Online-Scoring Anthony Joshua vs. Oleksandr Usyk, Lawrence Okolie vs. Dilan Prasovic u. Undercard


Schlonski

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Hallo, bin auch mal wieder hier. Usyk hat mich hergebracht. Lockerer Typ der sich vor allem nicht allzu ernst nimmt. Find ich gut. Boxerisch oberste Kategorie im Schwergewicht. Echt ein Genuß den anzuschauen. Von 300 Amateurkämpfen gerademal 15 verloren. Boxerisch einfach saugut ausgebildet und mental offenbar ein Monster. Wer hat bitte gegen Joshua, der ja auch ein gutes Kaliber ist, so krass seine Linie durchziehen können und das als deutlich kleinerer Mann mit 10kg Nachteil? Er hat nie die Ringmitte verloren und die Rechtsauslage bis zum Erbrechen für AJ ausgespielt. Das war schon sehr stark. Ich kann mich zumindest in den letzten 20 Jahren nicht erinnern, dass da ein doch recht dominanter WM wie Joshua dennoch ist, so gnadenlos von einem deutlich kleineren Mann ausgeboxt wurde. Wäre vergleichbar mit Byrd-W.Klitschko gewesen und Byrd boxt ihn aus.

Usyk ist außer gegen Fury wohl der Favorit gegen jedermann derzeit. Leute wie Joyce sollten Usyk besser vermeiden. Das könnte peinlich werden. Gegen Fury dürfte es für Usyk allerdings nicht reichen. Bei zwei technisch sauguten Leuten gewinnen 115kg und 216cm Reichweite gegen 100 kg und 198 Reichweite. Und Footwork hat Fury auch ein extrem gutes. Da kommt Usyk nicht ran wie gegen Joshua.

Interessant wäre ein Kampf Usyk gegen Wilder, der hoffentlich irgendwann kommt. Für mich stylewise ein absoluter FOTY-Kandidat.

Wenn es jetzt Joshua-Usyk 2 gibt dann ist Hearns ein abgebrühtes A-Pünktchen ggü. Joshua. Eine dritte Niederlage innerhalb von zweieinhalb Jahren würde ihm mental wohl den KO für die weitere Karriere geben. Joshua sollte sich jetzt mal grundlegend was überlegen. Ein paar Aufbaukämpfe und mal nachdenken, ob man den technisch komplett versierten Boxer raushängen lassen will der man in Teilen einfach nicht ist.

Er ist im Endeffekt gerade noch tiefer als es ein W.Klitschko nach Brewster 1 oder Lennox nach Rahman 1 war. Er wurde gerade 12 Runden hergeboxt. Das ist eigentlich übler als nach Punkten vorne liegend ausgeknockt zu werden.
 

Franz

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Hallo, bin auch mal wieder hier. Usyk hat mich hergebracht. Lockerer Typ der sich vor allem nicht allzu ernst nimmt. Find ich gut. Boxerisch oberste Kategorie im Schwergewicht. Echt ein Genuß den anzuschauen. Von 300 Amateurkämpfen gerademal 15 verloren. Boxerisch einfach saugut ausgebildet und mental offenbar ein Monster. Wer hat bitte gegen Joshua, der ja auch ein gutes Kaliber ist, so krass seine Linie durchziehen können und das als deutlich kleinerer Mann mit 10kg Nachteil? Er hat nie die Ringmitte verloren und die Rechtsauslage bis zum Erbrechen für AJ ausgespielt. Das war schon sehr stark. Ich kann mich zumindest in den letzten 20 Jahren nicht erinnern, dass da ein doch recht dominanter WM wie Joshua dennoch ist, so gnadenlos von einem deutlich kleineren Mann ausgeboxt wurde. Wäre vergleichbar mit Byrd-W.Klitschko gewesen und Byrd boxt ihn aus.

Usyk ist außer gegen Fury wohl der Favorit gegen jedermann derzeit. Leute wie Joyce sollten Usyk besser vermeiden. Das könnte peinlich werden. Gegen Fury dürfte es für Usyk allerdings nicht reichen. Bei zwei technisch sauguten Leuten gewinnen 115kg und 216cm Reichweite gegen 100 kg und 198 Reichweite. Und Footwork hat Fury auch ein extrem gutes. Da kommt Usyk nicht ran wie gegen Joshua.

Interessant wäre ein Kampf Usyk gegen Wilder, der hoffentlich irgendwann kommt. Für mich stylewise ein absoluter FOTY-Kandidat.

