Schach


speedclem

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ja, danke.
werd ich bestellen.
ein anderer liebingsspieler von mir ist übrigens david bronstein, der ende der 40er in einem wm match gg botwinik bereits mit einem punkt führte, bevor er in der letzten oder vorletzten partie noch en ausgleich kassierte.
er hate ein tolles buch geschrieben "sternstunden des schachs-zürich 1953"
über das damalige wm-qualifikationsturnier. sehr zu empfehlen.
 

tal

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Danke, hab schon davon gehört.

Manche meinen ja, dass Bronstein auf politischen Druck hin gegen Botwinnik nicht gewinnen durfte. Keine Ahnung, ob das stimmt.
 

mescalero

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Schachweltmeisterschaft 2010

Inder gegen Bulgaren.

Da Topalov mit Anand kein Wort spricht, kann er auch in einer totalen Remis-Stellung nicht Unentschieden anbieten. Aber immerhin gibt er Anand vor einer Partie schnell die Hand, macht er bei Kramnik ( Ex-Weltmeister mit dem angeblichen Klo-Trick) nicht.

Gut sind die Bulgaren auch im Gewichtheben, wenn sie nicht wieder, wie so oft, beim Doping-Kontrollen erwischt werden.

Die heutige 4. Partie war ja eine Hinrichtung, das war ein indischer Tiger. Nagut umgekehrt wie die 1. Partie, da war Anand stehend KO.
 

mescalero

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Mit Vorhang wird gespielt, der auf einer Seite undurchsichtig ist.

Hat Anand verlangt und durchgesetzt, also die Spieler sehen das Publikum aber nicht umgekehrt. Die Schachcomputer sind heutzutage so stark, dass Topalovs-Manager sonst mit Handtricks den nächsten besten Zug anzeigen könnte.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Gerade läuft die Frauen Schach-WM und die deutsche Vertreterin Elisabeth Paehtz hält sich gegen die ehemalige Weltranglistenerste Pia Cramling gut. Hier gehts jedenfalls in der 2. runde in die Verlängerung.

Die beiden Topfavoritinnen, die Ukrainerin Anna Muzychuk und die Chinesin Ju Wenjun haben sich bereits für die 3. Runde qualifiziert.

für eine grosse Ueberraschung sorgte die erst 19-jährige Chinesin Ni shiqun, welche der etablierten Russin Gunina mal in einem Damengambit, mal in einer sizilianischen Eröffnung keine Chance liess und sie völlig überspielte.

hier ein Foto der Chinesin:

Image8.jpg


bei chessbase ist die 2. Partie Ni vs. Gunina erklärt und auch online mit Kommentaren nachzuspielen:

http://de.chessbase.com/post/frauen-wm-ni-knockt-gunina-aus

weblink für interessierte:

https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/fide-womens-world-championship-2017/2/15/2

die Turnierseite: http://tehran2017.fide.com/en/

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bei den Azerbaidschanischen Frauenmeisterschaften gelten meine Sympathien Narmin Soyunlu, da ich sie mal in Basel kennen gelernt hab. Leider läuft es ihr in diesem Turnier nicht und sie belegt nach 7 Runden gerade mal den 17. Rang. Da das Turnier nur 9-rundig ist, wird sie wohl für einmal mit einer kleinen Enttäuschung rechnen müssen.

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bei den brasilianischen Meisterschaften schafften es meine Spezis Alexandr Fier und Felipe El Debs immerhin auf die Plätze 2 und 3. Sieger wurde der routinierte Everaldo Matsuura. Offenbar hätte das grosse Talent Fier die Chance gehabt, den Meistertitel zu gewinnen, wenn er seine Partie gegen Quintilhano gewonnen hätte, was ihm aber nicht gelang. Die Nachwuchsarbeit in Brasilien trägt Früchte und ich hatte mit Fier und El Debs in Basel definitiv eine gute Zeit.
 
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Young Kaelin

merthyr matchstick
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schade, die erste Tie-Break Partie verliert Elisabeth Pähtz mit Weiss. Die Deutsche kam gut aus der Eröffnung und stand besser. Im Mittelspiel schlichen sich einige Ungenauigkeiten ein, worauf die Schwedin Cramling besser ins Spiel fand. Beide Spielerinnen zollten der Nervenanspannung Tribut und begingen hernach kleinere Fehler. In schlechterer Position frass Pähtz dann einen vergifteten Bauern, der in allen Varianten relativ schnell verlor. Offenbar hatte Pähtz die Kraft eines Abzugschaches unterschätzt. Sowas ist schnell passiert, insbesondere wenn man nur noch 19 Sekunden auf der Uhr hat und sich so in hochgradiger Zeitnot befindet.

Im Schach ist es von Vorteil, mit den weissen Figuren und somit die Partie eröffnen zu können. In der zweiten Partie besitzt nun die Schwedin Cramling diesen Trumpf. Pähtz muss wohl oder übel auf kompletten Angriff setzen und zweischneidige Varianten wählen. Mal sehen, wie ihr das gelingen wird. ich drück ihr jedenfalls die Daumen.

