Ich bin ziemlich überrascht. Erstens darüber dass Mundine im Rückwärtsgang geboxt hat und zweitens natürlich über den KO.
Biss zur achten Runde fand ich den Kampf ziemlich langweilig, und ich habe schon überlegt, ob es sich nicht vielleicht lohnen würde wegzuzappen. Es war bei vielen Runden sehr schwer zu entscheiden, wer denn nun der weniger passive war, da beide viel Respekt voreinander hatte. Es ist natürlich klar dass der Heimvorteil und der Punktabzug Ottke einen gewissen Vorsprung gegeben haben dürften. Danach hat sich ja das Kampfgeschehen geändert. Für mich war das ein ganz klarer Niederschlag. Wie auch in der neunten Runde hat der alte Fuchs Ottke immer wenn er mal ein hartes Ding kassiert hat, sich einfach abgedreht, so dass es für Mundine ummöglich war ihn sauber von vorne anzugreifen. Es war natürlich klar, dass der Ringrichter das durchgehen lässt und keinen Niederschlag wertet. Ich ziehe aber den Hut davor wie gut Ottke es noch während der neunten Runde geschafft hat sich zu erholen und wieder die Kontrolle über den Kampf zu bekommen. Obwohl er etwas müde schien hat er dann richtig angefangen zu fighten und mit dem KO dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Es wurde ja am Schluss ziemlich verbissen und ich hätte eigentlich erwartet, dass das nur ein Vorteil für Mundine sein kann. Ein Klasse-Sieg für Ottke, denn leicht war es heute nicht, auch wenn der Gegner kaum Erfahrung hatte.
Nichtsdestotrotz hat sich gezeigt dass es mit Ottke langsam dem Ende entgegengeht. Er war deutlich langsamer als früher und. das Positive daran ist, dass er nicht mehr schnell genug an den Mann kommt, so dass er weit weniger klammert als früher.
Er konnte auch icht mehr soviel ausgeweichen, sondern musste vieles blocken, und es kamen dadurch auch einige Treffer durch. Seine Beine scheinen langsam nachzulassen.
Glückwunsch an Ottke. Seine heutige Strategie beinhaltete weder Klammern noch Kopfstösse und wenn er das weiter so macht, werde ich irgendwann vielleicht nicht grundsätzlich zu seinen Gegnern halten.
Zu Rüdiger May muss man nicht viel sagen. Respekt vor dem Gegner ist schön und gut, aber ich frag mich ob dass noch nen Sinn hat wenn man mit weit aufgerissenen Augen panisch versucht den Gegner zu klammern oder sich hinter der Doppeldeckung zu verschanzen, sobald der angreift. Der Kopfstoss von Gurov war natürlich unterste Schublade, aber gewonnen hätte er auch so. Bisland dachte ich auch immer dass Hoffmanns grüne Hose geschmacklich das schlimmste ist was es gibt, aber dieses orange von May war gemeingefährlich.
Damit sind wir auch schon beim Kuchenbäcker. Von Hoffmann hab ich nur den Schluss gesehen, aber der Mann wird mir immer sympathischer. Jetzt ist sogar die grüne Hose weg. Ich kann mich gar nicht dagegen wehren. Wenn man ihn immer wieder bei Interviews hört muss man zwangsläufig Fan von ihm werden. Das ist wirklich einer der sich noch Freuen kann.
:idiot: