O-Scoring: Wladimir vs. Sanders (inkl. "Nachbesprechung")


Franz

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Hanffro

Der arme Sdunek hat irgendwie den Eindruck gemacht als hätte er auch eine linke Granate von Sanders abbekommen, er war sichtlich angeschlagen, und der Spinatus hätte beinahe geflennt.;) ;) ;)

Im Ernst, ich meine das die alle selber den Schwergewichler des Jahrzehnts Schmus schon geglaubt haben, und es einfach für unmöglich gehalten haben, das so etwas passieren kann, und als es dann passiert ist völlig paralysiert waren.

Franz
 
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Tom68

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also beim mercer-kampf hatte wladimir auch kräftig in die schnauze bekommen und mercer haut sicher nicht wie'n mädchen.
was man ja auch an seinem verbeulten gesicht sehen konnte.
wladimir ist damals einfach das risiko eingegangen, um den kampf vorzeitig zu beenden. damals hat er glück gahabt.
glaube nicht das wladimir ein glaskinn hat und nix einstecken kann. bei dem ersten punch von sanders, der voll drinn war, hätte sich ganz sicher auch jeder andere verabschiedet.
in der kurzen zeit konnte er sich nicht mehr erholen.
die weiteren niederschläge hätte er sich zwar ersparen können/sollen, aber dann wäre das "weichei-geschreih" doch ohrenbetäubend gewesen. also musste er weitermachen.
geschlagen war er aber bereits nach dem ersten vollen ding von sanders. sauberes ding von sanders, andem es für wladimir nix zu beschönigen gibt.
bin aber sicher das wladimir zurück kommt. stärker als je zuvor. das traue ich ihm schon zu.
 

Devil

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glaube nicht das wladimir ein glaskinn hat und nix einstecken kann


Wladimir hat ein Glaskinn.Gegen Puritty am Boden , gegen einen 4.klasisigen Gegner in der 1.Runde am Boden und jetzt in 200 Sekunden 4 mal am Boden.
 

Devil

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München - Einer der wohl berühmtesten Sprüche aus dem Boxsport lautet "They never come back". Wer seinen Weltmeistertitel verloren hat, der kommt nicht wieder zurück.

Ein nahezu eisernes Gesetz, das nur wenige Male in der Schwergewichtsklasse durchbrochen wurde.

"Dieser K.o. kann ihm den Boden weg hauen"

Diese Gesetzmäßigkeit könnte nun auch Wladimir Klitschko nach dem Verlust seines WBO-WM-Gürtels am vergangenen Samstag am eigenen Leib erfahren. (Wird Wladimir Klitschko seinen WM-Gürtel zurückerobern? Diskutieren Sie im Sport1-Forum!)

Denn nicht nur die Niederlage allein, sondern auch die Art und Weise wie sie zustande kam, birgt Gefahren für die weitere Karriere.

Tobias Drews, Box-Experte von Premiere, sagt gegenüber Sport1: "Es kann sein, dass Wladimir dieser K.o. den Boden unter den Füßen weg haut. Solche Fälle gab es schon."

Kovacs und Ruddock prominente Fälle

Drews kennt genügend Beispiele: "Etwa den Ungarn Istvan Kovacs, der am 16. Juni 2001 gegen den Argentinier Julio Pablo Chacon in Budapest k.o. gegangen ist. Kovacs war ein Super-Boxer, aber er hat nach diesem Debakel nur noch zwei Kämpfe gemacht und ist dann zurückgetreten."

Nicht der einzige Fall. "Ähnlich lief die Sache auch bei Donovan 'Razor' Ruddock, der zwei Mal gegen Mike Tyson im Ring stand und beide Male schrecklich viel einstecken musste. Danach ging dann nicht mehr viel bei ihm. Nach dem ersten Tyson-Kampf hatte Ruddock ein Glaskinn. Die Amerikaner nennen das 'gun shy', wenn bei einem Boxer die Angst vor Treffern überhand nimmt", erklärt Drews weiter.

"Bin noch nie so verprügelt worden"

Eine Situation, mit der der gebürtige Ukrainer sicherlich auch erst einmal fertig werden muss. Schließlich schickte Herausforderer Corrie Sanders mit seiner linken Schlaghand Klitschko ganze vier Mal zu Boden, bis der Ringrichter den Kampf nach 27 Sekunden in der zweiten Runde abbrach. (Die spektakulärsten Bilder des Jones-Ruiz-Fights: Jetzt die Sport-1-Diashow ansehen!)

Selbst Klitschko gesteht ein, dass die Niederlage extrem schmerzhaft war. "Ich bin noch nie so verprügelt worden wie am Samstag. Ich habe mir das nie so vorgestellt. Ich habe gedacht, das kann nur jemand anderem passieren, aber nicht mir", sagt er in der "Johannes B. Kerner-Show". "Es war eine gute Lektion für mich. Schließlich haben alle großen Champions auch verloren und sind wieder zurück gekehrt."

Boxer erfährt "Todesangst"

Psychologe Dr. Stephan Lermer erklärt gegenüber Sport1, wie ein Athlet auf solch eine Pleite reagiert.
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"So eine Niederlage löst drei Prozesse bei einem Boxer aus - körperlich, psychisch und sozial. Zwar weiß man noch zu wenig darüber, wie viel Hirnstörungen so ein K.o. auslöst, aber ich vermute nicht, dass das Gehirn völlig unbeschadet davon kommt. Zudem erfährt der Athlet eine Art Ohnmacht verbunden mit Todesangst", erläutert Dr. Lermer die spezifische Situation eines Faustkämpfers nach einem Knockout.

