ahoi suns fans!
wie reagiert ihr eigentlich auf den namen brandon clarke?
wäre er nicht pefekt gewesen für dieses team? klar, haben da wohl einige teams geschlafen, aber als großer freund eures suns forums hier, wende ich mich an euch.
clarke und ayton hört sich so geil an. clarke trifft gut von draussen, seine defense würde ayton mit sicherheit auch nur gut tun (bzw dem ganzen team).
was er macht hat irgendwie immer hand und fuss.
oder nicht?
„Perfekt“ würde ich nicht sagen. Wie
@theser bereits anmerkte, eigentlich haben wir all die Thematiken bereits mehrfach rauf und runter diskutiert. Wir waren auch nicht alle einer Meinung, was u.a. an Ayton gelegen hat.
Es gab bezüglich der Defense von Ayton einige Fragezeichen. Allerdings war ich von seinen Anlagen und Ansätzen mehr oder weniger überzeugt, da ich in seinem ersten Jahr eine deutliche Entwicklung wahrgenommen hatte. Letztendlich fand man einige Indizien, die darauf hindeuteten, dass es Richtung „Two-Way-Player“ gehen könnte. Deswegen war und bin ich als Möchtegern-Stratege ständig auf der Suche nach Spacing neben Ayton im Frontcourt.
Nun hat Ayton im zweiten Jahr seine defensive Entwicklung nicht nur fortgesetzt, sondern mMn sogar klar die Erwartungen übertroffen. Diese Entwicklung bestätigt mich weiter darin, auf ein anderes Profil als Brandon Clarke zu setzen. (z.B. Bertans oder auch potentiell jemanden wie Lauri)
Das ändert natürlich nichts daran, dass ich Clarke trotzdem mit Handkuss nehmen würde und er genauso meine Wahl vor der Draft gewesen wäre. Aber ich glaube – Stand heute – ist die Kombination mit Ayton und Clarke nicht perfekt. Das geringe Volumen von Clarke ist aktuell ein klares Defizit. Das Volumen ist wichtiger als die Quote. Clarke wird am Perimeter nicht respektiert und dementsprechend wird er verteidigt. Pull Ups gehören überhaupt nicht zu seinem Arsenal. Er nimmt ausschließlich C&S Dreier und jene sind „Open“ (4-6 Feet) oder „Wide Open“ (6+ Feet).
In der heutigen NBA bekommst du da früher oder später Probleme, weil die gegnerische Defense absinken kann und dadurch werden mögliche Synergien erstickt oder entstehen erst gar nicht. Wenn dann Magic Rubio dein Point Guard ist, wird es natürlich nochmal schwieriger und wenn dann wie in Phoenix die gesamte Kaderzusammenstellung fragwürdig ist, potenzieren sich die Probleme und die berühmte Kettenreaktion tritt in Kraft.
Saric, Kaminsky und Oubre passen rein vom Profil her viel besser neben einen Ayton, der Defense spielt. Dadurch profitiert ebenfalls der Rest des Teams. Ayton hat mehr Platz und generell ist das überlebenswichtige Spacing mit diesen Spielern besser wie mit Clarke.
Ein gutes Argument ist nun, dass Saric keine gute Saison spielt und Kaminsky eben Kaminsky ist. Hier stellt sich nun die Frage, ob Qualität oder der Fit wichtiger ist? Reicht die Qualität von Clarke aus, um das Team trotz Problemen bezüglich Fit besser zu machen? Was passiert mit der Suns-Offense, wenn das Spacing noch mehr wegbricht? Saric und Kaminsky werden trotz ihren qualitativen Defiziten am Perimeter verteidigt und respektiert. Die Offense von Coach Monty ist darauf ausgerichtet, weshalb die Suns diese Spieler geholt haben. Grundsätzlich ist das schon mal gut, weil ich einen Plan erkenne.
- Vertrauen in Ayton und seine Defense
- Spacing für die Jungstars
Leider hat der Plan nicht so gut funktioniert, was aber sehr vielschichtig ist. Das geht weit über Qualität vs Fit hinaus. Monty Williams hatte mit sich selbst, der Kaderzusammenstellung und all den Verletzungen schwer zu kämpfen. Vieles machte er sehr offensichtlich gut und einige seiner Maßnahmen und Ideen gingen voll nach hinten los. Mit Brandon Clarke statt z.B. Saric hätte er seine Offense umbauen müssen. Zudem stürzte quasi das gesamte Haus mit Ayton’s Pipi-Problem zum Saisonstart in sich zusammen. Dann kamen die ganzen Verletzungen und Kaminsky musste sehr viele Spiele lang den Center geben. Das sind einfach keine Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein.
