O-Scoring: Zhilei Zhang vs. Joe Joyce ll (inkl. Undercard und Nachbesprechung) | Bild+


Rocco

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Du tust ja so, als hätte er gegen Hrgovic sang und klanglos verloren. Das war ne sehr enge Kiste. Siege für beide oder Unentschieden wäre vertretbar gewesen.

Na ja, ich sehe die beeindruckenderen Momente in der Menge dann doch beim Kroaten.
Sang- und klanglos würde ich nicht sagen, nein.
 

Roberts

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Die Granitkinn-Zuweisung ist eigentlich ebenso fast immer Quatsch wie auch die Glaskinn-Zuweisung und nebenbei bemerkt auch kein Qualitätsmerkmal.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Die Granitkinn-Zuweisung ist eigentlich ebenso fast immer Quatsch wie auch die Glaskinn-Zuweisung und nebenbei bemerkt auch kein Qualitätsmerkmal.
Kann man das Kinn echt als kein Qualitätsmerkmal sehen?

Ich frage das nicht polemisch. Wenn ich mir die Frage so ehrlich ich kann, beantworten müsste, würde ich schon sagen, dass es Boxer gibt, die mehr vertragen und andere weniger und es hier oder dort mind. gefühlt sogar kampfentscheidend war.

Bei den Meisten ist bei einem Volltreffer genau aufn Punkt dann allerdings das Licht aus, da wär ich dann wohl wieder bei Dir.
 

Roberts

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Wenn ich mir die Frage so ehrlich ich kann, beantworten müsste, würde ich schon sagen, dass es Boxer gibt, die mehr vertragen und andere weniger und es hier oder dort mind. gefühlt sogar kampfentscheidend war.
Genau so sehe ich das auch und die Bandbreite ist da ziemlich groß. Meine Aussage zum Qualitätsmerkmal zielt darauf ab, dass es kein Vorteil ist, Schläge scheinbar unbeeindruckt mit der Birne stoppen zu können, wenn es eigentlich darauf ankommt, Treffer zu vermeiden und zudem immer zu befürchten steht, dass sich am Ende dann - möglicherweise erst in späteren Jahren - Folgen dieses scheinbar unbeeindruckten Nehmens von Schlägen zeigen.
 

timeout4u

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Ich würde das Kinn als sog. Qualitätsmerkmal nicht einzeln betrachten, sondern eher der gesamten Defensivqualität eines Boxers zuordnen. Es liegt ja nicht am Kinn, ob ein Boxer was verträgt, sondern an Dingen wie sein Boxverhalten, Kondition, Auge.
Boxer mit Kinn legen, einfach ausgedrückt, z.B. mehr Wert suf stabile Deckung, weniger schlagen, mehr kurze Meid/Roll/Schulterbewegungen, Physis. Sie geben sich weniger Blösse durch eigene Angriffe, sondern wollen die Schläge des Gegners und seine Lücken dadurch ausnutzen. Entsprechend haben sie dadurch ein völlig anderes Ringverhalten als zum Beispiel ein Boxer, der "aktiv" versucht den Kampf zu gestalten, zu punkten, anzugreifen, keine Runde zu verlieren uä. Kann man manchmal am Boxstil, der Boxstellung beobachten. Leute mit "Kinn" kämpfen oft aus einer geschützteren Stellung/Deckung, weil sie mit den o.g. Strategien arbeiten.
Auch das Training spielt folglicherweise eine Rolle. Ein McCall, Chuvalo ua. trainiert dann eben mehr Reaktion, Timing, Deckungs/Druckverhalten, während ein Ali/Lewis vielleicht den Fokus auf Treffer setzen, Schnelligkeit, Distanzverhalten und damit ein höheres Risiko haben getroffen zu werden.
Es macht eben einen kleinen Unterschied, wenn mich ein Schlag überrascht, weil ich darauf fixiert bin meinen Gegner auszupunkten oder ob ich mich auf die Scbläge einstelle, in Kauf nehme getroffen zu werden, ihnen aber so die Wucht nehme und vieles abfedern kann mit diesem Stil/dieser Taktik.
 