Wenn es jetzt Joshua-Usyk 2 gibt dann ist Hearns ein abgebrühtes A-Pünktchen ggü. Joshua. Eine dritte Niederlage innerhalb von zweieinhalb Jahren würde ihm mental wohl den KO für die weitere Karriere geben. Joshua sollte sich jetzt mal grundlegend was überlegen. Ein paar Aufbaukämpfe und mal nachdenken, ob man den technisch komplett versierten Boxer raushängen lassen will der man in Teilen einfach nicht ist.

Er ist im Endeffekt gerade noch tiefer als es ein W.Klitschko nach Brewster 1 oder Lennox nach Rahman 1 war. Er wurde gerade 12 Runden hergeboxt. Das ist eigentlich übler als nach Punkten vorne liegend ausgeknockt zu werden.

Usyk ist außer gegen Fury wohl der Favorit gegen jedermann derzeit. Leute wie Joyce sollten Usyk besser vermeiden. Das könnte peinlich werden. Gegen Fury dürfte es für Usyk allerdings nicht reichen. Bei zwei technisch sauguten Leuten gewinnen 115kg und 216cm Reichweite gegen 100 kg und 198 Reichweite. Und Footwork hat Fury auch ein extrem gutes. Da kommt Usyk nicht ran wie gegen Joshua.

Du sprichst mir bei Fury aus der Seele, Joyce würde Usyk jedoch jederzeit schlagen, gegen Fury würden sich die Vorzüge Usyks zum Teil aufheben.
 

Roberts

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Usyk ist außer gegen Fury wohl der Favorit gegen jedermann derzeit. Leute wie Joyce sollten Usyk besser vermeiden. Das könnte peinlich werden. Gegen Fury dürfte es für Usyk allerdings nicht reichen. Bei zwei technisch sauguten Leuten gewinnen 115kg und 216cm Reichweite gegen 100 kg und 198 Reichweite. Und Footwork hat Fury auch ein extrem gutes. Da kommt Usyk nicht ran wie gegen Joshua.
Usyk ist jetzt nicht plötzlich der unbesiegbare Überboxer, aber das war Fury auch nie, auch wenn seinen Fans hier derzeit kein Blödsinn zu albern ist, um ihn dahingehend zu stilisieren. Bei Fury sehe ich einen unorthodoxen, für die Größe erstaunlich beweglichen Boxer, der taktisch zum Besten gehört, was das Schwergewichtsboxen seit Lewis gesehen hat. Zudem hat er eine Ruhe und Übersicht, die bemerkenswert ist. Das ist ein Pfund. Die Größe macht es zusätzlich schwierig für die Gegner, körperlich bestehen zu können.
Aber Fury hat auch Schwächen, die kaum zum Tragen kommen, weil es den Gegnern oft an der Fähigkeit mangelt, diese auszunutzen. War bei W. Klitschko und seiner Selbstperversion auch so, wobei dort noch willfährige Ringrichter mitgespielt haben. Fury ist z. B. technisch keineswegs eine Augenweide, die Bandbreite seiner beherrschten Schlagvarianten ist eher durchschnittlich. Zuweilen verliert er sich auch im Ring in seinen Mätzchen, die Gegner beeindrucken sollen, was aber irgendwann schief gehen kann. Sein Punch ist gut, aber keineswegs beeindruckend. Zudem ist er - vielleicht seine größte Schwäche - ein Mann der wenigen Einzelaktionen in einer Runde - die Workrate ist an guten Tag durchschnittlich, meist nicht einmal das.
Hier sehe ich die große Chance von Usyk. Usyk ist beweglich und sehr schnell, er geht gerne aus der Linie und bearbeitet den Gegner mit Schlägen aus allen Winkeln, er kontert schön den Gegner ab, wenn der - was bei Fury öfter vorkommt - Luft schiebt. Auch schlägt er in Aktionen rein, weil er Gegner - ebenso wie Fury - gut lesen kann. Kurzum: Usyk könnte für Fury eine sehr unangenehme Erfahrung werden, weil er die Beinarbeit hat, um am schnellen Fury zu kleben, wie ein Terrier. Zudem werden Usyks Output-Möglichkeiten Fury vor große Probleme stellen. Richtig ist, dass Usyk treffbar ist. Wenn Fury mit einem kleineren Gegner nicht klar kommt (siehe Cunningham), dann wird er gemäß der alten Steward-Schule (was manche vergessen) den Kampf körperlich und schmutzig machen. Das könnte Usyk vor große Probleme stellen.
Insgesamt sehe ich den Kampf 50:50.
 