Nicht einfach zu lösende Situation

Und Lermer weiter: "Dazu kommt die narzisstische Kränkung, weil der K.o. der 'worst case' eines Boxers ist und die Niederlage vor Millionen von Fans erfolgt ist."

Alles in allem eine Situation, die nicht leicht zu bewältigen ist. Nur weniger Boxer haben es geschafft, sich aus dem Tief zu lösen. Max Schmeling, Lennox Lewis, Muhammad Ali, Joe Louis und Georg Foreman gehören zu denen, die alle nach entscheidenden Niederlagen "wieder aufgestanden" sind.

Klitschko mit positiven Ansätzen

Auch Dr. Lermer sieht Chancen: "Der Boxer sollte sich erlauben, seine depressive Verstimmung zu akzeptieren und dann schrittweise an die Trauer über sein Versagen hingeführt werden. Aber die ganzen Prozesse brauchen Zeit. Er ist im Tief und möchte da irgendwann wieder abgeholt werden, schließlich will er da nicht ewig verweilen."

Positive Ansätze zeigt Wladimir Klitschko nach Ansicht Dr. Lermers allemal. Die Aussage kurz nach seiner Niederlage, dass er den Rückkampf so schnell wie möglich anstrebt, um sich den Gürtel zurückzuholen, verspricht Gutes.

"Das zeigt, dass er ein Kämpfer ist. Scheinbar hat er die Frustration in gesunde Wut umgewandelt. Das ist eine sehr gute Strategie. Wenn dies seine Version ist, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, dann ist das großartig", so Dr. Lermer.

Möglicherweise überfordert sich Klitschko

Dennoch birgt die momentane Einstellung des Ex-Weltmeisters auch Gefahren. "Es könnte aber sein, dass er sich überfordert und seiner depressiven und narzisstisch gekränkten Trauer nicht genug Raum gibt. Er muss die Gefühle, die bei einer so tiefen Kränkung aufkommen, auch zulassen", meint der Psychologe.

Erst die folgenden Wochen und Monate werden wirklich zeigen, inwieweit es der "kleine" Klitschko schafft, wieder auf die Füße zu kommen. Nur ein wahrer Champion kommt noch einmal zurück.

Tanja Eberl
 

Jörg

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@Devil


Hab' ichs doch gewusst - du bist Tanja Eberl!! :D :D


@Franz

DER SPINATUS IST AN ALLEM SCHULD

:D

Spinatus sah übrigens ziemlich untrainiert aus - dafür, dass er angeblich ständig im Training steht...


@Tom68

bin aber sicher das wladimir zurück kommt. stärker als je zuvor.

Stimmt, das hat sich in den letzten Tagen wirklich abgezeichnet...:crazy:
 
B

Bubi

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Ich denke aber, daß man etwas daran tun kann, nicht in Panik zu verfallen und seine Handlungen weiter zu kontrollieren. Hätte Wladimir gewusst, wie er sich bei Bedrängnis zu verhalten hat, wäre er vielleicht nie in Panik geraten.

Hi Joker,

mit diesem statement hast du absolut recht.

Das Problem liegt aber in der Tatsache das Wladimir, so jung er auch ist, 26 Lebensjahre verschenkt hat, um sich auf diese `Bedrängnis` vorzubereiten, b.z.w. das ihm Niemand dazu die Gelegenheit gegeben hat.

Wie es in seiner Jugend, als `privilegierter Sohn` ausgesehen hat, kann ich nur vermuten. Aber spätestens seitdem er, wie die Jungfrau zum Kinde kam, und an den Olympischen Spielen in Atlanta teilnehmen durfte, lässt sich zumindest erahnen wie der Junge verhätschelt wurde. Man bettete ihn auf Rosen, und ließ ihm Puderzucker durch die bekannte Öffnung zuführen.

Nur:

Ein `geprügelter Hund` wird höchstens noch zum `Angstbeißer`, niemals aber wieder zu einem Kämpfer. Sollte Wladi diesen Spagat, zwischen Anspruch und Wirklichkeit, schaffen, dann wünsche ich es ihm von ganzem Herzen. Alles hängt von seiner Psyche ab. Und die ist, so leit es mir tut, am letzten Samstag arg geschunden worden.

Auch kann ich in keiner Weise erkennen, daß die Niederlage gegen Sanders, irgend etwas bei ihm oder in seinem Umfeld bewirkt hätte, was darauf schließen ließe, daß er in absehbarer Zukunft darauf vorbereitet seien würde einer Bedrängnissituation adäquat entgegentreten zu können.

Ganz im Gegenteil: Bei Kerner hat Wladi gestern gesagt, daß er den ersten Schlag von Sanders nicht gesehen hat, daß dieser Schlag somit ein lucky punch war, und er – WK – in der Folge falsch reagiert habe.