Neben Kaminsky hätte ich Clarke komplett abgefeiert. Ich glaube dann wäre er der perfekte Spieler für Phoenix gewesen, aber wie gesagt, der Plan war ursprünglich ein anderer. Das Ayton so einen Mist baut und Baynes sich verletzt, war vermutlich nicht eingeplant.
Wenn Clarke in der Zukunft sein Volumen deutlich erhöht und weiterhin trifft, wäre er selbstverständlich ein super Komplementärspieler zu Ayton. Aber das wäre vor der Saison für Phoenix durchaus ein Risiko gewesen. Clarke hat auf dem College 0,4 Dreier pro Spiel genommen und dabei keine 27% getroffen. Jetzt mag es Scouts geben, die großartig in ihrem Job sind und beim Wurf von Clarke irgendwas erkennen, aber das wäre wie die gesamte Draft so oder so ein Gamble gewesen. Ob Clarke jemals fünf Dreier pro Spiel nehmen wird, kann vermutlich niemand vorhersagen.
Die Frage
Qualität vs Fit bleibt damit immer heiß diskutiert, weil es immer Variablen geben wird. Normalerweise baut man um den oder die Franchiseplayer auf, damit diejenigen ihr Potential vollständig entfalten können. Phoenix muss um Ayton und Booker aufbauen, d.h. das Ziel muss es sein, Komplementärspieler zu finden, damit die beiden potentiellen Franchiseplayer ihr Talent maximal ausschöpfen können. Ich würde deshalb dafür plädieren, weiterhin auf Spacing zu setzen, damit Ayton und Booker genug Platz für ihr Spiel und ihre Entwicklung haben.
Rein aus strategischer Sicht würde ich deshalb auf Clarke verzichten, obwohl ich ihn trotzdem sofort nehmen würde. Aber das liegt wohl eher an der grundsätzlich fehlenden Qualität in Phoenix und der schwachen Bank. Man könnte z.B. Ayton und Clarke auch staggern.
Am Ende ist das Problem vermutlich weder Ayton, noch Clarke oder gar Cam Johnson. Es wurde mit Saric mMn das richtige Profil geholt, aber Dario hat nicht das geliefert, was man sich erhofft hatte. Ich denke das kann und muss man kritisieren, aber ich bin schon wahnsinnig froh, dass überhaupt ein Plan bzw. eine Leitlinie vorhanden ist. Ich würde Monty weiterhin zu 100% vertrauen, ihn machen lassen und ihm eben die passenden Spieler für sein System holen. Da passt Clarke ohne Volumen eher nicht rein.
Jerami Grant ist nun auch kein Volumenshooter, aber der nahm in dieser Saison immerhin 6,5 Dreier per 100 Poss. „Perfekt“ wäre Grant wohl ebenfalls nicht, aber passt deutlich besser in Profil. Bertans nahm z.B. 13,9 Dreier per 100 Poss.
Lauri Markkanen: 10,2
Nemanja Bjelica: 7,9
Aaron Gordon: 5,8
Maxi Kleber: 8,2
Dario Saric: 7,0
Brandon Clarke: 2,2
Jetzt möchte ich natürlich nicht sagen, dass all diese Spieler „besser“ wie Clarke sind. Allerdings erkennen wir im Volumen schon einen Unterschied und was noch viel wichtiger ist: die gestandenen NBA-Spieler, die mal besser, mal schlechter ihre Dreier treffen, werden stärker bzw. enger verteidigt, was die Statik und Dynamik der eigenen Offense massiv beeinflusst. Eine Lineup mit Rubio/Clarke/Ayton wäre schon etwas mittelalterlich gewesen und hätte mit Sicherheit einige Probleme erzeugt.
=> absinken und Korb zustellen => Booker doppeln => Rubio werfen lassen und gute Nacht.
Mein Wunsch wäre nach wie vor ein krasser Shooter wie Bertans auf der 4 plus Kelly Oubre als Backup und 6th Man. Also ungefähr so:
X – X
Booker – X
Bridges – Oubre – X
Bertans – Oubre – X
Ayton – X
noch eine kleine Anmerkung:
Dieser Schlafwandler-Franchise hätte ein Arbeiter - und Mentalitätstyp wie Clarke verdammt gut getan. Das ist allerdings wieder eine andere Ebene und Diskussion.