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afido

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Lewis sagte mal so ungefähr : es kommt nicht darauf an, wieviel einer schlägt, sondern wieviel man vertragen kann.
 

Powerfull Hitter

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Da hast du natürlich auch wieder recht, mir gefällt es nicht wenn einer stehend praktisch nur mehr nimmt und nimmt, mir gefallen ohnehin jene Boxkämpfe und Boxer besser, wo es auf hohem Niveau hart hin und her geht und am Ende der bessere gewinnt.
Dann ist einer deiner Lieblingskämpfe, sicherlich Tua vs. Ibeabutchi, das war ein Kampf, Junge! 😁
 

Powerfull Hitter

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Das kann man so sehen aber ist mir zu einfach.
Den Uppercut, den Vitali in der 6. Runde abbekam, hätte fast jeden runter geschickt.

Und Valuev wurde in seiner ganzen Karriere häufig gut getroffen, eben weil er kaum ne Defensive hatte. Und so ein Ding wie das in der 12. von Haye hat jeden Gegner von Haye, inklusive Chisora, direkt ausgeknipst. Dass Valuev da nicht runter ging und quasi nach wenigen Sekunden wieder voll da war zeigt er konnte gut was nehmen.
Und auch wenn McCline ein Hasenfuß war, er schlug Peter mehrfach auf den Boden, und seine Schläge machten Valuev nichts aus.

Einen kleinen "Chickendance" legte Chuvalo auch gegen Foreman hin, da zuckte er schwer als der mal voll traf, aber war direkt wieder voll da.
Valuev war einfach ein unglaublicher Goliath und er profitierte natürlich davon dass seine Gegner so viel leichter und kleiner waren. Es ist schwer hart am Kinn zu treffen wenn man viel kleiner ist und gegen so eine Masse ankämpfen muss. Ich glaube heutzutage wäre es für Valuev schwieriger, Die einzigen anderen guten Riesen zu dieser Zeit waren die Klitschkos und leider kam es nie zu einem Kampf zwischen denen, habe schon vergessen warum eigentlich nicht aber das spielt jetzt ja auch keine Rolle mehr. Er profitierte aber auch davon dass er ein Sauerländer Boxer war und damals hat man hier in Deutschland die Boxer noch als wahre Spitzenathleten vermarkten können auch wenn sie nur gegen handverlesene Gegner angetreten sind aber das ist heutzutage zum Glück nicht mehr möglich. Man hat hier eine ganz eigene Boxing-Bubble gehabt.
 

Drago

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Heinz Becker Land
Die Granitkinn-Zuweisung ist eigentlich ebenso fast immer Quatsch wie auch die Glaskinn-Zuweisung und nebenbei bemerkt auch kein Qualitätsmerkmal.
Kann man das Kinn echt als kein Qualitätsmerkmal sehen?

Ich frage das nicht polemisch. Wenn ich mir die Frage so ehrlich ich kann, beantworten müsste, würde ich schon sagen, dass es Boxer gibt, die mehr vertragen und andere weniger und es hier oder dort mind. gefühlt sogar kampfentscheidend war.

