Nicht falsch verstehen, aber wenn man aus einer Comicverfilmung mehr machen will als es eigentlich ist, dann geht das nicht nur beim Hulk schief. Es hat auch einen Grund warum Batman als Superhelden-Comic rauskam und nicht als Roman. Und ich habe ja auch nichts gegen das Genre - wenn es sich auf seine Stärken beschränkt. Das hat TDK teilweise aus den Augen verloren, wobei es trotzdem natürlich ein guter Film ist. Aber es sprengt keine Genregrenzen, da wird dem Film mehr hinzugedichtet als er letztendlich einhalten kann.
Da wird überhaupt nichts hinzugedichtet. Genregrenzen sprengen heißt in dem Fall einfach, dass die Erwartungshaltung, die der Zuschauer an einen Film dieses Genres hat, hier nicht bedient wird - es ist kein reiner Fantasy/Actionfilm, sondern die Figuren sind für einen Film dieses (von sehr oberflächlichen Filmen überhäuften) Genres viel differenzierter ausgearbeitet, und das mit jeweils exzellent passenden Schauspielern. Dafür ist der Actionanteil sicherlich geringer und er hat eine ungewöhnliche Länge. Eines ist natürlich klar: wenn man einer konventionellen (was die Länge und den Inhalt betrifft) Comicverfilmung rechnet, wird man hier zwangsläufig enttäuscht und wird ihn wohl auch zu langatmig finden. Aber da sollte man verfehlte Erwartungshaltung nicht mit fehlender Qualität verwechseln.
Es gibt kein Gesetz, in dem steht, dass Comicverfilmungen nur nach dem bekannten Strickmuster gemacht werden dürfen.
Du bist für mich auch ein Hypeopfer.
Bei einem Hype (den es bei diesem Film ganz zweifellos gibt) herrscht aber bei vielen eine fast noch beliebtere Pose vor, als sich dem "Hype" anzuschließen: sich ostentativ hinzustellen und diejenige Sache (in diesem Falle den Film) als überschätzt zu bezeichnen, einfach weil man schon aus Prinzip etwas nicht sehr gut finden kann, was derartig "gehyped" wird. Wenn ich einige Postings lese, liegt der Gedanke nicht ganz fern, dass wir es hier mit diesem Phänomen zu tun haben...
Ich versuche immer, unvoreingenommen zu bleiben und mich von sowas weder positiv noch negativ beeinflussen zu lassen.