Die 2. Partie hat gerade begonnen, Pähtz wählt die Königsindische Verteidigung mit dem e5 System. Die Variante ist passabel analysiert. Keine Frage, da werden die Spielerinnen wohl lange in der Theorie blättern. die Strategien scheinen mir klar: Schwarz sucht Spiel am Königsflügel, während dem Weiss über den Damenflügel zum Erfolg kommen will. Pähtz spielt das routiniert runter, a5 Sc5 sind Standardzüge. Kommt Pähtz mit dem Königsangriff nicht durch, taucht Schwarz in der Regel wegen dem schlechten Läufer auf g7. Cramling rochiert lang, was Pähtz grundsätzlich Gegenspiel erlaubt, schliesslich hat sie den a Bauern schonmal auf a5. Cramling versucht nun selber am Königsflügel eine Klärung herbeizuführen und spielt g4. Pähtz schlägt den Bauern raus und gewinnt schonmal die wichtige f-Linie. Cramling hat jedenfalls vermieden, taktische Tricks zu erlauben und die Stellung scheint mir ausgeglichen. Meine Einschätzungen sind übrigens ohne zuhilfenahme eines schachprogrammes, da dieses hier ausgefallen ist. Pähtz sucht nun ihr Glück mit einem Schwenk der Dame auf den Königsflügel. Cramling lässt sich dadurch nicht beirren, konsolidiert und bietet der Deutschen einen Bauern an. Offenbar schmeckt Pähtz der Bauer nicht und bläst zum Rückzug. das ziel von pähtz scheint jetzt klar: Verdoppelung der Türme auf der f-Linie und Einbruch ins weisse Lager. Cramling setzt den Turm schonmal hinter den h Bauern und wird versuchen, einen Königsangriff zu starten. Durchaus Pfeffer drin in der Partie, was gut für die Deutsche ist. Weiter gehts wie vorhergesehen. Pähtz verdoppelt auf der f-Linie, Cramling bläst mit h4 zum Sturm, jetzt ist Rechenarbeit gefragt, Pähtz noch mit 11 min Bedenkzeit, Cramling 13.37. Nachdem Cramling mit Thh2 erstmal für Ruhe im Schacht gesorgt hat, zieht Pähtz überraschend Tff4, bietet also die Qualität an. Die Absicht dabei ist, bei einem Schlagen Cramlings ihren Läufer auf g7 zum leben zu erwecken. Cramling hat das gesehen und konsolidert lieber die Verteidigung und zieht b3. nicht einfach für die Deutsche, da in kurzer Bedenkzeit einen guten Plan zu finden. Sollte es Cramling weiterhin gelingen, die Stellung geschlossen zu halten, hat sie gute Chancen ein remis zu erzielen. Das scheint auch Pähtz zu bemerken, die sich nun in die Stellung vertieft und einiges von ihrer Bedenkzeit opfert. Gefällt mir gut, was Pähtz dann macht: sie erzwingt die Oeffnung der c Linie. Cramlings König muss erstmal auf Kb1 und Pähtz hat es tatsächlich geschafft, Gegenspiel zu erzielen. Objektiv gesehen dürfte Cramling leicht besser stehen, aber Pähtz hat jetzt mehr Spielraum. Das Ganze ist auch an Cramlings Bedenkzeit nicht spurlos vorübergegangen: mittlerweile hat Pähtz noch 7.32 und Cramling 5:10 and counting. für Spannung ist gesorgt. Pähtz zieht jetzt schnell und es ist gut möglich, dass sie jetzt über die Zeitnot Druck aufbauen will. und da scheint es passiert: Pähtz versucht den Königsflügel abzuriegeln und Cramling zwitschert ihr ein Standardopfer rein. Normalerweise geht das durch und ich seh die Deutsche wie aus dem Nichts in ernsten Schwierigkeiten. Bitter für Pähtz: hat ne Mehrfigur auf dem Brett, muss sich aber gegen 2 Freibauern wehren und hat im Moment null Angriff. Die Initiative liegt voll bei der Schwedin und das ist nicht das, was die Deutsche jetzt braucht. Hoffnung lässt höchstens ein Blick auf die Zeit aufkeimen: 4:37 für Pähtz, 3 min für die Schwedin, aber eigentlich scheint es, als spiele sich die Stellung der Schwedin fast von alleine. Pähtz gibt die Mehrfigur zurück und versucht in Verzweiflung noch etwas im Trüben zu fischen. Das gelingt nur mehr schlecht als recht und Cramling zaubert Dh2 aus dem Hut, was mir enorm stark erscheint und einen Königsangriff einleitet, der eigentlich die Entscheidung bringen müsste. imo steht Cramling da auf Gewinn. Das sieht auch Pähtz so und gibt auf. Schade ist die deutsche Vertreterin ausgeschieden. Einen Vorwurf ist ihr nicht zu machen. Sie hat imo hervorragend gekämpft. Cramling darf zu Recht happy sein: sie hat kühlen Kopf bewahrt und zum Schluss konsequent durchgezogen.

hier die Partie zum nachspielen: https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/fide-womens-world-championship-2017/2/14/4
 
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Young Kaelin

merthyr matchstick
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Frauen-WM 4. Viertelsfinals

Im grossen Ganzen haben sich die Favoritinnen an der Frauen WM bislang durchgesetzt.
Die grosse Abwesende ist natürlich die wohl stärkste Frau, die Chinesin Hou Yifan.

WGM Tan Zhongyi 2502 China vs. GM Ju, Wenjun, China 2583 1/2 : 1/2

Tan Zhongyi hat sich bislang als zähe Kämpferin erwiesen. Sowohl gegen die Ukrainerin Ushina als auch gegen die Inderin Padmini musste sie in die Verlängerung. Favoritin Ju schaffte es einiges leichter in die Viertelfinals. Ju wählte gegen Tan die Nimzo-Indische Verteidigung. Beide wählten ausgetrampelte Pfade und nach 25 Zügen hätte wohl manch einer auf ein schnelles Remis getippt: gleichfarbige Läufer, je 2 Türme aufm Brett, gleiche Bauerninseln. Tan gelang es in der Folge einen Freibauern auf c6 hervorzuzaubern, den sie aber nicht zu halten vermochte. Allerdings bezahlte das Ju mit einem gegnerischen Freibauern auf a6 der Tan eine bessere Stellung eintrug. Kurz vor der Zeitkontrolle spielte dann Tan das schablonenhafte Ld3?!, was aber deutlich schlechter war als Txh5, was Ju in ernsthafte Gefahr gebracht hätte. hierauf patzte nun Ju und spielte Lf7 anstelle von b5. Tan zollte dann der Anspannung gleich nochmals Tribut, als sie mit der Zeitkontrolle das starke a4 verpasste. gut möglich, dass beide hier unter Zeitnot nicht die besten Züge fanden. Hernach wurden die Türme im 45. Zug abgetauscht und es entwickelte sich ein Läuferendspiel mit gleichfarbigen Läufern. Für Liebhaber von Endspielen sicher lehrreich. Tan massierte die Stellung noch solange es irgendwie ging und im 82. Zug wurde dann schliesslich doch ein remis vereinbart, was eigentlich seit Zug 45. feststand. In der 2. Partie wird nun die Favoritin Jun, die Weissen Steine führen und den Anzugsvorteil besitzen.

GM Harika, Dronavalli, Indien 2539 vs. GM Dzagnidze, Nana, Georgien 2525 1 : 0

Im 2. Viertelfinal führte die Indierin Harika die weissen Steine. Es entwickelte sich eine französische Verteidigung. Bereits im 8. Zug wich die Georgerin von den Hauptlinien ab und spielte Lg4?!. In der Folge wurde das Spiel ausgeglichen. Die Varianten waren äusserst komplex zu berechnen und es erstaunt nicht, dass sich auf beiden Seiten etliche Ungenauigkeiten einschlichen. noch im 39. Zug wurde die Stellung vom Compi als ausgeglichen eingeschätzt. Gerade vor der Zeitkontrolle unterlief der Georgierin dann ein Fehler, den ich mir auch als vergleichsweiser Laie nicht wirklich erklären kann. ich tippe auch hier auf höchste Zeitnot. Anstelle dem imo tot remis sichernden 39 Lxb2 spielte Dzagnidze gxLf5, was schonmal ihre Bauernstruktur durcheinanderbringt. Den Zug 40 De8! muss sie völlig übersehen haben, denn der konstruiert ein mattnetz in 3, oder Hergabe der Dame.
Das Endspiel D gegen T plus L war völlig hoffnungslos, worauf Dzagnidze aufgab.
In der nächsten Partie hat Dzagnidze Weiss.