Bei den Meisten ist bei einem Volltreffer genau aufn Punkt dann allerdings das Licht aus, da wär ich dann wohl wieder bei Dir.
Ich würde das Kinn als sog. Qualitätsmerkmal nicht einzeln betrachten, sondern eher der gesamten Defensivqualität eines Boxers zuordnen. Es liegt ja nicht am Kinn, ob ein Boxer was verträgt, sondern an Dingen wie sein Boxverhalten, Kondition, Auge.
Boxer mit Kinn legen, einfach ausgedrückt, z.B. mehr Wert suf stabile Deckung, weniger schlagen, mehr kurze Meid/Roll/Schulterbewegungen, Physis. Sie geben sich weniger Blösse durch eigene Angriffe, sondern wollen die Schläge des Gegners und seine Lücken dadurch ausnutzen. Entsprechend haben sie dadurch ein völlig anderes Ringverhalten als zum Beispiel ein Boxer, der "aktiv" versucht den Kampf zu gestalten, zu punkten, anzugreifen, keine Runde zu verlieren uä. Kann man manchmal am Boxstil, der Boxstellung beobachten. Leute mit "Kinn" kämpfen oft aus einer geschützteren Stellung/Deckung, weil sie mit den o.g. Strategien arbeiten.
Auch das Training spielt folglicherweise eine Rolle. Ein McCall, Chuvalo ua. trainiert dann eben mehr Reaktion, Timing, Deckungs/Druckverhalten, während ein Ali/Lewis vielleicht den Fokus auf Treffer setzen, Schnelligkeit, Distanzverhalten und damit ein höheres Risiko haben getroffen zu werden.
Es macht eben einen kleinen Unterschied, wenn mich ein Schlag überrascht, weil ich darauf fixiert bin meinen Gegner auszupunkten oder ob ich mich auf die Scbläge einstelle, in Kauf nehme getroffen zu werden, ihnen aber so die Wucht nehme und vieles abfedern kann mit diesem Stil/dieser Taktik.
Lewis sagte mal so ungefähr : es kommt nicht darauf an, wieviel einer schlägt, sondern wieviel man vertragen kann.
Das sind in der Gesamtheit alles gute und richtige Punkte.

Aber ich geh mal etwas auf @timeout4u ein:
Das klingt alles korrekt erklärt, aber Du definierst "Kinn" mMn etwas falsch.

Ich mach mal ein Beispiel aus ner (leider) ziemlich toten Kampfsportart, nämlich K-1:

Da gab es einen Fighter, dem ich immer extrem die Daumen gedrückt hab, weil er technisch gesehen mMn unter allen Schwergewichtlern der Beste war, zumindest in der Ära 2005-2009, und zwar der Russe Ruslan Karaev (nicht zu verwechseln mit dem Boxer Ruslan Chagaev).

Karaev war einfach technisch brilliant. Der kombinierte Kicks und Punches so derb. Wenn Du Zeit hast schau Dir diesen Kampf mal an, war totaler Betrug, da demolierte er den Japaner Musashi und der bekam doch den Sieg zugesprochen:


Startet an richtiger Stelle, schau Dir mal diese Kombos an, also Schläge und Tritte kombiniert. Das konnte so keiner wie der.

Sein Problem war, dass er leider wirklich gar nix abhaben konnte. Wer den mal am Kinn nur touchierte, hatte ihn fast KO.

Das passierte, wenn Ray Sefo ihn traf:


Der war direkt minutenlang weg.

Klar legte Sefo auch Jerome Le Banner und andere mit seiner Rechten flach, aber es gab auch Leute, die seine Rechte nehmen konnten, darunter Mark Hunt und HongMan Choi. Die wurden beide auch voll von Sefo erwischt aber blieben stehen.

Hätte Kareav ein gutes oder zuminest besseres Kinn gehabt, dann wär seine K-1 Karriere noch besser gelaufen. Aber es war quasi sein Verhängnis.

Soll heissen: "Kinn" hat nix mit Defensive oder Takitk oder so was zu tun, sondern wie schnell/leicht jemand durch Kopftreffer (egal ob sie an Kinn, Schläfe oder Jochbein landen) glasige Augen kriegt und entweder umkippt oder schwer wackelt.

Das ist Kinn.

Und einer der größten Kickboxer aller Zeiten, Badr Hari, von dem selbst Iron Mike ein Fan ist (hat er in seinem Podcast gesagt), hatte ein ähnclihes Problem wie Karaev, aber seine Offensive war härter und effizienter, er knockte fast jeden aus.

