"Österreichische Olympia-Skandale
Die Disqualifikation in Sapporo brachte die Volksseele zum kochen.
1968 (Chamonix)
Im denkwürdigen Nebelslalom passierte Folgendes. Dem Arlberger, nach dem ersten Durchgang Dritter, lief im zweiten ein Streckenposten in die Spur. Schranz stoppte, durfte noch einmal starten, fuhr Bestzeit und freute sich über den vermeintlichen Olympiasieg. Doch die Rechnung war ohne die Jury gemacht, der Heimvorteil sollte voll greifen. Der Lauf wurde annulliert, Jean-Claude Killy, der damit das Triple (er gewann auch Abfahrt und Riesentorlauf) schaffte, zum Sieger erklärt, alle Proteste der Österreicher abgeschmettert.
1972 (Sapporo)
In Sapporo probierte es Karl Schranz ein letztes Mal. Doch diesmal stand ein greiser US-Amerikaner dem Begehren des 34-jährigen Tirolers im Weg. IOC-Präsident Avery Brundage, der noch von der die an sich bereits längst überholten Reinheit der olympischen Idee träumte, nahm die Kaffeewerbung auf einem Schranz-Leibchen während eines Fußballspiels zum Anlass, diesen wegen "Verstoßes gegen die Amateurbestimmungen" von den Spielen ausschließen zu lassen. Der in der olympischen Geschichte einmalige Donnerschlag lieferte damals der Weltpresse mehr Schlagzeilen als jedes andere Ereignis.
Fast ganz Österreich war empört. Schranz fuhr heim und wurde in Wien von rund 200.000 Menschen wie ein Nationalheld empfangen. "Mein Ausschluss hat dazu geführt, dass die Sportler heute Geld verdienen dürfen", sagte er später.
1994 (Lillehammer)
Es dauerte 22 Jahre, ehe wieder ein Österreicher im Zusammenhang mit Winterspielen nicht-sportlich in Erscheinung trat. Bob-Pilot Gerhard Rainer hatte das anabole Steroid Methandienon ("um schneller über meine Achillessehnenverletzung hinwegzukommen") genommen, die Dopingprobe, noch vor Beginn der Spiele in Innsbruck genommen, war positiv und der geständige Rainer wurde (noch vor seinem Einsatz) nach Hause geschickt. Damit war auch die aktive Karriere des damals 33-jährigen Tirolers beendet.
2002 (Salt Lake City)
Nach den Spielen waren in einem von den österreichischen Ski-Langläufern genutzten Privathaus leere Blutbeutel und Injektionsnadeln gefunden worden. Walter Mayer, Nordischer Direktor des ÖSV für Biathlon und Langlauf, rechtfertigte sich, dass damit diverse Therapien (wie UV-Behandlung des Blutes) durchgeführt wurden. "Da war nichts Verbotenes dabei", meinte er. Beim IOC war man anderer Meinung, die Athleten Marc Mayer und Achim Walcher, bei denen Mayer seine Therapie angewandt hatte, wurden disqualifiziert, Mayer senior vom IOC zunächst lebenslänglich und dann bis einschließlich 2010 von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. " (kurier)
Eigentlich gab es bis jetzt wenig Ösi-Skandale bei Winter-Olympia.
Beim wem waren eigentlich mehr Menschen am Heldenplatz in Wien bei Adolf Hitler oder Karl Schranz?
Die Disqualifikation in Sapporo brachte die Volksseele zum kochen.
1968 (Chamonix)
Im denkwürdigen Nebelslalom passierte Folgendes. Dem Arlberger, nach dem ersten Durchgang Dritter, lief im zweiten ein Streckenposten in die Spur. Schranz stoppte, durfte noch einmal starten, fuhr Bestzeit und freute sich über den vermeintlichen Olympiasieg. Doch die Rechnung war ohne die Jury gemacht, der Heimvorteil sollte voll greifen. Der Lauf wurde annulliert, Jean-Claude Killy, der damit das Triple (er gewann auch Abfahrt und Riesentorlauf) schaffte, zum Sieger erklärt, alle Proteste der Österreicher abgeschmettert.
1972 (Sapporo)
In Sapporo probierte es Karl Schranz ein letztes Mal. Doch diesmal stand ein greiser US-Amerikaner dem Begehren des 34-jährigen Tirolers im Weg. IOC-Präsident Avery Brundage, der noch von der die an sich bereits längst überholten Reinheit der olympischen Idee träumte, nahm die Kaffeewerbung auf einem Schranz-Leibchen während eines Fußballspiels zum Anlass, diesen wegen "Verstoßes gegen die Amateurbestimmungen" von den Spielen ausschließen zu lassen. Der in der olympischen Geschichte einmalige Donnerschlag lieferte damals der Weltpresse mehr Schlagzeilen als jedes andere Ereignis.
Fast ganz Österreich war empört. Schranz fuhr heim und wurde in Wien von rund 200.000 Menschen wie ein Nationalheld empfangen. "Mein Ausschluss hat dazu geführt, dass die Sportler heute Geld verdienen dürfen", sagte er später.
1994 (Lillehammer)
Es dauerte 22 Jahre, ehe wieder ein Österreicher im Zusammenhang mit Winterspielen nicht-sportlich in Erscheinung trat. Bob-Pilot Gerhard Rainer hatte das anabole Steroid Methandienon ("um schneller über meine Achillessehnenverletzung hinwegzukommen") genommen, die Dopingprobe, noch vor Beginn der Spiele in Innsbruck genommen, war positiv und der geständige Rainer wurde (noch vor seinem Einsatz) nach Hause geschickt. Damit war auch die aktive Karriere des damals 33-jährigen Tirolers beendet.
2002 (Salt Lake City)
Nach den Spielen waren in einem von den österreichischen Ski-Langläufern genutzten Privathaus leere Blutbeutel und Injektionsnadeln gefunden worden. Walter Mayer, Nordischer Direktor des ÖSV für Biathlon und Langlauf, rechtfertigte sich, dass damit diverse Therapien (wie UV-Behandlung des Blutes) durchgeführt wurden. "Da war nichts Verbotenes dabei", meinte er. Beim IOC war man anderer Meinung, die Athleten Marc Mayer und Achim Walcher, bei denen Mayer seine Therapie angewandt hatte, wurden disqualifiziert, Mayer senior vom IOC zunächst lebenslänglich und dann bis einschließlich 2010 von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. " (kurier)
Eigentlich gab es bis jetzt wenig Ösi-Skandale bei Winter-Olympia.
Beim wem waren eigentlich mehr Menschen am Heldenplatz in Wien bei Adolf Hitler oder Karl Schranz?