GM Muzychuk, Anna, Ukraine 2558 vs. GM Stefanova, Antoaneta, Bulgarien 2512 1 : 0

Eine der Hauptfavoritinnen, die Ukrainerin Muzychuk wählte die spanische Eröffnung. bis zum 13. Zug der Bulgarien sind nicht weniger als 3131 Partien nachrufbar, was schonmal beweist, wie ausgetreten die Pfade hier mittlerweile sind. Danach verlässt Muzychuk als erste die Hauptvariante und wirft Lg5 aufs Brett, was statistisch eine 45 % Weiss-Gewinnchance aufweist. im 17. Zug betritt dann Stefanova Neuland indem sie Sh7 zieht, die 3 Partien, welche ich gefunden habe, weisen a5 aus. der compi schlägt Te6, Te7 oder a5 vor, welche er alle besser bewertet als Stefanovas Sh7. In der Folge ist Stellung ausgeglichen, was darauf hindeutet, dass Stefanovas "Neuerung" doch nicht so schlecht war. gut möglich dass die Bulgarin das Ganze in der Vorbereitung auf dem Brett hatte . jedenfalls stand sie in der Folge zwischenzeitlich sogar leicht besser. Sxh3 darf übrigens nicht gxh3 angenommen werden, wegen Dxh3 mit grossem Angriff. Der Rückzug des Springers ohne vorher den König in Sicherheit zu bringen brachte Stefanova in der Folge in die Bredouillen. die Krux war, dass sie nach dem wunderschönen d6! wunderschöne Abzugsschachs zu berechnen hatte und ihre Zeitreserve wie übrigens auch derjenigen von Muzychuk knapp war. Stefanova stellte ihre Dame in die Schusslinie der Dame Muzychuks, worauf diese ihren Bauern d6 x c7 zog was sie deutlich auf Gewinn stehen liess. Die Bulgarin verteidigte sich zunächst präzise, brach dann allerdings mit Sb6 doch noch zusammen. Nach Muzychuks f3, dass alle gegnerische Drohungen abwehrt, gab Stefanova auf. In der nächsten Partie hat Stefanova Weiss.

WGM Ni, Shiqun, China 2399 vs. GM Kosteniuk, Alexandra, Russland 2549 1/2 : 1/2

Der chinesische Jungstar Ni Shiqun kämpfte im letzten Viertelfinal gegen die erfahrene Russin Alexandra Kosteniuk. Diese hat durchaus Verbindungen zur Schweiz, schliesslich spielte sie 2016 für die Schachgesellschaft Zürich und besitzt auch den Schweizer Pass. Nach einer sizilianischen Eröffnung stand Ni leicht besser, aber Kosteniuk hielt gut dagegen, verteidigte sich präzis und obwohl das Brett für einen Laien in Flammen stand, verzog sich der Schlachtenrauch zügig und die 2 konnten in eine mehrzügige Remisvariante abwickeln, welche am Ende keinen anderen Schluss erlaubte, als sich friedlich die Hände zum remis zu reichen. In der 2. Partie führt Kosteniuk die weissen Steine.

http://de.chessbase.com/post/frauen-wm-harika-und-muzychuk-gehen-in-fuehrung

ein link zum Nachspielen
 
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Young Kaelin

merthyr matchstick
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Frauen-Schach WM Viertelfinals:


WGM Tan, Zhongyi, China 2502 vs. Ju, Wenjun, China 2583 1:0,
Gesamtscore 1 1/2 : 1/2, Tan weiter

Die Favoritin Ju führte in dieser Partie weiss und kam ansprechend aus der Eröffnung heraus. Offenbar hatte sie aber diese Variante in der Vorbereitung nicht auf dem Brett. Bereits im 15. Zug, gab es eigentlich nur einen Zug: d6! der in etwa Gleichstand sicherte und alle anderen Züge führten zu einer merklich schlechteren Stellung. Jus Zug Se5?! ist imo denn auch der Anfang vom Ende. Irgendwie muss sie die Replik Lf5 übersehen haben. Wies im Schach oft passiert, patzte sie nach Lf5 gleich nochmals. Offenbar sah sie den "blunder" und legte mit g4?! gleich nochmals nach. Tan spielte mit Lc2! die Widerlegung und erspielte sich grossen Vorteil. Jus Abtausch mit T gegen Läufer und Springer ist normalerweise besser für Weiss, da in der Regel Läufer und Springer mehr wert sind als ein Turm. Hier hatte aber Schwarz deutliche Entwicklungsvorteile und konnte diese in der Folge gut ausnützen. zwischenzeitlich spielte Ju sogar mit 2 Springern, 1 Läufer und Turm und 2 Minusbauern gegen 2 Türme Tans. Diese konnte die mehr als unglückliche Figurenkonstellation Jus aber mittels einer petite combinaison sofort ausnutzen. Ju kämpfte noch ein paar Züge weiter. Nach einem Ablenkungsschach Tans winkte ein Endspiel Turm und Mehrbauer (3/3 u. 2/1 auf den Flügeln) gegen Springer, was auf dieser Stufe absolut hoffnungslos ist, weshalb Ju aufgab. Durchaus ein überraschendes Ergebnis. Tan hat sich im Verlaufe der Wettkämpfe als zähe Kämpferin erwiesen und steht im Halbfinal.

GM Harika Dronavalli, Indien 2539 vs. Dzagnidze, Nana, Georgien 2525
Gesamtscore 2 1/2 vs. 1 1/2, Dronavalli weiter

In der 2. "normalen" Partie wählte die 0:1 zurückliegende Georgierin eine ausgefallene Eröffnung und verliess früh die ausgetrampelten Pfade. Dies erwies sich aber in der Folge bloss als Zugsumstellung und es entwickelte sich eine Stellung die vom Typus her bekannt ist. Nach Dzagnidzes 20. Lxd5 sah ich weiss besser und mit einem gesunden Mehrbauern. Zu Unrecht, wie mir das Schachprogramm zeigte. Dronavalli zog das schablonenhafte Td8 und ... verpasste einen taktischen Trick: Lxe3!!, klar, dass ein schachprogramm sowas sieht. für menschen ist das sehr schwer zu berechnen. Würde nun Dzagnidze den Mehrbauern zum Sieg verwerten können? Dronavalli gelang es beide Läufer abzutauschen und in ein Turmendspiel abzuwickeln. sogleich kam mir Walsch`s : Turmendspiele mit einem Bauern mehr sind remis - Turmendspiele mit einem Bauern weniger sind verloren oder auch die andere Schachweisheit: Turmendspiele sind immer remis in den Sinn. Nundenn: imo spielte das Dronavalli nicht besonders gut. Auf der anderen Seite gelang es Dzagnidze mit dem König ins feindliche Lager einzudringen, was in solchen Endspielen entscheidend ist, insbesondere, wenn der gegnerische König nicht aus den Puschen kommt. Zum Schluss zeigte Dzagnidze gute Endspieltechnik und konnte zunächst auf 1 zu 1 ausgleichen.

