tiefsten Inneren ein wenig von Vitali in sich hat