Oleksandr Usyk - News, Fakten und Gerüchte


Tyson2fastFury

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Das sehe ich anders. Wilder ist nach Spurts genauso fertig wie Joshua. Seine Taktik trägt dem auch regelmäßig Rechnung. Seine Workrate ist eher niedrig, seinen Jab bringt er, nur wenn er eine echte Lücke sieht, mit Snap, ansonsten ist das sehr ökonomisch angelegt und das kommt nicht von ungefähr.
du musst doch auch zwischen den stilen unterscheiden können. ein kampf gegen jemanden wie fury, der deutlich schwerer, noch größer ist als er selbst und dann noch im infight seine masse einsetzt ist physisch und konditionell deutlich anstrengender und ermüdender als ein „technisches“ duell gegen jemanden wie usyk.

mit der workrate gebe ich dir recht, trotzdem hat wilder in keinem anderen fight (außer fury) konditionelle probleme offenbart. ganz im gegenteil: häufig konnte er in den späteren runden noch knockdowns erzielen oder die gegner ganz ausknocken.
 

timeout4u

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Joshua bringt sich durch seine Spurts selbst in Sauerstoffschuld.
Wilder hingegen wurde von Fury körperlich ziemlich bearbeitet und auseinander genommen. Dass darunter u.a. auch die Kondition leidet, ist nachvollziehbar.

Wundert mich immer etwas, dass AJ Kondition für schlechter eingeschätzt wird oder er selbst daran schuld sein soll? Auch bei AJ waren Gegner, Kampfverlauf etc. dafür genauso mitverantwortlich und er wurde im Grunde ähnlich bearbeitet und auseinander genommen. Ist ja alles immer ein dynamischer Kampf und selten "Sandsackboxen", wo sich die Kondition kontrollieren lässt.
 

Tyson2fastFury

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Wundert mich immer etwas, dass AJ Kondition für schlechter eingeschätzt wird oder er selbst daran schuld sein soll? Auch bei AJ waren Gegner, Kampfverlauf etc. dafür genauso mitverantwortlich und er wurde im Grunde ähnlich bearbeitet und auseinander genommen. Ist ja alles immer ein dynamischer Kampf und selten "Sandsackboxen", wo sich die Kondition kontrollieren lässt.
ich glaube bei AJ ist es eine mischung aus seinem körperbau und seiner psyche, warum er konditionell nicht so stark ist/ bzw. eingeschätzt wird wie die elite der gewichtsklasse.
 

timeout4u

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ein kampf gegen jemanden wie fury, der deutlich schwerer, noch größer ist als er selbst und dann noch im infight seine masse einsetzt ist physisch und konditionell deutlich anstrengender und ermüdender als ein „technisches“ duell gegen jemanden wie usyk.
Aber auch nur, wenn man sich auf die Körperlichkeit, den Schlagabtausch, harte Treffer usw. einlässt oder gezwungen wird sich darauf einzulassen. Ansonsten sind technische Duelle mindestens genauso anstrengend und ermüdend, weil z.B. Tempo, Technik, Koordination, Schnelligkeit etc. gefordert sind, was den gleichen Einfluß auf die Kondition hat.
 

timeout4u

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Von wem wurde denn AJ auseinander genommen? Selbst im Hinkampf gegen Usyk hatte dieser nur zum Ende hin die KO-Chance, hat ihn aber verschont.

Beim Boxen muss man nicht zwangsläufig mit Ko.Treffern auseinander genommen werden. Usyks Schläge z.B. tun genauso weh und über Technik, Tempo ua. kannst du als Boxer auch auseinander genommen werden und erlebst im Grunde fast die gleichen Folgen wie bei einem harten Treffer, was die Kondition angeht.
 

Brummsel

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Beim Boxen muss man nicht zwangsläufig mit Ko.Treffern auseinander genommen werden. Usyks Schläge z.B. tun genauso weh und über Technik, Tempo ua. kannst du als Boxer auch auseinander genommen werden und erlebst im Grunde fast die gleichen Folgen wie bei einem harten Treffer, was die Kondition angeht.
Gut, vielleicht definieren wir "auseinander nehmen" im Boxen auch anders. Für mich steht das für "völlig chancenlos" und als wandelnder Punchingball dienend. Also das, was Fury mit Wilder im 2. und 3. Kampf überwiegend gemacht hat.
 
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Roberts

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Gut, vielleicht definieren wir "auseinander nehmen" im Boxen auch anders. Für mich steht das für "völlig chancenlos" und als wandelnder Punchingball dienend. Also das, was Fury mit Wilder im 2. und 3. Kampf überwiegend gemacht hat.
…und das scheint mir der Kern aller Beurteilungsdifferenzen zu sein, nämlich, dass man etwas anders definiert. Im übrigen stelle ich fest, dass @timeout4u meine Auffassung so viel präziser und fachlich fundierter beschreibt, dass es dadurch vielleicht verständlicher wird.
 