Für die 3. Partie hatte Dzagnidze die sizilianische Eröffnung vorbereitet, in dem sie auf Dronavallis eröffnungszug e4 c5 antwortete. es entwickelte sich eine ausgeglichene Stellung, als sich Dzagnidze mit 20 Tac8?! eine kleine Ungenauigkeit erlaubt. Te7 !? mit der Absicht die Türme auf der e-linie zu verdoppeln wäre wohl der bessere Plan gewesen. Dronavalli revanchierte sich im 27. Zug als sie das starke f5! verpasste und stattdessen das bescheidene h3 zog. Nimzowitsch hat schon anno tubak auf den hebel aufmerksam gemacht und es ist mir ein Rätsel wieso Dronavalli nicht f5 zog. nach 35 gxf5 sieht der compi das ausgeglichen. Ich teile diese Ansicht nicht. Zwar hat Schwarz einen Freibauern, aber der weisse König ist gut zentralisiert, die Bauern gefährlich aufgestellt. der weisse Turm ins schwarze Lager eingedrungen. In der Folge spielte das die Inderin Dronavalli gut zu Ende und gewann die erste Rapidpartie.

In der 4. Partie musste also Dzagnidze mit Weiss kontern, wollte sie im Wettbewerb bleiben. Sie wählte einen c4, g3, Lg2 aufbau und kam gut in die Partie rein. Im 11. Zug verpasste sie das starke Sg5! was ihr durchaus Chancen eingeräumt hätte. Kann mir nicht vorstellen, dass sie sowas in der Vorbereitung nicht gesehen hätte, sodass ich glaube, dass die Stellung nicht vorbereitet war. stattdessen zog sie Lb2?! was zwar den Läufern entwickelt, aber deutlich schlechter ist. Im 23. Zug dann wohl die entscheidende Szene: Dronavalli bot Damentausch an und .... Dzagnidze durfe nicht abtauschen, da ihr ein remis ja nichts half. Die Vermeidung des Damentausches verschlechterte aber ihre Stellung. Nur wenig später war Dzagnidze derart in der Bredouille, dass sie ihrerseits Damentausch anbot, was von Dronavalli dankend angenommen wurde. Dzagnidze stand da deutlich auf Verlust. In Verluststellung Dzagnidzes wurden dann die Züge wiederholt, sodass sich die 2 auf ein gütliches Remis einigten und sich Dronavalli den Sieg im Duell sicherte.

GM Anna Muzychuk, Ukraine 2558 vs. GM Stefanova, Antoaneta, Bulgarien, 2512
Gesamtscore 1 1/2 : 1/2, Muzychuk weiter

Nachdem Muzychuk die 1. Partie gewann, musste Stefanova mit Weiss unbedingt gewinnen. Stefanova eröffnete denn auch unkonventionell, was ihr aber zunächst keine Früchte eintrug: sie stand leicht schlechter. Immerhin konnte sie die Rochade Muzychuks verhindern und auf Taktiken hoffen. In der Folge verschmähte Muzychuk den Turm auf f6 (vermutlich fälschlicherweise), da ihr ein König in der Mitte wohl nicht behagte. Das Rausschlagen des Läufers bescherte Antoaneta jedenfalls Gegenspiel und liess sie in Vorteil kommen. Trotzdem behielt Muzychuk kühlen Kopf, tauschte ab, was abzutauschen war und erhielt ein Turmendspiel mit minusbauer. Stefanova spielte das Turmendspiel aber nicht präzis, verlor einen Bauern und es entstand eine Stellung die tot remis war, weshalb sich die 2 auf ein remis einigten.

GM Kosteniuk Alexandra, Russland 2549 vs. WGM Ni, Shiqun, China 2399
Gesamtscore 1 1/2 : 1/2 Kosteniuk weiter

Nach einem remis in der ersten Partie hatte Kosteniuk nun die weissen Steine und somit Anzugsvorteil. Ironischerweise wählte die Chinesin die .... russische Verteidigung. Nach Nis 16. b6?! hätte Kosteniuk g4!! ziehen können, verpasste aber diesen starken Zug. nach div. Abtausch hätte wohl manch einer nach 23. Zügen auf ein friedliches remis gesetzt. Der Russin gelang es aber, leichte Vorteile zu akumulieren und sich einen gefährlichen Freibauern zu sichern, wohingegen die Chinesin etwas blockiert erschien. Das Endspiel, welches aus dieser Position entstand ist zweifellos für einen Kenner ein Leckerbissen. Unglaublich, wie zäh und einfallsreich beide Parteien das spielten.
Schnell war klar, dass Kosteniuk da gute Gewinnchancen hat, aber der smarten Chinesin gelang es immer wieder, die Russin vor Probleme zu stellen. Langsam aber sicher drang Kosteniuk mit König in die gegnerische Stellung ein um sich so den Sieg zu sichern. Kein einfaches Endspiel mit zig Schwindelchancen und trotzdem hat Kosteniuk das gewonnen. Respekt. Die Schlussstellung ist eine absolute Schönheit. Im Grunde kann Ni hier ziehen was sie will, es geht immer was verloren oder sie wird gar matt gesetzt. Ni darf mit dem Turnier zufrieden sein. Sie hat Hochkaräter rausgeworfen und gut gekämpft.


die partien gibts hier :

https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/fide-womens-world-championship-2017/4/4/2

http://de.chessbase.com/post/frauen-wm-harika-schlaegt-dzagnidze

z.T. ganz lustige Schachzitate:

http://www.schachsinn.de/zitate.htm





 

Young Kaelin

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Frauen Schach-WM
Halbfinals 1. Partien:

WGM Tan, Zhongyi, China 2502 vs. GM Harika, Dronavalli, Indien 2539 1 : 0

Die zähe Chinesin Tan, welche schon die Favoritin Ju aus dem Rennen warf, traf im Halbfinale auf die höher eingestufte Inderin Harika. Tan führte die weissen Steine. Die Partie folgte bis zum 15. Zug bekannter Theorie. Selbst Harikas 15. Tfe8 wurde schon gespielt, übrigens mit Gewinn von Weiss. Ueblicher und wohl auch n Tick besser ist hier 15. Lb7xe4. Eine Variante, die statistikmässig bessere Ergebnisse für Schwarz ergibt. Bis zum 29. Zug wurde hin und her laviert, ohne dass in der Stellung wesentliches verändert worden wäre. Klar war höchstens, dass Tan versuchte, einen direkten Königsangriff zu organisieren. Harikas erste wirkliche Ungenauigkeit war dann wohl ihr 28. Dc3?!, welches sich wohl als zu langsam erweist. Nach Tans konsequentem 29. h5! stand die Chinesin besser. Nach Verdoppelung der Türme Tans sah sich Harika einer schwierigen Verteidigungsaufgabe gegenüber. Mit der Ueberführung des Turms auf g3 gelangte Tan zu einer positionellen Gewinnstellung. Harika verteidigte sich recht einfallsreich und gerade als man dachte, vielleicht windet sie sich doch noch raus, spielte sie 36. Tf8?!, was sofort von Tans 37. Le7! widerlegt wurde. Danach war die Partie im Grunde entschieden. Tan spielte zum krönenden Abschluss das wunderschöne 44.Txh6 worauf Harika aufgab. Wer sich wundert, ob das nicht zu früh war, führe ich die Variante: 44.Dxh6, 45. Dxh6, gxh6, 46. Lf6 Tg7, 47. Txc7! Kh7, 48. Lxg7 mit Gewinn an. Tolle Partie von Tan, keine Frage.


GM Kosteniuk, Alexandra, Russland 2549 vs. GM Muzychuk, Anna, Ukraine 2558 0 : 1

Nach dem Ausscheiden der Chinesin Ju gilt die Ukrainerin Muzychuk als Topfavoritin auf den WM-Titel. Im Halbfinal führte sie die schwarzen Steine gegen die Russin Alexandra Konsteniuk, welche auch den Schweizer Pass besitzt. Nach einer französischen Eröffnung kam Kosteniuk gut in die Puschen und konnte Muzychuk gut unter Druck setzen. Beide Spielerinnen zollten dem Druck sichtbar Tribut und leisteten sich in der Folge diverseste Ungenauigkeiten. Nachdem Kosteniuk auf der c-Linie verdoppelten Türme Muzychuks neutralisieren konnte, errang sie nachhaltigen Vorteil. Nachdem Kosteniuk ihren Springer im 41. Zug auf e6 reinzwitscherte, dachte ich, dass dies die Entscheidung sein müsste, insbesondere, da Muzychuk nicht etwa das gute Te7!? spielte, sondern das schwächere Txc3?!, Nach 42. Txc3, Txc3 stand Weiss auf Gewinn. Wie jede Schachspielerin oder Schachspielerin weiss gibt es nichts schwierigeres als "gewonnene" Partien wirklich zu gewinnen, wie wir in der hier vorliegenden Partie noch sehen werden. Nun hatte Kosteniuk die Chance, den fragilen Bauer auf f2 mit 43. Kg1 zu decken, das Schlagen des Springers auf e6 musste sie wegen dem Trick 44.De5!! nicht fürchten. Stattdessen rettete Kosteniuk im 43. Zug ihren Springer auf d4 und gab einen guten Teil ihres vorsprunges preis. Kosteniuk stand noch immer besser, allerdings durchaus noch in Remisbreite. Wie brutal Schach sein kann, musste Kosteniuk dann beim 56. Zug erfahren, als sie Se5?? zog. Ein grober Schnitzer, welcher die Bedeutung der a8/h1 Diagonalen und der möglichen Springergabel nach Txe5 auf f3 komplett unterschätzte. Statt besserer Stellung stand Kosteniuk nach diesem Fehler sofort viel schlechter. Muzychuk liess sich nicht bitten und spielte das starke 56. Sg5!, was schlagen auf h3 oder den genannten Trick Txe5!! , Dxe5 Sf3!! droht. Nachdem sich der Schlachtenrauch verzog, sah sich Kosteniuk mit 2 Minusbauern in einem T und D gegen T und D Endspiel gegenüber. In besagt schlechterer Stellung unterlief Kosteniuk gleich noch ein Schnitzer mit 62. Dc3?, worauf der compi ein 18 zügiges matt ausspuckt. Muzychuk sah diese Mattfolge nicht, konnte ihre Stellung aber derart verbessern, dass Kosteniuk nach dem 64. Zug aufgab. Wahrlich ein Drama, was sich da abspielte und eigentlich hätte Kosteniuk es verdient gehabt, diese Partie zu gewinnen.







 

speedclem

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pia cramling?:laugh: die muss ja schon fast 70 sein, die war doch vor Urzeiten mal wm oder em.
habe mit 16, 17 mal die die Judith polgar in Budapest getroffen:love2:
bin schach fan, aber die Frauen wm verfolge ich nicht live, zu viele Fehler, siehe Pähtz, und die absolute Spannung und leistungsdichte wie bei den Männern fehlt mmn.
 

Young Kaelin

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Frauen Schach-WM
Halbfinals 2. Partien:

GM Harika Dronavalli, Indien 2539 vs WGM Tan, Zhongyi, China 2502 1:0 Gesamtstand 1:1

Nachdem die Chinesin Tan die 1. Halbfinalpartie überzeugend gewannt, stand die Inderin Harika Dronavalli vor der schwierigen Aufgabe, voll zu punkten. Die Chinesin wählte die sizilianische Verteidigung. Harika kam nicht wirklich überlegen aus der Eröffnung, allerdings bewahrte sie sich immer einen kleinen Vorteil. Diesen kleinen Vorteil verstand sie in der Folge klug anzuhäufen und im 29. Zug spielte Tan dann wohl das verhängnisvolle h5!?, was ihr wohl die Partie kostete. Harika jedenfalls schnappte sich den präsentierten Bauern und Tan gelang es in der Folge nicht wirklich, eine Kompensation nachzuweisen. Beide spielten oftmals nicht die besten Züge, ja Harika verspielte beim 53. Zug mit Lxh5 fast ihren ganzen Vorteil, nachdem sie sich vorher einen klaren Vorteil verschaffen konnte und deutlich auf Sieg stand. Die Chinesin revanchierte sich umgehend mit dem schwachen 54. Dg6? (De4! hätte ihr wohl ein remis und den Finaleinzug beschert). In der Folge patzte Harika wieder und nach einem Damentausch, entstand ein Endspiel, welches die Spezialisten wohl noch lange in Atem halten wird. Natürlich hatte Harika Vorteile, aber imo hat Tan durchaus Schwindelchancen. Die Partie dauerte lange, sehr lange. Harika gelang es schlussendlich in ein Endspiel Springer und Läufer gegen den gegnerischen König abzuwickeln. Ein Endspiel, welches in den Basic-endspielen erklärt wird und wo auch gesagt wird, dass der König grundsätzlich an den rand gedrängt wird der springer in einem w muster arbeitet und der könig in der Ecke der farbe des läufers matt gesetzt wird. Nundenn, das Endspiel ist in der Praxis unter Nervenanspannung und mit Müdigkeit in den Knochen nicht ganz so einfach. Dies musste auch Harika feststellen, die mal hier mal dort ungenau agierte. fast hätte ihr die 50-Züge-Regel noch einen streich gespielt. Schliesslich schaffte sie es doch noch, innerhalb der Frist den richtigen aufbau zu wählen. Ganze 162 Züge dauerte die Partie. Damit hat die Inderin Harika also in extremis ausgeglichen und für eine Fortsetzung ist gesorgt.