Der Mann, hat selbst drei Tage nach dem Kampf noch nicht kapiert, daß nicht die Linke von Sanders, sondern sein Verhalten – weit ;) vorher - , nachdem er seinen Gegner nahezu in der Ringecke gestellt hatte, dann die Distanz suchte und breitbeinig vor ihm stehen geblieben ist, wie in 30 Kämpfen vorher, der Auslöser für die Niederlage war.

Ich denke mal, daß Wladimir in diesem Moment nur überlegt hat wie er Sanders an den Seilen stellen könnte um ihn auszuknocken. Wie gesagt, er hat überlegt! Das ist ja auch nicht verwerflich! Nur leider hat er nicht bedacht, daß die Gedankengänge von Sanders einen kürzeren Weg hatten als die seinigen.

Natürlich kann man einen Kampf planen. Das gilt sowohl für den Trainer, wie auch für den Boxer. Nur sollte man dann auch in der Lage sein, die Planung boxerisch umzusetzen. Das konnte Wladi definitiv nicht.

Ich habe die Worte von `Trainer Fritz` noch im Ohr. Sinngemäß sagte er: Mache alles so, wie im Training.

Da möge mir doch bitte die Frage gestattet sein, was im Training – vor allem aber im Training der letzten 7 Jahre - `gemacht` wurde, um einen top begabten Boxer wie Wladimir Klitschko darauf vorzubereiten, daß man zwar mit Fäusten fechten, nicht aber, als unfertiger Schwergewichtler einen Kampf gewinnen kann, wenn der Kontrahent Rechtsausleger, schlagstark und mit flinken Händen versehen ist – und zudem noch etwas hat, was Max Schmeling einmal wunderbar besungen hat - ;)

Na ja, was soll`s, warum gebe ich hier überhaupt meine Meinung kund?

Es wird wohl so sein, das mir Wladi einfach nur leit tut. Ich hätte mich wirklich gefreut, wenn er ein `ganz Großer` hätte werden können.

Also tröste ich mich auch weiterhin mit Roy und Oscar und lasse den lieben Got einen guten Mann sein :)

Beste Grüße

Bubi
 

El Tren

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Original geschrieben von Victor Sifuentes
Franz, er ist aber 3 x aufgestanden, wo andere liegen geblieben wären.

Da muss ich Dir leider wiedersprechen. Welcher Weltklasseboxer wäre denn bei solchen Schlägen NICHT aufgestanden? Holyfield?
Tyson? Lewis? Früher evtl. Bowe, Mercer... Das schlimmste an diesem "Fight" war dieses Vorwärtslaufen in die Ringseile, das habe ich das letzte mal beim Kampf RAAB-HALMICH gesehen als TV Total Stafan Angst hatte und sich wegdrehte.
 

timeout4u

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@devil

Das was Herr Lermer da von sich gibt, vergiss lieber gleich wieder. Der Mann mag sich vielleicht mit dem Über-ich und dem Es auskennen, aber vom Boxen und dem Knockout hat er keine Ahnung. :D

@franz

Du kannst aber solche Sachen nicht trainieren. Ein Sparring ist nie so hart wie ein Kampf selbst und das lange Mumienhauen allein kann auch kein Grund sein. Denn einige Klitschko-Gegner waren ja gute Boxer und ein Test für die Klitschkos. Auch die Klitschkos mussten schon durchs Feuer gehen, denn sonst wären sie bei den Amateuren und den Profis nicht so erfolgreich geworden. Allerdings haben sie durch ihre Erfolge und den roten Teppich vergessen, wie hart Boxen sein kann. Und dazu ein schwacher Charakter und schon ist der Ko vorprogrammiert. Die besten Sparringsgegner, das härteste Training und gute Fighter im Ring sind nutz- und wertlos, wenn man nicht bereit für den Kampf und für das Einstecken ist. Der Plan, das Training, das Werkzeug war schon ok, nur der Kopf machte nicht mit. Und mit diesem Problem haben alle Champions von Kampf zu Kampf zu kämpfen und es wird immer schwieriger je mehr Erfolg man hat. Wenn man dann in der ersten Runde auc noch kalt erwischt wird, hat man fertig. Da nützt der beste Plan nix mehr und man kommt sich vor wie bei den
:saint:
 

masula

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Original geschrieben von Bubi
Hi Joker,

mit diesem statement hast du absolut recht.

Das Problem liegt aber in der Tatsache das Wladimir, so jung er auch ist, 26 Lebensjahre verschenkt hat, um sich auf diese `Bedrängnis` vorzubereiten, b.z.w. das ihm Niemand dazu die Gelegenheit gegeben hat.

Wie es in seiner Jugend, als `privilegierter Sohn` ausgesehen hat, kann ich nur vermuten. Aber spätestens seitdem er, wie die Jungfrau zum Kinde kam, und an den Olympischen Spielen in Atlanta teilnehmen durfte, lässt sich zumindest erahnen wie der Junge verhätschelt wurde. Man bettete ihn auf Rosen, und ließ ihm Puderzucker durch die bekannte Öffnung zuführen.

Nur:

Ein `geprügelter Hund` wird höchstens noch zum `Angstbeißer`, niemals aber wieder zu einem Kämpfer. Sollte Wladi diesen Spagat, zwischen Anspruch und Wirklichkeit, schaffen, dann wünsche ich es ihm von ganzem Herzen. Alles hängt von seiner Psyche ab. Und die ist, so leit es mir tut, am letzten Samstag arg geschunden worden.