Tyson2fastFury

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Aber auch nur, wenn man sich auf die Körperlichkeit, den Schlagabtausch, harte Treffer usw. einlässt oder gezwungen wird sich darauf einzulassen. Ansonsten sind technische Duelle mindestens genauso anstrengend und ermüdend, weil z.B. Tempo, Technik, Koordination, Schnelligkeit etc. gefordert sind, was den gleichen Einfluß auf die Kondition hat.
ja natürlich, wenn man sich darauf einlässt. aber wir haben hier ja über wilder gesprochen - und der hat sich darauf eingelassen :D.

trotzdem bleibe ich dabei: von den top-leuten fury, wilder, usyk, joshua und joyce hat AJ die schwächste kondition, was auch damit zu tun hat, dass er mental nicht der beste ist - und das kann einem unglaublich viel kraft in einem kampf rauben.
 

Roberts

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Die mentale Stärke von Wilder, die über der von Joshua liegen soll, kann auch nicht erkennen.
 

KRAFT&HERZ

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Mich verwundert als "alter Freund" der Sportökonomie, dass

Wilder gegen Fury
Usyk gegen AJ

beide gegen einen größeren Gegner boxen mussten, d. h. über die 90° Linie mit Elevationsbewegungen zum gegnerischen Kopf zu Werke gingen.

AJ konnte gegen Usyk demnach unterhalb dieser markanten Linie agieren und verbraucht die autonomen Reservern eigentlich später.
Die geringe Trefferquote lag wohl an dieser schier unmenschlichen Geschwindigkeit und den tierischen Reflexen von Usyk.

Wilder musste eben so "nach oben" boxen in den 3 Fights gegen Fury und hat seinen Style nicht richtig adaptieren können, weil er den Ring IQ wohl nicht hat und auch nicht das Repertoire sich kurzfristig umzustellen.
Heumacher mit voller Power die ehr die Gefahr in sich tragen, dass Wilder sich die Schulter auskugelt.
Only the lucky punch chance bei größerem Energieverbrauch durch die Elevationsbewegungen.

Unterm Strich ist für mich gerade die Auslage von Usyk für die Siege gegen AJ relevant.

Test für die Forumskollegen (nicht lustig und nicht böse gemeint):

Bitte einmal den Hintern mit der anderen Hand abwischen oder die Zähne mit der anderen Hand putzen.

Klar kann man von den Vollprofis verlangen, dass sie fit sind und Gegner studieren und adaptieren,
aber die natürliche Anlage zu ändern ist gerade bei den andersläufigen Bewegungen und den Reflexmustern dazu echt schwer!

Usyk blinkt im Auto schon immer mit der nicht bevorzugten Hand und hat sich als Linkshänder ein Leben lang immer anpassen müssen.

Seine WM Titel sind natürlich kein einfaches Glück sondern komplexe Skills,
aber die Auslage macht ihn für schier alle Gegner noch etwas schwerer im "Handling" wie ein orthodoxer Boxer.
 

Po Lee

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In seinen letzten beiden Kämpfen wurde alleine mit seinem Punch - bis auf ein kurze Unaufmerksamkeit bei Fury - nicht mehr gefährlich. Bei der nun kommenden Gegnerschaft dürfte das Leistungsniveau auch deutlich höher liegen und es wird Gegner geben, die seine Punchgefahr handhaben könnem.
In den letzten beiden Kämpfen gegen Fury gebe ich dir recht. Obwohl er Fury im 3. Kampf 2x unten hatte. Ob das nun durch eine Unaufmerksamkeit, Konditionsschwäche oder was auch immer zu stande kam, ist erstmal egal und eine völlig andere Geschichte.
Allerdings sprach ich von Gegnern im Allgemeinen und nicht von Kämpfen. Im ersten Kampf gegen Fury gings um Millisekunden, die entscheidend waren. Das bedeutet, auch für Fury wurds gefährlich. Ob Usyk sich dem 12 Runden entziehen kann? Möglich ist es, aber ich glaubs erst, wenn ichs gesehen hab. Bei Joshua hab ich da schon größere Zweifel. Da gehts wohl eher darum, wer als erstes richtig durchkommt.
 

timeout4u

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trotzdem bleibe ich dabei: von den top-leuten fury, wilder, usyk, joshua und joyce hat AJ die schwächste kondition, was auch damit zu tun hat, dass er mental nicht der beste ist - und das kann einem unglaublich viel kraft in einem kampf rauben.

…und das scheint mir der Kern aller Beurteilungsdifferenzen zu sein, nämlich, dass man etwas anders definiert.

Darum gibts für die Praxis und die Theorie einheitliche Definitionen für Analysen, Entscheidungen, Urteile & Co. Zum Beispiel besteht die Kondition aus Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer & Koordination, was obige Begründung nicht gerade plausibel machr. ;)

Klar kann man von den Vollprofis verlangen, dass sie fit sind und Gegner studieren und adaptieren,
aber die natürliche Anlage zu ändern ist gerade bei den andersläufigen Bewegungen und den Reflexmustern dazu echt schwer!