Franz

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Usyk ist jetzt nicht plötzlich der unbesiegbare Überboxer, aber das war Fury auch nie, auch wenn seinen Fans hier derzeit kein Blödsinn zu albern ist, um ihn dahingehend zu stilisieren. Bei Fury sehe ich einen unorthodoxen, für die Größe erstaunlich beweglichen Boxer, der taktisch zum Besten gehört, was das Schwergewichtsboxen seit Lewis gesehen hat. Zudem hat er eine Ruhe und Übersicht, die bemerkenswert ist. Das ist ein Pfund. Die Größe macht es zusätzlich schwierig für die Gegner, körperlich bestehen zu können.
Aber Fury hat auch Schwächen, die kaum zum Tragen kommen, weil es den Gegnern oft an der Fähigkeit mangelt, diese auszunutzen. War bei W. Klitschko und seiner Selbstperversion auch so, wobei dort noch willfährige Ringrichter mitgespielt haben. Fury ist z. B. technisch keineswegs eine Augenweide, die Bandbreite seiner beherrschten Schlagvarianten ist eher durchschnittlich. Zuweilen verliert er sich auch im Ring in seinen Mätzchen, die Gegner beeindrucken sollen, was aber irgendwann schief gehen kann. Sein Punch ist gut, aber keineswegs beeindruckend. Zudem ist er - vielleicht seine größte Schwäche - ein Mann der wenigen Einzelaktionen in einer Runde - die Workrate ist an guten Tag durchschnittlich, meist nicht einmal das.
Hier sehe ich die große Chance von Usyk. Usyk ist beweglich und sehr schnell, er geht gerne aus der Linie und bearbeitet den Gegner mit Schlägen aus allen Winkeln, er kontert schön den Gegner ab, wenn der - was bei Fury öfter vorkommt - Luft schiebt. Auch schlägt er in Aktionen rein, weil er Gegner - ebenso wie Fury - gut lesen kann. Kurzum: Usyk könnte für Fury eine sehr unangenehme Erfahrung werden, weil er die Beinarbeit hat, um am schnellen Fury zu kleben, wie ein Terrier. Zudem werden Usyks Output-Möglichkeiten Fury vor große Probleme stellen. Richtig ist, dass Usyk treffbar ist. Wenn Fury mit einem kleineren Gegner nicht klar kommt (siehe Cunningham), dann wird er gemäß der alten Steward-Schule (was manche vergessen) den Kampf körperlich und schmutzig machen. Das könnte Usyk vor große Probleme stellen.
Insgesamt sehe ich den Kampf 50:50.

Du sagts es, das ist der Dietrich um Fury zu entsperren, seine Aktion abwarten, aus der Linie gehen, aus den Winkeln schlagen und wieder abhauen. Wenn Usyk Fury frontal angreift ist das suboptimal, auf Drückereien sollte er sich mit Fury nicht einlassen, da hängt ihm schnell die Zunge aus.
 

Lärche

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mein Eindruck ist, dass es einen Kampf Fury vs. Usyk in nächster Zeit nicht geben wird.
Fury wird sehr wohl wissen, dass ihn Usyk sehr gefährlich werden kann und er wird das Problem irgendwie aussitzen. Fury hat allerdings den Altersvorteil. Wenn Usyk auf die 40 Jahre zugeht und vielleicht schon eine krachende Niederlage kassiert hat und ein Fury mal wieder seinen Höhenflug hat, könnte ich mir das Duell eher vorstellen...
 

Franz

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mein Eindruck ist, dass es einen Kampf Fury vs. Usyk in nächster Zeit nicht geben wird.
Fury wird sehr wohl wissen, dass ihn Usyk sehr gefährlich werden kann und er wird das Problem irgendwie aussitzen. Fury hat allerdings den Altersvorteil. Wenn Usyk auf die 40 Jahre zugeht und vielleicht schon eine krachende Niederlage kassiert hat und ein Fury mal wieder seinen Höhenflug hat, könnte ich mir das Duell eher vorstellen...

Ich wäre nicht verwundert wenn es zu dem Kampf nie käme, beide sind füreinander Gift, bei unsicherem Ausgang des Kampfes, beide sind nicht mehr jung eher kluge Typen, und nicht von irgendwelchen geldgierigen Haien fremdgesteuert. Was liegt näher als noch drei vier Kämpfe zu machen und dann, noch nicht weich geklopft zurückzutreten.
 

GrimReaper

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Die wohl beiden besten Techniker die es z.Zt im HW gibt. Glaube trotzdem nicht, dass der Kampf großes Interesse generieren würde.
Ich würde dafür auch nicht aufstehen...
 

Ignorant0815

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Ich habe mir den Kampf noch einmal angeschaut und muss nochmal ein paar Dinge dazu sagen, da ich finde, dass es hier viel zu einseitig geschildert wird und Joshua teilweise zu Unrecht niedergemacht wird.

Runde 3 bspw:
Gegen Ende der Runde klingelt ihn Usyk mit einer perfekten Finte mit dem Jab und darauffolgendem linken Haken an und setzt kurz nach. Als er dann weiter nachsetzen will fängt er sich eine Recht von AJ, die nicht einmal perfekt trifft aber Usyk wackelt selber kurz und zieht sich bis zum Rundenende zurück.

Runde 5: AJ adaptiert gut und es scheint so, als wenn es sich drehen könnte, Usyk zieht sich jedoch konsequent nach Body shots kurz zurück um ein Nachsetzen von AJ zu verhindern und wieder in der Halb Distanz zu bleiben.

Runde 6: AJ landet mehrere Konter auf Usyks Jab mit der rechten Geraden, aber setzt nicht nach und verharrt zu ängstlich in der Halbdistanz. Dann landet er noch einen rechten Haken und Usyk geht deutlich auf Abstand, AJ setzt wieder nicht konsequent nach. Aus meiner Sicht der entscheidende Wendepunkt des Wendepunktes im Kampf. Usyk realisiert nun, dass AJ Angst vor Kontern hat und nicht entscheidend nachsetzen wird.

In den Runden 7-9 ist auf einmal bei AJ irgendwie die Luft raus und er wirft einen Großteil an Alibi Punches, von denen er selbst das Gefühl haben musste, dass diese nichts nutzen, da kaum Schlagkraft dahinter steckt.

Zu den Runden 10-12 muss man natürlich nicht viel sagen, die Luft bei AJ ist raus und Usyk ist immer noch komplett im Saft. Die Stamina von Usyk in diesem Kampf war unglaublich, in Runde 12 wirkt er immer noch topfit und ich hatte das Gefühl, dass er auch noch weitere 12 Runden in dem Tempo hätte boxen können.

Insgesamt ist die Leistung von AJ in der ersten Hälfte des Kampfes gut gewesen, auch seine Meidbewegungen. Allerdings hat er anscheinend keine vernünftigen Vorbereitungen für die Linke von Usyk getroffen, insbesondere wenn vorher die Finte mit dem Jab kommt. Diesen Punch hat er den ganzen Kampf über nur unzureichend sehen können. Der Konter auf Usyks einzelne Jabs mit seiner Rechten ist jedoch einige Male aufgegangen, das haben Sie vorher ganz ordentlich einstudiert.

Als Fazit bleibt für mich ganz eindeutig, dass sein Trainerteam komplett versagt hat. Wie kann man so dämlich sein und AJs Größen,- und Punching Vorteile komplett außen vorlassen und ihn gegen einen brillianten Techniker 12 Runden lang in der Halbdistanz stehen lassen? Dass AJ Usyk nicht easy nach Punkten über 12 Runden bezwingen wird war wohl jedem mit Boxverstand im Vorfeld klar, warum also diese Taktik? Warum keine überfallartigen Angriffe wie in Runde 4 gegen Klitschko damals? Warum kein Versuch des Nachsetzens? Warum kamen keine eindeutigen Anweisungen aus seiner Ecke? Dachte man wirklich, dass er das Punkturteil nach 12 Runden bekommt?
 
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GrimReaper

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Ich habe mir den Kampf noch einmal angeschaut und muss nochmal ein paar Dinge dazu sagen, da ich finde, dass es hier viel zu einseitig geschildert wird und Joshua teilweise zu Unrecht niedergemacht wird.

Runde 3 bspw:
Gegen Ende der Runde klingelt ihn Usyk mit einer perfekten Finte mit dem Jab und darauffolgendem linken Haken an und setzt kurz nach. Als er dann weiter nachsetzen will fängt er sich eine Recht von AJ, die nicht einmal perfekt trifft aber Usyk wackelt selber kurz und zieht sich bis zum Rundenende zurück.

