Wie gesagt, ich finde gar nichts an Makhmudov, bin nur der Meinung, dass man bei Boxern den gesamten Hintergrund beleuchten muss, um ihn einschätzen zu können. Dazu gehört auch das Olympische Boxen, WBS, Trainingseindrücke, Kampfstil, Boxkönnen usw. Das meine ich mit Boxpraxis und beziehe das bei meiner Einschätzung mit ein. Klar, ein Wach hat seine besten Zeiten hinter sich. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass Makhmudov nichts drauf hat, nur weil der Kampf nicht so abläuft, wie es sich jemand theoretisch vorstellt. Boxen ist dynamisch und man kann einem Wach oder anderen Aufbaugegnern nicht zwangsläufig und vor jedem Fight Motivation, Boxkönnen, Training ua. absprechen. Der Mann hat viel Erfahrung, ist nicht einfach zu boxen, war und ist Sparringspartner von zig Champions und Top30-Boxern. Das sind Dinge aus der Boxpraxis, die man nie unter den Tisch kehren sollte. Gleichzeitig hat Makhmudov seine Aufgaben bislang gelöst und auch schon Härtetests gehabt, wenn man Olympisches Boxen miteinbezieht wie ich, weil es für mich ein Muss ist. Ausserdem zeigt Makhmudov z.B. bei Trainingsvideos, in Kampfszenen manchmal durchaus explosive, gute Ansätze, Techniken und Strategien, darum eben meine höhere Einstufung. Und Treffer im Kampf bekommen? Sollte man natürlich immer vermeiden, aber diese vermeintliche Schwäche kann auch gewollt sein, am Kampfstil liegen, an der Konzentration etc. Hört sich vielleich dumm an, soll jedoch schon vorkommen, dass man Treffer einsteckt, weil man merkt, dass man z.B. den Gegner eigentlich im Griff hat oder von den Schlägen keine wirkliche Gefahr ausgeht. Ergo wird man etwas nachlässig, was nicht bedeutet, dass man sich gegen stärkere Gegner genauso verhält. Zudem hängen Treffer auch mit Stil, Taktik, Technik und dem Gegner zusammen. Ein Angriffsboxer, der den vorzeitigen Sieg sucht, wird in der Regel und dauerhaft immer mehr Treffer kassieren, als ein Distanzboxer, der nur punkten will. Nicht zuletzt haben Schläge nicht nur Punchfunktion, sondern können als Finte, Vorbereitung, Strategie dienen. Von dem her ist Treffer nicht gleich Treffer oder man nimmt Treffer in Kauf, um z.B. leichter kontern, mitschlagen zu können. Grob gesagt, denn gleichzeitig versucht man natürlich solchen Schlägen die Wucht zu nehmen durch meiden, blocken, Gewichtsverlagerung, Kondition, Druck, Psyche usw. Das erkenne ich eben bei Makhmudov an und halte ihn daher für nicht ungefährlich und nicht einfach zu boxen, wobei er natürlich schlagbar ist wie jeder Boxer, nur eben ein Level höher. Wie schon vorher beim anderen Poster erwähnt, im Grunde ähnliche Schlussfolge, nur andere Begründung.