An sich zutreffend. Aber gerade im Boxen macht man täglich zig Übungen für solche andersläufigen Bewegungen und Reflexmuster. Von dem her ist das mit dem Mythos "Rechtsausleger sind schwerer zu boxen" überholt. Klar, als bequeme Ausrede wird das trotzdem immer gerne weiterhin genommen, aber eine große kampfentscheidende Rolle spielt die Auslage eines Gegners nicht wirklich bei Sieg oder Niederlage. Liegt ja z.B. nicht unbedingt an der Rechtsauslage, wenn du von Usyk mit der Schlaghand eine auf die Leber bekommst, sondern an Dingen wie Deckung, Defensivverhalten, falsche Schlagaktion, mangelnde Konzentration etc. Viel schwerer sind da eher verkappte Ausleger, also Rechtshänder, die in Rechtsauslage boxen oder Linkshänder, die in Linksauslage kämpfen oder beides, wenn man es gut kann.
 

Tyson2fastFury

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Darum gibts für die Praxis und die Theorie einheitliche Definitionen für Analysen, Entscheidungen, Urteile & Co. Zum Beispiel besteht die Kondition aus Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer & Koordination, was obige Begründung nicht gerade plausibel machr. ;)



An sich zutreffend. Aber gerade im Boxen macht man täglich zig Übungen für solche andersläufigen Bewegungen und Reflexmuster. Von dem her ist das mit dem Mythos "Rechtsausleger sind schwerer zu boxen" überholt. Klar, als bequeme Ausrede wird das trotzdem immer gerne weiterhin genommen, aber eine große kampfentscheidende Rolle spielt die Auslage eines Gegners nicht wirklich bei Sieg oder Niederlage. Liegt ja z.B. nicht unbedingt an der Rechtsauslage, wenn du von Usyk mit der Schlaghand eine auf die Leber bekommst, sondern an Dingen wie Deckung, Defensivverhalten, falsche Schlagaktion, mangelnde Konzentration etc. Viel schwerer sind da eher verkappte Ausleger, also Rechtshänder, die in Rechtsauslage boxen oder Linkshänder, die in Linksauslage kämpfen oder beides, wenn man es gut kann.
das ist nur das, was ich aus jahrelanger erfahrung als aktiver boxer und trainer aufgesaugt habe. vielleicht gibt es da auch keine formel für, aber ich kann da auch echte beispiele nennen ;).

bei AJ bin ich zu weit weg, es ist halt nur meine vermutung, dass seine psyche im kampf die kondition beeinträchtigt.
 

timeout4u

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Bei der Aussage würde ich durchaus zustimmen, aber nicht, dass er der konditionsschwächste unter den o,g. Boxern sein soll, wenn man z.B. AJ gegen Usyk 2 oder Fury gegen Wilder 3 anhand der Def. miteinander vergleicht, sofern solche Vergleiche überhaupt Sinn machen. ;) Ansonsten ist schon was dran, dass die Psyche sich auf die Kondition auswirkt. (y) Und als Boxer bzw. noch mehr als Trainer muss man das genauer betrachten bzw. einschätzen, sonst gibts vom Gegner eins am Deckel oder selbiges vom Lehrwart bei den Trainerlizenzprüfungen. :saint:
 
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Brummsel

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Woher kommen denn solche Phrasen wie "mit den Kräften haushalten" oder "nicht überpowern"?
Das kommt doch daher, dass Menschen generell - bei körperlicher Belastung - unterschiedlich schnell in "Sauerstoffschuld" geraten. Jeder, der in der Muckibude trainiert, kennt das, wenn man nach 10 Wdh. - ohne Pause - direkt noch 5 Wdh. dran hängt, dann "brennen" die Muskeln wie Sau und man hat kurzzeitig keine Power mehr.
Erst wenn man paar Sekunden pausiert, kommt die Kraft wieder.

Bei AJ wurde immer gesagt, dass er - nach Spurts - diese Pausen braucht und man hat es auch immer wieder gesehen (z.B. durch Mundschutz auf den Boden spucken, usw.).
Bei Fury hab ich sowas noch nicht gesehen, bei Usyk auch nicht, jedenfalls in dieser Deutlichkeit.

Ja, Wilder hatte im 2. und 3. Kampf gegen Fury am Ende auch keine Power/Kondition mehr. Aber ich bleibe dabei, AJ wurde noch nie von einem Gegner fast den gesamten Kampf über derartig unter Druck gesetzt und zermürbt und hat trotzdem ständig Konditionsprobleme.
Dazu kommt seine labile Psyche, die ihren Teil noch dazu beiträgt. Wenn jemand unter enormen Stress ist, geht das auch klar auf die Pumpe.
 
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