Runde 5: AJ adaptiert gut und es scheint so, als wenn es sich drehen könnte, Usyk zieht sich jedoch konsequent nach Body shots kurz zurück um ein Nachsetzen von AJ zu verhindern und wieder in der Halb Distanz zu bleiben.

Runde 6: AJ landet mehrere Konter auf Usyks Jab mit der rechten Geraden, aber setzt nicht nach und verharrt zu ängstlich in der Halbdistanz. Dann landet er noch einen rechten Haken und Usyk geht deutlich auf Abstand, AJ setzt wieder nicht konsequent nach. Aus meiner Sicht der entscheidende Wendepunkt des Wendepunktes im Kampf. Usyk realisiert nun, dass AJ Angst vor Kontern hat und nicht entscheidend nachsetzen wird.

In den Runden 7-9 ist auf einmal bei AJ irgendwie die Luft raus und er wirft einen Großteil an Alibi Punches, von denen er selbst das Gefühl haben musste, dass diese nichts nutzen, da kaum Schlagkraft dahinter steckt.

Zu den Runden 10-12 muss man natürlich nicht viel sagen, die Luft bei AJ ist raus und Usyk ist immer noch komplett im Saft. Die Stamina von Usyk in diesem Kampf war unglaublich, in Runde 12 wirkt er immer noch topfit und ich hatte das Gefühl, dass er auch noch weitere 12 Runden in dem Tempo hätte boxen können.

Insgesamt ist die Leistung von AJ in der ersten Hälfte des Kampfes gut gewesen, auch seine Meidbewegungen. Allerdings hat er anscheinend keine vernünftigen Vorbereitungen für die Linke von Usyk getroffen, insbesondere wenn vorher die Finte mit dem Jab kommt. Diesen Punch hat er den ganzen Kampf über nur unzureichend sehen können. Der Konter auf Usyks einzelne Jabs mit seiner Rechten ist jedoch einige Male aufgegangen, das haben Sie vorher ganz ordentlich einstudiert.

Als Fazit bleibt für mich ganz eindeutig, dass sein Trainerteam komplett versagt hat. Wie kann man so dämlich sein und AJs Größen,- und Punching Vorteile komplett außen vorlassen und ihn gegen einen brillianten Techniker 12 Runden lang in der Halbdistanz stehen lassen? Dass AJ Usyk nicht easy nach Punkten über 12 Runden bezwingen wird war wohl jedem mit Boxverstand im Vorfeld klar, warum also diese Taktik? Warum keine überfallartigen Angriffe wie in Runde 4 gegen Klitschko damals? Warum kein Versuch des Nachsetzens? Warum kamen keine eindeutigen Anweisungen aus seiner Ecke? Dachte man wirklich, dass er das Punkturteil nach 12 Runden bekommt?

Sehr gute Analyse.
Verwechselst nur Stamina und Endurance. Stamina kam in dem Kampf kaum zum tragen. Die ist bei AJ auch grottig. Die Endurance ist bei AJ okay, bei Usyk grandios.
 

GrimReaper

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Sollte Fury gewinnen wird die Welt aber danach rufen. Wenn Wilder gewinnt wird der sich auch an Usyk messen müssen, das ist doch klar.

Da kommt in 6 Monaten erstmal Usyk vs AJ und Fury/Wilder vs Whyte (wahrscheinlich). Bei einem Kampf gibt es bestimmt eine Verschiebung und 2022 ist wieder gegessen...
 

afido

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Für mich ist Fury gegen Usyk Favorit.Qervergleiche sind nicht immer aussagekräftig, weil unterschiedliche Stile unterschiedliche Kämpfe bewirken können.Aber schaut man sich beide Fury vs Chisora Kämpfe an,sieht man wie Chancenlos Chisora war.Er war im letzen Fury Kampft im besten Alter(30-31) und hat frustiert aufgegeben. Wie Usyk gegen Chisora aussah,haben wir bereits gesehen.Usyk hat zwar größeren Output an Schlägen.Ich denke Fury wird ihn kaum ran lassen,so wie er Chisora vom Leibe gehalten hat.
 

Ignorant0815

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Einen Nachtrag noch zu AJ: Ich habe wirklich noch nie einen HW Weltmeister im Boxen gesehen, der so eine merkwürdige und unangebrachte Körpersprache hat wie AJ. Wie er nach dem Rundenende bpsw. immer lässig und "cool" in die Rundenecke geht wirkt irgendwie verstörend und unprofessionell, genau wie seine Art und Weise des Grinsens und Lachens, wenn er selbst hurt ist oder kurz vor dem KO steht. Das erinnert mich immer ein bisschen an Schlägereien in der Schule, wenn die Beteiligten Schüler danach trotz höllischer Schmerzen einen auf Cool machen und sich nichts anmerken lassen wollen.