Auch kann ich in keiner Weise erkennen, daß die Niederlage gegen Sanders, irgend etwas bei ihm oder in seinem Umfeld bewirkt hätte, was darauf schließen ließe, daß er in absehbarer Zukunft darauf vorbereitet seien würde einer Bedrängnissituation adäquat entgegentreten zu können.

Ganz im Gegenteil: Bei Kerner hat Wladi gestern gesagt, daß er den ersten Schlag von Sanders nicht gesehen hat, daß dieser Schlag somit ein lucky punch war, und er – WK – in der Folge falsch reagiert habe.

Der Mann, hat selbst drei Tage nach dem Kampf noch nicht kapiert, daß nicht die Linke von Sanders, sondern sein Verhalten – weit ;) vorher - , nachdem er seinen Gegner nahezu in der Ringecke gestellt hatte, dann die Distanz suchte und breitbeinig vor ihm stehen geblieben ist, wie in 30 Kämpfen vorher, der Auslöser für die Niederlage war.

Ich denke mal, daß Wladimir in diesem Moment nur überlegt hat wie er Sanders an den Seilen stellen könnte um ihn auszuknocken. Wie gesagt, er hat überlegt! Das ist ja auch nicht verwerflich! Nur leider hat er nicht bedacht, daß die Gedankengänge von Sanders einen kürzeren Weg hatten als die seinigen.

Natürlich kann man einen Kampf planen. Das gilt sowohl für den Trainer, wie auch für den Boxer. Nur sollte man dann auch in der Lage sein, die Planung boxerisch umzusetzen. Das konnte Wladi definitiv nicht.

Ich habe die Worte von `Trainer Fritz` noch im Ohr. Sinngemäß sagte er: Mache alles so, wie im Training.

Da möge mir doch bitte die Frage gestattet sein, was im Training – vor allem aber im Training der letzten 7 Jahre - `gemacht` wurde, um einen top begabten Boxer wie Wladimir Klitschko darauf vorzubereiten, daß man zwar mit Fäusten fechten, nicht aber, als unfertiger Schwergewichtler einen Kampf gewinnen kann, wenn der Kontrahent Rechtsausleger, schlagstark und mit flinken Händen versehen ist – und zudem noch etwas hat, was Max Schmeling einmal wunderbar besungen hat - ;)

Na ja, was soll`s, warum gebe ich hier überhaupt meine Meinung kund?

Es wird wohl so sein, das mir Wladi einfach nur leit tut. Ich hätte mich wirklich gefreut, wenn er ein `ganz Großer` hätte werden können.

Also tröste ich mich auch weiterhin mit Roy und Oscar und lasse den lieben Got einen guten Mann sein :)

Beste Grüße

Bubi

Das war gut beschrieben Bubi . Wollen wir aber nicht hoffen das Du recht behälst . Sonst wird für mich die Box Szene noch uninteressanter als sie es ohnehin schon ist . Jedenfalls im Schwergewicht .
Ich bin mal gespannt was Wladimir als nächstes machen wird ??
Ob er seine Revanche bekommt ??
 

Bischoff

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Was hier lese glaube ich nicht , Da bekommt ein Schwergewichtsboxer einen Schlag auf die Kinnspitze und jeder Spezialist weiß etwas . Die Demontage von einem Sportler ist nirgendwo so augenfällig wie im Boxen , wenn der Boxer einen Schlag auf den Kinnwinkel bekommt , die Stellreflexe und die Wahrnehmung beeinträchtigt wird und er schließlich halbnackt vor Millionen von Zuschauern auf dem Ringboden liegt . So etwas hat immer was lächerliches , dass weiß man vorher , da braucht Klitschko sicherlich keine dummen Ratschläge . Ein ansatzloser Schlag aus der Nahdistanz dauert 0.2 Sekunden. Klitschko hat einen Schlag aus der Nahdistanz - der dann auch noch punktgenau traf - nicht kommen sehen . Na und ? Diese Panne mit einem "schwachen Charakter , nicht hart genug , Weichei , nicht bereit für den Kampf und für das Einstecken , falsche Stellung " zu beurteilen ist ...........
 

Competition

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Jetzt finde auch ich endlich mal die Zeit, mich zum Kampfausgang zu äußern. Eine Überraschung war es natürlich auch für mich, vor allem deshalb, weil ich Sanders nicht mehr zugetraut habe, einen dermaßen hohen Anteil seiner füheren Leistungsfähigkeit abzurufen! - Es war schon beeindruckend, wie Sanders vor dem ersten Niederschlag von Wladimir mit seinen typisch minimalistischen Bewegungen den Angriffen Wladimirs auswich und jederzeit die Übersicht behielt.

Warum hat Wladimir verloren? - Ich kann mich weder den Theorien vom "Lucky Punch" anschließen, noch des Erklärungsversuchs, Wladimir sei "zu stürmisch" gewesen. Wladimir war alles andere als stürmisch, er boxte in den ersten zwei Minuten eigentlich wie immer. Der Unterschied zu seinen bisherigen Kämpfen lag in der Person von Sanders!