HIer mal ein 1-1 Vergleich von gutem Kinn und schlechtem aus dem gleichen Kampf. Hari gegen Choi 2008:

Ein absoluter Volltreffer von Hari an Chois Kinn, und Choi steckt das easy weg (Hari hat 2008 und 2009 insgesamt 10 KOs erzielt, darunter 8 in der ersten Runde, nur zwei Kämpfer Peter Aerst und Erol Zimmerman überstanden die erste Runde, wurden aber dann ausgknockt. Choi war der Einzige, der von Bari alles nahm [Schläge und Tritte] und ging nie runter):


Und hier landet Choi einen ganz leichten Haken in Haris Gesicht und der geht direkt runter (vorher landet Hari seine Rechte nochmal voll an Chois Kinn und es passiert nichts):


Klick auf beide Clips nacheinander, die starten immer an den richtigen Stellen.

Heisst:
Hätten Karaev und Hari Chois Kinn gehabt oder Choi deren kämpferische Fähigkeiten wär das ein nahezu unschlagbarer Typ im K-1 gewesen.

Das ist also schon ein Unterschied und kann wie @Young Kaelin es richtig sagte entscheiden wie die Karriere verläuft. Karaev war so ein klasse Fighter aber hatte einfach ein Butterkinn. Und Choi hatte zwar ein abartig gutes Kinn aber technisch zu limitiert (obwohl er im Gegensatz zu Le Banner, Sefo, Bonjasky und anderen neben Aerts den Dauer-Dominator Schilt mal geschlagen hat, auch wenn man da über s Urteil streiten kann)


Das war jetzt ein langer Text, und sorry dass ich K-1 und nicht Boxen genommen hab, aber mir fielen da gerade diese Beispiele ein da im K-1 die Topleute öfter gegeneinaner antraten und man bessere Vergleichsmöglichkeiten hat.
 

Powerfull Hitter

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Das sind in der Gesamtheit alles gute und richtige Punkte.

Aber ich geh mal etwas auf @timeout4u ein:
Das klingt alles korrekt erklärt, aber Du definierst "Kinn" mMn etwas falsch.

Ich mach mal ein Beispiel aus ner (leider) ziemlich toten Kampfsportart, nämlich K-1:

Da gab es einen Fighter, dem ich immer extrem die Daumen gedrückt hab, weil er technisch gesehen mMn unter allen Schwergewichtlern der Beste war, zumindest in der Ära 2005-2009, und zwar der Russe Ruslan Karaev (nicht zu verwechseln mit dem Boxer Ruslan Chagaev).

Karaev war einfach technisch brilliant. Der kombinierte Kicks und Punches so derb. Wenn Du Zeit hast schau Dir diesen Kampf mal an, war totaler Betrug, da demolierte er den Japaner Musashi und der bekam doch den Sieg zugesprochen:


Startet an richtiger Stelle, schau Dir mal diese Kombos an, also Schläge und Tritte kombiniert. Das konnte so keiner wie der.

Sein Problem war, dass er leider wirklich gar nix abhaben konnte. Wer den mal am Kinn nur touchierte, hatte ihn fast KO.

Das passierte, wenn Ray Sefo ihn traf:


Der war direkt minutenlang weg.

Klar legte Sefo auch Jerome Le Banner und andere mit seiner Rechten flach, aber es gab auch Leute, die seine Rechte nehmen konnten, darunter Mark Hunt und HongMan Choi. Die wurden beide auch voll von Sefo erwischt aber blieben stehen.

Hätte Kareav ein gutes oder zuminest besseres Kinn gehabt, dann wär seine K-1 Karriere noch besser gelaufen. Aber es war quasi sein Verhängnis.

Soll heissen: "Kinn" hat nix mit Defensive oder Takitk oder so was zu tun, sondern wie schnell/leicht jemand durch Kopftreffer (egal ob sie an Kinn, Schläfe oder Jochbein landen) glasige Augen kriegt und entweder umkippt oder schwer wackelt.

Das ist Kinn.

Und einer der größten Kickboxer aller Zeiten, Badr Hari, von dem selbst Iron Mike ein Fan ist (hat er in seinem Podcast gesagt), hatte ein ähnclihes Problem wie Karaev, aber seine Offensive war härter und effizienter, er knockte fast jeden aus.