Auch dass er nach dem Gewinn des Titels quasi die gleiche Stimmung nach außen transportiert wie nach dem Verlust des Titels ist ebenfalls merkwürdig und wirkt auf mich komplett aufgesetzt und gespielt. Wenn ich 12 Stunden am Tag trainiere und mein ganzes Leben dem Sport widme dann kann ich doch nicht direkt nach dieser verheerenden Niederlage schon wieder ein Lächeln auf dem Gesicht haben. Kann mich nicht daran erinnern, dieses Verhalten schon einmal bei einem anderen Boxweltmeister in der Form gesehen zu haben.
 

Harman

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Sein einmarsch zum Ring war das selbe. Vollkommen relaxt, am grinsen, am abklatschen mit den Fans.. So geht man vielleicht nach einem Sieg aus der Halle, aber so komme ich doch nicht zum Kampf.

Vergleich das mal mit Usyk, der hatte zwar nen Helm oder was auch immer das war angehabt, aber als das Gesicht frei war sah man wie konzentriert und fokusiert er war.

K.a was in AJ vor ging.. Hat er Usyk unterschätzt? Ich kann es mir nicht vorstellen
 

Easy

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Ich denke schon, dass er Usyk ein Stück weit unterschätzt hat. Der erste harte Treffer, glaube 3. Runde, hat ihn dann erstmal aufgeweckt und gezeigt, das Usyk ihn sehr wohl verletzen kann.
 

LeZ

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Es sieht eher so aus als wäre AJ mental ein bisschen neben der Spur, im Sinne von geplagt von Ängsten und immer dabei die zu überspielen.
 

Savi

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Usyk ist außer gegen Fury wohl der Favorit gegen jedermann derzeit. Leute wie Joyce sollten Usyk besser vermeiden. Das könnte peinlich werden. Gegen Fury dürfte es für Usyk allerdings nicht reichen. Bei zwei technisch sauguten Leuten gewinnen 115kg und 216cm Reichweite gegen 100 kg und 198 Reichweite. Und Footwork hat Fury auch ein extrem gutes. Da kommt Usyk nicht ran wie gegen Joshua.

Du sprichst mir bei Fury aus der Seele, Joyce würde Usyk jedoch jederzeit schlagen, gegen Fury würden sich die Vorzüge Usyks zum Teil aufheben.
Das befürchte ich fast auch. War mir aber auch nicht sicher, in wieweit Usyk mit dem physischen Vorteil von AJ klar kommt.
Deswegen gibt es ja normalerweise auch gewichtsklassen. Usyk und Fury spielen nicht in der selben. Aber auch da bleibt abzuwarten, wie Usyk drauf reagiert, wenn Fury den Kampf körperlich mit drücken, klammern und schieben machen möchte (denn genau das würde er wie bei Cunningham tun). Wäre dann gruselig und tapsig anzusehen.
Usyk ist nicht der grösste Boxer aller Zeiten. Er hat nicht diese für zuschuer "elekrisierende" Schlagkraft (TF ja auch nicht), aber seine Skills wie:
Hohe Workrate, technisch versiert und durch Schlagkombinationen auch bei jedem Schaden anrichten können, machen ihn aktuell einfach zu nem TOP Mann
 

Savi

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Es sieht eher so aus als wäre AJ mental ein bisschen neben der Spur, im Sinne von geplagt von Ängsten und immer dabei die zu überspielen.
Wenn ein technisch versierter Mann wie Usyk saubere, punktgenaue Schläge anbringen kann, wird letztlich vermutlich jeder Gegner merken, dass das durchaus wehtut und einen gewissen Respekt bekommen. Die Wunschvorstellung, dass ein größerer daher kommt und einfach durch Usyks Schläge durchmaschiert ist mMn der Tatsache geschuldet, dass er in den HW Duellen der kleinere Mann ist mit keiner exorbitanten Schlagkraft.
Seine Erfolge sind boxerisch extrem hoch einzuschätzen. AJ war, ist und wird nie technisch mithalten können. Mit Mut der Bereitschaft durchs Feuer zu gehen, hätte er aber natürlich eine Chance. Favorit im Vorfeld wird er aber nicht mehr sein.
 
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