Das Problem bei der Statistik ist doch, dass ja nicht mitberechnet wird, wann ein Spieler spielt. Also wenn Durant in der Garbage Time runtergeht und die Thunder von den 30 Punkten Rückstand zehn aufhohlen, weil bei den Wizards nur noch Mike James, Blatche, Young, Mcgee und Ethan Thomas auf dem Feld sind, während sich der Rest ausruht, dann wird die Statistik falsch interpretiert!
Da ich aber nicht weiß, wieviel solche Fälle in die Statistik reinwirken, halt ich mich auch hier wieder raus.
Oder Halt doch eine Frage: Ist nicht diese Statistik bei dem Vergleich eines Rollenspielers (noch ist das Oden) und eines Franchiseplayers nicht eh etwas unangebracht?
Mag sein, wobei ich es nicht für die Regel halte, denn die Wizards zum Beispiel holen in der Garbage Time, wenn Jamison nicht spielt, nicht derart auf, sondern liegen genauso im Minus wie mit ihm. Tanken sie mehr, während die Thunder sich bemühen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, weil ich dafür zu wenige Spiele gesehen habe, um es mit Sicherheit beurteilen zu können.
Bleiben wir mal bei dem, was Teahupoo behauptet (und mit dem Text habe ich schon angefangen, bevor du nachgefragt hast, und hier finde ich es wieder mal typisch, dass du dich selbst nicht mit Argumenten traust - mehr als ein EASports-mäßiges Talentzusammenaddieren war da jedenfalls noch nicht von dir zu lesen -, sondern wieder den Ball billig zurückspielst, obwohl du doch selbst mit der These angefangen hast), also wären die Blazers mit Durant besser als mit Oden?
Fakt ist erst einmal dies: Das System in Portland funktioniert recht gut mit einer sehr kontrollierten Offense (beste Effizienz der gesamten NBA in dieser Saison) mit einem im Ligavergleich sehr langsamen Tempo. Da ihre Defense eher mittelmäßig ist, holen sie ihre weiteren Vorteile durch eine große Reboundüberlegenheit heraus (mehr als 5 Rebounds pro Spiel mehr als der Gegner).
Dazu tragen ihre Center sehr viel bei, und hier muss man beachten, dass Przybilla selbst auch foulanfällig ist und kein Spieler ist, dem man mit gutem Gewissen mehr als 25-30 Minuten pro Spiel geben könnte. Um die Rotation aufrecht zu erhalten und Aldridge (nicht gerade der beste Verteidiger) sein Spiel zu ermöglichen, braucht man also hier ganz gezielt Oden, und es ist die Frage, wie schlecht die Defense vielleicht wäre, wenn es nicht beide Bigs im Team gäbe.
Nehmen wir erst einmal einen direkten Tausch Oden-Durant: Den Blazers fehlt dann sofort ein Big Man für 20-25 Minuten, und man ist gezwungen, auf Small Ball zu gehen (Aldridge als Center einzusetzen) oder gar Frye, der völlig neben sich steht, aufzustellen. Ist dieses Team dafür gebaut? Ich bezweifle es.
Natürlich wären die Blazers nicht exakt das gleiche Team, sondern hätten sich Durant angepasst, vielleicht mit einem anderen Center wie Foster, um dort die Rotation beizubehalten. Defensiv und reboundmäßig wäre man also vermutlich auf dem Stand wie jetzt mit Oden, aber es bleibt dabei immer noch die Frage, ob Roy so effektiv spielen könnte wie er es im Verbund mit den derzeitigen Spielern schafft. Und zudem auch, ob Durant tatsächlich schon so weit wäre, um in der Defense eine Rolle zu spielen. Aber das soll Teahupoo mal selbst analysieren - ich bin gespannt.
Wie ich schon mal sagte: Ich gehe davon aus, dass die Blazers in der Saison 2008/09 mit Durant wegen seines Erfahrungsvorteils und der Gesundheit wohl etwas besser gefahren wären, habe aber Zweifel, dass dies extrem ausgefallen wäre. Und sobald Oden sich gesundheitlich stabilisiert, sich einige wenige zuverlässige Centermoves zulegt und in der Defense erfahrener ist, denke ich, dass sein Impact, der jetzt schon nicht gering ist, um einiges größer sein wird als der von Durant sein könnte. Es bestehen sehr gute Chancen, dass er in absehbarer Zeit aus Przybillas Schatten tritt und ein echter Vollzeitcenter wird.
Die Verweise auf eine guard-dominierte Liga haben doch meistens damit zu tun, dass es eben gar nicht viele gute Center gibt: Die paar wenigen sorgen aber allesamt dafür, dass ihre Teams in der Regular Season recht gut abschneiden, siehe Duncan, Yao und jetzt auch Dwight - einzig Shaq ist herausgefallen, aber er ist inzwischen mit Abstand der älteste in diesem Kreis und spielt als einziger in einem Team, das so gut wie gar nicht auf ihn zugeschnitten ist, und dennoch hätten die Suns die Playoffs fast noch erreicht. Und wenn es dann ans Eingemachte in den Playoffs selbst geht, haben letztlich doch meistens die Bigs die Basis für den Erfolg gelegt, selbst bei den Pistons (Sheed ist - wenn engagiert - vielleicht neben Garnett der beste Mannverteidiger unter den Bigs und hat mit seinem Offensivrepertoire auch zum Erfolg von Detroit beigetragen, und Ben Wallace war zum damaligen Zeitpunkt einer der besten Helpdefender) und den Celtics (wo mit Perkins immerhin ein körperlich sehr starker Brecher Garnett über Phasen den Rücken freihielt, so dass sich dieser auch in der Offense einbinden konnte).
Und welcher Spieler bietet sich hier für die nächsten 10-12 Jahre an? Oden.