HIer mal ein 1-1 Vergleich von gutem Kinn und schlechtem aus dem gleichen Kampf. Hari gegen Choi 2008:

Ein absoluter Volltreffer von Hari an Chois Kinn, und Choi steckt das easy weg (Hari hat 2008 und 2009 insgesamt 10 KOs erzielt, darunter 8 in der ersten Runde, nur zwei Kämpfer Peter Aerst und Erol Zimmerman überstanden die erste Runde, wurden aber dann ausgknockt. Choi war der Einzige, der von Bari alles nahm [Schläge und Tritte] und ging nie runter):


Und hier landet Choi einen ganz leichten Haken in Haris Gesicht und der geht direkt runter (vorher landet Hari seine Rechte nochmal voll an Chois Kinn und es passiert nichts):


Klick auf beide Clips nacheinander, die starten immer an den richtigen Stellen.

Heisst:
Hätten Karaev und Hari Chois Kinn gehabt oder Choi deren kämpferische Fähigkeiten wär das ein nahezu unschlagbarer Typ im K-1 gewesen.

Das ist also schon ein Unterschied und kann wie @Young Kaelin es richtig sagte entscheiden wie die Karriere verläuft. Karaev war so ein klasse Fighter aber hatte einfach ein Butterkinn. Und Choi hatte zwar ein abartig gutes Kinn aber technisch zu limitiert (obwohl er im Gegensatz zu Le Banner, Sefo, Bonjasky und anderen neben Aerts den Dauer-Dominator Schilt mal geschlagen hat, auch wenn man da über s Urteil streiten kann)


Das war jetzt ein langer Text, und sorry dass ich K-1 und nicht Boxen genommen hab, aber mir fielen da gerade diese Beispiele ein da im K-1 die Topleute öfter gegeneinaner antraten und man bessere Vergleichsmöglichkeiten hat.
Du vermisst K-1 vermutlich sehr oder? Ich habe es auch gerne geguckt, ich realisiere gerade wie lange das schon her ist und kann es kaum glauben 😟
 

Easy

Moderator Boxen
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Das sind in der Gesamtheit alles gute und richtige Punkte.

Aber ich geh mal etwas auf @timeout4u ein:
Das klingt alles korrekt erklärt, aber Du definierst "Kinn" mMn etwas falsch.

Ich mach mal ein Beispiel aus ner (leider) ziemlich toten Kampfsportart, nämlich K-1:

Da gab es einen Fighter, dem ich immer extrem die Daumen gedrückt hab, weil er technisch gesehen mMn unter allen Schwergewichtlern der Beste war, zumindest in der Ära 2005-2009, und zwar der Russe Ruslan Karaev (nicht zu verwechseln mit dem Boxer Ruslan Chagaev).

Karaev war einfach technisch brilliant. Der kombinierte Kicks und Punches so derb. Wenn Du Zeit hast schau Dir diesen Kampf mal an, war totaler Betrug, da demolierte er den Japaner Musashi und der bekam doch den Sieg zugesprochen:


Startet an richtiger Stelle, schau Dir mal diese Kombos an, also Schläge und Tritte kombiniert. Das konnte so keiner wie der.

Sein Problem war, dass er leider wirklich gar nix abhaben konnte. Wer den mal am Kinn nur touchierte, hatte ihn fast KO.

Das passierte, wenn Ray Sefo ihn traf:


Der war direkt minutenlang weg.

Klar legte Sefo auch Jerome Le Banner und andere mit seiner Rechten flach, aber es gab auch Leute, die seine Rechte nehmen konnten, darunter Mark Hunt und HongMan Choi. Die wurden beide auch voll von Sefo erwischt aber blieben stehen.

Hätte Kareav ein gutes oder zuminest besseres Kinn gehabt, dann wär seine K-1 Karriere noch besser gelaufen. Aber es war quasi sein Verhängnis.

Soll heissen: "Kinn" hat nix mit Defensive oder Takitk oder so was zu tun, sondern wie schnell/leicht jemand durch Kopftreffer (egal ob sie an Kinn, Schläfe oder Jochbein landen) glasige Augen kriegt und entweder umkippt oder schwer wackelt.

Das ist Kinn.