GM Kosteniuk, Alexandra, Russland, 2549 vs. GM Muzychuk Anna, Ukraine, 2558 0 : 1
Gesamtstand 0 : 2, Muzychuk steht im Final

Nachdem Kosteniuk gestern eine Gewinnstellung zu einem Verlust verdarb, musste sie heute unbedingt mit Schwarz gegen Muzychuk punkten. Auch Kosteniuk wählte die Sizilianische Eröffnung. Allerdings ging die Eröffnungsvorbereitung Kosteniuks vollends in die Hosen und nach 10 Zügen sah es so aus, als könnte hier nur Muzychuk gewinnen und anderes als ein remis würde sich Kosteniuk nicht erhoffen können. Nach dem Damentausch im 12. Zug war der Schlachtenrauch erstmal verzogen. In der Folge wurde Kosteniuk überspielt und gab konsterniert im 30. Zug auf. Zweifellos eine enttäuschende Partie für Kosteniuk. Gut möglich, dass dies noch deutliche Nachwirkungen von der gestrigen Partie waren. die Favoritin Anna Muzychuk steht damit im Final, wo sie auf die Gewinnerin aus dem Halbfinal Partie Harika vs. Tan trifft.
 

Young Kaelin

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GM Harika Dronavalli, Indien 2539 vs WGM Tan, Zhongyi, China 2502 Gesamtstand 4:5

In der 3. Partie gewann Harika sensationell nach nur 17. Zügen, was extrem wenig ist. Tans 11.h6?? war wohl einer der übeleren Fehler. Danach war die Partie aus.

Wer gedacht hätte, Tan würde nun abschenken, sah sich getäuscht. In einem Springerendspiel, das wohl tot remis war, kämpfte Tan in der 4. Partie verbissen und es gelang ihr, Harika zu übertölpeln. Ausgleich nach 4 Partien.

In der 5. Partie hat Tan weiss. Harika gelang es, einen Springer stark auf c4 zu etablieren. Tan hat ihren auf c5. Stellung nach 27. Zügen bislang ausgeglichen. Bedenkzeitvorteil von Tan bislang 3 min. noch nichts tragisches, aber sollten da verwicklungen entstehen, kann das ein Faktor werden. Tan scheint das starke g5! Harikas zu beunruhigen, weshalb sie den Springer auf c5 erstmal zurücknimmt und so das Heft des Handelns erstmal an Harika abgibt. Stellung wird kompliziert und gefährlich. Harika mit dem Versuch eines Königsangriffs. Das kann durchaus sehr gefährlich werden und in so kurzer Bedenkzeit setz ich auf die Angreifende Harika, obwohl sowohl Computereinschätzung als auch Bedenkzeit nicht gegen Tan sprechen. Tan ist aber auch ne echte Wundertüte. Verliert Game 3 in 17 Zügen und zaubert hier den Zug 35. e4! aus dem Hut. Nie im Leben wär ich da drauf gekommen, aber der Zug scheint ok zu sein. Der Computer scheint nun auch überfordert, schlägt wie wild aus nach jedem Zug. Die Stellung ist nicht megakompliziert aber da winken taktische Möglichkeiten, was die Nerven zum zerreissen bringt. Harika hat nur noch 1 min Bedenkzeit bis zur Zeitkontrolle. Harika mit einem enorm gefährlichen Freibauer auf e3. Nach Compi ist die Stellung ausgeglichen. Ich seh hier Harika im Vorteil. Die hat Angriff und Tan muss sich n Verteidigungskonzept ausdenken in kurzer Bedenkzeit. Das scheint schwierig und die Uhr Tans läuft runter. Tan hat das imo brilliant gespielt und die Stellung ist noch immer ausgeglichen. Türme wurden abgetauscht. Aber ist noch immer Schmackes drin in der Partie. Dramatik pur. Zeitnot und komplizierte taktische Verwicklungen.....omg und da läuft Harika in einen schweren Fehler. Df5?? ist ein Versehen, aber nicht weiter verwunderlich bei der Anspannung und der Zeitnot. Tan gewinnt die 5. Partie.

6. Partie hat begonnen. Harika muss gewinnen und spielt mit Weiss. Nach 12. Zügen steht sie leicht besser. Tan kommt jedenfalls schonmal besser aus der Eröffnung als in der 3. Partie. Tan etwas unter Druck, findet aber sehr präzis die guten Züge. Harika verspeist mal einen Bauern auf d7, nach Td8! steht Tan aber ok, wies scheint. Tan erreicht ein Endespiel D gegen T und L und 1 Mehrbauer. Aber das ist extrem schwierig zu gewinnen für Harika. Ich würd mal drauf tippen, dass da nur noch Tan Chancen auf den Gewinn hat. Tan spielt das katatstrophal und steht wohl bald noch auf Verlust. und so kommt es auch. glaube, dieses endspiel konnte man nicht viel schlechter spielen als dies Tan tat. Das war jetzt wirklich sehr sehr schwach.

7 und 8. partie nochmals remis.

9. partie ging grad los. Harika mal wieder mit dem Versuch eines Königsangriffs. steht leicht schlechter, macht aber dampf. und schon patzt tan.... ist wohl auch schon müde. Damenendspiel jetzt. Tan hat sich wieder n wenig gefangen. sagenhaft, wie schnell die blitzen. da kommt man kaum mit den Augen nach. bei beidseitiger höchster Zeitnot behält Tan die Nerven. keine Ahnung ob sie nach Zeit gewonnen hat oder Harika aufgegeben hat. so wie die Stellung ist, tipp ich mal auf Zeit.

ich sah tan auf die uhr Zeit zeigen, denke, sie hat Harika über die Zeit gehoben. und damit hat sie auch den Halbfinal gewonnen und steht im Finale.
 
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skyw@lker

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Ich finde Schach interessant, habe aber bis auf die Regeln so gut wie keine Ahnung. Stumpfe Frage: Warum treten Frauen und Männer nicht innerhalb eines Teilnehmerfeldes an? Sind die körperlichen Belastungen durch die langen Spiele in kurzer Zeit so hoch, dass man meint Männer würden das besser wegstecken oder ist es einfach "schon immer so" gewesen?
 

Jerry

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@skyw@lker Hier mal ein Erklärungsansatz anhand einer Studie.

Spiegel schrieb:
Das Team um Merim Bilalic, der an der University of Oxford und der Uni Tübingen arbeitet, hat sich die Akribie zunutze gemacht, die man im deutschen Vereinsleben öfter antrifft. Der Deutsche Schachbund (DSB) führte im April 2007 Statistiken über rund 120.000 Spieler. Auf der Basis von mehr als 3000 Turnieren pro Jahr misst der Verband das Können aller Wettbewerbs- und vieler Hobbyschachspieler.

Bei den Analysen dieser Daten fanden die Forscher heraus, dass die Unterlegenheit der Frauen nahezu exakt dem entspricht, was rechnerisch zu erwarten wäre angesichts des Frauenanteils unter den Schachspielern insgesamt, schreiben die Forscher im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society B".

...Und tatsächlich fanden die Forscher kaum Unterschiede zwischen den statistisch erwarteten und tatsächlichen Punktezahlen. Die drei besten Frauen hatten sogar mehr Punkte als erwartet, erklären die Wissenschaftler. Bei den folgenden rund 70 Plätzen der Rangliste gab es leichte Vorteile für die Männer, bei den letzten 20 waren die Frauen wiederum knapp besser.

Insgesamt blieben die Männer vorn - aber nur mit hauchdünnem Vorsprung von 353 gegenüber 341 Punkten. Damit ist der Geschlechterunterschied zu rund 96 Prozent rein statistisch erklärbar, betonen die Forscher - und auch die männliche Dominanz in der Weltrangliste und bei den Weltmeistertiteln. Denn es sei nun einmal ein statistischer Fakt, dass eine größere Gruppe mit größerer Wahrscheinlichkeit extreme Leistungen hervorbringt als eine kleinere Gruppe.
 

Young Kaelin

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Ich finde Schach interessant, habe aber bis auf die Regeln so gut wie keine Ahnung. Stumpfe Frage: Warum treten Frauen und Männer nicht innerhalb eines Teilnehmerfeldes an? Sind die körperlichen Belastungen durch die langen Spiele in kurzer Zeit so hoch, dass man meint Männer würden das besser wegstecken oder ist es einfach "schon immer so" gewesen?

Das geschieht durchaus. die Chinesin Hou Yifan, wohl stärkste Frau zur Zeit trat beim Sharjah Grand Prix mit sehr guten GM-Männern an und erreichte 4 aus 9. Im letzten Jahrhundert gab es eine Vera Menchik, die auch sehr gute Schachspieler bezwang. Im Kultturnier Carlsbad 1929 spielte sie mit, wo sie allerdings letzte wurde.

Judith Polgar wurde 1 Monat eher GM als Bobby Fischer (15 Jahre und 4 Monate). Sie schlug Karpow, Kasparow, Short und viele bekannte Spieler mehr in einzelnen Partien. Polgar hatte mal mehr als 2700 Elo-Punkte und war 13. der Weltrangliste.
 
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Young Kaelin

merthyr matchstick
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Schach

Frauen WM Finale


64659


Tan, Zhongyi


vs.


Image12.jpg


Anna Muzychuk



GM Anna Muzychuk (Ukraine) 2558 vs. WGM Tan, Zhongyi, China, 2502
Gesamtstand nach 6 Partien: 2 1/2 : 3 1/2


1. Wettkampfpartie

GM Anna Muzychuk vs. WGM Zhongyi Tan 1/2 : 1/2

Die mit Schwarz spielende Chinesin Tan wählte in dieser 1. Wettkampfpartie die franz. Verteidigung. Die beiden Spielerinnen spulten die Theoriezüge bis zum 13. Zug runter, als Muzychuk anstelle des bekannteren Tad1 Tfe1 spielte. Die Partie verlief in ruhigen Wassern und absolut ausgeglichen. Nach Muzychuks 21. Lxf6 hatte sich der Pulverdampf endgültig verzogen: Weiss hatte Schwarz einen Doppelbauern auf f6 und 3 Bauerninseln angehängt. Schwarz hielt seinen Läufer stark auf Lc5 und auf der D-Linie winkten Turmabtäusche, sodass die etwas luftige Stellung des schwarzen Königs im Grunde nie ausgenützt werden konnte. So kam es denn auch: der Plan Tans, die Türme auf der d-Linie abzutauschen gelang und für Muzychuk war an einen vielversprechenden Königsangriff allein mit Dame und Springer nicht wirklich zu denken. Muzychuk versuchte trotzdem noch etwas im Trüben zu fischen, aber Tan verteidigte sich umsichtig, schnappte sich sogar noch einen Bauern, was Muzychuk schliesslich veranlasste, zu einer forcierten Variante mit ewigem Schach abzuwickeln, welche Tan annehmen musste, wollte sie nicht die Dame verlieren.

2. Wettkampfpartie

WGM Zhongyi Tan vs. GM Anna Muzychuk 1 : 0

Für die 2. Partie wählte die mit Schwarz spielende Ukrainerin die Slawische Eröffnung, was in aller Regel als solide gilt. Nach 16. Zügen stand Tan bereits besser, wieso? Der schwarze König hatte das Rochierrecht verloren. Der weisse König stand sicher und weiss würde wohl auf den offenen Linien arbeiten können. Der weisse Bauer auf f2 war nach 17.Tc1 vergiftet: Sxf2 Txc5, Sxd3 und Kxd3 gewinnt für weiss. und Lxf2 scheitert an h3!!. Das alles sah Muzychuk und stellte Ihren Läufer auf b6. Nach dem Abtausch der weissfeldrigen Läufer schnappte sich Tan den schwarzen Bauern auf f7. Hatte Schwarz genügend Kompensation für den Bauern? Ich vermochte das nicht zu erkennen. Zwischendurch liess Muzychuk 28. Sxh4! aus und spielte stattdessen 28.Tf8?!, es schien als hätte sie h5 vollends übersehen. Den Rest spielte Tan routiniert runter, vergrösserte zusehends ihren Vorsprung, drang mit dem König in die gegnerische Stellung ein und sicherte sich so entscheidenden Vorteil. Nachdem sie den gegnerischen König mit 46. Tc7! auf die 8. Reihe zwingen konnte, war die Partie im Grunde gelaufen. die Partie dauerte noch ein paar Züge und nach dem 56. Zug von Weiss gab Muzychuk in hoffnungsloser Stellung auf.

