Skispringen und Corona: Auswirkungen auf die kommende Saison


Benjamin

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Es ist eben die alte Problematik: So weit ich das in Erinnerung habe, werden die TV-Gelder zwischen dem veranstaltenden Skiverband und der FIS aufgeteilt. Die TV-Rechte bei den Herren dürften deutlich mehr einbringen als bei den Damen. Aus finanzieller Hinsicht sind die Wettkämpfe der Herren für die FIS daher tatsächlich wichtiger. Klar: Könnte man die Damenwettkämpfe ebenfalls ersetzen, wäre das um so besser. Aber dem Veranstalter die Pistole auf die Brust zu setzen und zu sagen "Ohne Damen gibt's auch keine Herren", wäre aus finanzieller Sicht für die FIS wohl die falsche Strategie. Man hätte kaum etwas zu gewinnen, würde aber riskieren, dass der Veranstalter dann sagt: OK, dann lohnt es sich nicht, dann machen wir gar nichts. Und davon hätte dann eben auch keiner was.

Außerdem haben die Damen ja auch regulär nach der WM noch zwei Weltcup-Wochenenden. Eine komplette "polnische Raw Air" könnten sie ohnehin nicht mitspringen.
 

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Was ist denn mit solch vergessenen Orten wie Falun und Kuopio? Die waren ja früher Teil des "Nordic Tournaments", dem Vorgänger der Raw-Air-Tour?

Sonst wäre Skifliegen in Oberstdorf im Anschluss eine Idee, da wäre man sogar in einer Bubble.
Oberstdorf ist sicherlich raus. Bei dem Wetter in den nächsten Tagen wird man froh sein, die WM überhaupt halbwegs bei guten Bedingungen über die Bühne zu bekommen. Die steigenden Temperaturen werden auch sicher an einigen anderen Orten zum Problem werden.
 

Sprungbärchen

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Man hätte ja in Planica eben auch noch die Großschanze direkt daneben. Die Athleten müssten also noch nicht mal zwingend nach Hause fahren.
 

Lila

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Sandro Pertile scheint mit Kritik nicht besonders gut umgehen zu können. Jedenfalls klingt sein neuestes Statement, das er im norwegischen Fernsehen abgegeben hat, so:

“Honestly, we got some remarks from Norway. We’ve been criticised for how we’ve treated women jumpers. The Norwegian federation was ready for extra events, but now they did not get to do so. I don’t want to hear any more remarks about us not supporting women’s jumping.”

Was für ein kindisches und unsinniges Interview!

Erstens ist es nicht die Schuld des norwegischen Skiverbands, dass sie die Wettkämpfe nicht austragen können, sondern die der norwegischen Regierung. Dass deshalb der norwegische Skiverband und die norwegische Medienlandschaft die FIS nicht mehr kritisieren dürfen ist doch Blödsinn.

Und zweitens ärgert es mich, dass er so tut als wäre die Absage der Wettkämpfe in Norwegen ein Zeichen, dass die Norweger auch kein Interesse am Frauenskispringen haben. Dabei wurden ja alle internationalen Wintersportwettkämpfe in Norwegen abgesagt.

Und drittens ist es eine Frechheit, dass er so tut als wäre die Kritik an der Behandlung des Damen-Skispringens durch die FIS unberechtigt. Im Moment wird ja wieder nur darüber diskutiert, wo man die Herrenwettbewerbe nachholt. Von den Frauen ist nicht einmal die Rede.

Es ist eben die alte Problematik: So weit ich das in Erinnerung habe, werden die TV-Gelder zwischen dem veranstaltenden Skiverband und der FIS aufgeteilt. Die TV-Rechte bei den Herren dürften deutlich mehr einbringen als bei den Damen. Aus finanzieller Hinsicht sind die Wettkämpfe der Herren für die FIS daher tatsächlich wichtiger. Klar: Könnte man die Damenwettkämpfe ebenfalls ersetzen, wäre das um so besser. Aber dem Veranstalter die Pistole auf die Brust zu setzen und zu sagen "Ohne Damen gibt's auch keine Herren", wäre aus finanzieller Sicht für die FIS wohl die falsche Strategie. Man hätte kaum etwas zu gewinnen, würde aber riskieren, dass der Veranstalter dann sagt: OK, dann lohnt es sich nicht, dann machen wir gar nichts. Und davon hätte dann eben auch keiner was.

Im Corona-Jahr kann man das nur schwer machen von Seiten der FIS. Aber in Zukunft sollte man mMn schon den Weg gehen den Weltcup der Damen und Herren möglichst zusammenzulegen. Spätestens wenn wieder Zuschauer erlaubt sind ist das bisschen Preisgeld, dass die Damen im Moment bekommen, wohl für keinen Veranstalter der Wendepunkt, bei dem er sagt, dass er sich das nicht mehr leisten kann.
 

Hakuba

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Bei skijumping.pl gibt es einen Artikel, der offensichtlich Pertiles Lieblingsidee darstellt, die allerdings noch mit der slowenischen Seite geklärt werden muss:

Wochenende 13./14. März frei

19., 20., und 21. 3. Einzelspringen HS 138

25., 26. und 28. 3. Einzelfliegen HS 240
27. 3. Team HS 240

 

Benjamin

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Sind nicht die Veranwortlichkeiten für Herren- und Damenwettkämpfe bei der FIS ohnehin aufgeteilt? Ist es dann überhaupt Sandro Pertiles Job, sich um Ersatzveranstaltungen für die Damen zu kümmern? Dafür müsste doch eigentlich Chika Yoshida zuständig sein?
 

Suomigirl26

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Vergesst meine Idee von vorher mit Österreich und Seefeld, in Tirol geht ja wieder der Punk ab grad.
Eine Option könnte es sein, in Rasnov und Planica einen Wettkampf mehr statt der Qualifikation zu veranstalten. Aufenthalt bliebe der gleiche, nur gingen dann zwei Weltcups mehr in die Wertung.
Ansonsten einfach wirklich früher aufhören.

Aber Seefeld ist nicht Villach :belehr:;)
Das wäre schon ein Traum, die wollten doch schon 2018 in den WC zurückkehren, keine Ahnung warum da bis jetzt noch immer nichts passiert ist. :(
Aber gut, jetzt so kurzfristig wäre es eh unmöglich da was auf die Beine zu stellen...
 

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Bei skijumping.pl gibt es einen Artikel, der offensichtlich Pertiles Lieblingsidee darstellt, die allerdings noch mit der slowenischen Seite geklärt werden muss:

Wochenende 13./14. März frei

19., 20., und 21. 3. Einzelspringen HS 138

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Wieso zieht man das ganze nicht um jeweils eine Woche nach vorne? kurz vor dem Ende eine Woche pause zu haben ist doch nicht so toll.
 

Benjamin

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Wieso zieht man das ganze nicht um jeweils eine Woche nach vorne? kurz vor dem Ende eine Woche pause zu haben ist doch nicht so toll.
Naja, deswegen hatte ich neulich ja wegen der Flutlichtanlage gefragt. Wenn auf der Flugschanze im Dezember nur eine temporäre Flutlichtanlage installiert war, dann könnte man die Wettkämpfe am Vikersund-Wochenende nicht im vorgesehenen TV-Fenster durchführen.
 

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Naja, deswegen hatte ich neulich ja wegen der Flutlichtanlage gefragt. Wenn auf der Flugschanze im Dezember nur eine temporäre Flutlichtanlage installiert war, dann könnte man die Wettkämpfe am Vikersund-Wochenende nicht im vorgesehenen TV-Fenster durchführen.
Laut der FIS sind es nur temporäre Anlagen zur WM gewesen. Ein TV FensTee morgens oder mittags zu finden wäre sicherlich nicht das Probleme. Letztes Jahr wär es ja auch parallel zu den anderen Weltcup Finals gewesen.
 

Masmiseim

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Man muss aber fairerweise auch sagen, dass die Ausrichtung eines Weltcupspringens schon ein wenig komplizierter ist, als wenn der Hausmeister mal schnell die Turnhalle aufschließt.
 

tibonius

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Aber Seefeld ist nicht Villach :belehr:;)
Das wäre schon ein Traum, die wollten doch schon 2018 in den WC zurückkehren, keine Ahnung warum da bis jetzt noch immer nichts passiert ist. :(
Aber gut, jetzt so kurzfristig wäre es eh unmöglich da was auf die Beine zu stellen...

Nein, deswegen habe ich ja Seefeld bzw. Tirol explizit genannt ;)

Würde mir auch gefallen, wenn mal wieder ein WC in Villach ausgetragen würde. Bin da aber so gar nicht im Bilde über mögliche Pläne.
Vielleicht nach Corona irgendwann mal.
 

jannar24

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Der slowenische Skiverband verhandelt mit FIS und der Firma Infront, ob die Fernsehgelder vollständig (und nicht wie bei anderen Ersatzweltcupspringen nur teilweise) ausgezahlt werden. Falls zu einer Einigung kommen soll, sind die Slowenen bereit, ein weiteres Weltcup-Wochenende zu organisierien. Um die Kosten und Verlüste zu minimalisieren, kommt anscheinend nur ein anderes Flugwochenende (19.03-21.03) auf Letalnica in Frage. Wenn man die ersten Wettbewerbe auf der Großschanze austragen würde, kämen die zusätzlichen Kosten für die Demontage, Transport und erneute Einrichtung der TV-Ausrüstung und der Szenografie dazu.
Laut dem Plan sollten sage und schreibe 7 Weltcup-Fliegen (19-21.03 und 25-28.03) in Planica stattfinden. Eine endgültige Entscheidung sollte am Anfang der nächsten Woche verkündet werden.

 

Benjamin

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Das ist aber auch interessant, dass die Fernsehgelder bei Ersatzspringen nur teilweise ausbezahlt werden. Es kann ja zum Beispiel einem österreichischen oder deutschen Fernsehsender egal sein, ob die Wettkämpfe nun in Planica oder Vikersund ausgetragen werden - gerade in Zeiten von Corona, wo man ohnehin kein ganzes Team vor Ort hat.
Im Fall von Zakopane bekam man sogar ein "besseres" Produkt, weil die Veranstaltung aus mitteleuropäischer Sicht zu einer günstigeren Uhrzeit ausgetragen wurde. Nur, wenn die Veranstaltung im eigenen Land stattfindet, verstehe ich es, weil das für den übertragenden Sender natürlich zusätzlichen Aufwand bedeutet, den er sonst nicht hätte.
 
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