Sanders war der erste Konterboxer , dem Wladimir gegenüberstand. Sanders, (selber nicht gerade klein...), realisierte sehr schnell, daß der beste Moment für ihn, eigene Schläge anzubringen, derjenige war, in dem Wladi austeilen wollte. Diese Situationen legten folgende Schwächen Wladimirs schonungslos offen (und führen die These vom "Lucky Punch" ad absurdum):

1.) Wladis Handspeed ist durchschnittlich. Auf jeden Fall ist der von Sanders bedeutend größer!

2.) Wladimirs Defensivqualitäten sind erbärmlich.

3.) Wladimirs Infightqualitäten sind erbärmlich.

4.) Wladimirs Nehmerqualitäten sind fragwürdig.

5.) Wladimir hat (wie Vitali...) keine Ringintelligenz . Er kann sich auf neue und unangenehme Situationen einfach nicht einstellen. Diese Situationen waren:

- der Gegner empfängt die Angriffe nicht passiv sondern kontert

- Sanders war in jedem Schlagabtausch in der besseren Position (hatte seinen rechten Fuß außen)

- Wladimir konnte mit dem Gefühl, angeknockt zu sein, absolut nicht umgehen. Sicher, der erste Treffer von Sanders an den Kinnwinkel war gut, aber Sanders ist kein One-Punch-Knockouter und ganz sicher (trotz seiner guten KO-Bilanz) keine Top-Puncher.

Wladimir gehört für mich immer noch zu den Top-Heavies, und seine Entwicklung ist wahrscheinlich noch nicht abgeschlossen. Dennoch wurden durch diesen Kampf eklatante Schwächen offenbar, die durch weitgehend miese bzw. maßgeschneiderte Gegnerschaft (= Byrd ist sehr gut, aber er liegt Wladi! Styles makes fights...) verdeckt waren.

Sanders, ein ehemals hervorragender, aber wohl weit jenseits seiner Prime sich befindender Boxer, hatte immer noch genug drauf, um Wladi eine brutale Lektion zu erteilen, die mit "Glück" rein gar nichts zu tun hatte. Es gibt zur Zeit nicht viele, die die Fähigkeiten haben, es ihm nachzutun, doch dies wertet Wladi nicht auf, sondern die momentane Heavie-Szene ab! Auf jeden Fall lieferte Sanders den zukünftigen Gegnern Wladis ein gutes Rezept, wie man diesen besiegen kann. Sollte Wladi nicht lernen aus dieser Lektion und die Niederlage (wie einige seiner Fans...) weiter mit "Pech" erklären, dürfte seine Karriere in den von ihm selbst anvisierten Sphären wohl bereits beendet sein!

Wladi, Dein Nimbus ist verloren. Die Zukunft wird härter, zieh Dich warm an!

Gruß, Competition
 
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masterman

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Dem ist nicht viel hinzuzufügen ausser: Was ist mit dem Menschen W.K. psychisch los? Jemand der von PR Termin zu PR Termin hetzt, jemand der in seinem goldenen Käfig von seinem Umfeld und den Medien eingetrichtert bekommt er werde das Schwergewicht auf Jahre beherrschen und schließlich jemand der nach der Niederlage als erstes, als er wieder in der Kabine ist, die Frage stellt, wer denn Superstar geworden sei. Hat der vielleicht schon einen Knacks weg?






Original geschrieben von Competition
Jetzt finde auch ich endlich mal die Zeit, mich zum Kampfausgang zu äußern. Eine Überraschung war es natürlich auch für mich, vor allem deshalb, weil ich Sanders nicht mehr zugetraut habe, einen dermaßen hohen Anteil seiner füheren Leistungsfähigkeit abzurufen! - Es war schon beeindruckend, wie Sanders vor dem ersten Niederschlag von Wladimir mit seinen typisch minimalistischen Bewegungen den Angriffen Wladimirs auswich und jederzeit die Übersicht behielt.

Warum hat Wladimir verloren? - Ich kann mich weder den Theorien vom "Lucky Punch" anschließen, noch des Erklärungsversuchs, Wladimir sei "zu stürmisch" gewesen. Wladimir war alles andere als stürmisch, er boxte in den ersten zwei Minuten eigentlich wie immer. Der Unterschied zu seinen bisherigen Kämpfen lag in der Person von Sanders!

Sanders war der erste Konterboxer , dem Wladimir gegenüberstand. Sanders, (selber nicht gerade klein...), realisierte sehr schnell, daß der beste Moment für ihn, eigene Schläge anzubringen, derjenige war, in dem Wladi austeilen wollte. Diese Situationen legten folgende Schwächen Wladimirs schonungslos offen (und führen die These vom "Lucky Punch" ad absurdum):

1.) Wladis Handspeed ist durchschnittlich. Auf jeden Fall ist der von Sanders bedeutend größer!

2.) Wladimirs Defensivqualitäten sind erbärmlich.

3.) Wladimirs Infightqualitäten sind erbärmlich.

4.) Wladimirs Nehmerqualitäten sind fragwürdig.

5.) Wladimir hat (wie Vitali...) keine Ringintelligenz . Er kann sich auf neue und unangenehme Situationen einfach nicht einstellen. Diese Situationen waren:

- der Gegner empfängt die Angriffe nicht passiv sondern kontert

- Sanders war in jedem Schlagabtausch in der besseren Position (hatte seinen rechten Fuß außen)

- Wladimir konnte mit dem Gefühl, angeknockt zu sein, absolut nicht umgehen. Sicher, der erste Treffer von Sanders an den Kinnwinkel war gut, aber Sanders ist kein One-Punch-Knockouter und ganz sicher (trotz seiner guten KO-Bilanz) keine Top-Puncher.

