@saison98 und das ist genau das was gutes Management ausmacht! Das Schwimmen in diesem Haifischbecken (BBL allgemein und das Endturnier 2020) ist/war eine "Reale Option" für den Klub und einzelne Spieler sich zeigen zu können und ihre Attraktivität zu steigern. Ich kann es wirtschaftlich nicht einschätzen, was nötig gewesen wäre um die Option zu ziehen. Im Rückspiegel betrachtet hätte es sicherlich zur Attraktivität beitragen können (alleine schon, weil man sein Team mit Spielern verstärken hätte können, die anders nie nach WÜ gekommen wären). Auf der anderen Seite kann man Kapital nur einmal einsetzen und das hätte diese Saison fehlen können. Also hätte das Turnier entweder direkte Einnahmen erwirtschaften müssen oder Sponsoren hätten ihr Engagement danach erhöhen müssen. Beides wage ich jetzt mal zu bezweifeln, da z.B. die Branchen unserer großen Sponsoren aktuell sehr viel Veränderung erfahren. Göttingen hat bspw. mit Sartorius ein qualitativ starkes Unternehmen mit im Boot.
-> die einzelne Entscheidung wage ich ohne operative Informationen nicht zu bewerten, sie ist aber eindeutig nachvollziehbar!
Wir haben in Würzburg ein konzeptionelles/strukturelles Problem das längerfristig die Hürden exponentiell steigert. Man hat versucht mit Wucherer, der Jugend und des Farmteams etwas zu erschaffen, bei dem klar ist für was man steht/stehen möchte. Mit Weitzel/Fischer/Obiesie/Ndi wurden junge Spieler in unterschiedlichen Phasen ihrer Entwicklung angeworben, welchen Platz für Entwicklung gegeben werden sollte. Hierfür wurde Kapital verwendet, was man auch einfach ins BBL-Team hätte stecken können. Die finanziellen Mittel und teilweise auch die Leistungen (durch z.B. Druck, Erwartungshaltung und Anspruchsdenken) haben das Vorgehen in Rekordzeit (vorübergehend) beendet. Ein paar der Spieler konnten das letzte Jahr für sich nutzen, manche mussten ganz gehen. Bei Weitzel war jetzt klar, dass Regio keine Alternative ist, in der BBL wahrscheinlich zu wenig Minuten übrig bleiben werden und andere Vereine klopfen auch an. Heißt, dass die Vision Spieler aufzubauen im ersten Moment nicht so geklappt hat, wie man es sich gedacht hat. Allerdings hat der Katalysator bei Hunt und Böhmer eingesetzt. Ich kann nur hoffen, dass diese Entwicklung nicht zu schnell kommt, da man als Team wenig Erfolg hat und deshalb einzelne Spieler lieber schnell woanders hin möchten!
Schon in der Vergangenheit hatten wir in Würzburg den Ruf mehr zu bezahlen als andere Clubs. Das kam daher, dass wir einfach extrem wenig anbieten konnten. Die Arena und die schöne Stadt sind ein Faktor, aber nur wenn man da ist, es kennt und es einem auch wichtig ist. Ansonsten waren wir international nicht bekannt, hatten keinen wirklich Ruf in der Spielerentwicklung (Sprungbrett) und ein "unerfahrenes" Management. Dann bleiben nur zwei Möglichkeiten:
- Ich kann meinen Etat steigern und habe Erfolg -> hierbei bestehen natürliche Grenzen des Wachstums (Größe des Marktes)
- Ich etabliere eine Marke -> langer und teilweise riskanter Weg auch mit bewussten Entscheidungen gegen öffentlich wahrgenommenen Erfolg (Bsp. BVB Aktiengesellschaft)
Ich möchte damit nur sagen, dass wir auf einem ziemlich guten Weg waren! Mit einem Stamm an Spielern bei den Profis und alles andere dahinter. Diesen Stamm können wir uns jetzt nicht mehr leisten und dadurch wird das Risiko unseres Weges deutlich gesteigert. Unabhängig davon sind wir auf kurz oder lang darauf angewiesen um für Spieler interessant zu sein/werden.