So nach kurzer Begutachtung von Zach Smith (Highlightvideos + Statistiken), ein paar Beobachtungen von mir. Soetwas ist selbstredend immer eine sehr, sehr dünne Analyse.
Zunächst: Die Baskets erwähnen die College-Stats in der PM quasi garnicht. Ich vermute das hat einen Grund: Die Statistiken hauen mich nicht um. Sein bestes Jahr hatte er als Junior (drittes Jahr). Im letzten Jahr am College: Miese Dreierquote (aber auch quasi kaum Versuche), miese Freiwurfquote, geringe Punkteausbeute, negatives Verhältnis Assist-Turnover.
Positiv anmerken könnte man anhand der Statistiken: Er scheint ein ganz guter Rebounder zu sein. G-League Statistiken sollte man immer mit Vorsicht geniessen, aber etwas über 5 RpG in etwa 19 min finde ich ganz gut. Zudem schaffte er es in der G-League das Assist-Turnover Verhältnis ins positive zu drehen. Zudem scheint er ein solider Shotblocker zu sein. Er liegt dort eigentlich bei jeder Station über 1 BpG
Die vielleicht positivste Beobachtung in den Statistiken: Im 2-Punkte Bereich scheint er sehr gut abzuschliessen. Trotz wirklich schlechter Dreierquote gehen seine Fieldgoalquoten in den letzten zwei Aktiven Jahren fast an die 60% heran, was m.E. sehr stark ist.
Das bringt mich zu den paar wenigen Videoeindrücken.
Er scheint wirklich ein absoluter Überathlet zu sein, der zudem unheimlich lange Arme hat.Wenngleich er auf der Brust etwas schmächtig wirkt (2-3 Jahre her) muss man wsl doch sagen: So einen Athleten gab es nicht mehr in Würzburg seit vielleicht Maxi Kleber oder Gilbert Brown. Diese scheint er einzusetzen zu wissen: Offensiv scheut sich nicht im Abschluss den Körperkontakt zu suchen oder mit voller Power zum OffensivRebound-Tip Dunk zu gehen, defensiv arbeitet er sehr stark über Ringniveau. Er attackiert offensiv sowohl links, als auch rechts, auch wenn mit der rechten Hand meist abgeschlossen wird. Das erste Dribbling sieht relativ sauber aus, sodass ich hoffe, dass er von den europäischen Regeln her nicht allzu sehr eingeschränkt wird.
Der Wurf sieht zwar relativ sauber, dafür nicht stabil und sehr langsam aus (Er nimmt den Ball oft nochmal runter vor dem Wurf - sieht man meistens zu bei Jugendspielern (Zugegeben zu Collegezeiten)). Witzigerweise sehen die Dreierversuche besser aus, als die Würfe aus dem 2er Bereich.
Er wurde offensiv oft als Blocksteller eingesetzt sowohl für PnR, als auch für PnP. Für mich wirkte beides nicht besonders effektiv. Eher scheint er sich bei indirekten Blöcken und deren Folgebewegungen ganz gut zu bewegen.
Generell sieht es technisch so aus, als gäbe es doch noch einiges an Entwicklungspotential.
Ich denke, dass Zach Smith in die Smallball philosophie Wucherers hineinpasst und wir ihn bei kleiner Aufstellung oft auf der fünf sehen werden, auch wenn er als Smallforward vorgestellt wurde. Dafür darf er aber gerne über den Sommer noch ein bisschen "Eisen fressen". Die Scorer werden wohl andere Spieler sein. Aber als einer, der vorne wie hinten ordentlich aufräumen kann, scheint Smith gut geeignet zu sein.
Denis Wucherer scheint ein hohes Vertrauen in sich zu haben. Die Mannschaft ist bisher enorm jung und bedarf bestimmt einiger Entwicklung über den Sommer. DW würde das nicht in Kauf nehmen, wenn er sich das nicht zutrauen würde. Ich hoffe, dass das junge Alter zu einem guten Teamgeist und einer extrem hungrigen und engagierten Mannschaft führt.
PS: Sport hat immer etwas mit Emotionalität zu tun. Und in dieser Emotionalität sage ich (und so geht es vielen in Würzburg): Ich brauche die Kickers nicht. Sie machen langfristig die Sportlandschaft dieser Stadt kaputt. Und darüber hinaus: Wenn ich einen guten Retortenclub sehen will, fahre ich nach Leipzig oder Sinsheim.
PPS: Sorry für Orthographie etc.. Ich habe gerade nicht viel Zeit zum Korrekturlesen.