Und einer der größten Kickboxer aller Zeiten, Badr Hari, von dem selbst Iron Mike ein Fan ist (hat er in seinem Podcast gesagt), hatte ein ähnclihes Problem wie Karaev, aber seine Offensive war härter und effizienter, er knockte fast jeden aus.

HIer mal ein 1-1 Vergleich von gutem Kinn und schlechtem aus dem gleichen Kampf. Hari gegen Choi 2008:

Ein absoluter Volltreffer von Hari an Chois Kinn, und Choi steckt das easy weg (Hari hat 2008 und 2009 insgesamt 10 KOs erzielt, darunter 8 in der ersten Runde, nur zwei Kämpfer Peter Aerst und Erol Zimmerman überstanden die erste Runde, wurden aber dann ausgknockt. Choi war der Einzige, der von Bari alles nahm [Schläge und Tritte] und ging nie runter):


Und hier landet Choi einen ganz leichten Haken in Haris Gesicht und der geht direkt runter (vorher landet Hari seine Rechte nochmal voll an Chois Kinn und es passiert nichts):


Klick auf beide Clips nacheinander, die starten immer an den richtigen Stellen.

Heisst:
Hätten Karaev und Hari Chois Kinn gehabt oder Choi deren kämpferische Fähigkeiten wär das ein nahezu unschlagbarer Typ im K-1 gewesen.

Das ist also schon ein Unterschied und kann wie @Young Kaelin es richtig sagte entscheiden wie die Karriere verläuft. Karaev war so ein klasse Fighter aber hatte einfach ein Butterkinn. Und Choi hatte zwar ein abartig gutes Kinn aber technisch zu limitiert (obwohl er im Gegensatz zu Le Banner, Sefo, Bonjasky und anderen neben Aerts den Dauer-Dominator Schilt mal geschlagen hat, auch wenn man da über s Urteil streiten kann)


Das war jetzt ein langer Text, und sorry dass ich K-1 und nicht Boxen genommen hab, aber mir fielen da gerade diese Beispiele ein da im K-1 die Topleute öfter gegeneinaner antraten und man bessere Vergleichsmöglichkeiten hat.
Habe auch all die Kämpfe gesehen und vermisse K1 auch sehr, für mich wirklich eine Mega Kombi im Kampfsport. Alles andere geht mir zu weit.

Du bringst hier aber eben auch zwei eklatante Unterschiede die nicht größer sein könnten. Choi hatte ein Monsterkinn und profitierte eben wie Valuev auch von seinem extremen Körper.

Man denke nur mal an diese Keilerei


Was da für Bomben kamen...Sorry für off Topic, aber das war ne geile Zeit. Und Musashi wurde einfach in so vielen Kämpfen hart bevorteilt.
 

timeout4u

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Das klingt alles korrekt erklärt, aber Du definierst "Kinn" mMn etwas falsch.
Kein Problem. Ich sehs halt rein aus der Praxis und Kos haben wenig mit der Kinnbeschaffenheit zu tun. Jedes Kinn ist ausknockbar, wenn der Punkt genau und entsprechend getroffen wird. Und es hat immer verschiedene Ursachen, warum der Eine mehr verträgt als der Andere und nie ausgeknockt wurde usw. Kann aber durchaus nachvollziehen, wenn man das anhand verschiedener Videos anders einschätzt. Am Ende kommt es trotzdem aufs selbe raus, nur die Begründung ist halt unterschiedlich. Gibt durchaus Boxer, die kriegst du nur schwer auf die Bretter, die stecken mehr weg als andere, sehe ich genauso, nur meine Erklärung dafür ist anders und was richtig oder falsch ist: weiß eh niemand wirklich bzw. auch nur eine Frage der Begründung/Darstellung/Sichtweise etc. :D ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

TheYank

Bankspieler
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Zhang dürfte einen multifight Deal mit Frank Warren haben. Die Frage ist wieviel der ihm bringen wird. Fury ist einfach unrealistisch. Joshua damit auch unwrschl. Welche Big Fights sollte er dann noch bekommen?
 
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