Keines dieser "vorherigen Enden" wäre ein echtes, ein abgeschlossenes gewesen. Dann hätte man einen richtigen Kritikpunkt gehabt. Bei dem Film kannst du nichts kürzen, ohne ihn schlechter zu machen, oder gar einen kompletten Handlungsstrang zu entfernen - und dann funktioniert der Film dramaturgisch nicht mehr.
Ich weiß nicht, woher Du die Gewissheit nimmst, dass kein anderes Ende funktioniert hätte. Gerade der abschliessende Kommentar, in dem noch mal erklärt wird, wie heldenhaft Batman denn nun eigentlich ist, zeigt vorzüglich, wie sehr Nolan sich bezüglich der Vermenschlichung des Comic-Helden vergaloppierte. In einem in sich abgeschlossenen Film wäre es gar nicht notwendig gewesen, dem Zuschauer das noch mal erklären zu müssen, weil die gesamte Motivation schon offenbart wurde. Nimmt man das weg, bleibt es zumindest mal dem Zuschauer überlassen, wie er die Figur des Batman einschätzt, aber so wird es simpel vorgekaut.
Auch verstehe ich nicht, welche Dramaturgie Du vermisst hättest, wenn man beispielsweise nicht diese alberne Szene auf dem Lake Michigan integriert hätte (Spoiler:
Mal völlig davon abgesehen, dass die Masse an Ölfässern nicht so einfach auf zwei Schiffe zu transportieren ist, ohne dass das irgendwer mitbekommt. Es ist ja nicht so, dass vor dem Auslaufen noch mal der Maschinenraum gecheckt wird.). Es wäre gar kein anderer Ausgang möglich gewesen, das ist doch dabei das Problem. Spoiler:
Ebenso sehe ich nicht, welche Funktion der Asiate hatte, außer dass man Batman mal irgendwo in der Art James Bond irgendwo hinschicken konnte. Der komplette Handlungsstrang ist überflüssig, da er eigentlich nur dazu dienen sollte, den Joker ins Spiel zu bringen, der aber vorher schon existierte. Damit hätte man sich auch diesen völlig unsinnigen Ausflug mit dem Ballettensemble gespart, um einen diese Mission zu decken.
@Night
Ich glaube, ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt, denn ich fand Batman 1 überhaupt nicht gut. Da ist The Dark Knight um Längen besser. Gerade Michael Keaton ist gegenüber Christian Bale eine Lachnummer.
Ich habe mich danach noch mal an Batman&Robin versucht, aber musste den Film nach 30 Minuten ausmachen, weil ich es wirklich nicht erträglich fand. Glücklicherweise hatte ich noch Lammbock herumzuliegen, damit ich wieder halbwegs beruhigt einschlafen konnte.
Also nach 1,25 Vorgängerfilmen kann ich zumindest mal die Begeisterung für The Dark Knight deutlich besser nachvollziehen, auch wenn das mich natürlich nicht wirklich dazu animiert, mir den Film noch mal anzuschauen.