3. Wettkampfpartie

GM Anna Muzychuk vs. WGM Zhongyi Tan 1:0

Tan spielt mit den schwarzen Steinen wieder die französische Eröffnung. Muzychuk weicht aber schnell von der 1. Wettkampf gespielten Partie ab. Tans 11. Zug ist nicht der Standardzug. "normal" sind hier Tb8 oder auch a6. Nun würd ich an Muzychuks Stelle h4 ziehen, um den gegnerischen König etwas nervös zu machen. Beide spüren die Brisanz der Partie. Bei einem Gewinn der Partie wäre Tan Weltmeisterin. Muzychuk zieht nicht wie von mir gehofft h4 sondern Ld3. Tan a6 und alles im grünen Bereich. Muzychuk hat vergleichsweise schon viel Bedenkzeit verbraucht. Aha. Muzychuk haut nun doch h4! raus. Die Chinesin spielt b5? was imo ein übler Schnitzer ist. Jetzt könnte Muzychuk Lxh7 reinzwitschern, was ein Riesenangriff verspricht. Seltsam, dass die Chinesin sowas nicht sieht. Nach zig Minuten Nachdenken haut Muzychuk tatsächlich Lxh7 raus. Würde mich überraschen, wenn sie das nicht gewinnt. oh je Muzychuk verpasst Dd6! und muss wieder um den Sieg kämpfen. Schien nicht Tans Tag zu sein. sie spielt Tab8? was gleich nochmal ein übler Fehler ist. Danach lässt sich Muzychuk nicht mehr zweimal bitten und spielt das gut durch. Sieg für Muzychuk die ausgleicht. Eine Grottenpartie von Tan.

4. Wettkampfpartie

WGM Zhongyi Tan vs. GM Anna Muzychuk 1/2 : 1/2

In der vierten Partie wählte Muzychuk wieder die sichere slavische Verteidigung. Die Eröffnung folgte klassischen Muster und bald mal wurde es klar, dass diese Partie remis ausgehen würde. Tan schaffte es immerhin die Türme auf der c-Linie zu verdoppeln. Nach einem Turmabtausch hatte sich der Pulverdampf verzogen und auch die ungleichfarbigen Läufer verhiessen keine umstrittene Partie. Das sahen auch die 2 Protagonistinnen so und einigten sich nach nur 24 Zügen auf remis.


5. Wettkampfpartie

GM Anna Muzychuk vs. WGM Zhongyi Tan 1/2 : 1/2

Die mit Schwarz spielende Chinesin Tan wählte für die 5. Partie die russische Verteidigung und entschloss sich, den Bauern e4 zu schlagen. Beide Spielerinnen zeigten in der Folge gute Theoriekenntnisse. Nach Tans 25. Zug entwickelte sich ein Endspiel T und L gegen T und L , wobei die Läufer gleichfarbig waren. Aufgrund der Bauerninseln Tans hatte Muzychuk einen Vorteil und für Endspielfanatiker sicher ein Endspiel, das es in sich hat. Tan konnte in der Folge Muzychuks Bauernstruktur verschlechtern, musste dies aber mit der Zentralisation von Muzychuks König bezahlen. Zudem war Tans König auf die 8. Reihe gebunden. Also eine höchst delikate Angelegenheit für Tan. Muzychuks 38. Le3?! verdirbt einen schönen Teil des Vorsprungs. hier wäre wohl a5! besser gewesen. Nach dem Turmabtausch war die Stellung definitiv remis. Muzychuk hat dieses Endspiel imo nicht gut gespielt und hätte eigentlich gewinnen müssen. offenbar war Muzychuk so sauer, dass sie das Endspiel bis zu den nackten Königen ausspielte. Etwas, was man so auch nicht alle Tage sieht.

6. Wettkampfpartie

WGM Zhongyi Tan vs. GM Anna Muzychuk 1 : 0

Die Partie läuft gerade. Die Eröffnung ist eine unregelmässige. Tan übersah im 27. Zug f3! was ihr Vorteil gesichert hätte, stattdessen zog sie Lc1?! was in etwa zu gleichem Spiel führt. zwar gelang es Muzychuk, sich mit Schwarz einen potentiell gefährlichen Freibauern zu erspielen, aber Tan lenkte nun ihre Aufmerksamkeit auf einen Mattangriff, der sehr gefährlich aussieht. Ich wollte es nicht verschreien, dachte bei mir aber oh je, das läuft doch durch. Nundenn, so kam es auch und Muzychuk wurde hier von Tan irgendwie eiskalt ausgekontert, bzw. Muzychuk unterschätzte das Spiel Tans am Königsflügel völlig. Besonders Kh6?? war ein übler Fehler.

Die Chinesin Zhongyi Tan ist NEUE WELTMEISTERIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
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Young Kaelin

merthyr matchstick
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mittlere Sensation zu Beginn der Grenke Cassic:

nach 3 Runden liegt die Chinesin Hou Yifan mit 2 1/2 aus 3 an der Spitze.

Das 8-köpfige Teilnehmerfeld:

1. Magnus Carlsen, Weltmeister , Weltrangliste Nr. 1
2. Fabiano Caruana, Weltrangliste Nr. 3
3. Maxime Vachier-Lagrave, Weltrangliste Nr. 5
4. Levon Aronian, Weltrangliste Nr. 9
5. Arkadij Naiditsch, Weltrangliste Nr. 42
6. Yifan Hou, Weltrangliste Nr. 123
7. Blühbaum Matthias, Weltrangliste Nr. 156
6. Meier Georg, Weltrangliste Nr. 180

Nun könnte man denken, die Chinesin hätte die "schlechtesten" Teilnehmer geschlagen und läge darum vorne. Mitnichten. Die Chinesin schlug die Weltranglisten Nr. 3 Caruana und ... Weltmeister Carlsen konnte froh sein, dass er überhaupt noch ein remis erreichte gegen die in grosser Form aufspielende Chinesin. Auf den weiteren Verlauf darf man jedenfalls gespannt sein, genauso wie auf die weitere Karriere von Hou, die immerhin 4 Jahre jünger ist als Carlsen und 2 als Caruana.

https://chess24.com/de/lesen/news/grenke-classic-r3-magnus-rettet-sich

http://www.chess-international.de/Archive/70192

 

Young Kaelin

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edit: nach 5 Rd. liegt nun der Armenier Levon Aronjan mit 4 aus 5 vorne. Die Chinesin Hou liegt an zweiter Stelle mit 3/5, ebenfalls 3 3 Pkte. totalisieren der US-Amerikaner/Italiener Caruana, sowie der norwegische Weltmeister Carlsen.

https://chess24.com/de/watch/live-tournaments/grenke-chess-classic-2017/5/1/1

morgen gibts die Paarungen:

Aronian vs. Hou
Naiditsch vs. Carlsen
Vachier-Lagrave vs. Meier
Blübaum vs. Caruana

www.chess24.com überträgt die Paarungen live mit deutschem Kommentar und gratis ab 15.00 h.
 
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