Wladimir gehört für mich immer noch zu den Top-Heavies, und seine Entwicklung ist wahrscheinlich noch nicht abgeschlossen. Dennoch wurden durch diesen Kampf eklatante Schwächen offenbar, die durch weitgehend miese bzw. maßgeschneiderte Gegnerschaft (= Byrd ist sehr gut, aber er liegt Wladi! Styles makes fights...) verdeckt waren.

Sanders, ein ehemals hervorragender, aber wohl weit jenseits seiner Prime sich befindender Boxer, hatte immer noch genug drauf, um Wladi eine brutale Lektion zu erteilen, die mit "Glück" rein gar nichts zu tun hatte. Es gibt zur Zeit nicht viele, die die Fähigkeiten haben, es ihm nachzutun, doch dies wertet Wladi nicht auf, sondern die momentane Heavie-Szene ab! Auf jeden Fall lieferte Sanders den zukünftigen Gegnern Wladis ein gutes Rezept, wie man diesen besiegen kann. Sollte Wladi nicht lernen aus dieser Lektion und die Niederlage (wie einige seiner Fans...) weiter mit "Pech" erklären, dürfte seine Karriere in den von ihm selbst anvisierten Sphären wohl bereits beendet sein!

Wladi, Dein Nimbus ist verloren. Die Zukunft wird härter, zieh Dich warm an!

Gruß, Competition
 

martin knoepfel

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@competition

sehr gute analyse



@devil

das mit dem "they never come back" gilt schon lange nicht mehr. der erste, der sich den wm-gürtel im hw zurückgeholt hatte, war floyd patterson. später ist das verschiedenen gelungen, teilweise auch mit glück. ich denke da an foreman gegen moorer. wenn aber wladi nichts aus der niederlage gegen sanders lernt, wird ihm das nicht gelingen. und auch dann bleibt immer noch die hypothek: kann er in zukunft unter druck richtig handeln. diese fähigkeit ist meiner ansicht nach nur beschränkt - durch harte sparrings und fights - trainierbar.
 

Tom68

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@ Devil

na ja, wenn man ausgerechnet tobi drews und tanja eberl dazu benötigt seine eigene meinung zu untermauern, sprich das für sich selbst...:confused: :rolleyes:
bin aber sicher das wladimir zurück kommt. stärker als je zuvor.
Stimmt, das hat sich in den letzten Tagen wirklich abgezeichnet...:crazy:
@ Jörg
...hatte nur behauptet, dass ich es ihm zutraue...
abwarten...!
Warum hat Wladimir verloren? - Ich kann mich weder den Theorien vom "Lucky Punch" anschließen, noch des Erklärungsversuchs, Wladimir sei "zu stürmisch" gewesen. Wladimir war alles andere als stürmisch, er boxte in den ersten zwei Minuten eigentlich wie immer. Der Unterschied zu seinen bisherigen Kämpfen lag in der Person von Sanders!

unterstreich!
wladimir war gewiss nicht zu stürmisch. er war in dem moment einfach schei*e.
die lucky punch-diskussion ist völlig irrelevant. der i.m. bessere hat den indisponierten einfach ausgeknockt, und gut.
und ja, es lag an der person von sanders.
 
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Franz

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Bubi Competition

Bubis Posting 166 und Competitions Posting 766 gehören zum feinsten, und vor allem zum realistischten was ich im Forum über dieses so emotionsgeladen Thema W.& V Klitschko je gelesen habe, zumal sie ja nicht so höhnisch und halblustig wie die Postings eines mir bekannten Herrn:saint: abgefasst sind, sondern kühl und gelassen.

Eine außerordentlich fundiert, kühl und distanziert abgefasste Betrachtung der Vorzüge, aber auch der gewaltigen Fehler und Versäumnisse der Karriere Wladimir Klitschkos.

Gratuliere!

Franz
 

Joker

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Original von Bubi
Das Problem liegt aber in der Tatsache das Wladimir, so jung er auch ist, 26 Lebensjahre verschenkt hat, um sich auf diese `Bedrängnis` vorzubereiten, b.z.w. das ihm Niemand dazu die Gelegenheit gegeben hat.
Vermutlich habe ich mich ziemlich unklar ausgedrückt. Mit dem richtigen Verhalten bei Bedrängnis habe ich mich rein auf das Boxen bezogen. Ob man lernen kann, allen "Bedrängnissen" des Lebens mit der nötigen Abgeklärtheit zu begegnen, wage ich zu bezweifeln.

Ich will daher meine Aussage nochmal auf das Boxen beziehen. Wladimir hat z.B. versucht zu klammern, ist aber trotzdem immer weiter getroffen worden. Ich hatte den Eindruck, daß Wladimir gar nicht begriff, warum. Das führte vermutlich zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und schließlich zu der wilden Flucht in die Ringseile, die ich als Panik werte.

Wladimir hält sich beim Klammern eigentlich nur am Gegner fest, anstatt dessen Arme einzuklemmen. Wenn er richtig klammern könnte und die nötigen Tricks drauf hätte (Tiefschlag, Mundschutz verlieren), hätte er sich nicht so hilflos gefühlt und wäre vermutlich nicht in Panik verfallen.

Wahrscheinlich hätte er den Kampf aber immer noch verloren, da dadurch seine boxerischen Defizite nicht behoben sind. Mir geht es nur darum, festzustellen, daß er immer noch ein erfolgreicher Boxer sein kann, obwohl er zu den Menschen gehört, die auf Panik mit Flucht reagieren, indem er die Panik vermeidet.

Original von Bubi
Der Mann, hat selbst drei Tage nach dem Kampf noch nicht kapiert, daß nicht die Linke von Sanders, sondern sein Verhalten – weit vorher - , nachdem er seinen Gegner nahezu in der Ringecke gestellt hatte, dann die Distanz suchte und breitbeinig vor ihm stehen geblieben ist, wie in 30 Kämpfen vorher, der Auslöser für die Niederlage war.
Wenn WK und Sdunek den Kampf wirklich analysieren, könnte man auf die notwendigen Dinge kommen, die WK bei einem Rückkampf benötigt, um eine Chance zu haben und vielleicht sogar für die Zukunft was zu lernen. Jedoch steht ihnen da viel Arbeit bevor. Wladimir müßte sich boxend lösen, die Rechte immer zur Deckung oben halten, den heranrückenden Gegner selbst mal kontern, etc. Das ist einiges, was Wladimir lernen müßte.

Aber...
Original von Bubi
Auch kann ich in keiner Weise erkennen, daß die Niederlage gegen Sanders, irgend etwas bei ihm oder in seinem Umfeld bewirkt hätte, was darauf schließen ließe, daß er in absehbarer Zukunft darauf vorbereitet seien würde einer Bedrängnissituation adäquat entgegentreten zu können.

Ganz im Gegenteil: Bei Kerner hat Wladi gestern gesagt, daß er den ersten Schlag von Sanders nicht gesehen hat, daß dieser Schlag somit ein lucky punch war, und er – WK – in der Folge falsch reagiert habe.
Und...
Original von Bubi
Alles hängt von seiner Psyche ab. Und die ist, so leit es mir tut, am letzten Samstag arg geschunden worden.
Sowie...
Original von Bubi
Ich habe die Worte von `Trainer Fritz` noch im Ohr. Sinngemäß sagte er: Mache alles so, wie im Training.

Da möge mir doch bitte die Frage gestattet sein, was im Training – vor allem aber im Training der letzten 7 Jahre - `gemacht` wurde, um einen top begabten Boxer wie Wladimir Klitschko darauf vorzubereiten, daß man zwar mit Fäusten fechten, nicht aber, als unfertiger Schwergewichtler einen Kampf gewinnen kann, wenn der Kontrahent Rechtsausleger, schlagstark und mit flinken Händen versehen ist – und zudem noch etwas hat, was Max Schmeling einmal wunderbar besungen hat -
Was mich doch arg daran zweifeln lässt, ob Wladimir es wirklich nochmal schaffen kann. Doch ihn vorn vorneherein abzuschreiben, halte ich für verkehrt.
 

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Zukunft von Wladimiar Klitschko

Hallo zusammen,

nachdem ich lange einfach mitgelesen habe, will ich mich bzgl. Wladimir Klitschko auch mal zu Wort melden. Ich muss vorab anmerken, dass ich vom Boxen relativ wenig Ahnung habe.

Ich war bis zum letzten Samstag ein großer Fan von Klitschko (und bin eigentlich immer noch einer ...), und dementsprechend ziemlich enttäuscht über seine mehr als schwache Leistung gegen Sanders.

Die Situation von Klitschko stellt sich für mich seit letztem Samstag wie folgt dar (und ich versuche, mich dabei auf „Fakten“ zu beziehen):

1. Klitschko ist nicht die Lichtgestalt, die ein geradezu gesetzlich verbrieftes Recht auf das Erbe von Lewis’ Platz hat. Man darf als Klitschko nicht nur an die Vorhersagen von Experten (und solchen, die meinen sie sind welche) glauben, sondern muss auch etwas dafür tun, dass diese Vorhersagen eintreten. Es ist mein größter Kritikpunkt an Klitschko, der er m.E. gedacht hat, dass er quasi automatisch nach ganz oben kommt.

2. Klitschko ist offensiv einer der weltbesten Boxer und kann damit jeden anderen Boxer in ziemliche Bedrängnis bringen. Für mich ist dabei weniger wichtig, ob er über den Punch verfügt, beim Gegner mit einem einzigen Schlag sämtliche Lichter auszuknipsen ...

3. Klitschko hat in der Defensive gravierende Schwächen, die zur Folge haben, dass jeder Boxer, der an ihn herankommen will und kann, eine realistische Chance hat, in zu Boden zu schicken.


Das heißt für mich:

1. Klitschko kann gegen jeden Boxer gewinnen, wenn er seine Offensivqualitäten durchsetzen kann.

2. Klitschko kann gegen ziemlich viele Boxer verlieren, wenn er unter Druck gerät.

3. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass es derzeit (!)unrealistisch ist, dass Klitschko jemals eine ähnlich dominierende Rolle wie Lewis spielen kann (da es besonders an der Spitze zuviele Boxer gibt, die sich nicht pausenlos in die Defensive zwingen lassen ...)

Daher muss Klitschko m.E. daran arbeiten, dass er sich in der Defensive deutlich verbessert. Was hier bei ihm möglich ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kann es mir aber nicht vorstellen, dass man ganz an die Spitze kommt, ohne ein paar harte Schläge kassiert und verdaut zu haben. D.h. er muss hier eindeutig Defensivqualitäten auf einem gewissen Mindestniveau aufbauen, dass er über kritische Situationen hinwegkommt. Wobei man hier einfach akzeptieren muss, dass bei Klitschko ein gewisses Restrisiko in der Defensive bleiben wird. Wie gesagt, im Augenblick ist aus meiner Sicht dieses Restrisiko deutlich größer als bei der absoluten Weltspitze ...

Darüber hinaus sollte Klitschko in seinen zukünftigen Kämpfen darauf achten, seine Offensivqualitäten so ins Spiel zu bringen, dass einerseits die Anzahl der kritischen Situationen so gering wie möglich gehalten wird, und zum Anderen die Offensivmöglichkeiten des Gegners im Kampfverlauf reduziert werden. Das bedeutet in der Konsequenz, dass es Klitschko nie mehr auch nur andeutungsweise so einen Blödsinn wie letzten Samstag in Erwägung ziehen sollte, seinen Gegner kurzrundig KO zu schlagen. Das mag von der Klasse des Gegners abhängig sein, aber in der Tendenz sollte Klitschko auf KO’s ab Runde 5-7 hinarbeiten und in den vorherigen Runden dafür die Grundlagen legen (taktisch sollte er als Schachspieler das nachvollziehen können ...).

Jetzt werden wahrscheinlich wieder viele schreien, dass diese Kampfweise viel zu unspektakulär ist und er damit in den USA nie ankommen wird. Ich sehe das etwas anders: Ziel muss sein, den Kampf zu gewinnen und ich muss einfach schauen, wie ich das am besten hinbekomme. Wie es bei Klitschko definitiv nicht geht, hat er am Samstag eindrucksvoll bewiesen, als muss er dies auf anderem Wege versuchen. Letzten Endes ist nichts überzeugender als der Erfolg – gerade bei einem derart pragmatisch orientierten Volk wie den Amerikanern. Spektakulär untergehen ist definitiv nicht die Alternative.

Was die Einstufung Klitschkos in irgendwelchen Rankings ist, würde ich ihn derzeit gar nicht ranken, sondern ihn herausnehmen und „unter Beobachtung“ stellen. Ich denke, die nächsten Kämpfe werden zeigen, wo er seinen Platz finden wird, ob im oberen Viertel oder irgendwo im Niemandsland ...

Fazit: Let’ wait and see ...

Beste Grüße
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B

Bubi

Guest
@Madball: Du hast recht. Das Interview ist wirklich sehr interessant :)

„Im Training ist alles optimal gelaufen. Nur Wladimir selbst kann wissen, was im Kampf nicht gestimmt hat. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgegangen ist.“

Wenn Sdunek das wirklich gesagt hat, wovon ich wohl ausgehen muß, dann ist seine Aussage ein zwischenmenschlicher Offenbarungseid. Trainer und Boxer haben immerhin 6 Tage Zeit gehabt, um sich zu `unterhalten` und den Kampf zumindest ansatzweise zu analysieren. Mag sein, daß ich voreilig bin und von der Betreuung eines Boxers keine Ahnung habe. Jedoch erlaube ich mir die Feststellung, daß sich Fritz Sdunek entweder `unglücklich` ausgedrückt hat, oder aber das Verhältnis zu seinem Kämpfer derart gestört ist, daß eine erfolg versprechende Zusammenarbeit kaum gewährleistet ist.

Der Coach ist sicher, daß ein solches Schicksal seinem anderen Champion nicht droht.

„Dariusz hat eine Riesen Erfahrung und steckt schon mal ein paar harte Treffer weg. Natürlich könnte es auch bei Dariusz aus sein, wenn er mal von einem schweren Lucky Punch getroffen würde. Aber ich hoffe, daß das nicht passieren wird. Es war nun erst mal genug mit Überraschungen. Die Niederlage von Wladimir war mal wieder eine Sensation im Boxsport, aber ich hoffe, daß so etwas keinem unserer Boxer mehr passiert.“

Ehrlich gesagt traue ich mich nicht den obigen O-Ton ( wenn es denn einer ist? ) zu kommentieren. Ich käme nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit zu der Erkenntnis, daß UBP eine stümperhafte Vereinigung minderbemittelter Trantüten ist. Das würde für den Trainer, vor allem aber für den, diese Äußerungen zu Papier gebrachten habenden PR-Mann, gelten.

Beste Grüße

Bubi

p.s.:
Was die Einstufung Klitschkos in irgendwelchen Rankings ist, würde ich ihn derzeit gar nicht ranken, sondern ihn herausnehmen und „unter Beobachtung“ stellen. Ich denke, die nächsten Kämpfe werden zeigen, wo er seinen Platz finden wird, ob im oberen Viertel oder irgendwo im Niemandsland ...

@Filter herzlich willkommen.

Deinem Vorschlage kann ich leider nicht zustimmen. Würde selbiger nämlich realisiert werden, bekäme Wladi einen Status der noch nie einem Boxer gewährt wurde. Und das wollen wir doch nicht ;)
 
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